Höflichkeitsfloskeln in den USA - Angenehm oder Nervig

PipiLotta

New Member
Aber ich hab meinen Mann auch schon mal gefragt, warum hier die Teenies nzw. eigentlich alle Leute in Babysprache sprechen, die hängen hier auch überall ein li hinten dran. Alles wird verniedlich, selbst wenns nix zu verniedlichen gibt. :hmm

Deutsche hält man hier nicht nur für arrogant, weil sie Hochdeutsch sprechen, sondern sie werden recht gern pauschal als Sauschwaben bezeichnet.
Im Wald da steht das kleine Ezriliii :kicher
Ich bin kein Sauschwabe, ich bin Sauwestfale :haha
S'Aeffle ond S'Pfaerdle kenn i fei au no:D
Jaaa, FEI! Fei ist der Hammer :haha
 

mari23

Well-Known Member
Citizen
Ich finde die Mentalität hier furchtbar. Und um aufs eigentliche Thema zu kommen: Da ist mir jede amerikanische oberflächliche Freundlichkeit tausendmal lieber.
Als dass ich Beschwerden bekomme ich würde zu laut laufen oder mein Klingelschild hat gefälligst auszusehen wie die anderen Klingelschilder ..

Mittlerweile kann ichs kaum erwarten auszuwandern *lol* ... damals in Aschaffenburg hab ich immer einen Stein im Magen gehabt deswegen ... hat also doch sein gutes mal für ein Jahr nach Stuttgart zu ziehen :mauer
Jedesmal wenn ich "hascht" oder "kanscht" hör, muss ich halb ausflippen ;)

Rynoa, ich kann dich gut verstehen! Allerdings wundert es mich, dass es dir nach einem Jahr schon so geht. Also, ein Jahr hätte ich bestens überstanden, ohne Frust zu entwickeln, vor allem, wenn man weiß, dass der Aufenthalt begrenzt ist. Ich bin ganz offen für Neues nach Stuttgart gezogen und habe es erst gar nicht glauben wollen, dass es dort schwer ist, Leute kennenzulernen, denn ich hatte vorher noch immer überall leicht Leute kennengelernt. Und ich fand die spießige Mentalität am Anfang eigentlich ganz witzig, weil es etwas Neues war. Bei mir setzte die Frustphase erst nach ca. 2 Jahren ein, als ich sah, wie der Hase lief.

Stell dir vor, ich habe das 10 Jahre und 2 Wochen aushalten müssen. Ja, genau, bloß nicht zu laut sein, nicht aus der Reihe tanzen, und die "heilige" Kehrwoche (hatte Gott sei Dank in meinem Haus keine, wusste anfangs gar nicht, was mir da erspart geblieben ist).

Aber ich will nicht nur lästern, jetzt fahre ich, wie gesagt, wieder sehr gerne nach Stuttgart, um meine Freunde zu besuchen. Ich habe sogar Schwaben in meinem Freundeskreis, die sind allerdings weit gereist und weltoffen und damit nicht mehr ganz typisch schwäbisch. Und ich schaue die Bienzle-Tatort-Wiederholungen zu gerne an, da kann ich dann immer so schön bei lachen. Insbesondere über den Hausmeister! Ich bin ja eine Verfechterin von Dialekten als kulturelles Erbe, spreche selbst auch meinen Heimatdialekt und das sehr gerne. Wenn mich Schwäbisch nervte, dann lag das nicht am Dialekt selbst, sondern an der ganzen Mentalität, die dahintersteckte und die im totalen Gegensatz zu meiner persönlichen Auffassung vom Leben und von der Welt stand. Ich könnte ein Buch schreiben!

Als ich nach KL zog, habe ich bei allen potenziellen Vermietern (bei der Häusersuche) erstmal nachgefühlt, ob sie was dagegen haben, wenn man mal ein Fest macht (ich war ja von Stuttgart "geprägt"). Und die fanden meine Frage sozusagen befremdlich, denn sie fanden das ja total normal! In Stuttgart war das gar nicht normal, da musste ich immer mit einer Beschwerde rechnen, wenn bei mir auf dem Balkon abends nach 10 mal einer flüsterte oder laut nieste (die Hausmeisterin wohnte genau über mir und rief dann jedesmal bei mir an, weil sie sich gestört fühlte, bis ich ihr mal am Telefon gut die Meinung gesagt habe).

Ich war auch immer bis aufs Blut genervt vom Äffle und Pferdle und all diesen Sachen!

Gott sei Dank ist das Schnee von gestern! Seitdem bin ich wieder die "Alte", gut gelaunt, fröhlich und auf zu neuen Taten! Ich dachte schon, dieser Tag würde nie mehr kommen und es war wie ein neues Leben!

Jetzt gefällt mir Stuttgart ganz gut, wo ich nicht mehr dort wohnen muss.
 

