Auswanderung!

† Mona

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Die Familie will helfen? Also die Eltern Deines Partners?
Haben sie mal gesehen, wie Ihr in Deutschland lebt?
Ihr habt sie in USA schon besucht?
 

sarah120690

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Nein also wir werden natürlich auch nicht bei Ihnen in der Nähe wohnen , das wollen sie selbst nicht ! Sie sagen selber dass Eltern und Kinder nie zusammen wohnen könnten und sie wollen auch selbst ihr Privates! Das ist schon geklärt
 

Wendy

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Sarah - ich will da wirklich nichts miesmachen - aber vieles, was in wirklich gutem Willen gesagt wird hält dann der Realität auf Dauer nicht stand.

Und im alltäglichen Leben gibt es einfach kulturelle Unterschiede im Sozialverhalten (versteh mich richtig - ich werte das nicht als besser oder schlechter!), die sich während Urlauben nicht so klar darstellen. Da kommt einem vieles rosiger vor, als es in der Realität ist.

Im Urlaub findet man es entspannt - im Alltag kommt es einem unzuverlässig vor.
Im Urlaub findet man es unbürokratisch - im Alltag kommt es einem ungeregelt vor.
Im Urlaub findet man es exotisch - im Alltag gibt es nichts, was man braucht.

Es ist z.B. ein Irrtum zu glauben, Amerikaner wären offener als Deutsche. Die Art, wie man sich während einer lockeren Bekanntschaft gibt ist nur unterschiedlich. Bis Du verläßliche Freunde hast, dauert es mindestens genauso lange - wenn nicht länger - wie in Deutschland.

Das wird von Deutschen oft erst als unglaublich offen empfunden - wenn sich dann im Laufe der Bekanntschaft herausstellt, daß vieles, was gesagt wurde nur Höflichkeitsfloskeln waren, kommt die Enttäuschung und es heißt, Amerikaner wären unglaublich oberflächlich.

Beides ist nicht richtig.

https://www.german-way.com/history-and-culture/cultural-comparisons/cultural-comparisons-part-4/

Es gab auch mal eine sehr schöne Tabelle, wo die Entwicklung einer freundschaft in den USA und Deutschland in 10 Stufen beschrieben war und wie sich in den Ländern die Stufen zeigen.

Daher kommen dann die Mißverständnisse.

In diese Rubrik fällt auch, daß Amerikaner uns häufig als "rude" empfinden - weil bei uns sehr früh etwas offen und klar angesprochen wird, was man in den USA erst in einem erheblich späteren Zeitpunkt einer Freundschaft sagen würde.

(Ich wußte, daß eine „Freundin“ mich als Freundin empfindet, als sie mich fragte, ob es OK ist, wenn sie einen Fehler korrigierte, den ich auf englisch gemacht habe…. das macht man einfach normalerweise nicht und sie war eine sehr sehr höfliche Frau)
 

sarah120690

Member
Wir gehen halt sehr stark danach : wer es nicht versucht ,wird es niemals herausfinden ! Mein Partner will schon seit ich ihn kenne zurück und da ich schon immer ein Fan der Staaten bin/war ist es natürlich kein Problem für mich ! Ich gehöre zu den Leuten die sich Jahre später ärgern es nicht versucht zu haben ! Nicht falsch verstehen und ich bin wirklich dankbar für Erfahrungen und Meinungen ! Ist halt bei jedem unterschiedlich , der Bruder meines Partners lebt ja auch in Mississippi und hatte auch jahrelang in Deutschland gelebt und für ihn ist es in den Staaten zu leben viel schöner und angenehmer als in Deutschland ! Mittlerweile lebt er auch schon 10 Jahre da! Ich glaube es kommt immer stark auf die eigenen Empfindungen und Erfahrungen an !
 

Wendy

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Hi Sarah,

ich kann Dir ein Blog außerhalb des Forums ans Herz legen - natürlich ist da das ein oder andere der besseren Lesbarkeit vielleicht ein wenig humoriger dargestellt als es die Realität ist. Das Blog wird auch leider nicht mehr weiter aktualisiert - aber es behandelt mit viel Engagement sehr sehr viele Alltagsthemen - vielleicht hilft es Dir:

USA Erklärt

und
Warum Amerikaner (Briten, Kanadier) nicht sagen, was sie meinen
 

Lileigh

Well-Known Member
Citizen
Sarah - ich will es nicht beschreien - aber ich würde nicht langfristig damit planen, in unmittelbarer Nähe (oder sogar unter einem Dach) mit der Schwiegerfamilie zu leben. Ich kenne tatsächlich niemanden, wo das auf Dauer wirklich gut gegangen ist. Ich kenne durchaus einige, die sich - der Not gehorchend - darauf eingelassen und auch arrangiert haben. Eine zufriedenstellende Wohnsituation sah immer anders aus.

