Die Landschaft ist für mich persönlich auch toll ! Klar gibt es überall die schönen und nicht so schönen Gegenden ! Das ist ja überall so ! Als wir in Mississippi zu Besuch waren hat mir die Art gefallen dass da keiner oberflächlich einen gemustert hat wenn man mal lässig gekleidet zum einkaufen gegangen ist so wie es in Deutschland leider oft der Fall ist!
Nein, die mustern dich schon. Die reden dann eben hinter deinem Ruecken ueber dich. Wie in Deutschland auch.
Vieles wird hier durch die Blume gesagt. In meinem Umfeld gibt es nur ganz wenige, die mit meiner direkten Art klarkommen. Da ist das direkte verpoennt.
Im Sueden wirst du sehr oft "bless her heart" hoeren. Meist dann wenn ordentlich abgelaestert wird. "Did you see what she was wearing? Oh lord! Can't believe she would leave her house like that. And her kids. Little Jimmy needs some manners. Her husband, geeze. Bet he's been cheating on her for a while. Wouldn't doubt it, she looks like a hag now.....but bless her heart."
"Bless her heart" ist das okay. Egal, wie gemein und niedertraechtig man ueber andere redet, alles okay, solange man das anhaengt.
Es sieht so aus als ob es keinen stoert, aber hintenrum geht's ordentlich ab. ;-) Mein Mann ging als Kind immer mit in die Kirche. Er sagt immer, was da alles gesagt wird bevor der Gottesdienst anfaengt und was sich zwischendrin zugefluestert wird, wenn jemand nach vorne geht. Das sind die groessten Tratschmaeuler, die sich ueber alles und jeden auf gut Deutsch das Maul zerreissen. Wie gesagt, alles wie in Deutschland auch nur auf Englisch.
In deinem Beispiel ist es schon etwas anders. Natuerlich. Hier sieht man haeufiger Menschen mal schnell mit Schlafhose in den Laden huschen. Die interessiert es nicht, aber das bedeutet nicht, dass es alle anderen nicht stoert. Da gibt's immer noch genug. Ich hatte in der Anfangszeit hier drueben in einem convenience store gearbeitet. Da war eine Schlafhose schon angenehm. Aber wenn eine Frau mit geschaetzter Groesse Doppel F ohne BH und in einem bauchfreien viel zu kleinen tank top und hot pants ploetzlich feuchte Geldscheine unter ihrer Brust hervorzieht, dann uebertrifft das mein Verstaendnis von "laessig". Und das sind keine aussergewoehnlichen Einzelfaelle...und ja, da wird gemustert und ordentlich geredet sobald die Personen den Laden wieder verlassen.
Positiv...
Das Wetter...ich bin ein Sommer- und Hitzemensch und ich kann mit kalten Temperaturen nicht viel anfangen.
Das Kuendigen ohne grosse Probleme wenn man sofort etwas neues und besseres haben kann. Nachteil ist natuerlich, dass man ebenso schnell wieder entlassen werden kann. Und wer in einem at-will state lebt, hat generell immer die Angst im Nacken, wenn Veraenderungen angekuendigt werden
Etwas kinderfreundlicher als Deutschland. In Deutschland fand ich die Wohnungssuche mit Kindern schwer. Da war es nicht selten, dass man ueber entsprechende Wohnungsanzeigen stoplerte oder vom Vermieter wegen der Kinder abgelehnt wurde.
Auch generell ist es akzeptabler mehr Kinder zu haben. Wobei es auch hier wieder ein grosses Problem gibt: als weisse Frau werde ich weniger kritisch beaeugt. Waehrend meine Freundin (Afro-Amerikanerin) mit der gleichen Anzahl an Kindern als asozial und welfare queen abgestempelt wird.
Die Groesse der Wohnflaeche ist auch etwas angenehmer.
Es gibt in den USA schoene und tolle Gegenden zum leben. Eine Bekannte lebt im Westen von Maryland und hat da echtes Glueck. Es ist ein Unterschied von Tag und Nacht, wenn man andere Ecken miteinander vergleicht. Ein anderer Bekannter lebt in Seattle und hatte mir neulich erst erzaehlt, wie sehr es ihn an Deutschland erinnert. Es ist nicht alles schlecht, aber es gibt definitiv wichtige Faktoren, die man nicht schoenreden kann (i.e. Rassismus, Gesundsheitssystem, Bildungssystem, marode Infrastruktur, extreme Paranoia).