Am Freitag haben wir einen kompletten Projektplan aufgestellt und rein rechnerisch (wenn nichts dazwischen kommt), könnte es für mich in 6 Monaten, in die USA gehen.
Ich würde wohl erstmal nach Charlotte/NC ziehen, da ich das erste halbe Jahr mit unserem Kontaktmann arbeiten würde. Dieser könnte mir bei dem ganzen Papierkram etc helfen, was natürlich eine große Erleichterung wäre, wenn man allein rübergeht.
Da er auch knappe 30Jahre im Verkauf tätig war, kann ich von ihm noch was lernen und er kennt natürlich auch einige Adressen
Aber vielleicht sagt ihr ja schon, dass 6 Monate viel zu knapp sind?
Ob sechs Monate für die geschäftliche Vorbereitung zu knapp sind, das lässt sich aus der Entfernung nicht sagen. Da wäre Dein Kontaktmann vor Ort vielleicht jemand, der das besser einschätzen kann. Ich wüsste beispielsweise nicht, wie lange Ihr eventuell auf Genehmigungen wartet müsstet, ob Du nach geeigneten Lager- oder Fertigungsstätten suchen müsstest (was lange dauern kann oder auch sehr schnell gehen kann, sowas hängt ja vom Einzelfall ab) etc. Ich würde empfehlen, dass Du mit dem Projektplan im Rücken baldestmöglich mal für eine kürzere Stippvisite rüber kommst und solche Punkte direkt vor Ort angehst.
Dann ist da der Aspekt der privaten Vorbereitungszeit, und dafür können sechs Monate knapp sein, abhängig von Deiner Ausgangssituation in Bezug auf vorhandene Credit History etc. in den USA einerseits und finanzielle Rücklagen andererseits. Ein kompletter Neustart in den USA ist für die meisten Leute teuer; manch einer unterschätzt da, welche Ausgaben kurz nach Ankunft getätigt werden müssen und wie lange es dauern kann, bis man mehr Geld reinbekommt als man ausgibt. Und für Einwanderer ohne Credit History ist das Leben in den USA deutlich teurer als für Leute mit langer Credit History und hohem Credit Score. Wirst Du denn ein ausreichend hohes Festgehalt beziehen, oder arbeitest Du überwiegend auf Provisionsbasis? Falls Letzteres der Fall wäre, solltest Du vermutlich ausreichend Rücklagen mitbringen, um mindestens sechs Monate problemlos zu überstehen, ohne, dass es Dir direkt ans Eingemachte geht. Da müsstest Du Deine eigene Lage einfach mal ehrlich evaluieren. Unterm Strich würde ich lieber ein paar Monate länger planen als mit sehr knappen Finanzen den Schritt in die USA anzutreten (wenngleich Du natürlich den Vorteil hast, dass Du als US-Staatsbürger jederzeit nebenbei anderswo jobben könntest. Ein konventioneller E-Investor hat diese Möglichkeit nicht), aber wenn Du selber denkst, sechs Monate sind gesichert, denn mach et, wie der Berliner sagt.
Vielleicht noch eine andere Frage meinerseits.. bei einigen Threads hier, sage ich ja selber schon "huch..die werden auf die Schnuss fallen". Ihr habt da denke ich inzwischen ein recht gutes Auge für. Seht ihr das bei mir auch so?
Wenn wir das so sehen, dann sagen wir Dir das schon. Wir nehmen hier ja kein Blatt vor den Mund, wie Du merkst.
Florida wird weiter nen Ziel bleiben, aber da ich die erste Zeit eh nie zu Haus sein würde, kann das auch 2 Jahre später noch gemacht werden.
Genau so ist es. In den Wunschbundesstaat kann man später immer noch wechseln; aber erst einmal muss man dorthin gehen, wo die Arbeit ist und wo man sich etablieren kann. Florida rennt nicht weg, das ist in zwei oder fünf Jahren immer noch hier, da habe ich keine Zweifel.
