Gedanken über das "Warum?"

Emmaglamour

Well-Known Member
Greencard
Vorweg: Keine Bange, ich bin mir absolut klar darüber, das alles, was Ihr mir hier so schreibt und erzählt immer nur die jeweilige, höchst persönliche Perspektive und Erfahrung ist. Niemand kann „für ein ganzen Land“ sprechen oder für sich in Anspruch nehmen „für alle Menschen“ zu sprechen.
Ebenso klar ist, das die jeweiligen Lebens- und Erfahrungsumstände nicht 1:1 auf meine Lebenssituation übertragbar ist.
Also insofern brauch sich niemand, der hier dankenswerter Weise etwas „von sich“, seinen Erfahrungen und Erlebnissen berichtet, sich Sorgen zu machen, das ich das nun nehme und so 100% als die Wahrheit an sich und überhaupt annehme, geschweige denn jemanden gedanklich „haftbar“ mache für das, war er/sie sagt.
Soviel Rationalität dürft Ihr unbesorgt voraussetzen
Genau. Im Grunde sollen solche Erfahrungsberichte vor allem zeigen, dass es wirklich wichtig ist, sich sowohl mit dem Zielland (hier: USA) und mit sich selber und seinen eigenen Prioriäten, der soziokulturellen Prägung etc. kritisch und möglichst umfassend auseinanderzusetzen, um ein böses Erwachen zu verhindern.

