-18°C
Herrlich!
(Ich mag's kalt. Ich bin komisch, ich weiß.)
Da sagste was
Hehehe. Ich seh schon, Du wirst keine Probleme haben, schnell Anschluss zu finden.
Raceware? Time-Sert?
(Wäre ein lustiger Zufall)
Weder noch. Aber ich kann Dir gern 'ne PN schicken, wenn's Dich interessiert.
Hm ja.. ich denke mal, so lang ich das niemandem madig mache, kommt man auch so gut zurecht?
Du schaffst es ja auch *g*
Naja, ich schaff' das mal besser und mal weniger gut. Ich finde das schon irritierend, wenn Menschen in ihre Konversationen ständig irgendeinen Gotteskram einbauen müssen, ständig "bless this" und "bless that" und "bless you"
sagen, Psalme zitieren und sich dann aber gar nicht nächstenliebend verhalten. Ich hatte hier neulich mal 'ne Episode aus dem wahren Leben gepostet, in der eine wildfremde Frau, die sich auf dieselbe Parkbank setzte wie meinereiner, nach zwei Sätzen Smalltalk unverblümt fragte, ob ich Jesus Christus lieben würde (wer, ich?? ja, bin ich irre?? I am a one-man woman, and I am taken...
), und als ich dann sehr, sehr höflich sagte, dass ich ihren Glauben respektieren würde aber Atheistin sei und das bitte auch respektiert sehen möchte, da fing die blöde Kuh an, für mich zu beten, ihren "Herrn" anzuflehen, mir zu verzeihen, denn ich wüsste es ja nicht besser, etc. - und das ging locker 'ne Viertelstunde, ehe ich der Frau dann sagte, ich fände sie respektlos und sie würde mich nun seit einer Viertelstunde durchgehend beleidigen, indem sie versucht, mir ihren Glauben aufzuzwingen und für mich zu beten. Sie möge doch bitte versuchen, sich ebenso tolerant zu verhalten wie ich das täte, ich frage sie ja auch nicht, ob sie sich vorstellen könne, wie endlos enttäuscht sie sein wird, wenn sie in ihren letzten Atemzügen merkt, dass da kein weißes Licht ist und kein Engel, der sie nun abholt und in den Himmel bringt und wenn sie realisiert, dass sie ihr gesamtes Leben einer Lüge gewidmet habe. Da war sie dann beleidigt und ist schnaubend abgedampft.
So etwas würde einem in Deutschland meines Erachtens niemals passieren. Weder Atheisten noch Agnostiker noch Christen zwingen anderen ihre Ansichten auf. Hier passiert das alle naselang, dass man sich Missionierungsversuchen ausgesetzt sieht (jedenfalls passiert mir das alle naselang), und das geht mir echt auf den Trichter. Atheisten sind einer Studie der Uni Minnesota zufolge die Bevölkerungsgruppe, die in den USA das größte Misstrauen genießt. Man vertraut hier eher einem Massenmörder, wenn er denn sagt, dass er Christ sei, als einem atheistischen Philantropen, der sein Leben guten Zwecken gewidmet hat. Welcome the Land of the Free. Und im Süden ist sowas naturgemäß ausgeprägter als in den Nordost- und Pazifikstaaten.
Mein Opa war wohl der strengste Katholik auf der Welt und der hat mich ja auch akzeptiert (keine selbstverständlichkeit - meine Cousine hat das nie geschafft)
Vermutlich nicht ganz vergleichbar, zumal sich in Deutschland die Christen mehrheitlich moderner zeigen und auch zahlenmäßig nicht so in der Überzahl sind, dass sie das Meinungsbild bestimmen können. In den USA bezeichnen sich ca. 75% der Leute als Christen, und da sind viele Hardcorefälle dabei.
Das freut mich schonmal zu hören. Die Leute mit denen ich hier arbeite, sind da zum Glück auch locker.
Hier gehört es für viele Leute auch einfach dazu. Viele ehemalige (oder aktuelle) Militärangehörige haben zumindest ein Tattoo, das sie mit ihrer Dienstzeit oder ihrer Einheit verbindet. Sportler tragen mehrheitlich Tattoos, dann natürlich meist mit Bezug zu ihrem Sport. Religiöse Tattoos und Tattoos mit Familienbezug (Name der Kinder beispielsweise) sind auch sehr, sehr verbreitet. Und dann natürlich die Klassiker Arschgeweih ("tramp stamp"), chinesische Schriftzeichen und hawaiianische oder indianische Muster. Nicht zu vergessen den obligatorischen Stacheldraht, der sich hier bei jedem zweiten Mann um den Bizeps zu wickeln scheint...
Wobei ich da ja auch erstmal wieder nen Tattoowierer finden muss..
Das sollte kein Problem sein. Ich habe keine Tattoos (will auch keine), aber selbst ich könnte Dir in meiner kleinen Stadt auf Anhieb die Adressen von mindestens fünf Tätowierern nennen. In Berlin, wo ich 12 Jahre verbracht habe, wüsste ich keine einzige. Das zeigt eigentlich schon, wie prominent Tätowierungsstudios hier vertreten sind - und das wären sie nicht, wenn Tattoos nicht sehr verbreitet wären.
Wenn ich Dir als Mensch, der des oefteren Mitarbeiter in gehobenen Positionen eingestellt hat, einen Ratschlag geben kann, ist das der, wenn du noch keine Tattos hast, ueberlege Dir sehr genau, ob Du welche machen lassen willst. Wenn ja, dann sind auch die Arme und Beine (ausser den vorgenannten Stellen kein guter Ort), denn Du musst eventuell mit Kunden/Mitarbeitern auch mal Golf spielen, und dabei mit kurzen Hosen und kurzaermeligen Hemden rumlaufen. In Geschaeftskreisen werden Tattootraeger nicht als sehr solide angesehen.
Kann ich nicht bestätigen, die Aussage. Aus naheliegenden Gründen sehe ich hier in St. Pete überwiegend Menschen mit kurzärmligen Oberteilen oder kurzen Hosen/Röcken. Ich kann gesichert sagen, dass Tattoos auf Oberarmen und Unterschenkeln hierzustaate sehr verbreitet sind, und das quer durch alle Branchen. Und wir sind nun keine Enklave der Fortschrittllichkeit.
Wie sehr Tattoos akzeptiert sind oder auch nicht, ist halt auch ein bißchen branchenabhängig, bei nem Harley-Händler wird man es vermutlich direkt erwarten und bei einem Bänker wird man es als seltsam empfinden. Ich denke daher nicht, daß man das so pauschal beantworten kann. Farbe in der Haut ist definitiv keine Aussage über den IQ und Bildung im Kopf.
Ich habe den Eindruck, dass man in Bezug auf Tattoos in den USA deutlich entspannter ist als in Schland. Was damit zusammenhängen mag, dass der kulturelle Mix hier doch größer ist, und viele der hiesigen Einwanderer bringen Tattoos als Teil ihrer Kultur mit.