Das kann ich so vor allem aus D bestaetigen, und das als Mann... Bin auch kinderlos, nicht aus Ueberzeugung, sondern weil es sich nie ergeben habt und es nie die "Richtige" war. Ich hatte immer den Eindruck, dass man in USA toleranter ist, aber vielleicht gilt das nur fuer Maenner.
Ich glaube, dass Männer etwas anders "behandelt" werden, und ich glaube auch, dass es regionale Unterschiede gibt. Und es ist sicher auch eine Frage, ob man eher in einer urbanen Region lebt oder eher ländlich und ob die Region eher konservativ ist oder eher liberal. Ich bin vom liberalen Berlin in die floridianische Redneckhölle gewechselt...
Da habe ich vermutlich einen anderen Wechsel mitgemacht als jemand, der beispielsweise aus einem bayrischen Dorf nach Portland zieht.
Mit meiner Frau habe ich auch die Mit-Fuersorge Ihrer 2 Jungs uebernommen, der Dad zahlt zumindest child support. Diskussionsbedarf wird es in Zukunft aber sicher noch beim Geld geben, denn ich werde wohl (weil ich viel besser als der Ex verdiene) den Loewenanteil der Finanzierung wie z.B. College, unversicherter medizinischer Versorgung usw. uebernehmen duerfen.
Gibt es bei Euch in der Gegend bundesstaatlich gestützte "Prepaid-Collegefunds"? Florida bietet so etwas an. Da zahlt man, so lange die Kinder noch jung genug sind, einen relativ kleinen Betrag ein ("relativ klein" im Vergleich zu den zu erwartenden Collegekosten; hier sind es. 10.000 Dollar, wenn ich mich recht erinnere) und damit ist die Studiengebühr für Vierjahrescolleges innerhalb des Bundesstaates abgegolten. Sehr Euch auf jeden Fall nach solchen Funds um.
Eventuell könnte auch eine IDA-Investition helfen, die die Kids eventuell, wenn sie etwas älter sind, selber tätigen könnten. Da wird für Leute, die finanziell schwächeln (Jahreseinkommen darf maximal das Doppelte der Armutsgrenze betragen), eine Spareinlage von bis zu 2000 Dollar mit jedem selbst angesparten Dollar durch zwei Dollar eines Sponsors belohnt. Man kann also bis zu 4000 Dollar geschenkt bekommen. Diese IDA-Funds müssen für einen mit dem Sponsor abgesprochenen Sparzweck verwendet werden, etwa Studiengebühren, eine Hausanzahlung, oder dergleichen. Schau mal hier:
CFED: Individual Development Accounts (IDAs)
Das wuerde ich sogar machen, solange sich die Kinder anstaendig verhalten und es sich als wert erweisen, da bin ich mit meiner Frau auch einig. Manchmal wuerde ich mir allerdings auch wuenschen, wir haetten mehr Zeit fuereinander und die Kids wuerden meine Frau nicht so stressen.
Blick nach vorne: Irgendwann ziehen die Kids aus und gehen aufs College...
Richtig auf den Tisch hauen kann ich natuerlich nicht. Als Stepdad sitzt man manchmal zwischen den Stuehlen, aber eine interessante Erfahrung.
Das stimmt. Ich muss mir auch oft auf die Zunge beißen.
Das ist doch nicht egoistisch. Ihr habt einfach andere Ziele im Leben als Leute, die Kinder haben wollen. Hat IMHO nix mit Egoismus zu tun..... das wird uns nur von Eltern eingeredet.. dass wir zu egoistisch sind.... und ich finde das ne Frechheit!!!
Sehe ich auch so. Gewollte Kinderlosigkeit ist ebenso (wenig) egoistisch wie Kinder zu bekommen. In beiden Fällen entscheiden die (Nicht-)Eltern sich (gemeinhin) aufgrund ihrer persönlichen Wünsche und Vorlieben. Ich glaube, in einem westlichen Land bekommt heute kein aufgeklärter Mensch mehr Kinder, wenn er sich nicht selber Kinder wünscht und gerne die Elternerfahrung machen möchte. ich erkenne da in Bezug auf "Egoismus" keinerlei Gefälle.