Ich hab' mich beispielsweise immer für regional flexibel gehalten, und es war (mit einem weniger schönen Jahr in Bayern...) auch immer so, dass ich mich schnell eingelebt habe, wenn ich umgezogen bin. Ich hatte vor der Auswanderung in die USA auch schon mal eine Zeitlang in Frankreich gearbeitet, und auch da war alles knorke. Und ich war auf die USA über mehrere Jahre hinweg sehr gut vorbereitet gewesen und hatte vor dem Umzug in die Einöde schon fast drei Jahre in den USA gewohnt. Deswegen hat es mich letztlich selber überrascht, wie unglaublich fremd ich auf einmal in Redneckville war und wie unmöglich es war, mich dort einzuleben. Von "anpassen" will ich gar nicht erst sprechen. Man lernt natürlich in solchen Momenten und Situationen verdammt viel, besonders über sich selbst. Deswegen will ich die Zeit da auch nicht missen, weil sie mir wirklich die Grenzen dessen aufgezeigt hat, was für mich als Alltagsumgebung zumutbar ist.
Ich sage ganz offen, das mich die Ausmaße der Unterschiede Deutschland/USA, aber auch besonders innerhalb der USA schon einigermaßen erwischt haben. Das Deutschland und USA zwei verschiedene Paar Schuhe sind, okay, geschenkt.
Aber das es innerhalb der USA so drastische (!) Unterschiede herrschen, ist zwar allgemein hinlänglich bekannt, aber in der Deutlichkeit an erlebten Einzelbeispielen, wie ich es hier präsentiert bekommen habe, wurde mir das noch nie geschildert. Danke dafür!
Ja, man täuscht sich aus der Distanz leicht. Optisch sind die Länder ja nicht sooo unterschiedlich und wenn man einbezieht, dass beides "westliche Demokratien" sind, dann setzt man doch zahlreiche Parallelen im gesellschaftlichen Zusammenleben und in behördlichen Dingen voraus, die in der Realität nur bedingt oder auch gar nicht existieren. In Ländern, die von vornherein exotischer wirken, würde man vermutlich nicht so "reinfallen". Niemand würde beispielsweise großartige Parallelen zwischen Deutschland und China oder Deutschland und Simbabwe erwarten. An solche Länder ginge man wohl von vornherein ganz anders heran.
Dieser Mechanismus scheint mir nun in den USA ein völlig anderer zu sein. Auch hier gibt es sicherlich eine gemeinsame Basis, aber diese Basis ist eine völlig andere und wird scheinbar auch von Staat zu Staat, von Stadt zu Stadt anders interpretiert.
Das stimmt, und das hängt u.a. damit zusammen, dass die einzelnen Bundesstaaten in den USA eine viel stärkere Autonomie haben als die einzelnen Bundesländer in Deutschland.
Schon als Jugendlicher habe ich es gehasst, das ich nicht auf einer Highschool sein durfte. Das ist doch alles viel cooler da und schöner. Später dann war mir schon klar, das diese Vorstellungen genau das sind: Vorstellungen eines Teenies.
Ich glaube schon, dass viele Schüler das Schulleben in den USA durchaus als cooler empfinden - die Schule ist im Schnitt auch deutlich einfacher. Aber Du hast natürlich recht: Teenager-Romantik hat mit der Realität insgesamt eher wenig zu tun.
Aber wie kraß das wirklich sein kann, habe ich glaube ich erst gestern begriffen, als ich den Blog von Anjaxxo gelesen habe (den ich übrigens für sehr lesenswert halte).
:up
Auch das Ausmaß das die Reglementierungen der HOA annehmen können (nicht müssen), hat mich gestern zutiefst erschüttert. Das habe ich so nicht erwartet und wahrlich wirklich noch nie so eindrucksvoll beschrieben bekommen.
Yup. Bei einigen HOA-Regelbüchern haben wir von vornherein abgewunken. Es gab Häuschen, die uns besser gefallen haben, aber die HOA-Bestimmungen fand ich schlichtweg absurd. Wenn einem beispielsweise vorgeschrieben wird, dass man das Garagentor immer geschlossen halten muss (sofern man nicht gerade rein- oder rausfährt). Oder wenn einem verboten wird, den eigenen Garten einzuzäunen. Oder wenn man sich die Form der eigenen Hausnummer oder Verandaleuchte nicht aussuchen darf. Ich bin mir ziemlich sicher, dass solche Gängelungen, die sich viele Leute im Land of the Free (haha!) gefallen lassen, in Deutschland bestenfalls dazu führen würden, dass man dem Regelersteller 'nen :vogel zeigt.
Und vielleicht noch wichtiger: Ich habe praktisch instant damit begonnen, meine aktuellen Lebensumstände und Wertvorstellungen bewusster zu analysieren, als ich das jemals vorher gemacht habe. Die eigene Positionierung in den Bereichen Soziales, Umwelt, Politik, etc. habe ich bisher eigentlich einfach nur gelebt und damit weder in Nord- noch Süddeutschland besonders Aufsehen erregt :)
Frag doch bei der Gelegenheit auch mal herum, wie Deine Freunde Dich positionieren würden. Das hülfe vielleicht bei der eigenen Einordnung.
Außerdem habe ich den Posts ja nicht nur „Dunkles“ und „Schlimmes“ entnehmen dürfen. Es geht ja auch anders. Ein Staat in dem Bier und Käse fliessen, ist natürlich eine handfeste Alternative :)
Wie gesagt, die Ortswahl hat eine größere Bedeutung gefunden bei mir.
Bei der Ortswahl ist natürlich vorrangig wichtig, dass man dorthin geht, wo man eine Arbeitsstelle findet, die einem den Alltag finanzieren kann. Der wunderbare (m.M.n.) Nordwesten ist deutlich teurer als Florida, und das ist wiederum deutlich teurer als die (nicht so) goldene Mitte des Landes. Das sollte man im Hinterkopf haben, wenn man sich Gehaltstabellen anschaut. Mit einem Jahreseinkommen von $50.000 kann man in Florida außerhalb von Miami und einigen anderen Hochpreisenklaven super leben. In Portland kann man sich davon wohl gerade mal 'ne luxuriöse Parkbank leisten...
Wie sieht es finanziell aus? Eine solche Auswanderung scheint mir im schlechtesten aller Fälle wirklich Unsummen zu kosten?! Meine Liste wächst praktisch täglich um Posten, die man bedenken sollte.
Ich selbst zähle mich finanziell zur Mittelschicht hier in Deutschland. Wir haben unser Auskommen und können uns etwas „leisten“, das aber ohne jede überzogene Vorstellung.
Wenn ich mir aber so meine ersten Überlegungen zu den Kosten einer Auswanderung anschaue, dann stelle ich fest, das ich noch verdammt lange sparen muss, um so was umzusetzen und ggf. ein gewisses "Polster" zu haben um im Falle der Fälle gerüstet zu sein.
Andererseits wäre es mir neu, das man „reich“ sein muss um auszuwandern?!
Reich muss man nicht sein, aber es schadet nicht. Wenn man schon eine Arbeitsstelle im Ärmel hat und der Arbeitgeber womöglich (bei Entsendung) Dinge wie den Umzugscontainer bezahlt, dann kann man mit einer sehr niedigen fünfstelligen Summe sicher hinkommen, um das Nötigste (Kautionen, gebrauchtes Auto etc.) . Als Greencardgewinner hingegen, der ohne Arbeitsvertrag in der Tasche auswandert, würde ich als Ehepaar nicht mit weniger als $30.000 auf dem Konto auswandern. Mehr wäre besser. Man sollte immer damit rechnen, mehrere Monate ganz ohne Job überbrücken zu müssen, und die ersten Jobs sind dann oft alles andere als qualifiziert und dementsprechend mager vergütet. Auch kommt man bei Niedriglohnjobs in der Regel nicht in den Genuss von Luxus wie bezahlten Kranken- oder Urlaubstagen, bezahlbarer KV etc.
Ich muss aufhören. Der Post wird nun wirklich zu lang. Verzeiht bitte.
Oooch, gegen die meterlangen Riemen, die ich hier manchmal ablaiche, bist Du doch wirklich der reinste SMS-Schreiber. :D
 