*g* das ist wirklich das einzige mal, wo ich tatsaechlich sage, never ever again. Da wuerde ich mir wohl eher irgendein abgewracktes mobile home antun, als dass ich jemals wieder mit meinen Schwiegereltern unter einem Dach leben wuerde.
Selbst als wir damals kurzzeitig vor dem Umzug bei meinen Eltern lebten, waren alle Beteiligten froh, als das um war, weil jeder seine Privatsphaere vermisste. Alles andere war prima. Mein Mann haette aber 0 Probleme sich ein Grundstueck mit meiner Mutter zu teilen. Jeder sein eigenes Haus oder Wohnung und gut ist. Meine Mutter ist da etwas anders gestrickt. Von den eigenen Eltern will er so weit wie moeglich entfernt leben. Da gibts von mir keine Einwaende.
Sarah - ich will da wirklich nichts miesmachen - aber vieles, was in wirklich gutem Willen gesagt wird hält dann der Realität auf Dauer nicht stand.

Und im alltäglichen Leben gibt es einfach kulturelle Unterschiede im Sozialverhalten (versteh mich richtig - ich werte das nicht als besser oder schlechter!), die sich während Urlauben nicht so klar darstellen. Da kommt einem vieles rosiger vor, als es in der Realität ist.

Im Urlaub findet man es entspannt - im Alltag kommt es einem unzuverlässig vor.
Im Urlaub findet man es unbürokratisch - im Alltag kommt es einem ungeregelt vor.
Im Urlaub findet man es exotisch - im Alltag gibt es nichts, was man braucht.

Es ist z.B. ein Irrtum zu glauben, Amerikaner wären offener als Deutsche. Die Art, wie man sich während einer lockeren Bekanntschaft gibt ist nur unterschiedlich. Bis Du verläßliche Freunde hast, dauert es mindestens genauso lange - wenn nicht länger - wie in Deutschland.

Das wird von Deutschen oft erst als unglaublich offen empfunden - wenn sich dann im Laufe der Bekanntschaft herausstellt, daß vieles, was gesagt wurde nur Höflichkeitsfloskeln waren, kommt die Enttäuschung und es heißt, Amerikaner wären unglaublich oberflächlich.

Beides ist nicht richtig.

https://www.german-way.com/history-and-culture/cultural-comparisons/cultural-comparisons-part-4/

Es gab auch mal eine sehr schöne Tabelle, wo die Entwicklung einer freundschaft in den USA und Deutschland in 10 Stufen beschrieben war und wie sich in den Ländern die Stufen zeigen.

Daher kommen dann die Mißverständnisse.

In diese Rubrik fällt auch, daß Amerikaner uns häufig als "rude" empfinden - weil bei uns sehr früh etwas offen und klar angesprochen wird, was man in den USA erst in einem erheblich späteren Zeitpunkt einer Freundschaft sagen würde.

(Ich wußte, daß eine „Freundin“ mich als Freundin empfindet, als sie mich fragte, ob es OK ist, wenn sie einen Fehler korrigierte, den ich auf englisch gemacht habe…. das macht man einfach normalerweise nicht und sie war eine sehr sehr höfliche Frau)

Jap, mein meint immer, dass sich westliche Kulturen eigentlich gar nicht so stark voneinander unterscheiden koennten. Dabei hat man innerhalb eines Landes schon diverse Unterschiede allein schon bei der Mentalitaet und der Art und Weise wie man mit anderen umgeht. Es gibt immer eine fast schon allgemeingueltige Haltung in bestimmten Bereichen, aber wenn man sich dann die einzelnen Regionen anschaut und zerpflueckt, merkt man recht schnell, dass es da auch nochmal verschiedene Stufen gibt.

In den USA mit ihrer Groesse ist es nicht ander. Es gibt eine grundlegende Einstellung, die sich von anderen Laendern unterscheidet und dann gibt es noch diverse Eigenheiten (die einen zum Schmunzeln, die anderen zum berechtigten Davonlaufen) in jedem einzelnen Staat.

