Hundesorgen - Tierarztkosten

Suze

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Otis hatte in fortgeschrittenem Alter zwei Kreuzbandrisse - rechts hinten, dann links hinten. Ich hab's nicht operieren lassen. Erstens wollte ich dem alten Gesellen die Vollnarkose nicht antun und zweitens hatte ich bedenken, ob ich ihn nach der OP anständig durch die Reha bekomme. Aber der Hauptgrund war die Narkose. Beim ersten Kreuzbandriss war er schon zehn Jahre alt - also ähnlich wie Deine Hündin. Unser Tierarzt meinte seinerzeit, dass das überhaupt nicht operiert werden müsse; der Hund solle eben einige Wochen relativ ruhig gestellt sein. Also gab's nur kurze Ausgänge und dafür viel Kopfbeschäftigung im Haus. Ging. Ob's die beste Lösung war, weiß ich nicht, aber es war die Lösung, mit der ich mich am wohlsten gefühlt habe.

Hmm - ich hatte ja erst aehnlich gedacht. Was aber, wenn der Hund noch 3-4 Jahre lebt? Dann vernarbt es und er kriegt Arthrose und hat Schmerzen. Und dann muesste man ihm staendig Schmerzmittel geben und lahm ist er auch ....?

@Ezri: danke, ich lese da mal und suche auch sonst noch ein bisschen im WWW herum :)
 
S

Selfkant

Guest
Otis hatte in fortgeschrittenem Alter zwei Kreuzbandrisse - rechts hinten, dann links hinten. Ich hab's nicht operieren lassen. Erstens wollte ich dem alten Gesellen die Vollnarkose nicht antun und zweitens hatte ich bedenken, ob ich ihn nach der OP anständig durch die Reha bekomme. Aber der Hauptgrund war die Narkose. Beim ersten Kreuzbandriss war er schon zehn Jahre alt - also ähnlich wie Deine Hündin. Unser Tierarzt meinte seinerzeit, dass das überhaupt nicht operiert werden müsse; der Hund solle eben einige Wochen relativ ruhig gestellt sein. Also gab's nur kurze Ausgänge und dafür viel Kopfbeschäftigung im Haus. Ging. Ob's die beste Lösung war, weiß ich nicht, aber es war die Lösung, mit der ich mich am wohlsten gefühlt habe.
Als unsere Black lab im 6. lebensjahr beide anterior kreuzbaender gerissen hatte ( Frisbees waren die Schuld), habe ich mit dem leitenden Vet Researcher bei uns in der Firma (und Professor and der Uni) gesprochen, und der sagte, dass ohne Reparatur der Hund fuer immer behindert sein wuerde, und staendig starke Schmerzen an dem Knie haben wuerde. Zuzueglich kaeme noch eine Verkuemmerung der Muskeln und Verknoecherung (Kalzifizierung) des Kniegelenks dazu. Gluecklicherweise konnten wir die Operation in der Firma machen, und haben dem Hund die menschliche Augumentation Devices "eingebaut", die wir gerade entwickelt hatten. Die haben dem Hund dann weitere 10 Jahre eines ausgefuellten Hundelebens beschert!
 

Suze

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Je mehr ich lese, desto mehr tendiere ich doch zur OP - besonders, weil sie ja ansonsten total fit und vital und bewegungsfreudig ist. Und fuer 'nen Mischling sind 9 Jahre ja auch nicht sooo alt (und wofuer sonst hat man denn den 'income tax return'? doch sicher nicht fuer 'ne doofe neue Wasserfilteranlage fuer's Haus? Das waere doch nun wirklich viel zu praktisch und vernuenftig ;) )
 