Ezri

Adminchen
Administrator
Ja, man täuscht sich aus der Distanz leicht. Optisch sind die Länder ja nicht sooo unterschiedlich und wenn man einbezieht, dass beides "westliche Demokratien" sind, dann setzt man doch zahlreiche Parallelen im gesellschaftlichen Zusammenleben und in behördlichen Dingen voraus, die in der Realität nur bedingt oder auch gar nicht existieren. In Ländern, die von vornherein exotischer wirken, würde man vermutlich nicht so "reinfallen". Niemand würde beispielsweise großartige Parallelen zwischen Deutschland und China oder Deutschland und Simbabwe erwarten. An solche Länder ginge man wohl von vornherein ganz anders heran.
Man mags ja kaum glauben, aber selbst in der Schweiz ists sooo anders als man es sich aus der scheinbaren Nähe vorstellen kann. Da werden Leute in einigen einschlägigen Foren belächelt, wenn sie sagen, sie wandern in die Schweiz aus. Aber es ist tatsächlich ein Auswandern und nicht nur ein Umzug. Genau wie die Bundesstaaten der USA kocht auch in der Schweiz jeder Kanton sein eigenes Süppchen. Zwar spricht man im größten Teil der Schweiz Deutsch, also offiziell, aber im praktischen Bereich sinds regionale Dialekte, die mit Deutsch so viel zu tun haben wie Dänisch. Mentalitätsunterschiede, nun ja.. Wer in Deutschland grenznah zur Schweiz lebt, wird da vermutlich keinen großen Unterschied feststellen. Zumindest auf dem erste Blick nicht. Wer geradewegs von der dänischen Grenze kommt, der versteht unter Umständen nicht nur die Sprache nicht, sondern auch das Verhalten der Menschen nicht. :senf
Oooch, gegen die meterlangen Riemen, die ich hier manchmal ablaiche, bist Du doch wirklich der reinste SMS-Schreiber. :D
:haha
 

Stinger

New Member
Hallo :)

Aktuell bin ich immer noch bei der Verarbeitung der Posts – Also ich bin fleißig, auch wenn ich mal nichts schreibe J

Erstaunlich (und erschreckend) wie viele Amerikaner anscheinend tatsächlich an den Kreationismus glauben. Ich habe Zahlen gelesen, die allesamt rund 40% der Amerikaner bescheinigen, der einen oder anderen Richtung des Kreationismus anzugehören/dran zu glauben.
Faszinierend, war mir dieses Phänomen zwar durchaus bekannt durch entsprechende Reportagen im TV, hätte ich aber nicht geschätzt, dass es so viele sind. Nachvollziehen kann ich das nicht. Bezeichne mich eher als Atheisten, weshalb mir der Glaube an solche Dinge allemal etwas abgeht – Diese „Wort-für-Wort“ und gegen jeden vernünftigen Gedanken gerichtete Glaubensrichtung ist mir allerdings komplett abstrus.
Ich möchte mich dann lieber auf die restlichen 60% Amerikaner konzentrieren, zumindest jenen, die dann nicht wiederum irgendwelchen Ku-Klux-Klan Organisationen angehören :)