Bestaetigen kann ich auch, dass es dauert bis man jemand als wirklichen Freund bezeichnen kann. Aber das hat man hueben wie drueben. Wir nehmen ja auch nicht jeden sofort in unseren Freundeskreis auf, der schon seit 30 Jahren besteht und behandeln die neue Person wie jemanden, den man schon seit Kindergartentagen kennt. Da reinzukommen, kann echt schwer sein.
Bei der Direktheit...da weiss ich nicht so recht. Ich glaube, da gibt es immer noch ein paar Unterschiede, abhaengig davon wo man lebt, woher man kommt, und welche Erfahrungen man gemacht. Unser Freundeskreis ist zum Beispiel recht diverse. Freundin 1 stammt aus Suedkorea. Freundin 2 ist Amerikanerin (afrikanische Wurzeln), Mann stammt aus Puerto Rico. Dann ich aus Deutschland und eben mein Mann. Das ist schon eine ordentliche Mischung, die da aufeinandertrifft und endet auch mal gerne so :prost1Und die komplette Truppe moechte raus aus dem Sueden. *g*...Beide Freundinnen wuerden uebrigens niemals erst fragen, ob es okay sei dieses und jenes zu sagen/zu tun. Die legen direkt los.

Dann gibt es eben die, die zwar nicht zum Freundeskreis gehoeren, die aber auch sehr offen mit ihrer Meinung sind, wenn es um Personen geht, die nicht anwesend sind. Da wird eben tatsaechlich gelaestert und wenn es einem dann reicht, weil man mit den Problemen, mit denen man nichts zu tun hat, konfrontiert wird, und man sagt: "Listen...if her behavior annoys you so much, then tell her." dann wird immer abgewunken, weil man das nicht koenne, weil es ja eigentlich gar nicht so schlimm sei usw. Hab' ich aber auch in Deutschland gehabt. Kann ich echt nicht haben. Entweder es ist ein Problem oder nicht. Wenn es keines ist, dann aufhoeren mir einen Blumenkohl ans Ohr zu quatschen.

Btw, wer uebrigens testen moechte, wie gut man wirklich befreundet ist, der sollte "Cards against Humanity" mit Freunden spielen. Da tun sich Abgruende auf ;-)
 

Lileigh

Well-Known Member
Citizen
Wir gehen halt sehr stark danach : wer es nicht versucht ,wird es niemals herausfinden ! Mein Partner will schon seit ich ihn kenne zurück und da ich schon immer ein Fan der Staaten bin/war ist es natürlich kein Problem für mich ! Ich gehöre zu den Leuten die sich Jahre später ärgern es nicht versucht zu haben ! Nicht falsch verstehen und ich bin wirklich dankbar für Erfahrungen und Meinungen ! Ist halt bei jedem unterschiedlich , der Bruder meines Partners lebt ja auch in Mississippi und hatte auch jahrelang in Deutschland gelebt und für ihn ist es in den Staaten zu leben viel schöner und angenehmer als in Deutschland ! Mittlerweile lebt er auch schon 10 Jahre da! Ich glaube es kommt immer stark auf die eigenen Empfindungen und Erfahrungen an !

Es ist auch okay, es einfach mal zu versuchen. Persoenlich wuerde ich aber meine Erwartungen nicht an den Erfahrungen meiner Familie oder fremden Forumsmitgliedern festmachen. Da haengen schliesslich immer ganz inviduelle Paeckchen mit dran, die man nicht kennt. Fremde Erfahrungen sind kein Garant, dass es aehnlich laufen wird. Egal, ob diese nun negativ oder positiv sind. Es gibt Dinge, die man etwas ernster nehmen sollte, die man auch ganz locker mit diversen Quellen fuer sich selbst belegen kann (i.e. Arbeitsmarkt, Verdienst, Schulsystem etc.). Alles andere sind Erfahrungen, die jeder fuer sich selbst macht und machen muss. Aber so grundlegende Dinge, die deine Existzenzgrundlage bilden muessen, sollten oberste Prioritaet haben.
Die besten Schwiegereltern der Welt bringen einem nichts, wenn der Jobmarkt nichts hergibt. Das beste Wetter bringt einem nichts, wenn der Verdienst so gering es, dass man einmal quer durchs Land ziehen muss, weil es die einzige Moeglichkeit auf einen besseren Job ist. Die besten Freunde bringen einem nichts, wenn der einzige Job, den man hat, ohne benefits ist.
Die Stimmung der Menschen und alles andere wird ganz schnell zur Nebensaechlichkeit, wenn man um die Existenz bangen muss. Das sind keine irrationalen uebertriebenen Aengste, die nur wenige betrifft.

