Also, um das Eine mal vorab zu klären: Du bist überhaupt nicht blöd, und wie redest Du überhaupt von Dir!? Pass mal auf, was Du da sagst - das ist immerhin 'ne Forumskollegin von uns, über die Du da sprichst!
Wie Ezri schon ganz richtig sagte: Du bist hier, um Dich etwas aufzuschlauen - das ist ziemlich vorausschauend von Dir.
So, dann mal im Einzelnen:
Also ich muss ganz ehrlich sagen, ich hab mir das alles einfacher vorgestellt....
Macht doch nichts. Man kann sich doch mal irren.
Die USA haben recht restriktive Einwanderungsvorgaben. Da Dein Freund und Zukünftiger die US-StaBü hat, habt Ihr die größte Hürde (Quaifikation für ein Visum) von vornherein umschiffen können, nun müsst Ihr "nur" noch die Formalitäten klären. Das ist etwas Papierkrieg und ein Trip nach Frankfurt. Die Visa-Finanzierung für Dich bzw. der Nachweis, dass Dein Zukünftiger Dich notfalls durchfüttern könnte, ist ja offenbar für Euch überhaupt kein Problem.
Hat Dein Freund denn immer schön seine US-Steuererklärungen eingereicht? Falls nein, sollte er schleunigst damit anfangen.
Was machst Du dann genau in Florida? Also beruflich und wie lange lebst Du schon da?
Ich bin seit etwas über drei Jahren in der Region Tampa Bay (und bin vorher sieben Jahre in die Gegend gependelt), und ich arbeite freiberuflich als Journalistin und Texterin, überwiegend für europäische Kunden. Folglich bin ich vom lokalen und regionalen Arbeitsmarkt nicht wirklich betroffen (zum Glück...).
So riesig bzw. klischeehaft muss es noch nicht mal sein. Große Verlage und Agenturen sitzen beispielsweise auch in Atlanta (Georgia), Dallas (Texas) und im Grunde in allen größeren Städten. Für uns Textschaffende gibt es ein tolles Kompendium mit Tausenden Kontaktadressen, genannt "The Writer's Market", das man gegen ein paar Dollar bei Amazon bekommt. Sowas in der Art gibt es sicher auch für den Bereich Fotografie - vielleicht solltet Ihr Euch diesbezüglich mal umsehen. Wenn man solche Kontaktsammlungen durchgeht, dann bekommt man ein gutes Gefühl dafür, welche Region wohl gut geeignet wäre. Sicher gibt es auch Fotografen-Foren in den USA, in denen man sich diesbezüglich mal aufschlauen kann. Und auch mal bei den regionalen und lokalen "Craigslists" unter "Creative Gigs" schauen, ob für die Region öfter Fotografen gesucht werden. Das ist ein ganz guter Anhaltspunkt.
All round Fotograf mit Studio und professioneller Ausrüstung...
Arbeitet er denn eher für Business-Projekte, oder für Verlage/Redaktionen, oder ist er eher ein Porträt- oder Hochzeitsfotograf für Privatleute? Davon hängt die Standortwahl sicher auch ab. Oder hat er irgend eine spezielle Nische?
Also muss man ja theoretisch länger als die 6 Wochen veranschlagen? Weil wenn ich erst die Arbeitsgenehmigung brauche dann kann ich ja im grunde nur "hoffen", dass ich einen Job bekomme, und wenn nicht, Pech gehabt.
Hier ist es in der Regel so, dass Stellen "von jetzt auf gleich" vergeben werden. In Führungspositionen ist das noch ein wenig anders, aber in unteren Hiercharieebenen, wird Donnerstag das Interview geführt, und Montag fängt man an. Deswegen ist es sinnvoller, die Arbeitserlaubnis schon in der Tasche zu haben. Wenn der Arbeitgeber nämlich merkt, dass Du nicht sofort losarbeiten kannst, dann lädt er Dich in der Regel gar nicht erst zum Gespräch ein.
Und ich dachte, ich sitz hier zu Hause, schreib ein paar Bewerbungen und wird schon
Schön blöd von mir...
Das ist nicht "blöd". In Deutschland wäre es ja so. Aber in den USA ist das ein wenig anders, und da muss man sich erst mal umstellen.
Für niedere Hierarchiestufen und bestimmte Branchen ist es auch Usus, dass man die Bewerbung nicht verschickt, sondern statt dessen mit seinem Lebenslauf in der Hand persönlich vorsprechen muss. Da steht dann im Inserat direkt, dass man am Montag zwischen 10 und 12 Uhr mit seinem Résumé in den Laden kommen und nach Cheryl fragen soll... Sowas gibt es in Deutschland ja auch nicht.
