amerikanisches Schulsystem und alles, was damit zu tun hat

PipiLotta

New Member
Damit haettest Du Recht wenn wir in D gelebt haetten, denn dann waer es indeed dasselbe... haben wir aber nicht und somit waere es dann eher damit zu vergleichen sein Kind in D in eine US Schule zu stecken ohne je vorzuhaben in den USA zu wohnen. :winke
Ich weiß, es ist etwas OT und wir werden bei diesem Thema auch nie auf einen Nenner kommen, aber du kannst es drehen wie du willst: du hast deinen Kindern etwas ganz tolles und wichtiges vorenthalten und vielleicht wirst du auch später mal von ihnen drauf angesprochen :shy

Angenommen deine Tochter und die Tochter von Texas Tornado wollen international business studieren. Beide interessieren sich für ein Auslandssemester oder wollen sogar im Ausland arbeiten. Beide Mütter kommen aus Deutschland, es ist Familie in Deutschland vorhanden, also was läge näher, als z.B. in München oder Berlin zu studieren, beides tolle Städte. Hier liegt Texas Tornados Tochter klar im Vorteil: sie kann mühelos den deutschen Vorlesungen folgen, während deine Tochter erst noch von Grund auf die Sprache lernen muss.

Dann folgt ein Angebot einer deutschen Firma, für gutes Geld ein toller Arbeitsplatz, egal wo auf der Welt. Voraussetzung: fließend Englisch und fließend Deutsch.

Wer macht wohl das Rennen beim Vorstellungsgespräch?
 

Texas Tornado

Well-Known Member
Citizen
Nein, ist es nicht, und gerade in der Grundschule eher im Gegenteil denn da muessen die Kinder hier eigentlich schon frueher mehr lernen wie in D.



Mit 3 gehn sie allerdings noch nicht in die Schule sondern in ein preschool Program und da kommt es auf den Anbieter drauf an wie viel oder ob ueberhaupt wirklich unterrichtet ist denn die sind fast ausschliesslich von Privat.

Das stimmt so nicht mehr. Texas war zwar der erste Staat, der Pre-K fuer 3-jaehrige in oeffentlichen Schulen angeboten hat, aber immer mehr Staaten ziehen wohl nach, von dem, was ich gehoert habe. Die Amerikaner haben einfach erkannt, dass die Kinder in diesem jungen Alter am besten und am einpraegsamsten lernen. Meine Tochter war die erste Generation hier in Texas, die schon mit 3 in die oeffentliche Schule gehen durfte. Wir hatten uns die Entscheidung damals nicht leicht gemacht (da gab es im alten AWF noch ein Post von mir dazu), haben die Entscheidung aber bisher nicht bereut. Im Gegenteil, sie ist Gleichaltrigen, die nicht in diesem Programm waren, sowohl hier als auch in D weit voraus. Sie ist auch diejenige bei meinen Kindern, bei denen das Deutsch besser sitzt, mein Sohn (7) hat da groessere Probleme. Er bemueht sich, aber obwohl er eigentlich mehr wissen muesste, da er auch laenger in D gelebt hatte, ist es fuer ihn anstrengender, sich an die Sprache zu erinnern. Allerdings hatte er auch Hoerprobleme, und war quasi bis zum 4. Geburtstag taub, was man dann erst feststellte. Aber das ist ein anderes Thema.

In der Klasse meiner Tochter sind viele Kinder, die zweisprachig erzogen werden, intessanterweise ist sie die einzige Deutsche. Der groesste Teil der Kinder kommt aus hispanic families, ein paar sind Samoan, eine Inderin. Auch in der Parallelklasse (es gibt nur zwei ESL-Klassen) ist keine weitere Deutsche. Die Deutschen scheinen wirklich keinen groesseren Wert auf zweisprachige Erziehung zu legen im Vergleich zu anderen Nationalitaeten! Schaide eigentlich!
 
Mein Mann hat taeglich mit Leuten zu tun und testet ihr Wissen. Er haelt mittlerweile von der Schulbildung in den USA ueberhaupt nichts mehr :winke

Was meinst Du damit genau?


Aber man muss dann auch unterscheiden: Vergleiche ich High School mit deutscher Hauptschule, Realschule oder Gymnasisum. Mit Realschule kann eine Highschool Ausbildung durchaus mithalten, beim Gymnasium sieht das schon wieder ganz anders aus. Es sei denn, man ist Honor Roll, geht seit der 9. Klasse in Advanced Classes etc. Pauschal kann man das nicht sagen oder unterscheiden. Aber prinzipiell denke ich ja auch, dass die amerikanische Schulbildung weit hinter der deutschen her hinkt.

Na ja, also erst mal wuerde ich gerne High School mit dem Gymnasium vergleichen, denn ich will ja die hoechste Ausbildung zum Massstab nehmen, die moeglich ist. Ich habe noch nicht ganz begriffen, wie das mit den unterschiedlichen Kursen laeuft, vielleicht kann mir das jemand noch mal genauer erklaeren. Ist das so wie auf einer deutschen Gesamtschule (wobei ich mich da auch eher wenig auskenne, da wo ich herkomme, gibts sowas nicht)?

Und mit Real- oder gar Hauptschule zu vergleichen, trifft die Sache ja wohl nicht ganz, denn wenn sie 2 oder sogar 3 Jahre laenger lernen und dann nicht besser waeren, dann waer das schon sehr traurig...

Was beduetet denn "honor roll" z. B.?




Nur Pisa sieht das anders, wenn ich mich nicht irre...!?