PipiLotta

New Member
Rynoa, ich kann dich gut verstehen! Allerdings wundert es mich, dass es dir nach einem Jahr schon so geht. Also, ein Jahr hätte ich bestens überstanden, ohne Frust zu entwickeln, vor allem, wenn man weiß, dass der Aufenthalt begrenzt ist. Ich bin ganz offen für Neues nach Stuttgart gezogen und habe es erst gar nicht glauben wollen, dass es dort schwer ist, Leute kennenzulernen, denn ich hatte vorher noch immer überall leicht Leute kennengelernt. Und ich fand die spießige Mentalität am Anfang eigentlich ganz witzig, weil es etwas Neues war. Bei mir setzte die Frustphase erst nach ca. 2 Jahren ein, als ich sah, wie der Hase lief.

Stell dir vor, ich habe das 10 Jahre und 2 Wochen aushalten müssen. Ja, genau, bloß nicht zu laut sein, nicht aus der Reihe tanzen, und die "heilige" Kehrwoche (hatte Gott sei Dank in meinem Haus keine, wusste anfangs gar nicht, was mir da erspart geblieben ist).

Aber ich will nicht nur lästern, jetzt fahre ich, wie gesagt, wieder sehr gerne nach Stuttgart, um meine Freunde zu besuchen. Ich habe sogar Schwaben in meinem Freundeskreis, die sind allerdings weit gereist und weltoffen und damit nicht mehr ganz typisch schwäbisch. Und ich schaue die Bienzle-Tatort-Wiederholungen zu gerne an, da kann ich dann immer so schön bei lachen. Insbesondere über den Hausmeister! Ich bin ja eine Verfechterin von Dialekten als kulturelles Erbe, spreche selbst auch meinen Heimatdialekt und das sehr gerne. Wenn mich Schwäbisch nervte, dann lag das nicht am Dialekt selbst, sondern an der ganzen Mentalität, die dahintersteckte und die im totalen Gegensatz zu meiner persönlichen Auffassung vom Leben und von der Welt stand. Ich könnte ein Buch schreiben!

Als ich nach KL zog, habe ich bei allen potenziellen Vermietern (bei der Häusersuche) erstmal nachgefühlt, ob sie was dagegen haben, wenn man mal ein Fest macht (ich war ja von Stuttgart "geprägt"). Und die fanden meine Frage sozusagen befremdlich, denn sie fanden das ja total normal! In Stuttgart war das gar nicht normal, da musste ich immer mit einer Beschwerde rechnen, wenn bei mir auf dem Balkon abends nach 10 mal einer flüsterte oder laut nieste (die Hausmeisterin wohnte genau über mir und rief dann jedesmal bei mir an, weil sie sich gestört fühlte, bis ich ihr mal am Telefon gut die Meinung gesagt habe).

Ich war auch immer bis aufs Blut genervt vom Äffle und Pferdle und all diesen Sachen!

Gott sei Dank ist das Schnee von gestern! Seitdem bin ich wieder die "Alte", gut gelaunt, fröhlich und auf zu neuen Taten! Ich dachte schon, dieser Tag würde nie mehr kommen und es war wie ein neues Leben!

Jetzt gefällt mir Stuttgart ganz gut, wo ich nicht mehr dort wohnen muss.
Jau, die heilige Kehrwoche :haha

Das findest du aber in Dortmund auch. Meine Cousine wurde angehalten, ihren Teil vom Treppenhaus anstatt freitags doch bitte donnerstags zu machen, weil man es in dem Haus halt eben so macht :ohno:ohno

Sind deine Erlebnisse grundsätzlich verbreitet in Schwaben oder hattest du nur die falsche Hausmeisterin über dir ;)
 

Rynoa

Well-Known Member
Ehe-GC
lol ... genau ... Kehrwoche ... was ein Glück macht die bei uns der Hausmeister.
Ich kenne Fälle da wurde tatsächlich der aus dem Krieg heimkehrende Soldat noch mit Gebäck auf dem Rücken unfreundlich darauf hingewiesen dass er bitte gefälligst endlich den Rasen mähen soll ...
Ist ja auch echt ne Schweinerei dass man im Irak im Feld nicht dran denkt dass zuhause der Rasen gemäht werden muss ... wie konnte er nur ...

Mari, ich kann dir auch nicht genau sagen warum mich das alles so extrem annervt.
Anfangs habe ich mich gefreut hierher zu ziehen und bin wirklich mit positiver Einstellung gekommen.

Dann kam eins nach dem andern.
In der Wohnung waren viele Sachen defekt (Wasserhahn wackelt, Tür muss abgeschliffen werden etc etc lauter Kleinigkeiten) aber der Vermieter beantwortet nichtmal e-mails, so dass wir irgendwann entnervt aufgegeben haben, weil wir wissen dass wir bald gehen. Jetzt wackelt halt alles hier - mir wurscht. Die Wohnung gefällt mir auch nicht, aber wir "dürfen" nicht umziehen. Wenn ich ein kleines Häuschen im Grünen hätte, würde es mir auch besser gehen.
Das Hausmeisterpaar ist über 70 und hat ihr Schlafzimmer unter dem Wohnzimmer ... beschweren sich über alles (ich hatte vorher noch nie in meinem Leben eine Beschwerde). Ich "darf" nach 10 Uhr meine Balkontür nicht mehr aufmachen. Nichts lautes machen, nicht zuviel laufen ... usw.
Dann die Sache mit dem Klingelschild gleich am Anfang ... die haben mirs einfach abgemacht und deshalb kam wichtige Post nicht an.
Meine Müllentsorgung wurde genaustens beobachtet (die wussten nämlich immer dass ich nix in die Mülltonnen tue ...).

