Deutsche Familie stellt in den USA Asylantrag!

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Emmaglamour

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Ace

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Was ich auch nicht begreife: Warum haben die ihre Sprösslinge nicht einfach auf eine konfessionelle Schule geschickt, wenn ihnen die christlichen Lehren so essentiell wichtig sind? Konfessionelle Schulen gibt es doch in Deutschland zuhauf.

Naja, vielleicht weil auch die Lehrpläne konfessioneller Schulen staatlich vorgegeben werden? Es gibt zwar gewisse Freiräume, wie die Pflicht zum morgendlichen Gottesdienst, aber Sachen wie die Evolutionstheorie werden dort, soweit ich weiß, auch beigebracht.
 

Emmaglamour

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Naja, vielleicht weil auch die Lehrpläne konfessioneller Schulen staatlich vorgegeben werden? Es gibt zwar gewisse Freiräume, wie die Pflicht zum morgendlichen Gottesdienst, aber Sachen wie die Evolutionstheorie werden dort, soweit ich weiß, auch beigebracht.
In dem Spiegel-Bericht faselt der Vater doch aber irgendwas von Vampir- und Hexengeschichten - da ging's gar nicht um Evolution und Sexualkunde. Und Vampirgeschichten (die es im übrigen in einen Schulbüchern nicht gab...) kann ich mir an konfessionellen Schulen nun so gar nicht vorstellen.
 
T

teriyake

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Es geht ihnen doch nicht um die christlichen Lehren, sondern dass die Kids dort solchen grauenhaften Sachen wie Okkultismus, Hexenlehre, Vampirglauben oder gar Aufklaerungsunterricht ausgesetzt werden koennten. Wir haben z.B. in der Grundschule Ottfried Preusslers "Die kleine Hexe" teilweise gelesen. Uhhhhhhhhh....und ich bin mir sicher, dass die Lehrer so was ohne jegliche Ruecksichtnahme und Diskussion diktatorisch verfuegen...und selbst wenn nicht, dann reden die Kids ja mit anderen Kindern, die vielleicht Harry Potter oder Twilight toll finden.... Und Aufklaerungsunterricht ist auch auf privaten Schulen wohl Pflicht - nur die 12 Staemme haben ein Sondersueppchen bekommen ohne SEX.

Ich bleib dabei, diese Typen sind Vollkoffer, wegen so was einen Asylantrag in den USA zu stellen, und ich hoffe innigst, dass sie baldmoeglichst deportiert werden, um so die Gerichte freizumachen fuer imho berechtigtere Faelle. Hugh! :-)
 

Ace

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In dem Spiegel-Bericht faselt der Vater doch aber irgendwas von Vampir- und Hexengeschichten - da ging's gar nicht um Evolution und Sexualkunde. Und Vampirgeschichten (die es im übrigen in einen Schulbüchern nicht gab...) kann ich mir an konfessionellen Schulen nun so gar nicht vorstellen.

In Faust kommt der Teufel vor... auch ganz böse.. ;) Ich kenne Freikirchler, die damit tatsächlich ein kleines Problem hatten.
 

Nueddel

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Ich lese hier schon lange mit und will jetzt auch mal meinen Senf dazu geben.

1. In Deutschland vergisst man manchmal, dass es nicht nur eine Schulpflicht fuer alle, sondern damit auch ein SCHULRECHT fuer alle gibt. Fuer uns selbstverstaendlich, in vielen Laendern aber noch Zukunftsmusik.

2. Ich habe eine katholische Schule besucht und wir hatten natuerlich auch Aufklaerungsunterricht. Davon konnten Schueler mit sehr konservativen Eltern allerdings befreit werden. Bei uns waren das 2 von ca. 25 und wir "Normalos" fanden das sehr seltsam.