Also wenn ich mich recht erinnere, haben die USA im PISA Vergleich zehr schlecht abgeschnitten, auf einem der hintersten Plaetze, weit hinter Deutschland.
 

anma

Well-Known Member
Na ja, also erst mal wuerde ich gerne High School mit dem Gymnasium vergleichen, denn ich will ja die hoechste Ausbildung zum Massstab nehmen, die moeglich ist

Vielleicht sollte man eher eine Gesamtschule mit einer Highschool vergleichen, oder eben Gymnasium mit Honorroll oder advanced placement.
 

Texas Tornado

Well-Known Member
Citizen
Na ja, also erst mal wuerde ich gerne High School mit dem Gymnasium vergleichen, denn ich will ja die hoechste Ausbildung zum Massstab nehmen, die moeglich ist.

Geht ja nicht, denn wenn ich mich recht erinnere, kann man in D nicht mit einem Highschool Abschluss studieren (korrigiert mich bitte, wenn ich unrecht habe). Man muss, glaube ich, noch das Abitur in irgendeiner Form nachholen, um dann in D zugelassen zu werden. Also kann ich HS nicht mit Gymnasium vergleichen. Die Oberstufe im Gymnasium gleicht hier vielmehr dem Associates Degree. Hinkt also hinten und vorne!

Was beduetet denn "honor roll" z. B.?

Honor roll ist die Liste der Schueler, die einen bestimmten Notendurchschnitt haben und ueber einen laengeren Zeitraum gehalten haben, zwischen 3.5 und 4 (wobei 4 die beste Note ist, oder auch A+, oder 1+, oder 15 Punkte in der Oberstufe). Wer zum HS Abschluss auf der Honor Roll ist, geht "mit honors, oder high honors, oder highest honors" von der Schule ab.

Mein Sohn war jetzt in der ersten Klasse das gesamte Jahr hindurch auf der Honor Roll seiner Schule, da er in den wichtigen Faechern (Sport und Kunst bleiben hier aussen vor) immer ueber 90% (also ein A) hatte.
 

i-love-nyc-schaanel

Well-Known Member
Geht ja nicht, denn wenn ich mich recht erinnere, kann man in D nicht mit einem Highschool Abschluss studieren (korrigiert mich bitte, wenn ich unrecht habe). Man muss, glaube ich, noch das Abitur in irgendeiner Form nachholen, um dann in D zugelassen zu werden. Also kann ich HS nicht mit Gymnasium vergleichen.

Ich kenne mich mit dieser Thematik nicht aus...könnte man also mit einem Realschulabschluss in den USA studieren?
 

Ruffie

Ehe-GC
Ehe-GC
Mein ehem. Kollege hat einen HS Abschluss und wäre in Gießen an der Uni problemlos angenommen worden.
 
T

teriyake

Guest
Zum Thema "studieren in Deutschland mit HS-Abschluss" gibt es eine gesicherte Quelle, naemlich den DAAD mit seiner "Admission Data Base"
DAAD - Admission data base

Generell gilt demzufolge:
GED reicht nicht UND
Your High School Diploma*) must be comprised of a total of 16 academic units in the grades 9 to 12:
- 4 units (3 units are sufficient for 11 grades ) English with a minimum grade C: English IV or Honors or AP English,
- 2 units 2nd Language,
- 3 units Social Studies,
Altogether 5 units Mathematics and Science:
- 2 or 3 units Mathematics with a minimum grade C: Algebra II or III, Trignometry or Precalculus,
- 2 or 3 units Science with a minimum grade C: Biology, Chemistry or Physics,
- 2 optional academic units.

Ohne weitere Testergebnisse (z.B. SAT mit bestimmter Mindestpunktzahl) wird man mit dieser Kursauswahl in Deutschland aber nur zu einem Vorbereitungskurs fuer die Uni zugelassen!!

Ich habe ja eh meine fixe Meinung zum deutschen gymnasialen System (beruhend auf Bayern...), und auch eine Meinung zum US-HS-System (beruhend auf einer Bekannten, die mit "College Level Spanisch an der HS" nicht mal "Paginas Amarillos" auf einem LKW uebersetzen konnte...also durchaus nicht repraesentativ...) und hoffe darum, bis allerspaetestens High-school-Alter des Bauchzwergs wenigstens in Europa, bevorzugt Deutschland oder Oesterreich zu sein. :wohoo Oder wenigstens einen Arbeitgeber zu haben, der die internationale oder deutsche Schule (oder Philips oder Andover...) zahlt...

Edit: @Gaensefuesschen: Ungebildete Leute gibt es ueberall, und auch die Leute, die mit mir in Deutschland Abitur gemacht haben, sagen z.T. Sachen, dass es einem die Haare aufstellt....
Generell: Systemvergleich halte ich fuer schwierig, da ich eben HS eher mit einer Gesamtschule in Deutschland vergleichen wuerde. Aber dass man mit einem HS Abschluss nicht ohne weiteres in D studieren darf (umgekehrt aber schon, wenn man genommen wird) halte ich fuer durchaus vielsagend um eine Einschaetzung zum Vergleich Gymnasium-HS vorzunehmen...

Dass die fruehkindliche Foerderung hier besser ist, bezweifle ich hingegen (abhaengig vom Schuldistrikt sicherlich...) gar nicht!!
 
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anma

Well-Known Member
Steht doch dort, mein Mann haelt nichts von der Schulbildung in den USA weil er taeglich sich mit den Blueten dieser beschaeftigen darf.:winke

Sorry, aber das klingt einfach nur ueberheblich. Was macht dein Mann denn nun genau?

Mein ehem. Kollege hat einen HS Abschluss und wäre in Gießen an der Uni problemlos angenommen worden.

Hatte er denn auch die Feststellungspruefung abgeschlossen, die muessen Auslaender in Deutschland naemlich zusaetzlich abliefern?
DAAD - All about the Studienkolleg and Feststellungsprüfung
 
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