Naja, man kann ja nicht immer gut über sich reden oder
Stimmt. Reicht ja eigentlich, wenn das die anderen machen.
Das man da extra persönlich hinfahren muss ist mal wieder super umständlich, schade, dass die das nicht in allen größeren Städten machen. Aber okay, den Papierkram und nach Frankfurt fahren sollte da kein Problem sein.
Also, den Papierkram (den eigentlich Antrag stellen) macht man vorher. Zum Konsulat musst Du dann erst für das Interview, und ein paar Tage später sind in der Regel der Reisepass mit dem Visum und der berüchtigte gelbe Umschlag mit der "abben Ecke", den man um-Gottes-Willen nicht öffnen darf, in der Post.
Öhm, naja so reich ist er aber auch nicht
Keinen Schreck kriegen. Er muss Einkünfte von 125% der Armutsgrenze nachweisen. Das sind knapp unter 20.000 Dollar im Jahr. Die wird er ja wohl haben.
Der Nachweis ließe sich auch über ausreichende Vermögenswerte erbringen oder über einen sogenannten Co-Sponsor in den USA, der als Bürge einspringen würde. Hast Du Dir mal den Thread zum "DCF" durchgelesen? Da steht das eigentlich alles.
Wie soll er das denn machen? Er wohnt und kauft doch nichts da?!
Öhm ... das macht er so, wie wir das alle machen: Ins Internet gehen, Forumlare runterladen, ausfüllen, einschicken, und das zum 15. April jeden Jahres. Kann man sogar komplett online machen, auch den Versand.
Er muss zwar in den USA mit seinem Einkommen wegen des Doppelbesteuerungsabkommens mit Deutschland keine Steuern
zahlen, aber er ist als US-Ami dennoch verpflichtet, eine Steuererklärung mit seinem Welteinkommen
abzugeben. Sollte er für 2008 auf jeden Fall noch nachreichen, denn das, was da drin steht, kann als Beleg für sein Einkommen als Sponsor Deines Visums ausreichen.
Was soll er da genau reinschreiben?
Da gibt er seine Einkünfte aus Deutschland (oder sonstwoher) an, gibt aber auch an, dass er das Einkommen an seinem Wohnort Deutschland bereits versteuert hat.
Was war Dein Startbudget?
So wenig wie möglich.
Ich hatte 10.000 Dollar für Anfangsinvestitionen und Kautionen eingeplant, dann aber nicht ganz benötigt. Da ich wusste, dass mein Einkommen weiterlaufen würde (ich hatte ja meine vorherigen Kunden behalten), brauchte ich keine Rücklagen für anfängliche Arbeitslosigkeit oder dergleichen einzuplanen.
Hätte ich mehr Geld benötigt, hätte ich mehr zur Verfügung gehabt, aber ich wollte mich selber auf das Nötigste beschränken, und das hat ja auch gut geklappt.
Und was denkt ihr, wie hoch sollte das Startkapital denn mindestens sein?
Das kommt stark auf die Region an. In NYC müsste man beispielsweise für Lebenshaltungskosten viel mehr einplanen als bei uns.
Du schreibst ja auch, dass man das Geld für Kaution usw. haben muss, aber wie viel ist das denn? Ich hab da rein gar keine Vorstellung.
Beim Handyvertrag hatte ich 500 Dollar hinterlegt und für die Bude eine Monatsmiete Kaution bezahlt. Ansonsten haben Kautionen mich nicht betroffen, weil ich zunächst sparschlaufuchsig in eine WG gezogen war und Miete inklusive aller Nebenkosten (Strom, Gas, Wasser, TV, Internet, Festnetztelefon) pauschal bezahlt hatte. Sprich: So lange ich noch keine "Credit History" hatte, musste ich mich mit den weiteren kautionsrelevanten Verträgen nicht plagen. Eine Chredit History und einen Credit Score baut man innerhalb eines halben Jahres dann schon auf, und das hilft.
KFZ-Versicherungen sind übrigens auch erheblich teurer, sofern man keine US-Fahrerhistorie hat. Die richtet sich wiederum nach dem Ausstellungsdatum des US-Führerscheins. Sollte Dein Freund schon einen US-Führerschein haben, könnte Euch das viel Geld sparen.
Er hat keine spezielle Nische, er fotografiert alles, war schon oft auf Hochzeiten, Produkt- und Modelfotografie usw. Kannst ja mal schauen, wenn Du magst:
Schaue ich mir mal an.
Krass, das das so schnell geht! Stimmt, man hat dann schon seine eigenen Vorstellungen weil man so an Deutschland gewöhnt ist!
Yep. Die Deutschen sind da wirklich das Gegenteil. Wenn man es gewohnt ist, dass Bewerbungen sich locker ein Quartal hinziehen können, ist man wirklich überrascht, wie ruckzuck das hier geht.
Mein Freund hat nochmal nachgefragt, was meint ihr wie es als Hauswirtschaftlicher Betriebsleiter aussieht? Das ist er nämlich Hauptberuflich, so nennt man den Beruf hier, sozusagen der Chef der Reinigungskräfte...
