Auszug (Hervorhebungen von mir):
[...]
Ein von vielen Kritikern immer wieder vorgetragenes Thema ist die angebliche Instrumentalisierung und Manipulation von Kindern durch das Unternehmen. Diese Kritik fußt auf mehreren Anhaltspunkten:
Happy Meals
Ein besonderes Produkt von McDonald’s für Kinder sind so genannte „
Happy Meals“ (früher in Deutschland unter dem Namen Junior-Tüte vertrieben). Diese Tüten beinhalten neben einem kompletten Menü auch Spielzeug mit beliebten Kindermotiven, die monatlich variieren. Die entsprechenden Produkte werden jeweils in einer Tüte gesammelt zum Mitnehmen angeboten. Häufig handelt es sich bei dem beigelegten Spielzeug um Serien, die Kinder potentiell zum Sammeln und damit zu weiteren Besuchen animieren. Im Jahr 2005 gab es zum Beispiel Figuren von
Barbie, den
Schlümpfen,
Mickey Mouse und
Tarzan. Durch die langangelegte Partnerschaft mit
Disney ergeben sich regelmäßig attraktive Angebote, die mit den jeweils aktuellen Disney-Film-Produktionen abgestimmt sind.
Bereits der Firmengründer betonte, kein Kind solle seine Restaurants ohne Geschenk ("freegifts") verlassen. Das ist auch heute noch das Ziel des Unternehmens.
McDonald’s avancierte im Lauf der letzten Jahrzehnte zum größten Spielwarenvertreiber der Welt (1,2 Milliarden Spielwaren pro Jahr). Happy Meals sind die Grundlage dieses Erfolgs und dienen zugleich der Kundenbindung dieser jüngsten Gäste. Seit Ende der 90er Jahre kommt es in den USA und in Westeuropa zu Kritik an McDonald’s, weil seine Produktauswahl
Fettleibigkeit bei Kindern fördern soll. Daten des Leipziger "
CrescNet"-Projekts lassen vermuten, dass sich der Anteil der übergewichtigen Heranwachsenden in Deutschland um etwa 100 Prozent erhöht hat. Um dieser Kritik an der ursprünglichen Zusammensetzung aus Pommes, Softdrink und einem weiteren Produkt entgegenzuwirken, wurden Milch und Obst als mögliche Alternativen in das Happy Meal aufgenommen und beworben. Zahlen, wie gut diese Alternativen bei Kindern und Jugendlichen ankommen, werden nicht veröffentlicht.
Ronald McDonald
Krocs Marketing-Maßnahmen zielten von Anfang an auf Familien, und hierbei speziell auf Kinder. In den frühen
1960er Jahren sponserte der Franchise-Nehmer Oscar Goldstein aus
Washington, DC eine Kinder-Show mit dem Namen
Bozo's Circus, deren Hauptdarsteller ein Clown, gespielt von Willard Scott, war. Nachdem die Show auslief, heuerte Goldstein Scott als McDonald’s neues
Maskottchen Ronald McDonald an. Dieser Charakter wurde durch eine Werbekampagne im ganzen Land bekannt gemacht. Scott wurde später allerdings durch einen weniger plumpen Schauspieler ersetzt.
„Ronald McDonald“ ist ein wichtiges Instrument, um Kinder anzusprechen.
Mit diesem [...]Firmenmaskottchen gelingt es dem Unternehmen, seine jüngste Zielgruppe auch in scheinbar geschützten Räumen wie Kindergärten oder Kinderzimmer direkt anzusprechen und auf sehr emotionaler Ebene einen Bezug zum Unternehmen herzustellen.
[...] Diese sehr erfolgreiche Werbe- und
PR-Kampagne leistet es noch immer, Tausende von Kindern und ihre Eltern dazu zu bringen, McDonald’s-Produkte und insbesondere das bekannte
Happy Meal zu kaufen.
In Schweden ist daher der Clown „wegen grundsätzlicher Bedenken gegen Kindermanipulation im großen Stil“ verboten. (Zitat aus: Siegfried Pater: ZUM BEISPIEL McDonald’s, Lamuv, 2. Auflage 2003,
ISBN 3-88977-595-0 ; Seite 42/43)
Der bekannte amerikanische Autor Eric Schlossers berichtet in seinem erfolgreichem Buch
Fast Food Nation (2001), dass rund 96 Prozent der amerikanischen Schulkinder Ronald McDonald kennen. Lediglich
Santa Claus wird ihm zufolge häufiger erkannt. [...]