Ein wenig später wurde geschrieben, dass die Greencard ein Jahr dauert, oh wow! Das ist wirklich nicht schlecht. Lange Zeit. Dann müssten wir wirklich jetzt heiraten, denn bis das alles über die Bühne ist, man zum Standesamt und zur Beantragung kommt, dann fehlen wenn man Pech hat noch Unterlagen, vergehen ja nochmal um die 2 Jahre...
Das sind zwei verschiedene Dinge.
Wenn Ihr noch dieses Jahr heiratet und dann gleich "DCF" beantragt, dann habt Ihr schon drei, vier Monate nach Antragstellung das Visum für Dich. Das ist die mit Abstand schnellste, einfachste und billigste Variante, um die Greencard für Dich zu bekommen, und bis April hättet Ihr locker das Visum für Dich und Du könntest dann sofort die Greencard aktivieren. Am Tag nach dem Visumsantrag könnte Dein Dann-Mann dann im Prinzip schon in die USA vorausgehen und anfangen, "das Nest zu bauen", Wohnung zu suchen,und sich seinen Kundenstamm aufzubauen etc., während Du in Deutschland alles abwickelst und dann den Interviewtermin beim Konsulat in Frankfurt allein wahrnimmst. Da muss er nicht dabei sein. Er muss lediglich zum Zeitpunkt der Antragsstellung noch in Deutschland sein - danach kann er weg, wenn er das möchte.
Sollte Dein Freund/Zukünftiger aber bereits
vor dem Visumsantrag in die USA vorausreisen wollen, dann ginge DCF nicht mehr. Dann müsstet Ihr einen "normalen" CR-I-(oder K3-)Antrag für Dich stellen, und
dann dauert die Bearbeitung etwa ein Jahr.
Da werde ich ihm wohl mal einen romantischen Heiratsantrag machen
Genau, mach das mal. Und wie ich uns kenne, hätten wir dann gern die Einzelheiten dazu hinterher haarklein erzählt.
NEIN, wir sind hier nicht neugierig. Wir sind anteilnehmen und interessiert.
Und Du schreibst ja auch, dass wir dann im April die Greencard beantragen sollen...
Nee nee, Ihr solltet den
Antrag sofort nach der Hochzeit stellen. Wenn Ihr noch dieses Jahr heiratet, dann ist bis April normalerweise alles durch und Du kannst sofort mit dem Visum einreisen, das dann die Greencardproduktion aktiviert.
er hat übrigens schon die Sozialversicherungsnummer!
Das ist gut. Noch besser wäre es, wenn er auch die Steuererklärungen der vergangenen Jahre hätte...
- Wohnung
- Möbel
- Auto
- Essen für die erste Zeit bis zum ersten Gehalt
- Flug usw.
Findet ihr das zu wenig??? Immerhin noch mehr als manche im Fernsehen
Nee, das ist nicht zu wenig. Ich würde am Anfang dennoch klein-klein machen. Ich habe mir anfänglich ein kleines, billiges, gebrauchtes Auto, Bett, Schreibtisch, Stuhl, ein paar Regale, Sofa - nur die "Essentials" sozusagen, und das meiste billig von IKEA. Mein Fernseher hat 40 Dollar gekostet und ist von einem Bekannten. Mein Zweit- und Drittfahrrad habe ich von der Craigslist.
Alles weitere kommt so nach und nach. Vieles bekommt man auch billig gebraucht über "Craigslist" oder "Thrift Stores".
Und Lebenshaltungskosten sollten ca. ein halbes Jahr gedeckt sein (wenn Ihr die Reserve nicht braucht - umso besser...), außerdem werdet Ihr Geld für Kautionen benötigen, denn wenn man noch keine "Credit History" hat, dann verlangen fast alle Unternehmen vom Stromanbieter über den Handyprovider zum Teil heftige Kautionen.
Wofür Ihr noch Geld einplanen müsstet, und nicht zu knapp, das ist die Krankenversicherung. Dein Freund wird sich als Selbstständiger ja selber versichern müssen, und Du wirst anfänglich wohl auch nicht auf eine arbeitgeberseitige Versicherung hoffen können. Da solltet Ihr frühzeitig anfangen, Versicherungen zu recherchieren und dabei vielleicht auch internationale Versicherer einbeziehen. "OSD International" ist beispielsweise ein Versicherungsmakler für Auswanderer, bei dem ich mal Angebote einholen würde.