Also ich spreche mit Sicherheit nicht akzentfrei, aber Amerikaner denken bei mir immer, ich hätte zumindest mal längere Zeit in den Staaten gelebt (mein längster Aufenthalt waren 2 Wochen). Ich empfinde bei mir schon lang - auch in anderen Sprachen - dass ich die Aussprache sehr gut imitieren kann. Daher hört man bei glaub vor allem aufgrund fehlender Vokabeln, dass ich kein Ami bin.
Englisch fiel mir schon immer besonders leicht. Klar, zum einen ist es auch so die leichteste Sprache, die man lernen kann. Aber ich empfinde sehr viel Sprachgefühl.. ich kann auch oft, wenn zB mein Vater ein englisches Wort übersetzt haben will, nicht das passende deutsche Wort finden, obwohl ich die Bedeutung des englischen genau kenne. Oder ich bin mir ziemlich sicher, dass ich bei jedem Grammatiktest furchtbar schlecht abschneiden würde, denn sobald ich anfange, darüber nachzudenken, hakts.
Ich frage mich immer, ob das auch ein bißchen der Tatsache zu verdanken ist, dass meine Mutter mir als Kind (seit ich ca. 3 war) auch englische Bücher vorgelesen hat etc. Nicht, damit ich konkret Wörter lerne, sondern einfach, damit ich dem Klang ausgesetzt bin. Und da Kinder bis zum Alter von etwa 6 Jahren Sprachen
erwerben statt sie zu lernen (language acquisition), blieb damals vielleicht ja tatsächlich schon ein Fünkchen Sprachgefühl hängen. Geschadet hats sicher nicht!
Mit meinem Freund spreche ich jetzt seit einem halben Jahr auch nur Englisch und das reicht allen Ernstes schon aus, mich manchmal zwischen den beiden Sprachen durcheinanderzubringen. ZB wenn wir einkaufen sind und ich eben noch mit ihm geredet hab und dann eine Verkäuferin anspreche - da muss ich immer kurz richtig innehalten und umschalten auf deutsch. Hab auch schon angefangen, auf Englisch loszureden. Seit ich das merke, krieg ich auch ein bißchen "Angst" vor der Zukunft, was mein Deutsch angeht. Sollte ich wirklich später mit ihm in die Staaten gehen werde ich mich da auch aktiv drum kümmern müssen, um es nicht zu verlernen (im Idealfall mit Hilfe von Kindern, die zweisprachig aufwachsen
)
Was mir bei mir selbst auffällt, ist derzeit aber (noch), dass ich, wenns emotional wird, ziemlich ins Straucheln komme. Da will dann doch die Muttersprache durch und ich habe richtige Blackouts, was englische Wörter angeht.