Hallo Patrick,
ich denke wirklich, Du solltest erstmal in die USA reisen - Dein BILD der USA ist wirklich durch nichts - aber auch gar nichts! - aus realer Ansicht fundiert. Du hast Dir da so eine Vision der USA zurechtgebastelt, die in kruder Weise genau dem entspricht, was Du gut finden würdest.
Du hast selbst über Deutschland nicht mehr als eine Stammtischmeinung - und glaubst, in den USA machen sie alles besser - genau diese Punkte.
Die USA sind durchaus ein schönes Land - und es ist auch sehr nett, dort zu leben, wenn man in einer netten Gegend das Glück hat, auch einen netten Job zu bekommen, der idealerweise noch mit einer gewissen Absicherung in sozialer Hinsicht einhergeht.
Falls Du aber glaubst, daß die USA ein GERECHTES Land gegenüber den Leuten ist, die bereit sind, hart zu arbeiten und dafür eben ihre "Belohnung" zu bekommen - dann muß ich dich enttäuschen.
Solltest Du willens sein, Dich über Dein Auswanderungswunschland ein wenig einzulesen, kann ich Dir einige Bücher empfehlen - und damit meine ich nichtmal so anprangernde Werke wie von Michael Moore, sondern ich empfehle:
Barbara Ehrenreich:
Arbeit poor. Unterwegs in der Dienstleistungsgesellschaft
(Ehrenreich, eine Journalistin mit Mittelschicht-Hintergrund, beschloss für einige Monate im Selbsttest das Alltagsleben der „Working Poor“ zu erkunden. Ihren Universitäts-Abschluss verheimlichte sie gegenüber ihren Arbeitgebern. Am Anfang des Experimentes besaß sie 1300$ und ein Auto. Ehrenreich zog nach Key West, Florida. Sie nahm - wie die real Betroffenen - Arbeit als Kellnerin in zwei Restaurants gleichzeitig an, da der Verdienst nur so zum Lebensunterhalt reichte.
Für einen weiteren Testfall zog sie um nach Portland, Maine. Nach vier Tagen Arbeitssuche hatte Ehrenreich zwei neue Jobs. Sie war nun Assistentin in einem Pflegeheim und außerdem arbeitete sie für eine Gebäudereinigungsfirma. Für einen dritten Einsatz zog sie nach Minneapolis, Minnesota, wo sie für einige Wochen bei Wal-Mart einen gering bezahlten Job übernahm. Danach beendete sie ihr Experiment. Als Bilanz stellte sie fest, dass es ihr nicht gelungen war, von den Einkünften ihrer Jobs ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.
)
oder:
Qualifiziert und arbeitslos: Eine Irrfahrt durch die Bewerbungswüste
Oder lies wenigstens diesen Beitrag:
Tomasz Konicz » Blog Archive » Dritte-Welt-Land USA
Falls Du es nicht glaubst:
Remote Area Medical
Und deren Terminliste sieht so aus:
RAM Schedule 2012
Gegründet eigentlich, um in Entwicklungsländern medizinische Hilfe zu leisten - sieht es nun so aus, in Amerika Leute grundzuversorgen - viele davon arbeiten und können sich nicht die allernötigste medizinische Hilfe leisten!
Hier ein seriöser deutscher Beitrag dazu:
Freiwilligenarbeit: Probleme und Tugenden in Amerika - Welt - Tagesspiegel
Und da reden wir wirklich nicht von arbeitsscheuen Menschen, denen es halt nicht besser gehört, die selbst schuld sind usw. - wir reden von Menschen, die sich totschuften und es reicht hinten und vorn nicht.
Hilf Dir selbst, dann hilft Dir Gott - vergiß es...
Lies mal genauer - Anjaxxos Ehemann arbeitet und ist sogar versichert - deswegen bleiben sie "nur" auf 5.500 Dollar sitzen und dem Verdienstausfall - unversichert stünden sie jetzt vielleicht auf der Straße.
Nimm die rosarote Brille ab, mit der Du das Land siehst!
Wendy