Kulturschock USA - Wie schlimm ist es wirklich?

Hepkat

Member
Was zur Hölle ist ein "automatischer Katzenduscher"? Gibt's davon ein Foto? ;)

Nein, aber hier ist ein Foto von meinem automatischen Katzenklo:

155128c.jpg


Alle meiner Freunde sind ganz begeistert davon, und zwar bekommt das Klo mehr Besucher als ich!

In der Schweiz stehen überall Robidogs, da sind kostenlose Hundekottüten dran. Wenns das in Deutschland auch so zahlreich gäbe, würde es auch mehr genutzt werden.
Die Robidogs (Hundekotmülleimer), Hundekottüten und Entleerung der Robidogs werden über die Hundesteuer finanziert.

Hundesteuer gibt's auch?!?! Hab Erbarmen, was sie auf diesem Kontinent nicht versteuern!
 

Twinkler

Well-Known Member
Musisch-künstlerischen, sportlichen oder sonstigen Aktivitäten gehen deutsche Kinder und Jugendliche in Vereinen, Musikschulen, Klubs, etc. nach. Ich bin geritten, habe zwei Musik-Instrumente gelernt, Handball und Tennis gespielt, geturnt, Leichtathletik betrieben, getanzt, war bei der freiwilligen Feuerwehr, im Schützenverein und bei der Landjugend... Solche außerschulischen Aktivitäten haben den Vorteil, dass die Kinder/Jugendlichen Freunde außerhalb der Schule kennenlernen, sich auf neue/andere Lehrer/Trainer einstellen müssen, das Schulgelände auch mal verlassen - alles in allem werden da Beiträge zur Selbstständigkeit und Verantwortungsübernahme gefordert. ...
´

hatte dein tag etwa 72 stunden ? :confused
find ich aber klasse, dass dir deine eltern so viel ermöglichen konnten ! ;)

Nein, aber hier ist ein Foto von meinem automatischen Katzenklo:

155128c.jpg


Alle meiner Freunde sind ganz begeistert davon, und zwar bekommt das Klo mehr Besucher als ich!

wie funktioniert das denn ?
macht sich das von allein sauber ?
dann muss ich das auch haben ! :D
 

Ingrid

Citizen
Citizen
Hundesteuer zahlen wir auch, 5 Dollar im Jahr. :-)
 

Emmaglamour

Well-Known Member
Greencard
hatte dein tag etwa 72 stunden ? :confused
Nö. Ich habe das auch nicht alles gleichzeitig gemacht, sondern nacheinander. Angefangen habe ich mit Turnen und Handball, dann wich das Turnen der Leichtathletik und dann dem Tennis. Handball habe ich aber neun Jahre gespielt und erst aufgehört, als ich immer öfter am Wochenende nicht zu den Spielen kommen konnte, weil ich Tanzturniere hatte.

Ich hatte immer so drei bis vier Freizeitaktivitäten parallel, wobei ich sechs Jahre lang das Tanzen als Leistungssport betrieben habe. Die Reiterei war ein Selbstläufer, da ich vom Lande komme und wir selber Pferde haben. Da sind wir morgens vor der Schule oft schon eine Runde geritten. Und dass jedes Kind mindestens ein Musikinstrument lernt, das war bei uns einfach so (bei uns = alle meine Freunde und Bekannten spielen auch mindestens ein Instrument). Da gehörte auch die kleine Hausmusik zum Standard. Wobei ich mit Altflöte und Gitarre absichtlich zwei vergleichsweise einfach zu beherrschende Instrumente gelernt habe - ich hätte lieber Klavier gespielt, aber ein Klavier war finanziell utopisch. Also habe ich mich lieber auf den Sport konzentriert und statt dessen erst Flöte und dann klassische Gitarre gespielt. Klampfe spiele ich heute noch hier und da, Flöte schon lange nicht mehr.

Freiwillige Kinderfeuerwehr, Kinderschützenverein und Aktivitäten der Landjugend waren meistens am Wochenende, das überschnitt sich also nicht mit den normalen Trainings- oder Unterrichtseinheiten. Und weil das immer alles einen Riesenspaß gemacht hat, habe ich das total genossen.

Wir haben dafür andere Sachen nicht gemacht, die heute üblich sind: Wir haben nur wenig Fernsehen geschaut (ich durfte beispielsweise am Vorabend höchstens zwei Sendungen pro Woche gucken), und das hat uns auch nicht so interessiert. Wir waren lieber beim Sport, haben Freunde getroffen und draußen gespielt oder haben gelesen. Direkt neben unserer Schule war eine Filiale der Stadtbücherei, da war ich nach der Schule Stammgast und habe mir bestimmt zwei Mal pro Woche ein neues Buch ausgeliehen. :D

Auf dem Hof haben wir außerdem mithelfen müssen - jedes Kind hatte seinen Verantwortungsbereich (meiner war das Füttern und Checken der Hunde und Pferde) und zur Ernte- und Einmachzeit musste alles ran, das aufrecht stehen konnte.