Eventuell könntet Ihr eine Reinigungsfirma gründen? Deutsche haben gemeinhin einen sehr guten Ruf in diesem Bereich.
Und ich könnte theoretisch als Bürokraft, Bank, Büroallgemeinzeugs, Buchhalterin und so weiter arbeiten. Aber ich glaube doch, dass das in den USA so ist, dass man da ungelernt sein kann, hauptsache man beherrt die Arbeit. Stimmt das? Oder braucht man da wie in Deutschland Zeugnisse?
Der eine sagt so, der andere anders. Buchhaltung machen hier meist CPAs, die haben studiert und üben auch Steuerberaterfunktion aus.
Meine Branche finde ich auch ausgesprochen zertifikatsgeil, wohingegen in Deutschland fast nur auf Arbeitsproben geschaut wird, weil nur die wirklich wichtig sind. Aber andere Länder, andere Sitten.
Für viele Jobs braucht man zumindest eine "Lizenz". Was für diese Lizenz benötigt wird, variiert von Beruf zu Beruf. Das kann von einem Schnellkurs bis zu einem Studium alles sein. Andere Jobs sind reine Anlerntätigkeiten. Bei Bürojobs sieht man meist, dass ein Mindestschreibtempo gefordert wird (da steht dann sowas wie "minimum 55 wpm" - übersetzt "mindestens 55 Wörter pro Minute").
Insgesamt denke ich, dass die Aufstiegschancen in den USA ähnlich sind wie in Deutschland - in manchen Branchen besser, in anderen schlechter. Allerdings muss man hier für Ausbildung und Zertifikate eben meist selber zahlen, wohingegen man in Deutschland kostenlose Bildung genießt oder - im Falle von dualer Ausbildung - sogar bezahlt wird.
Als ich gestern zu meinem Freund bin und gesagt habe "wir müssen heiraten" war er nicht so begeistert
Das war es dann wohl mit dem romantischen Heiratsantrag
, ich hätte das anders anfangen müssen
Hahaha - das ist bei Dir "romantisch"?
Er meinte, er geht nicht ohne mich, wir wollen ja alles gemeinsam machen, wenn soll es uns beiden gefallen
Schon klar. Aber es könnte ja helfen, wenn einer vor Ort schon mal anfängt, etwas aufzubauen, während der andere sich um die Abwicklung in Deutschland kümmert.
Wie hoch sind die monatlichen Lebenserhaltungskosten ca. pro Nase? Sind die zu vergleichen wie Deutschland? Oder muss man da zB das doppelte oder so rechnen?
Das kommt auf die Region an. Es gibt sehr billige Gegenden und sehr teuer. Und manche Dinge sind billiger, andere sind teurer. Im Schnitt kommt man hier meinem Empfinden nach mit einem Dollar so weit wie mit einem Euro in Deutschland.
Deutschland hat ja auch um die 12%... Dann kommt es ja am Ende aufs selbe raus.
Nicht wirklich, denn in den USA gibt es nur recht kurze Zeit Arbeitslosengeld, und wer kein Arbeitslosengeld mehr bekommt, der fliegt aus der Statistik raus, obwohl er natürlich noch immer arbeitslos ist. Die Statistik hier erfasst also nur die Kurzzeitarbeitslosen - alle Langzeitarbeitslosen werden ignoriert. Realistisch dürfte die Quote in den USA eher im Bereich 15 bis 18 Prozent liegen.
Ja was denn nun
? Gut, schlecht, mittel, mies?
Ich bin erstaunt, was Monika schreibt, und wenn ich ehrlich bin, dann kann ich mir nicht vorstellen, dass es in Ft. Myerts so rosig aussehen soll, wenn wir 100 Meilen weiter nördlich Witze erzählen à la "Was ist 100 Kilometer lang und hat zwei Zähne?"
--> Die Schlangen vor Floridas Arbeitsämtern.
Hier sind die offen ausgeschriebenen Stellen jedenfalls auf einen Bruchteil des Vorjahresniveaus zurückgegangen. Männe bekommt auf jede Maschinisten-Ausschreibung hin 100 Bewerbungen von hochqualifizierten mit einschlägiger Berufserfahrung (vor einem Jahr war's vielleicht ein Zehntel davon - und die waren nicht unbedingt qualifiziert und erfahren). Die größte Jobmesse der Region hatte vor einem Jahr noch über 100 Aussteller, dieses Jahr waren nicht mal 40 da, und davon waren die meisten Berufsakademien auf Studentenfang und Vertriebssysteme für Selbstständige wie Avon und Mary Kay.
Für ihre Branche hat Monika natürlich recht. Immobilien gehen weiter gut, denn jetzt kommen aufgrund des Preisverfalls die Spekulanten und Investoren und Schnäppchenjäger, wo vor zwei Jahren noch reguläre Haussucher unterwegs waren. Gebaut wird dennoch nicht wieder, und die Tourismusbranche klagt auch.