In unserem Saloon sind viele Eltern, die unser kinderloses Leben beneiden und sagen "im nächsten Leben bekomme ich auch keine Kinder".
Das sind doch mal ehrliche Eltern.
Ich bin auch nicht schwanger, aber meine Schwiegermutter sitzt meinem Mann im Nacken und fragt andauernd, wann ich endlich schwanger werde.
Sie möchte, dass ich vier Kinder bekomme
Zieht
sie die vier Sonnenscheine dann auf?
Bin so froh, dass der "schwanger"-Fred Konkurrenz gekriegt hat....
Und zum Restaurant....da kann ich nur sagen, jeder macht sich seine eigenen MOnster, meiner Meinung nach alles eine Sache der Erziehung.
Glaube ich auch. Viele Eltern haben offenbar einfach keine Lust, ihren Kindern Rücksichtnahme beizubringen und sie in Lokalen zu beschäftigen. Meine Eltern haben es damals so gemacht wie Du mit Deiner Tochter: Wr haben etwas zum Spielen mitgenommen (oft einfach ein Kartenspiel) und dann waren wir beschäftigt, bis das Essen kam. Und wir sind ohnehin erst in Restaurants gegangen, als wir Kinder alt genug waren, um ein Weilchen am Tisch zu sitzen, ohne zu quengeln. Da war ich auf jeden Fall schon im Kindergarten, ich muss also drei oder vier gewesen sein. Als wir jünger waren, wurde eben ein Nachbar zum Babysitten angeheuert, wenn unsere Eltern mal ausgehen wollten.
Meine Tochter hat nie rumgeschrien (ausser natuerlich als Baby) oder andere Leute angequatscht.
Oder an fremden Leuten an den Haaren gezogen...
Ich finde, Kinder sind was Tolles, aber nicht jeder ist geeignet, Kinder zu haben. Wer das merkt, super.
Das ist ein wichtiger Punkt, finde ich. Ich hätte gar nicht die Geduld, mich mit Kindern zu befassen, und mir fehlt auch die Gleichmut, die gute Eltern in meinen Augen haben müssen.
Also so einfach kannst Du aber das Argument nicht abstreifen. Sicherlich spielt Egoismus oft eine Rolle, wenn Leute keine Kinder bekommen (sieht man hier auch teilweise an den Argumenten).
Egoismus spielt eine ebenso große Rolle, wenn Eltern sich für Kinder entscheiden. Das Argument zieht also nicht.
Sowohl privat als auch gesellschaftlich profitieren Kinderlose von den Kindern anderer.
Kinderlose
leiden allerdings auch unter den Kindern anderer... Und sie zahlen mehr Steuern, sind oft in der Urlaubsplanung benachteiligt, etc.
Viele Studien haben gezeigt, dass Kinderlose im Vergleich zu Familien mit Kindern deutlich mehr Geld fuer sich haben, gleichzeitig wird spaeter ihre Rente und Gesundheitsvorsorge von den Kindern anderer Leute finanziert.
Na und? Dafür haben sie jahrelang in die Kassen eingezahlt und anderer Leute Renten finanziert. Einen Rentenanspruch erwirbt man nach wie vor, weil man selber einzahlt und nicht, weil man sich fortpflanzt. Und es gibt auch keine gesellschaftliche Pflicht zur Fortpflanung - zum Glück, denn dann wären wir ruckzuck wieder beim Mutterkreuz, und das kann nun wirklich niemand wollen.
Und just for the record: Meine Rente und meine Gesundheitsvorsorge wird von mir finanziert und nicht von den Kindern anderer Leute. Und das, obwohl ich jahrelang freiwillig, um die Solidargemeinschaft zu stützen, Höchstbeiträge in die GKV eingezahlt habe, obwohl das für mich deutlich teurer war als eine PKV.
Da ist fuer mich schon einiges an Egoismus dabei. Besonders krass wird es dann, wenn ein Kinderloser am Ende seines Lebens in ein Heim muss und keine Angehoerigen oder eigenes Geld hat, um dafuer aufzukommen.
