Mach doch 'nen Sticky draus.Dieser Thread sollte Pflichtlektüre für Auswanderungswillige werden
Meines Erachtens ist der größte Unterschied (in den meisten Gegenden) die Abhängigkeit vom Auto und die mangelhafte Fußgänger-/Radfahrerfreundlichkeit sowie das Fehlen eines ausgebauten ÖPNV-Systems. Das geht mir schon ziemlich auf den Keks.Was für Videos vom "Leben in den USA" zeigst du denn so? Ganz ehrlich, wenn du dort ein normales Mittelklasseleben führst, ist das kaum anders als in Deutschland auch. Es gibt wenige Dinge, die du in den USA eher haben kannst als in Deutschland, je nach Gegend ein Haus und großes Grundstück, größere Autos, aber das meiste unterscheidet sich gar nicht so sehr vom Lebensstandard her.
Was mich auch enorm nervt, ist das Fehlen von bezahlbaren oder sogar kostenlosen Freizeitangeboten für Kinder und Jugendliche, aber durchaus auch für Erwachsene. Es muss kein deutsches Vereinswesen sein, aber die Möglichkeit, sich ohne überbordende Kosten in der Freizeit zu betätigen, ist doch in den meisten Gegenden sehr beschränkt. Und gerade das, was ich früher über verschiedene Vereine und Gruppen an Teambildung "mitgenommen" habe, fehlt hier ganz arg, finde ich. Entweder die Schulen bieten es an, oder man muss richtig tief in die Tasche greifen - sowas ist schon schade.
Die soziale Mobilität in den USA ist faktisch nicht mehr vorhanden. Wer "nach oben" kommen möchte, der sollte in eine gut vernetzte, gut situierte Familie hineingeboren werden; anderenfalls stehen die Chancen richtig schlecht.Der berühmte "American Dream" ist übrigens schon ziemlich ausgeträumt. Einen Link habe ich gerade nicht, aber die oft erwähnte soziale Mobilität (Tellerwäscher und Millionär und so) ist in einigen europäischen Ländern deutlich höher als in den USA habe ich vor einiger Zeit in einer Studie gelesen. Das hat sich jetzt durch die Wirtschaftskrise vermutlich noch weiter verschärft.
Das kann ich nicht unterschreiben. Europa hat traumhafte unberührte Natur. Ich bin am Rand der Lüneburger Heide aufgewachsen, das ist eine weltweit einmalige Region. Und selbst die nicht so unberührte Natur ist oft angenehmer - die Strände in Deutschland sind beispielsweise nicht so mit Bettenburgen zubetoniert wie hierzulande. Wenn ich in Deutschland an einen Ost- oder Nordseestrand gehe, dann habe ich eher das Gefühl "in der Natur" zu sein, als wenn ich hier an einen beliebigen Strand gehe.Yep....das was die Leute oft zum Schwaermen bringt, mich eingeschlossen, ist die Natur hier!! Und die sieht man wesentlich eher und mehr, wenn man nur zum Urlaub machen herkommt.
Die Mentalität wird ja von den Banken und Kreditkartenfirmen geradezu forciert. Falls Du Netflix hast, schau Dir da mal den Film "Maxed Out" an - das ist schon ziemlich erschreckend, wie gerade diejenigen, die nun wirklich keinen Kredit aufnehmen sollten, gezielt für Kredite und Kreditkarten geworben werden. Ethisch absolut widerwärtig.Ja, die sehen das hier irgendwie lockerer....
Ist irgendwie auch diese dämliche Creditcard Mentalität.
Und das bringt mich dann wieder auf den Aspekt der "Freiheit". Freiheit hat nur derjenige, der sie sich leisten kann. Wer zwei oder drei Jobs arbeiten muss, um irgendwie über die Runden zu kommen, der ist nicht "frei". Wer bis zum Hals in Schulden steckt, der ist auch nicht "frei". Und wer nciht krank werden "darf", weil er die Kosten nicht bezahlen könnte und den zu erwartenden Jobverlust durch Krankheit fürchtet und sich deswegen trotz Beschwerden durchschleppt, der ist erst recht nicht "frei". Viel Land besitzen zu können, das ist in meinen Augen nicht "Freiheit", sondern eine Form von Konsum, die mich womöglich sogar finanziell bindet und mich damit noch unfreier macht.