Warum... willst du auswandern/ bist du ausgewandert???

Jalues

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Also mich zieht es weg von Deutschland, weil ich mich hier einfach nicht wohl fühle. Ich bin schon mit einem Jahr sozusagen gastweise ausgewandert, habe dann insgesamt 6,5 Jahre in Saudi-Arabien gelebt während meiner Kindheit. Es hat mich einfach sehr geprägt. Vor allem das Wetter. Bei den deutschen Temperaturen haben mein Bruder und ich deswegen solche Probleme, das wir bei Kälte Migräne bekommen oder so. Als ich dann 2000 zurück nach Deutschland gekommen bin, fing für mich mein persönlicher Albtraum statt. Ich hatte eine sehr schwere Jugend, wurde in der Schule gemobbt, weil ich einfach anders war. Meine Prioritäten liegen heute noch ganz woanders. Während ja viele Jugendliche Wert auf Aussehen und Klamotten legen, ist mir das eher fern. In Saudi war es scheiß egal, was man für Klamotten an hatte, Hauptsache sie waren bequem und man fühlte sich wohl...

Warum USA? Das ist eine gute Frage. Schon früh wollte ich wieder weg aus Deutschland. Der Traum war es für mich ein Austauschjahr in die USA zu machen. Alles was man so sah und hörte, war einfach klasse. Besonders die wärmeren Gegenden wie Texas und New Mexiko sind natürlich ein Traum, der mich an meine Kindheit erinnert (leider ist es ja unmöglich noch einmal nach Saudi reisen zu können und die Wüste fehlt da doch). Dann habe ich durch viele Ausländer in Saudi natürlich auch von der Kultur etwas mitbekommen. So haben wir doch jedes Jahr Halloween gefeiert. Ja, selbst das es erst am 25. Geschenke gibt, finde ich viel schöner. Auch Lebensmittel hatten wir viele, die es in Deutschland nicht gab, die es aber in Amerika geben soll (wurde uns so berichtet, keine Ahnung ob es stimmt) und so hat sich der Traum in den letzten Jahren aufgebaut.
Natürlich weiß ich, dass der Traum sehr rosarot ist und dass in den Staaten nicht alles so toll ist wie hier in Deutschland. Besonders durch meine Ausbildung, aber auch durch meine Recherchen, habe ich davon viel mitbekommen. Nur wenn ich aus Deutschland raus komme, wären die Staaten einfach das, wo es mich hinziehen würde.
 

anjaxxo

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Also zumindest bezueglich der Klamotten bist du hier gut aufgehoben.
Meine Tochter hat immer gesagt, es kraeht kein Huhn und kein Hahn danach, was hier in der High School getragen wird. Manche kamen sogar in Schlafanzugshose.
Sie empfand das als sehr angenehm und hat sich frei nach Lust und Laune bekleidet.
Ganz anders als die High School Filme immer implizieren.

Aber es gab eben auch viele Dinge, die sie an der Schule und am Leben hier nicht mochte und vermisst hat.

Wie definiert man, was hier anders ist?
Ich denke, das ist sehr subjektiv, je nachdem wo man landet, ob man mit seinem deutschen Partner auswandert oder ob man mit einem amerikanischen Partner zusammenlebt (denn da knallen manchmal Welten aufeinander, ja, ich spreche aus Erfahrung :D).

Auf jeden Fall finde ich es immer gut, wenn man seinen Horizont erweitert und auch mal in andere Welten schaut, egal welches Land man sich dafuer aussucht.
Ezri ist ja das beste Beispiel, dass es schon im Nachbarland ganz anders sein kann und eine Herausforderung ist, dort zu leben.
Und den Horizont erweitert man eben am besten, wenn man im Land fuer eine gewisse Zeit lebt und nicht nur die Urlaubswelt als Massstab nimmt.
 

Jalues

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Also in Schlafanzughose hätte sich in Saudi auch keiner raus getraut, aber so Themen wie Markenklamotten, was in dem alter der Heranwachsenden sehr wichtig ist, hat dort niemanden interessiert. Wenn ich heute sehe, was ich da teilweise an hatte. Ich hatte alte Pullover und T-Shirts von meinem großen Bruder an und es war ok. Auch heute noch ziehe ich lieber das an, was mir gefällt, als das was modisch ist. Heute ist das ok, aber damals war das wirklich schwierig...
Das man was vermisst ist klar. Als ich in Saudi war, hat es mich auch immer nach Deutschland gezogen, umgekehrt aber genauso. Ich sage immer so schön, ich bin Heimatlos. Mich hat es immer dahin gezogen, wo ich gerade nicht war. Und anders sein, ist ja nicht schlimm. Ich stehe dazu, aber es war schwierig, dass man deswegen so fertig gemacht wurde, dass ich heute noch darunter leide und dadurch krank geworden bin...

Ich möchte auf jeden Fall ne längere Zeit in die Staaten. Habe schon geplant, dass ich nach meiner Ausbildung ein Jahr als Au Pair rüber will, einfach um das richtige Familienleben dort einmal kennen zu lernen. Wie lange träume ich davon mal richtig Thanksgiving zu feiern. Und sollte das nicht klappen, möchte ich auf jeden Fall ein Praktikum oder Auslandssemester machen.
 