Japan und China machen da noch was, was aber minderwertige Ware ist, die zudem noch viel zu überteuert ist.
Die nutzen halt aus, dass es keine guten Anbieter solcher Werkzeuge gibt. Unsere Entwicklung hat auch inzwischen 3 Jahre verschlungen und natürlich auch nicht gerade wenig Geld. Das wollte bislang einfach keiner machen.
Interessanterweise ist die Situation in der Firma meines Lebensgefährten ganz ähnlich. Der einzige Mitbewerber kommt aus China, und der ist sowohl teurer als auch qualitativ schlechter. Trotzdem gibt es immer wieder Käufer, die "zum Chinesen" rennen, weil sie einfach ungeprüft davon ausgehen, dass "Made in China" immer weniger Geld kostet. (Früher oder später schlagen die dann aber doch bei der Firma meines Lebensgefährten auf, weil die chinesischen Teile einfach nicht dasselbe leisten.) Da hast Du also vermutlich einen großen Vorteil, auch in Bezug aufs Marketing.
Das mit den Leuten kennenlernen wurde mir aber schon gesagt, wäre recht schwer?
Also z.B. Leute in einer Bar anquatschen wäre relativ unüblich dort?
Dass man also fast nur neue Leute kennenlernt, wenn man in irgendeinem Verein ist.
Vereine sind eigentlich eher eine deutsche Sache; hierzulande sind das eher Kirchengruppen. Falls Du - wie ich - eher nicht christlich veranlagt bist und eher nicht in die Bibelstunde gehen möchtest, dann kann ich zwei Dinge wärmstens empfehlen, um Gleichgesinnte zu finden:
Volunteering und
Meetup:
Do something, Learn something, Share something, Change something - Meetup
Mein US-Freundeskreis rekrutiert sich überwiegend aus Menschen, die ich über Volunteertätigkeiten und Meetups kennengelernt habe - von Leuten, die ich durch die Arbeit und über gemeinsame Bekannte kenne, natürlich abgesehen. Und das entwickelt sich dann so weiter. Meetup ist toll, weil man wirklich Leute aus allen Interessenlagen findet. Ich bin da in reinen Klönschnackgruppen, einem Buch"club", einer Atheisten-Gruppe, zwei sportlich orientierten Gruppen und einer Gruppe, die gemeinsam ins Kino geht. Aber es gibt eigentlich nichts, was es dort nicht gibt - und notfalls gründet man das dann eben. Und meine Volunteering-Tätigkeiten reichen von Tierheim bis Theater; auch da kann man eigentlich in jedem Interessenbereich etwas finden. Eine gute Website, um sich einen Überblick über Volunteerstellen in der Region zu verschaffen ist Volunteermatch:
www.volunteermatch.com
Was für mich auch gut funktioniert hat, war nicht direkt in eine eigene Wohnung zu ziehen, sondern erst einmal in eine WG zu gehen. Das ist in Deutschland eher eine Sache für Studenten, aber es ist in den USA auch unter Erwachsenen gang und gäbe. Da ich überwiegend von Zuhause aus arbeite und nicht jeden Tag mit Kollegen interagiere, war es für micht wichtig, dass ich mich nicht allein Zuhause einigele und quasi von der Außenwelt abgeschnitten in den USA mein Dasein friste, sondern dass ich zumindest innerhalb der WG jeden Tag Sozialkontakte pflege. Wir haben uns auch super verstanden und uns richtig gut angefreundet - hat also toll geklappt.
Ob man Menschen in Bars "einfach so anquatschen" kann, weiß ich nicht, ich bin kein Bar-Gänger. Aber in Sportsbars quatscht man natürlich durchaus mal mit den Leuten, die neben einem am Tresen sitzen. Grundsätzlich glaube ich, dass man beim abendlichen Ausgehen wohl eher Aufrisse macht als potentielle Freunde kennenlernt.