Ist halt alles eine Sache des Blickwinkels.
Aus Sicht eines Landes wo die durchschnittliche Bevölkerung gerade mal einen einzigen Stuhl als Möbel in seiner Hütte hat, jammern wir sicherlich auf hohem Niveau.
Aus Sicht eines Landes wo die durchschnittliche Bevölkerung fließend Wein aus dem goldenen Wasserhahn hat, jammern wir berechtigt und man hat sogar Mitleid mit uns.
Beziehst du erstere Aussage jetzt auf Länder wie Mexiko und die zweite auf Deutschland (wegen dem "jammern
wir")?
Wenn ja, dann magst du teilweise Recht haben.
Wenn nein, dann kannst du nur die 1. Aussage mit dem einen Stuhl auf DE und die 2. wohl auf die USA beziehen (aber dann passt das "
wir" ja nicht)???
Und da man sich in Deutschland dank des "tollen" WKII auch an wirklich schlechte Zeiten erinnern kann, will man das was man jetzt hat halt auch nicht mal eben wieder abgeben. Die schlechten Zeiten wurden zwar von unserer Generation nicht mehr selber erlebt, aber sie sind im sogenannten Volksgedächtnis noch enthalten.
Allerdings ist diese Aussage ja gleichzusetzen mit der ersten Aussage oben, nämlich, wenn man vorher nur einen Stuhl als Möbel in seiner HÜtte hatte... Also, so ganz kann ich jetzt deinen Beispielen und deiner Logik nicht mehr folgen...
Der WKII war von den USA zu weit weg, ich bin nicht darüber infomiert, ob es dort zu einer Hungersnot kam. Ich vermute mal nicht, ergo ist der Status in den USA mit kleineren Berg- und Talfahren eher gleichbleibend geblieben.
Hier in USA ist der Wohlstand, glaube ich, da eher in etwa gleich geblieben, nein, hier hat niemand gehungert.
Ich verstehe hier aber deine Logik zu deinen vorherigen Aussagen nicht ganz. Ich finde, in dem derzeitgen Fall mit der Wirtschaftskrise spielt es keine Rolle mehr, ob meine inzwischen schon lange verstorbenen Großeltern im 2. WK gehungert haben oder nicht. Die meisten von denen, die heute in DE jammern, haben ja nun auch den 2. WK nicht mehr erlebt. Da könnten die Amerikaner ja genauso gut jammern, denn die haben im Vergleich immer auf hohem Niveau gelebt, so wie die Deutschen, die jetzt jammern, auch. Beide hatten im Vergleich zu ärmeren Ländern vor der Krise "fließend Wein aus dem goldenen Wasserhahn".
Hier ging es den Leuten vor der derzeitigen Krise wirklich gut (mal abgesehen von der sozialen Absicherung), und zwar war die Arbeitslosigkeit niedrig, d. h., die Leuten hatten alle Jobs und verdienten Geld und die meisten Leute hatten nicht die Probleme, die sie im Moment haben. Auch hier - genauso wie in DE - möchten sich die Leute lieber den Wohlstand erhalten, den sie vorher hatten. Niemand leidet gerne und freiwillig.
Ergo müssten hier die Leute genau so pessimistisch sein und nur jammern...
Und um zum halb vollen Glas zurückzukommen: Sowohl in DE als auch hier war das Glas definitiv vor der derzeitigen Wirtschaftskrise voll! Die Ausgangssituation ist gleich. Ich finde, der 2. WK hat nun wirklich gar nichts mehr mit dieser Krise zu tun.