Ach soooo, man soll also Kinder in die Welt setzen, damit man später, wenn die eigenen Kinder einen dann ins Altenheim abschieben, weil sie nichts mehr mit einem zu tun haben wollen, die Kosten tragen können. (Das merk' ich mir - das erzähle ich dann später mal Deinen Kindern, damit die wissen, wie sehr der Papi sie liebt...) Nur so für Dich zur Info: DAFÜR gibt es die Pflegeversicherung, und das ist eine Pflichtversicherung, in die auch der spätere Altenstiftbewohner selber eingezahlt hat...
Natuerlich bekommen die Eltern staatliche Unterstuetzung. Aber das ist nur ein Bruchteil von dem, was das durchschnittliche Kind spaeter im Laufe seines Lebens an Steuern an den Staat zurueckzahlt.
Das ist optimistisch gedacht und mag auf manche Kinder zutreffen, aber auf andere trifft es nicht zu. Denk nur mal an arbeitslose Akademiker oder an lebenslange Hartz-4-Karrieristen.
Wer wirklich etwas für die Gesellschaft tun will, der schafft sich viele Pferde an: Je drei Pferde sichern mehr oder weniger direkt einen Arbeitsplatz; im Gegenzug bekommen Pferdebesitzer null Subventionen...
Stell Dir doch mal vor, was passieren wuerde, wenn alle Menschen ploetzlich aufhoeren wuerden, Kinder zu bekommen. Die Gesellschaft wuerde nach wenigen Jahrzehnten voellig zusammenbrechen. Schon mal was vom demographischen Problem gehoert? Nicht umsonst kaempft die Politik in Deutschland ja fuer hoehere Geburtenraten, weil sonst der Sozialstaat nicht mehr zu finanzieren ist und seltsamerweise geben sie dabei noch mehr Geld fuer Kinder aus, weil es sich naemlich im Endeffekt rechnet.
Da wird etwas grundlegend Falsches versucht, nämlich ein auf ständiges Wachstum ausgelegtes Umlagesystem mit aller Macht zu erhalten, wenn doch schon die Erfinder dieses Systems wussten und darauf hinwiesen, dass dieses System nur als Notlösung direkt nach dem Krieg gedacht war und nicht auf Dauer zu halten sein würde und dass es beizeiten durch etwas Besseres ersetzt werden müsse. Das System ist schlecht, und mehr Kinder werden an den Fehlern des Systems nichts ändern.
Das Umlageprinzip des Rentensystems muss abgeschafft werden zugunsten einer steuerfinanzierten Grundrente zzgl. privater Altersvorsorge. Alles andere ist nicht tragbar, denn eine Bevölkerung kann nicht ständig wachsen, ohne erheblich größere Probleme zu verursachen. Die Gesamtbevölkerung steuert ja eh schon auf einen gewaltigen Kollpas zu.
@Forevernewbie:
Da hast Du recht, niemand sollte den anderen wegen seiner Entscheidung pro oder contra Kind schräg anschauen. Nur sind es es meist die Kinderlosen, die schräg angeschaut werden (und nicht die Bekinderten), weil Kinderlosigkeit eben nicht die Norm ist und weil es gemeinhin die Minderheiten sind, die schräg angeschaut werden.
(Ich glaub' übrigens, dass NYCArchitect ihren Beitrag ironisch überzogen hat, und dass Dir die Ironie entgangen ist.)
So ganz persönlich ist es mir total bumbel, ob Menschen Kinder haben wollen. Wenn Menschen sich aber fürs Kind entscheiden, dann wünsche ich mir, dass diese Menschen erstens einsehen, dass sie ihre Kinder so erziehen sollten, dass sie Dritten nicht auf den Keks gehen (auch Kinder können lernen, dass man Rücksicht nehmen muss), und sie sollten zweitens im Vorfeld sicherstellen, dass sie auch in der Lage sind, ihre Kinder zu erziehen, zu fördern (!) und aus eigener Kraft zu ernähren. Ich finde es nicht richtig, Kinder zu bekommen, wenn man selber nichts zu beißen hat und von vornherein davon ausgeht, dass der Sozialstaat die Verantwortung schon übernehmen wird.