Wenn nicht die Sprache waere, koennte man die Gegend hier nicht von einer deutschen Mittelgebirgsgegend unterscheiden. Wir haben hier definitiv 4 Jahreszeiten mit herrlichen Herbstfarben auf den Baeumen. Also, einfach Deutsche Lanschaften und Bewohner nach Amerika verpflanzt und denen die Englische Sprache aufgezwungen. Aber ihnen erlaubt, die meisten Sitten und Gebraeuche zu behalten. Hier wird eifrigst Schafs- und Doppelkopf gespielt, es werden in jedem Kaff Oktoberfeste abgehalten, und in St. Paul feiert man sogar Winterkarneval mit Prinz und Prinzessin. Meiner Meinung nach ist hier der Bratwurst- und Sauerbrautkonsum groesser als in Deutschland

Hm, also irgendwie ist das jetzt auch wieder nicht das, was mir so vorschwebt. Sorry :) … Es soll ja nun dann auch nicht so sein, das ich nach Amerika gehe um genau nach dem zu streben/suchen, was ich allemal hier in good old germany so vorfinde.

Diese Extreme in die eine oder andere Richtung liegen mir dann wohl eher nicht :)

Mir schweben da eher „ganz normale“ Leute der Mittelschicht vor, die ohne extremes Gedankengut (welcher Art auch immer) durchs Leben kommen. Welche, die keiner „Radikal-gegen-oder-für-etwas-Organisation“ angehören. Die morgens zur Arbeit gehen, Nachmittags/abends wieder heimkommen und sich dann ihren Freunden/Familien widmen. Die am Wochenende mit Nachbarn zusammen NFL-Spiele gucken (es darf auch anderer Sport sein ;) ), gemeinsame Barbecues mit Familie und Freunden machen.
Ich möchte gerne einen kleinen Fernseher in der „typisch amerikanischen“ Küche stehen haben und damit kein sonderlicher Exot sein. Gerne darf es Usus sein, dass man sich in Sport- oder sonstigen Vereinen engagiert und das dies auch als selbstverständlich ansieht.
Auch das muss es einfach „da drüben“ geben – Und das möchte ich finden.

Als Greencardgewinner hingegen, der ohne Arbeitsvertrag in der Tasche auswandert, würde ich als Ehepaar nicht mit weniger als $30.000 auf dem Konto auswandern. Mehr wäre besser. Man sollte immer damit rechnen, mehrere Monate ganz ohne Job überbrücken zu müssen, und die ersten Jobs sind dann oft alles andere als qualifiziert und dementsprechend mager vergütet.

Das ist mal ´ne Hausnummer, wie man so schön sagt. Das bestätigt mich, dass ich mich hier einem Langzeitprojekt verschrieben habe. Solch’ eine Summer „nebenbei“ zu sparen benötigt seine Zeit. Und da ich eher der Sicherheits-Typ bin, würde ich mit Sicherheit eher etwas draufpacken wollen ;)
Okay, dann habe ich jedenfalls mal ein grobes Gefühl dafür. Prima!

Ich habe übrigens einmal vorsichtig nachgefragt und musste feststellen, dass ein Sabbatical nicht angeboten wird, bzw. gewünscht ist. Aktuell gibt es auch keine Aktivitäten Mitarbeiter ins Ausland zu versenden oder von dort anzufordern. Letzteres ist etwas, was sich zwar immer wieder mal ändern kann, aber fest einplanen kann ich es im Ernstfall dann leider wohl nicht.
Ich werde wohl am Ende des Tages auf diese GC-Geschichte angewiesen sein.
Bei meinem Glück sollte ich sofort anfangen dort teilzunehmen, damit ich wenigstens in ein paar Jahren vielleicht einmal in den glücklichen Genuß zu kommen, dort ausgewählt zu werden :) :)
 

Ezri

Adminchen
Administrator
Bezeichne mich eher als Atheisten, weshalb mir der Glaube an solche Dinge allemal etwas abgeht
Na dann bist Du hier ja bestens aufgehoben :winke
Ich werde wohl am Ende des Tages auf diese GC-Geschichte angewiesen sein.
Bei meinem Glück sollte ich sofort anfangen dort teilzunehmen, damit ich wenigstens in ein paar Jahren vielleicht einmal in den glücklichen Genuß zu kommen, dort ausgewählt zu werden :) :)

Die nächste Lottery startet wieder im Oktober und natürlich führen wir auch dann wieder unsere kleine Statistik. Da Du dich ja als "großer Junge" erwiesen hast, brauche ich Dir dazu vermutlich nicht extra die Links hier reinschreiben :kicher
 

