Wir gehen halt sehr stark danach : wer es nicht versucht ,wird es niemals herausfinden ! Mein Partner will schon seit ich ihn kenne zurück und da ich schon immer ein Fan der Staaten bin/war ist es natürlich kein Problem für mich ! Ich gehöre zu den Leuten die sich Jahre später ärgern es nicht versucht zu haben ! Nicht falsch verstehen und ich bin wirklich dankbar für Erfahrungen und Meinungen ! Ist halt bei jedem unterschiedlich , der Bruder meines Partners lebt ja auch in Mississippi und hatte auch jahrelang in Deutschland gelebt und für ihn ist es in den Staaten zu leben viel schöner und angenehmer als in Deutschland ! Mittlerweile lebt er auch schon 10 Jahre da! Ich glaube es kommt immer stark auf die eigenen Empfindungen und Erfahrungen an !
Es ist auch okay, es einfach mal zu versuchen. Persoenlich wuerde ich aber meine Erwartungen nicht an den Erfahrungen meiner Familie oder fremden Forumsmitgliedern festmachen. Da haengen schliesslich immer ganz inviduelle Paeckchen mit dran, die man nicht kennt. Fremde Erfahrungen sind kein Garant, dass es aehnlich laufen wird. Egal, ob diese nun negativ oder positiv sind. Es gibt Dinge, die man etwas ernster nehmen sollte, die man auch ganz locker mit diversen Quellen fuer sich selbst belegen kann (i.e. Arbeitsmarkt, Verdienst, Schulsystem etc.). Alles andere sind Erfahrungen, die jeder fuer sich selbst macht und machen muss. Aber so grundlegende Dinge, die deine Existzenzgrundlage bilden muessen, sollten oberste Prioritaet haben.
Die besten Schwiegereltern der Welt bringen einem nichts, wenn der Jobmarkt nichts hergibt. Das beste Wetter bringt einem nichts, wenn der Verdienst so gering es, dass man einmal quer durchs Land ziehen muss, weil es die einzige Moeglichkeit auf einen besseren Job ist. Die besten Freunde bringen einem nichts, wenn der einzige Job, den man hat, ohne benefits ist.
Die Stimmung der Menschen und alles andere wird ganz schnell zur Nebensaechlichkeit, wenn man um die Existenz bangen muss. Das sind keine irrationalen uebertriebenen Aengste, die nur wenige betrifft.
Du schreibst es natuerlich...es kommt auf die eigenen Empfindungen und Erfahrungen an, gerade letzteres fehlt einfach. Deswegen ist es wichtig sich nicht dem vertraeumten Blick hinzugeben, sondern die Erwartungen anzupassen und dann nochmal etwas runterzuschrauben. Der Kulturschock wird kommen. Da ist es egal, wie gut man Land und Leute glaubt zu kennen. Ich habe in Deutschland auf einer Airbase mit Amerikanern gearbeitet. Bin mit einem seit meinem 17. Lebensjahr zusammen. Urlaube in den USA, auch schon vor meinem Mann. Familie kennengelernt. Alles prima, alles toll. Habe selbst Familie, die vor Jahrzehnten in die USA ausgewandert sind.
Die hatten mir auch von ihren Erfahrungen erzaehlt. Fand ich schon alles recht negativ, aber durchaus wichtig. Dennoch kam der Kulturschock und die Familie, die sich anfangs so hilfsbereit gezeigt und von denen ich vor 10-15 Jahren gesagt hatte "ja, tolle Schwiegereltern", wurde nach einigen Monaten zum Albtraum. Und wir mussten recht schnell feststellen, dass sie in ihrem Sohn immer noch den 18-jaehrigen Jungen sahen, der mal in die weite Welt hinauszog und nun endlich wieder zurueckkam.
Mein Mann wollte auch immer wieder zurueck, aber er hatte nicht damit gerechnet, wie sehr sich alles veraendert hatte und wieviel er nicht wusste. Er wurde in Europa erwachsen, weil er mehr oder wenige nach Eintritt ins Militaer nach Deutschland versetzt wurde. Er musste sich also nie als junger Mensch in den USA zurechtfinden. Das war alles Neuland fuer ihn als er dann fast 20 Jahre spaeter zurueck in die Heimat ging. Jetzt will er wieder zurueck nach Deutschland, weil die USA eben nicht mehr das Land ist, das er Anfang der 90er verliess.
Das ist hoffentlich auch deinem Mann bewusst. Ich weiss nicht, wie alt er ist und wie lange er schon nicht mehr in den USA lebt. Urlaube zaehlen da weniger, weil diese nicht den gesamten Alltag mit all seinen Veraenderungen widerspiegeln.
Heck, selbst ich, nach "nur" sieben Jahren in den USA, fand die Veraenderungen in meinem alten Wohnort in Deutschland recht anstrengend. Die Zeit bleibt nicht stehen und Dinge entwickeln sich. Und gerade mit den derzeitigen politischen Veraenderungen in einigen Laendern wird eine Rueckkehr mit viel mehr Ueberraschungen kommen als man es fuer moeglich haelt. Das solltet ihr auch auf dem Schirm haben. Die, die sich im jeweiligen Land aufhalten, nehmen diese Veraenderungen anders war. Jemand, der 10 Jahre woanders lebte, wird mit all diesen Aenderungen auf einmal konfrontiert. Der Autor Bill Bryson hat seine Erfahrungen im Buch "I'm a stranger here myself" humorvoll aufgeschrieben. Er kehrte nach 20 Jahren zurueck in die USA und war damit gewaltig ueberfordert. Das Buch kann ich nur empfehlen.
Einfach so rueber und so weitermachen als sei man nie weggewesen, geht somit nicht und desweiteren kommt man mit massig Erfahrungen aus anderen Laendern wieder.