Emmaglamour

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Hmm - ich hatte ja erst aehnlich gedacht. Was aber, wenn der Hund noch 3-4 Jahre lebt? Dann vernarbt es und er kriegt Arthrose und hat Schmerzen. Und dann muesste man ihm staendig Schmerzmittel geben und lahm ist er auch ....?
Das kommt vermutlich auch auf den Hund an, aber Otis war jeweils nur einige Wochen lahm. Danach ist er wieder herumgesprungen wie ein nagelneuer Hund. Und Arthrosebildung hatte er auch nicht. Zum Schmerzempfinden kann ich nichts sagen - man steckt ja nicht drin, in so 'nem Hund. Ich hatte nicht den Eindruck, dass er sonderlich empfindlich war. Mit dem Ende der Lahmheit hat er beispielsweise nicht mehr reagiert, wenn man das jeweilige Gelenk angefasst hat. Mir erschien die Belastung durch die Betäubung seinerzeit als größeres Übel, zumal der dicke Hund ja auch kein Leistungssportler war. Mit einem Agility-Hund oder einem Zugsporthund würde ich da sicher anders rangehen als bei einem hauptberuflichen Kampfschmuser. :)

Nun will ich hier nicht als Advokatin gegen die OP auftreten. Das sind nur meine Erfahrungen mit einem einzelnen Hund (allerdings auch ein Mischling, und ich glaube, in Sachen Größen-/Gewichtsverhältnis sind beide ähnlich). Was ich aber anraten würde: Such einen zweiten Tierarzt auf und lass Dir von dem die fachkundige Meinung geben, ehe Du Dich endgültig entscheidest.
 

Suze

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So, ich habe mich noch weiter schlaugemacht, habe auch unseren alten TA in Deutschland angerufen. Der hat mir auch zur OP geraten. Haben dann unserem TA gesagt, dass wir zu 90% zur OP tendieren und gebeten, dass wir einen Kostenvoranschlag bekommen, sie aber dann auch gleich das kleine Krebsgeschwuer an ihrem Bauch mit herausnehmen, wenn sie eh' schon unter Narkose ist.

Heute ruft mich die Tieraerztin an und sagt, dass sie einen Kostenvoranschlag hat, dass sie aber auch nochmal mit ihrem Kollegen gesprochen hat und dass sie noch eine andere Alternative haette: da das Band wohl nur angerissen ist, und wenn man auch das Alter und die Krebsgeschichte mit betrachtet, waere sie eine gute Kandidatin fuer Akupunktur. Das waeren vier Wochen, je einmal pro Woche und dann mal sehen, wie es ihr damit geht. Natuerlich wesentlich billiger und auf jeden Fall nicht invasiv und schaden tut es auch nicht.
Habe nochmal mit meiner Bekannten hier, die TA-Helferin ist, gesprochen. Die findet, dass wir das auf jeden Fall versuchen sollten und bin auch selber der Ansicht: wir versuchen es erstmal mit der Akupunktur. Die OP kann man immer noch machen, wenn es denn gar nicht hilft.
Ich fuehle mich mit dieser Option viel besser. Ich will meinem Hund nicht unbedingt eine OP zumuten, wenn es nicht unbedingt sein muss, vor allem weil auch die Rekonvaleszenzzeit relativ lang ist.
Also, der erste Termin ist naechste Woche - Daumen druecken bitte :winke
 

Ezri

Adminchen
Administrator
Hallo Suze,

wenn das Band nur angerissen ist, würde ich auch nicht operieren. Mit wohldosierter Bewegung heilt das von selber. Unterstützen könnte man das noch mit Schmerzmittel, allerdings könnte Schmerzfreiheit den Hund dazu verleiten toben, rennen und springen zu wollen. Treppen sind auch erstmal tabu. Akupunktur kann sicherlich unterstützen.
 

Suze

Well-Known Member
Citizen
Danke Ezri fuer deine Meinung :) Ich denke, versuchen tun wir es auf jeden Fall erst mal mit der Akupunktur!
 

holisch

Well-Known Member
Ich hab' das jetzt erst gesehen, Suze! Mein Daumen ist auch ganz fest gedrückt!
 
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