Stinger

New Member
Na dann bist Du hier ja bestens aufgehoben :winke

Da muss ich dann hinzufügen, das Ihr es einem auch leicht macht sich wahrlich hier "sauwohl" und gut aufgehoben bei Euch zu fühlen :)

Die nächste Lottery startet wieder im Oktober und natürlich führen wir auch dann wieder unsere kleine Statistik. Da Du dich ja als "großer Junge" erwiesen hast, brauche ich Dir dazu vermutlich nicht extra die Links hier reinschreiben :kicher

Wenn Ihr etwas empfehlen könnt, bin ich natürlich für jeden Tipp dankbar, klar.
Aber grundsätzlich habe ich bereits ein paar Links in meinen Favs gespeichert. Werde da in den nächsten Tagen/Wochen sicherlich aktiv werden. Und natürlich, wenn die "offizielle" Seite dann wieder freigeschaltet ist ;)
Das Forum hat ja auch eine Menge Infos zu dem Thema parat. Also ich kann vielleicht vieles behaupten, aber nicht, das ich nicht die Chance gehabt hätte mich zu informieren :) :)
 

Ezri

Adminchen
Administrator
Schön, daß Du dich hier wohlfühlst, aber wir können auch anders :wasist :haha
Tja, was soll man da noch empfehlen? Die Lottery ist kostenlos. Man gewinnt da auch nicht wirklich eine Greencard sondern die Berechtigung eine Greencard beantragen zu dürfen. Im Visa-Bereich Unterbereich "Greencard" haben wir ein paar Sticky-Beiträge, die sind empfehlenswert zu lesen. :up
 

anjaxxo

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Teammitglied
Moderator
Citizen
Vielleicht bist du dann bei uns im Norden ganz gut aufgehoben.
Mit den 40 %, das kann ich gar nicht glauben. Also glaeubig ist hier irgendwie so gut wie jeder und wenn man mal in die Kirche geht, dann ist die rappelvoll, wie bei uns zu Weihnachten und das, obwohl es mehrere Gottesdienste am Tag gibt.
Aber jeder darf glauben, wie er will, und wenn man mir den Glauben nicht aufzwingen will,, bin ich gluecklich.

Ich lebe in einer kleinen Stadt mit ca 30.000 Einwohnern, die mir wirklich sehr gut gefaellt, sie legt an einem der Fingerlakes, ist auch landschaftlich sehr schoen.
Die Menschen kommen mir hier ganz normal vor, wir leben in einer typischen Strasse, wo eigentlich nur Einfamilienhaeuser stehen, mit Auffahrt, Briefkasten an der Strasse und jeder hat seine Garage.
Troztdem ist das Leben hier nicht von Hoas bestimmt, jeder maeht, wenn er meint, dass der Rasen hoch ist und niemand sagt was, falls man mal nicht dazu kommt.

Wenn mir nach deutschem ist, dann geh ich zu Wegmans, dort kriege ich fast alles, was ich so zum kochen brauche und sogar leckere Fruehstuecksbroetchen, allerdings habe ich noch kein gutes Brot gefunden, nur das Matschbrot, daher backe ich das ab und an selbst.

Allerdings sind die Ansichten der Menschen hier ein bisschen spiessiger als in Deutschland, undenkbar, dass der Freund der Tochter bei ihr uebernachten darf, denn sie sind ja nicht verheiratet etc. pp.
Aber damit kann man leben, denn wenn man es anders macht, dann staunen sie zwar, aber verurteilt wird man nicht. Jedenfalls nicht vordergruendig und was hinter meinem Ruecken erzaehlt wird, ist mir eh egal, das hoer ich ja nicht.

Arbeitsmaessig habe ich hier die gleichen bekloppten und auch netten Kollegen, wie zu Hause.
Mal koennte man sie auf den Blocksberg schiessen, mal sind sie einfach super.

Wettermaessig haben wir hier sehr kalte Winter (dieser war aber unglaubhlich mild, fast vergleichbar mit dem deutschen). Die Regel ist aber Minusgrade bis zu - 20 und sehr viel Schnee.
Dafuer ist es im Sommer aber schoen warm und sonnig. Wir haben auch richtig Fruehling hier und auch Herbst, was richtig schoen ist. Ich liebe die Jahreszeiten, koennte nie irgendwo leben, wo es staendig warm ist.