Du schreibst es natuerlich...es kommt auf die eigenen Empfindungen und Erfahrungen an, gerade letzteres fehlt einfach. Deswegen ist es wichtig sich nicht dem vertraeumten Blick hinzugeben, sondern die Erwartungen anzupassen und dann nochmal etwas runterzuschrauben. Der Kulturschock wird kommen. Da ist es egal, wie gut man Land und Leute glaubt zu kennen. Ich habe in Deutschland auf einer Airbase mit Amerikanern gearbeitet. Bin mit einem seit meinem 17. Lebensjahr zusammen. Urlaube in den USA, auch schon vor meinem Mann. Familie kennengelernt. Alles prima, alles toll. Habe selbst Familie, die vor Jahrzehnten in die USA ausgewandert sind.
Die hatten mir auch von ihren Erfahrungen erzaehlt. Fand ich schon alles recht negativ, aber durchaus wichtig. Dennoch kam der Kulturschock und die Familie, die sich anfangs so hilfsbereit gezeigt und von denen ich vor 10-15 Jahren gesagt hatte "ja, tolle Schwiegereltern", wurde nach einigen Monaten zum Albtraum. Und wir mussten recht schnell feststellen, dass sie in ihrem Sohn immer noch den 18-jaehrigen Jungen sahen, der mal in die weite Welt hinauszog und nun endlich wieder zurueckkam.

Mein Mann wollte auch immer wieder zurueck, aber er hatte nicht damit gerechnet, wie sehr sich alles veraendert hatte und wieviel er nicht wusste. Er wurde in Europa erwachsen, weil er mehr oder wenige nach Eintritt ins Militaer nach Deutschland versetzt wurde. Er musste sich also nie als junger Mensch in den USA zurechtfinden. Das war alles Neuland fuer ihn als er dann fast 20 Jahre spaeter zurueck in die Heimat ging. Jetzt will er wieder zurueck nach Deutschland, weil die USA eben nicht mehr das Land ist, das er Anfang der 90er verliess.
Das ist hoffentlich auch deinem Mann bewusst. Ich weiss nicht, wie alt er ist und wie lange er schon nicht mehr in den USA lebt. Urlaube zaehlen da weniger, weil diese nicht den gesamten Alltag mit all seinen Veraenderungen widerspiegeln.
Heck, selbst ich, nach "nur" sieben Jahren in den USA, fand die Veraenderungen in meinem alten Wohnort in Deutschland recht anstrengend. Die Zeit bleibt nicht stehen und Dinge entwickeln sich. Und gerade mit den derzeitigen politischen Veraenderungen in einigen Laendern wird eine Rueckkehr mit viel mehr Ueberraschungen kommen als man es fuer moeglich haelt. Das solltet ihr auch auf dem Schirm haben. Die, die sich im jeweiligen Land aufhalten, nehmen diese Veraenderungen anders war. Jemand, der 10 Jahre woanders lebte, wird mit all diesen Aenderungen auf einmal konfrontiert. Der Autor Bill Bryson hat seine Erfahrungen im Buch "I'm a stranger here myself" humorvoll aufgeschrieben. Er kehrte nach 20 Jahren zurueck in die USA und war damit gewaltig ueberfordert. Das Buch kann ich nur empfehlen.
Einfach so rueber und so weitermachen als sei man nie weggewesen, geht somit nicht und desweiteren kommt man mit massig Erfahrungen aus anderen Laendern wieder.
 

Wendy

Super-Moderator
Teammitglied
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Ja, das wichtigste ist vielleicht erstmal, sich klarzumachen, das einen kein Urlaub darauf vorbereitet, wie der Alltag irgendwo ist.
 

Ezri

Adminchen
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Ist halt bei jedem unterschiedlich , der Bruder meines Partners lebt ja auch in Mississippi und hatte auch jahrelang in Deutschland gelebt und für ihn ist es in den Staaten zu leben viel schöner und angenehmer als in Deutschland ! Mittlerweile lebt er auch schon 10 Jahre da! Ich glaube es kommt immer stark auf die eigenen Empfindungen und Erfahrungen an !

Naja, der Vergleich hinkt etwas. Dein Schwager ist in die US-Kultur hineingeboren und hat dann ein paar Jahre in eine andere Kultur reingeschnuppert und ist dann wieder retour gegangen in die Kultur, die er schon kennt. Klar, dass er sich dann wohlfühlt.
Du bist in die Deutsche Kultur hineingeboren, ob Du dich in der US-Kultur wohlfühlen wirst, wird die Zeit zeigen.
Probier es aus, entweder es geht oder es geht nicht. Falls es nicht gehen sollte, wäre es sicherlich nicht verkehrt, sich ein Türchen zurück offenzuhalten :)
 

† Mona

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Hi Sarah,

ich kann Dir ein Blog außerhalb des Forums ans Herz legen - natürlich ist da das ein oder andere der besseren Lesbarkeit vielleicht ein wenig humoriger dargestellt als es die Realität ist. Das Blog wird auch leider nicht mehr weiter aktualisiert - aber es behandelt mit viel Engagement sehr sehr viele Alltagsthemen - vielleicht hilft es Dir:

USA Erklärt

und
Warum Amerikaner (Briten, Kanadier) nicht sagen, was sie meinen

Der Blog spricht mir total aus dem Herzen. Ich schreibe gerade selbst ueber dieses Thema.
 
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