Ich bin auch Nichtraucherin, habe noch nie an einer Kippe gezogen und auch nie eine im Mund gehabt.
Jeder sagte, dass ich aufgrund meiner rauchenden Eltern irgendwann mal anfangen wuerde.
Da ich aber immer schoen eingeraeuchert wurde, trat das Gegenteil ein.
Ich mag den Qualm nicht. Ich mag den Geruch nicht.
Meine Eltern haben nie verstanden, wieso ich immer gemeckert habe. In Gegenwart meiner Kinder haben beiden nie geraucht, da ging es immer raus auf den Balkon, trotzdem war der Gestank in der Wohnung. Denn wenn die Kinder nicht da waren, wurde geraucht.
Irgendwann hat es dann Gottseidank Klick gemacht. Meine Mama raucht zwar immer noch, aber nur noch draussen und dann maximal 5 Zigarettenam Tag. Besser als 1 Schachtel und mehr.
Mein Paps war da konsequent, direkt von 1 1/2 Schachteln auf Null. Haelt es bis heute.
Und jetzt das geniale...seitdem beide aufgehoert und so stark reduziert haben, koennen die den stinkenden Qualm auch nicht mehr leiden. Mein Paps verzieht das Gesicht wenn meine Mutter von Balkon kommt.
Und beide koennen jetzt endlich verstehen, dass ich es ekelhaft fand, wenn ich den halben Tag bei ihnen war und nach Hause kam und nach Aschenbecher stank.
War ich mit meiner Mutter unterwegs, empfand sie es genauso ekelhaft, durch eine Rauchwolke vor einem Kaufhaus zu laufen, wie ich.
Draussen stoert es mich nicht so. Es kommt immer darauf an. Ich muss mich jetzt nicht unbedingt zwischen 10 Raucher in einem Lokal setzen, denn grundsaetzlich zieht es immer alles zu mir. Ist ein ganz lustiges Spielchen, wenn man als einzige auf dem Stuhl hin und her wackelt, den Kopf mal so und mal so haelt und zum Schluss entnervt den Platz wechselt. Bis es von vorne anfaengt.
Wo es mich immer gestoert hat und ich auch nie verstanden habe und auch nie verstehen werde.
Kindergarten. Sommerfest. Draussen.
Eltern bestehen auf Aschenbecher auf den Tischen. Kann man sich denn mal nicht 2 Stunden zusammenreissen und sich den Glimmstengel nach der Veranstaltung anzuenden?
Oder geht zumindest raus und haltet Abstand. Meine Mutter und meine Bekannte sind 5 Minuten runter vom Kindergartenbereich und haben dort geraucht.
Kommentar von einer Erzieherin: "Wenigstens ein paar die keinen Aufstand machen und wissen, was sich gehoert."
Da gibt es dann also Eltern, die sich aufregen, weil sie beim Sommerfest nicht rauchen sollen. Tun es dann trotzdem, weil es draussen sei und es nicht so schlimm sei.
Lecker...so ein Stueck Kuchen und eine Bratwurst mit Marlboro Rauch....mmmmhhh...
Das sind so Dinge, die mich aufregen. Kinder koennen sich nicht wehren. Das muss also nicht sein.
Wenn es mich als Erwachsene stoert, geh ich einfach.
Mit ein Grund, wieso die Abende meines Mannes und mir sich groesstenteils auf zuhause bleiben beschraenkten.
Der einzige Ort, an dem man nie eingequalmt wurde.
Was auch nicht so ganz stimmt. Unter uns wohnte ein Kettenraucher. Sehr schlimm. Da ich ihm aber schlecht verbieten konnte auf seinem Balkon und in seiner Wohnung zu rauchen, blieben bei uns auch im Sommer die Fenster zu. Wenn ich Glueck hatte, war ich frueh genug wach, um mal schnell durchlueften zu koennen.
Waesche auf dem Balkon aufhaengen ging auch nicht. Erstens hab ich 'ne nette Birkenpollenallergie und hatte die Baeume um das ganze Haus herumstehen und zweitens roch die Waesche immer nach Qualm.
Herrlich.
Also kam die Waesche in den Trockner und ich hatte meine Ruhe.
Ihr seht, selbst zuhause hatte ich meinen kleinen Aerge mit dem blauen Dunst. Selbst Raucher, Ex-Raucher und Nichtraucher fanden das unertraeglich. Was also machen? Verbieten, waere glaub ich zu weit gegangen. Somit sind wir dem unnoetigen Aerger aus dem Weg gegangen und haben uns damit arrangiert.
Umso besser geht es mir hier drueben. Den Qualm vermiss ich nirgends. Genauso wenig vermisse ich die Meckerei meines Mannes, der da weitaus empfindlicher ist. Er ist auch ein Raucherkind.