Tja, also, ich empfehle dann mal New York. :usa
 
S

Selfkant

Guest
Mir schweben da eher „ganz normale“ Leute der Mittelschicht vor, die ohne extremes Gedankengut (welcher Art auch immer) durchs Leben kommen. Welche, die keiner „Radikal-gegen-oder-für-etwas-Organisation“ angehören. Die morgens zur Arbeit gehen, Nachmittags/abends wieder heimkommen und sich dann ihren Freunden/Familien widmen. Die am Wochenende mit Nachbarn zusammen NFL-Spiele gucken (es darf auch anderer Sport sein ;) ), gemeinsame Barbecues mit Familie und Freunden machen.
Ich möchte gerne einen kleinen Fernseher in der „typisch amerikanischen“ Küche stehen haben und damit kein sonderlicher Exot sein. Gerne darf es Usus sein, dass man sich in Sport- oder sonstigen Vereinen engagiert und das dies auch als selbstverständlich ansieht.
Auch das muss es einfach „da drüben“ geben – Und das möchte ich finden.
Was Du hier beschreibst, kannst Du eigentlich ueberall in den USA finden. Das hat mit Gegenden, Landschaften oder ethnischen Gruppierungen nicht viel zu tun, denn das ist das uebliche Leben des mittelstandes in Amerika. Ich kenne kein neueres Haus, welches nicht die typische, offene Kueche hat, mit Essbar drin und Fernsehgeraet hat. Auch das nachbarliche Grillen ist hier recht normal. Dieses Kriterium brauchst Du nicht bei Deiner Auswahl zu spezifizieren, denn das ist normales Americana.
 

† Rabiene

Well-Known Member
Greencard
Auch das Ausmaß das die Reglementierungen der HOA annehmen können (nicht müssen), hat mich gestern zutiefst erschüttert. Das habe ich so nicht erwartet und wahrlich wirklich noch nie so eindrucksvoll beschrieben bekommen.
Wie die anderen schon sagten, es ist nicht ueberall so...solltest du mal dazu kommen ein Haus zu kaufen sagt man einfach dem Makler entweder ohne HOA oder eine die 2 Augen zu drueckt. ;)


Wie sieht es finanziell aus? Eine solche Auswanderung scheint mir im schlechtesten aller Fälle wirklich Unsummen zu kosten?! Meine Liste wächst praktisch täglich um Posten, die man bedenken sollte.
ich weiss jetzt nicht was bei dir eine Unsumme ist, nur wenn man alleine Umzug mit Container /Fluege/ neue Auots usw. ganz grob rechnet (weil kommt drauf an wo man hin geht) sollten es min 15 K sein die ihr habt..dann muss aber recht flott ein Job gefunden werden..was sich als schwierig rausstellen kann..also muss noch was dazu kommen....feste Summen gibt es nicht...aber je mehr desto besser..

Andererseits wäre es mir neu, das man „reich“ sein muss um auszuwandern?!
Kommt drauf an wie man reich definiert..fuer jemanden der minimum wage hat ist ein Mittelstaendler schon reich...;)..aber man muss kein Millionaer sein..


Ich möchte mich dann lieber auf die restlichen 60% Amerikaner konzentrieren, zumindest jenen, die dann nicht wiederum irgendwelchen Ku-Klux-Klan Organisationen angehören
Oh..dann wuerde ich mich vom Sueden fern halten..dort trifft man noch auf solche Idioten..

Hm, also irgendwie ist das jetzt auch wieder nicht das, was mir so vorschwebt. Sorry :) … Es soll ja nun dann auch nicht so sein, das ich nach Amerika gehe um genau nach dem zu streben/suchen, was ich allemal hier in good old germany so vorfinde.
das gibt es so oft da wird dann gefragt wo die meisten Deutschen wohnen...wo deutsche Firmen sind usw....


Ich möchte gerne einen kleinen Fernseher in der „typisch amerikanischen“ Küche stehen haben und damit kein sonderlicher Exot sein.
das reicht aber noch nicht um nicht als Exot zu gelten.....wir sind Exoten weil wir nur 1 TV haben....bei einer normalen Familie kann man davon ausgehen das in jedem Raum ein TV ist..manchmal sogar im Bad...
 

Stinger

New Member
Hallo mal wieder :)

aber wir können auch anders :wasist :haha

Ich verspreche immer artig zu sein *schwöre* :)
Manchmal muss man eben auch "anders" zu jemandem sein, insbesondere, wenn manche förmlich danach "schreien". Meine Parole: Wiie man in den Wald reinruft ... usw :)

Vielleicht bist du dann bei uns im Norden ganz gut aufgehoben.