Dann kam der Job dazu ... der gefällt mir überhaupt nicht (habe jetzt auch gekündigt ...) und es sind lauter super-schwaben hier. Die ersten 4 Monate hat nur einer mit mir gesprochen ... und ich knüpfe eigentlich leicht Kontakte ...
Der Verkehr um Stuttgart ist die Hölle ... jeden morgen und Abend das gegurke.

Der einzige Grund warum ich hier bin ist mein Mann ... und der war seit Oktober 2007 2,5 Monate zuhause ...

Es ist einfach die Kombination aus allem.
Bin baff dass du es 10 Jahre hier ausgehalten hast ...

Ich persönlich hab mir vorgenommen nie mehr einen Fuß auf schwäbischen Boden zu setzen sobald ich weg bin, aber mal sehen ;)
 
Zuletzt bearbeitet:

Ezri

Adminchen
Administrator
Also wenn ich das alles so lese, Rynoa, kann ich gar nicht verstehen, was die Kuhschweizer gegen die Sauschwaben haben? Da gibts doch gar keinen Unterschied :totlach
 

PipiLotta

New Member
Also wenn ich das alles so lese, Rynoa, kann ich gar nicht verstehen, was die Kuhschweizer gegen die Sauschwaben haben? Da gibts doch gar keinen Unterschied :totlach
Wir haben in den 80gern mal in einer Hoteltiefgarage in Basel geparkt und sind dann mit dem Aufzug nach oben gefahren. Mit uns drei Schweizer Männer. Als die anfingen zu reden, dachten wir "Emil" sei mit im Aufzug. Meine Mutter musste so lachen, die kam fast gar nicht aus dem Aufzug raus, mir liefen die Tränen runter und meinem Vater was unser Verhalten oberpeinlich :haha
 

Susie

Well-Known Member
Noe, es nervt mich nicht. Ich muss aber sagen, dass ich auch in Deutschland nie schlechte Erfahrungen gemacht habe...und bei der Baeckerei bei der ich in deutschland gearbeitet habe wurden auch immer alle auf Freundlichkeit gedrillt. Der Chef hat uns auch heimlich beobachtet um zu sehen ob wir auch freundlich zu den Kunden sind.
Bei meinem letzten Deutschlandbesuch hab ich verzweifelt bei real nach Gummistiefeln gesucht und da wurd mir auch sehr nett geholfen.

Auch in den USA ist der Service nicht immer das Wahre...mein Mann sagt dann immer, ueberleg mal du wuerdest hier den ganzen Tag stehen, dann haettest du auch schlechte Laune...gerade in den Laeden wo ich mal Hilfe braeuchte ist dann keine Menschenseele da.

Im Buero fragen mich alle immer staendig "What's happenin'?" Das nervt...ich mein ich arbeite...was soll schon passieren...

Hey Stephie, dass hoert sich ganz nach Bill B. an......lol.
Ne, manchmal nervt mich das ja auch schon, aber was soll man machen?

Anfangs hat mich das staendige "Excuse me" genervt, aber mittlerweile nach 6 Jahren hab ich mich dran gewoehnt.:)
 

mooniz

Well-Known Member
hier mal was nettes. :D dann rechts auf den steward klicken.
 
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Ezri

Adminchen
Administrator
Wir haben in den 80gern mal in einer Hoteltiefgarage in Basel geparkt und sind dann mit dem Aufzug nach oben gefahren. Mit uns drei Schweizer Männer. Als die anfingen zu reden, dachten wir "Emil" sei mit im Aufzug. Meine Mutter musste so lachen, die kam fast gar nicht aus dem Aufzug raus, mir liefen die Tränen runter und meinem Vater was unser Verhalten oberpeinlich :haha

Kann das sein, daß einer von den drei Schweizern kein Schweizer war? Denn im TV spricht Emil Hochdeutsch mit deutlich überzeichneten Akzent (ich nenn es immer Ricola-Deutsch). Wenn Schweizer mit einander reden, dann versteht man als Deutscher kein Wort, es sei denn man ist direkt an der Grenze aufgewachsen. :)
 

PipiLotta

New Member
Kann das sein, daß einer von den drei Schweizern kein Schweizer war? Denn im TV spricht Emil Hochdeutsch mit deutlich überzeichneten Akzent (ich nenn es immer Ricola-Deutsch). Wenn Schweizer mit einander reden, dann versteht man als Deutscher kein Wort, es sei denn man ist direkt an der Grenze aufgewachsen. :)
Das kann natürlich sein. Schwizerdütsch versteht ja keine Sau :haha
 
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