Jen2512

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Hallo ihr lieben,

Um nochmal auf das eigentliche Thema zu kommen:
Ich wollte ja schon lange mal schreiben, wieso es mich so in die Staaten zieht.
Mein Opa erzählte mir diese Geschichte kurz bevor ich damals mit meinem Mann, um Urlaub zu machen, nach New York flog. Ich sagte also meinen Großeltern damals das wir in die USA fliegen würden und mein Opa sagte darauf: dann fliegst du ja jetzt nachhause. Zuerst verstand ich gar nicht was damit gemeint war, ich war zwar schon Amerika Fan seit ich denken kann, aber was er mir dann erzählte schockierte mich selbst etwas. Er meinte damals als ich ungefähr vier Jahre alt war, war ich bei meinen Großeltern zu Besuch und es lief eine Dokumentation über die Staaten im Fernsehen und ich hätte wohl mit dem Finger auf den Fernseher gezeigt und gesagt: schau, da müsste ich eigentlich wohnen!
Und zwar genau in diesem Wortlaut. Ich selbst kann mich daran nicht mehr erinnern. Ich hatte aber schon seit meiner frühesten Kindheit immer das Gefühl das ich hier irgendwie nicht hingehöre. Mich verbindet rein gar nichts mit diesem Land, noch nie. Nachdem mein Opa mir das erzählte, kam meine Mutter mit der Story, ich hätte mal zu ihr gesagt, dass sie gar nicht meine Mutter sei, denn die würde in den USA leben. Wir hatten uns nicht gestritten zu der zeit, sie sagte ich hätte es mal beiläufig erwähnt. Ich kann mich leider selbst wieder nicht dran erinnern. Ich war zu jung. Aber da habe selbst ich schlucken müssen...
Das war mir irgendwie unheimlich.
Jedenfalls als wir dann in New York ankamen, wir waren noch nicht mal aus dem Flieger raus, war das erste was ich zu meinem Mann sagte: es fühlt sich tatsächlich so an, als wäre ich von einer langen Reise endlich wieder nachhause gekommen.
Tja, so war das. Man mag davon halten was man will, aber vielleicht bin ich tatsächlich im falschen Land geboren worden :D
 

Ace

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Bei mir liegts eigentlich weniger an der Liebe zum Land (auch wenn ichs sehr sehr gern mag und als mein zu Hause ansehe), sondern eher an den guten Erfahrungen, die ich an der Uni machen durfte und natürlich auch viele gute Freunde, von denen ich keine 10000 km entfernt sein will. ;)
 

ItsJustMe1977

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Hmmmm...wo fang ich an. Ich muss bei meiner Kindheit anfangen, denn da hatte ich den ersten Kontakt zu Amerikanische Soldaten. Und ich war tooootal begeistert. Ich wusste also schon, das ich UNBEDINGT ' nen Ami wollte und das mit grade mal 5 Jahren! ;)
All die Jahre war ich extrem Amerika-verrückt und nach meinem ersten Urlaub dort fand ich es noch besser als vorher schon.
Allerdings hab ich dann doch einen deutschen geheiratet und hatte mich mit meinem Leben hier arrangiert.
Leider war die Ehe eine glatte Katastrophe....das einzige gute daran waren meine Kinder!
Dann habe ich meinen jetztigen Mann per Internet kennengelernt. Erstmal 1 Jahr nur per Skype geredet, dann bin ich erstmal alleine zu Ihm rübergeflogen während mein Ex die kinder in den Ferien hatte.
Tja....und da hatte es dann total *klick* gemacht.....es passte einfach alles.....
Dann kam er erstmal nach uns und die Kinder mochten ihn zum Glück auch sofort, dann wier rüber MIT Kindern um zu sehen ob sie Amerika auch mögen....und so ging es hin und her. Wir waren sehr schwer am überlegen , ob er nach DE oder wir nach Amerika ziehen sollten, aber da sein Deutsch nicht sooooooo dolle ist und er einen super Job da drüben hat haben wir uns entschieden erstmal rüberzuziehen. Es kann gut sein, das wir alle zusammen mal wieder nach DE ziehen.
Denn wenn man öfters in den Staten war, legt man auch seine rosarote Brille ab ;)
Es gibt ja doch so ein paar Sachen die in DE besser sind ( BROT!!!!!! Quark, Rahmspinat,...)
Aber trotz allem liebe ich Amerika.....soooooooo viel Platz!! Und nachts kann man die Sterne sooooo schön sehen, da grade hier in ID kaum Ortschaften sind die Licht abgeben. :)
 

Miji

Member
Ich will einfach weg aus Österreich, weil ich mich hier nicht mehr wohl fühle und meine Tante lebt auch in den USA, dadurch hatte ich öfters die Chance sie zu besuchen. So lernte ich viele neue Freunden kennen.
Vor allem möchte ich in einem amerik. Museum arbeiten, sicher wird das schwierig werden und ich werde eher andere Berufe ausüben müssen, aber ich will und ich werde in die USA auswandern.
Als ich klein war wollte ich auch schon in die USA auswandern, naja aber mein Berufswunsch war es im Disneyland Anaheim zu arbeiten --> naja dieser Job wäre realistischer ;)
Ich liebe die Golden Coast, Palm Springs usw, auch Vegas durfte ich schon mehrmals besichtigen und lernte dort meinen Freund kennen und Fernbeziehungen sind eher so-so
Sicher muss man seine rosarote Brille abnehmen aber mit harter Arbeit werde ich es schaffen, davon bin ich überzeugt. Ich bin eher durchschnittlich im Studium dadurch habe ich natürlich Angst zu DUMM zu sein, aber wer nicht wagt der nicht gewinnt
 

anjaxxo

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Viel Glueck bei deinem Vorhaben. :winke
 

ruby64

Well-Known Member
Für mich sind die USA einfach, wie wohl für die meisten hier, mein Traumland. Dass es nicht das Paradies ist und manches schwerer als hier ist mir bewusst.
Hinzu kommt, dass wir uns hier in vielen Bereichen nicht mehr wohl fühlen und vor allem beruflich keine Perspektiven mehr sehen.
Momentan frag ich mich öfter, soll das alles gewesen sein, kann man nicht was ändern? Yes, we can :usa, wir arbeiten dran.
 
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