Da scheint was dran zu sein. Dieser Hinweis kam schon öfter. Ich werde mir das zu Herzen nehmen!

Mit den 40 %, das kann ich gar nicht glauben.

Na gut, das ist angelesenes Wissen (Wiki), bzw. mit ähnlichen Zahlen haben sie im TV einmal eine Reportage dazu gebracht. Dort wurde auch ein Museum gezeigt, bei dem die Betreiber Adam neben einen Dinosaurier postiert haben. Ein ungewöhnlicher Anblick :)
Selbst "geprüft", bzw. selbst erlebt ist diese Angabe von 40% natürlich nicht.
Wobei man auch sagen muss, das die Definition auch sehr dehnbar ist. Es gibt in diesem Bereich wohl auch zig unterschiedliche Ausrichtungen und Abstufungen. Und wenn man dann viele "Splittergruppen" zusammenrafft, kommt man bestimmt schnell auf enorm hohe Zahlen :)

Ich finde es dennoch interessant, weil auch dieser Gegensatz einfach irritierend ist. Einerseits reden wir hier von der letzten, echten verbliebenen Großmacht dieses Planeten. Dem Staat, der einen gewissen Führungsanspruch für sich geltend macht. Irgendwie will Amerika ja immer auch Vorreiter einer "besseren" Welt sein.
Und dann, als Gegensatz, kommen diese Glaubensdinge auf, die einen normalen Mitteleuropaer erschaudern lassen.
Oder die scheinbar doch recht hohe Zahl der Bildungs"feindlichen" Menschen, die teilweise soviel von Europa/Deutschland zu wissen scheinen, wie ich vom Kongo.

Ich finde das faszinierend.

Und ich beneide die Politik/er in diesem Land nicht um die Aufgabe all' diese Facetten unter einen Hut zu bringen. Irgendwie klappt das ja auch nie so ganz. Aber es grenzt bei dieser Vielzahl für mich praktisch schon an ein Wunder, das man sich letztlich überhaupt auf einen Präsidenten einigen kann :)

Wie schwer diese Vereinigung ist, erleben wir in Europa ja aktuell ebenfalls.

Deine nachfolgende Beschreibung vom Norden, anjaxxo, gefällt mir! Sogar mit den spießigen Ansichten könnte ich umgehen. Nicht meins, aber damit kann ich leben. Hört sich gut an, das alles was Du zu Kollegen, Wetter und Umfeld beschrieben hast!

Was Du hier beschreibst, kannst Du eigentlich ueberall in den USA finden. Das hat mit Gegenden, Landschaften oder ethnischen Gruppierungen nicht viel zu tun, denn das ist das uebliche Leben des mittelstandes in Amerika. Ich kenne kein neueres Haus, welches nicht die typische, offene Kueche hat, mit Essbar drin und Fernsehgeraet hat. Auch das nachbarliche Grillen ist hier recht normal. Dieses Kriterium brauchst Du nicht bei Deiner Auswahl zu spezifizieren, denn das ist normales Americana.

Gut, das beruhigt! Endlich mal eine Vorstellung von mir, die den Tatsachen zu entsprechend scheint. *aufatme*
Insgesamt habt Ihr mir hier in den wenigen Tagen und Posts schon den "Kopf zurecht gerückt", was einige meiner Vorstellung zum Thema USA angeht. Und das ist gut so! Und ich bedanke mich ausdrücklich dafür!
Und trotzdem ist es gut, wenn mal was stimmt, was ich mir so vorgestellt habe :)

Insgesamt bin ich bisher sehr glücklich, das ich mich hier gemeldet habe. Ihr habt mir schon sehr viele Anregungen und Korrekturen mit auf den Weg der Entscheidung gegeben. Ob das ein ernsthaftes Thema für mich wird oder nicht, muss ich letztlich selbst entscheiden, logisch.
Aber es macht sicherer und fühlt sich einfach besser an, wenn man von Menschen, die sich im Thema auskennen, Feedback erhält.

das reicht aber noch nicht um nicht als Exot zu gelten.....wir sind Exoten weil wir nur 1 TV haben....bei einer normalen Familie kann man davon ausgehen das in jedem Raum ein TV ist..manchmal sogar im Bad...

Der in der Küche würde mir vollkommen reichen. Im Bad auch? Ne, also da brauche ich dann doch keinen. :)
 
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