Das hört sich, wenn man es so geschrieben sieht, alles irre viel an, aber wenn man vom Lande kommt, ist man offenbar "von Haus aus" sehr aktiv. Meine gesamte Sippe (und mein Freundeskreis von früher) ist vom Volksstamm "Die-nicht-stillsitzen-können". :D Und man hat uns als Kinder schon früh in die Verantwortung genommen und uns auch allein Sachen machen lassen, die in den USA undenkbar wären. Beispiel: Zu meiner allerersten Reitstunde, als ich noch kein bisschen reiten konnte, musste ich allein hinreiten, da war ich neun Jahre alt. Ungefähr zehn Kilometer, drei Dörfer weiter, über Feld- Wald- und Wiesenwege. Ich war da noch nie gewesen und konnte - wie gesagt - nicht reiten und musste mein Pony irgendwie allein zum Reitplatz bekommen, weil niemand Zeit gehabt hätte, mich zu fahren oder mich zu begleiten. Heißa, war das ein Spaß... :D Als ich beim Reitplatz ankam, war ich von all meinen Meinungsverschiedenheiten mit meinem Pony klatschnass geschwitzt und fertig mit den Nerven. Ich weiß noch, wie ich zwischendrin geheult habe wie verrückt, weil ich sicher war, dass ich mich verlaufen hatte. Hatte ich aber nicht. Und als ich endlich ankam, war ich stolz wie Bolle! :D Das war ein enormer "Booster" für mein Selbstbewusstsein. Und meine Tante und Ziehmutter sagte später, sie hätte gleich gewusst, dass ich das alleine kann, und dieses Vertrauen hat mich nochmal in meinem gerade erst keimendem Selbstbewusstsein bestärkt. ;)

Mir tun amerikanische Kinder leid, die solche Erfahrungen nicht machen können und dürfen, weil Soccer-Mom den Nachwuchs berufsmäßig von A nach B kutschiert. Kinder allein loszuschicken gilt hier offenbar vielen als "verantwortungslos".

Nein, aber hier ist ein Foto von meinem automatischen Katzenklo:
Alle meiner Freunde sind ganz begeistert davon, und zwar bekommt das Klo mehr Besucher als ich!
*gacker*

Und wie funktioniert die automatische Katzendusche? Kannst Du das eventuell erläutern?

Hundesteuer gibt's auch?!?!
Yep. Finde ich aber nicht schlimm, wenn die so eingenommenen Steuern tatsächlich wieder den Tieren zugute kommen, etwa über staatliche Tierheime. Außerdem ist so sichergestellt, dass wirklich alle Hunderbesitzer registriert sind, und Spinner wie Michael Vick und seine Tierquälerfreunde hätten keine Chance, einen Vierbeiner anzumelden. Das hat doch auch etwas Gutes.
 
Zuletzt bearbeitet:

Lileigh

Well-Known Member
Citizen
Mir tun amerikanische Kinder leid, die solche Erfahrungen nicht machen können und dürfen, weil Soccer-Mom den Nachwuchs berufsmäßig von A nach B kutschiert. Kinder allein loszuschicken gilt hier offenbar vielen als "verantwortungslos".

Da kommt aber darauf an, wo man wohnt und wie die Gegend so ist und vor allem, wie das Kind tickt.
Aber ich glaube das versteht sich von selbst;)


Ich durfte beispielsweise mit 5 Jahren alleine vom Kindergarten bis zu meiner Oma und auch mal alleine nach Hause. Oma hat 500 Meter vom Kindergarten entfernt gewohnt, mein zuhause lag 15-20 Gehminuten entfernt.
Meine Mama hat mir erst hinterher erzaehlt, dass sie mir anfangs immer heimlich gefolgt ist, um sicherzugehen, dass ich auch da hinmarschiere, wo ich hin soll...ich hab es nie gemerkt und war super stolz, dass ich alleine schon so vieles machen durfte: zum HL laufen (ohne beobachtet zu werden) um mir ein Ueberraschungs-Ei zu kaufen...fuer 50 Pf...*seufz*

Meinen Sohn dagegen konnte ich nicht laufen lassen.
Der ist ein Tagtraeumer und vor allem super neugierig. Vom Kindergarten bis zu unserer Wohnung war das ein einfacher Fussweg von 30 Minuten.
Er war immer recht frustriert, weil andere alleine nach Hause durften. Die wohnten aber 5 Minuten vom Kindergarten entfernt.
Aber den Weg fand ich fuer ihn mit 5, 6 Jahren viel zu riskant, zumal er wahrscheinlich noch zig Umwege gegangen waere, am Bach gespielt und dann noch mal einen Abstecher ueber 2 Spielplaetze gemacht haette usw.
Meiner war in dem Alter immer mit anderen Dingen beschaeftigt, als sich auf das ueberlebenswichtige zu konzentrieren.
Hier drueben muss ich nun schauen, dass wir das noetige Selbstbewusstsein und auch Vertrauen in ihn anders aufbauen.
Zum Baecker kann ich ihn ja nicht schicken, der waere dann erst nach 3 Tagen wieder zurueck und das Brot waere aufgegessen oder hart. ;)
 

Lileigh

Well-Known Member
Citizen
Mir faellt gerade etwas anderes ein...ist kein wirklicher Kulturschock, aber doch irgendwie anders.

Mir ist jetzt aufgefallen, dass jedesmal wenn ich mit meinem Mann unterwegs bin und man sich vorstellt, dass man hier zuerst dem Mann die Hand gibt und dann der Frau.
Die ersten paar Male war das doch irgendwie unangenehm, weil ich ganz normal als erste die Hand hingestreckte hatte.
Ich kenn das in Deutschland nur andersrum "zuerst die Dame"

Ist das nur in meiner Gegend so oder generell? Oder wollten die vielleicht mein kleines Patschehaendchen gar nicht anfassen?

Hat mich jedenfalls total verwirrt und ich stand anfangs da wie ein Volldepp. :shy
 
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