3. Als praktizierende Christin fuehle ich mich in den USA wohler als D-land, da ich meinen Glauben hier in aller Normaliaet praktizieren kann. Ich versuche es mal kurz und knapp zu erklaeren: Meiner Meinung/Erfahrung nach gibt es in Deutschland eher die Freiheit nicht religioes zu sein, als wirkliche Religionsfreiheit. Als mein Sohn im letzten Sommer berichtete, dass er seit einigen Jahren Messdiener ist, wurde er von Gleichaltrigen ziemlich gemein verhoehnt. Aehnliches berichten religioes orientierte Freunde aus Europa. In Deutschland hat man haeufig eher das Recht, nicht nur in religioeser Hinsicht, etwas NICHT zu sein (ist ja auch viel einfacher und variabler) als sich zu etwas zu bekennen. Habe ich mich unklar genug ausgedrueckt:shy?
 

Emmaglamour

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1. In Deutschland vergisst man manchmal, dass es nicht nur eine Schulpflicht fuer alle, sondern damit auch ein SCHULRECHT fuer alle gibt. Fuer uns selbstverstaendlich, in vielen Laendern aber noch Zukunftsmusik.
Mit diesem Recht ist auch die richterliche Ablehnung der Romeikes bei deren Klage auf Heimunterricht begründet worden, wenn ich mich recht erinnere.

3. Als praktizierende Christin fuehle ich mich in den USA wohler als D-land, da ich meinen Glauben hier in aller Normaliaet praktizieren kann. Ich versuche es mal kurz und knapp zu erklaeren: Meiner Meinung/Erfahrung nach gibt es in Deutschland eher die Freiheit nicht religioes zu sein, als wirkliche Religionsfreiheit. Als mein Sohn im letzten Sommer berichtete, dass er seit einigen Jahren Messdiener ist, wurde er von Gleichaltrigen ziemlich gemein verhoehnt. Aehnliches berichten religioes orientierte Freunde aus Europa. In Deutschland hat man haeufig eher das Recht, nicht nur in religioeser Hinsicht, etwas NICHT zu sein (ist ja auch viel einfacher und variabler) als sich zu etwas zu bekennen. Habe ich mich unklar genug ausgedrueckt:shy?
Dazu möchte ich gern anmerken, dass beinahe jedes Kind in der Schule wegen irgend etwas gehänselt wird - jedenfalls ist das meine Erfahrung aus Deutschland. Im Falle Deines Sohnes war es die Messdienerschaft, aber wäre er kein Messdiener gewesen, hätte es aller Wahrscheinlichkeit nach einen anderen Grund gegeben. Die Hänselei hat m.E. nur wenig mit der allgemeinen gesellschaftlichen Einstellung zum Glauben zu tun (und der weitaus größte Teil der deutschen Bevölkerung gehört einer christlichen Konfession an...).

Andere Kinder sind nach Ansicht ihrer Hänselopfer-suchenden Klassenkameraden zu dick, zu dünn, zu klein, zu groß, zu langsam, zu schnell, zu rothaarig, zu sommersprossig, sie lispeln, sprechen zu schnell oder zu langsam, tragen die "falschen" Klamotten oder den "falschen" Namen, haben uncoole Hobbys oder wasweißich. Kinder verspotten andere Kinder, und sie finden immer einen Grund, wenn sie das wollen. Das ist Teil des Älterwerdens - da werden Machtspielchen versucht. Mir persönlich hat das Gehänseltwerden rückblickend einiges gebracht, denn ich habe dadurch gelernt, ein dickes Fell zu entwickeln, Meinungen von Leuten, die mir nicht wichtig sind, zu ignorieren, und ich habe gelernt, für das einzustehen, das mir wichtig ist, auch dann, wenn es bei anderen keinen Anklang findet.
 
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Nueddel

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Dazu möchte ich gern anmerken, dass beinahe jedes Kind in der Schule wegen irgend etwas gehänselt wird - jedenfalls ist das meine Erfahrung aus Deutschland. Im Falle Deines Sohnes war es die Messdienerschaft, aber wäre er kein Messdiener gewesen, hätte es aller Wahrscheinlichkeit nach einen anderen Grund gegeben. Die Hänselei hat m.E. nur wenig mit der allgemeinen gesellschaftlichen Einstellung zum Glauben zu tun (und der weitaus größte Teil der deutschen Bevölkerung gehört einer christlichen Konfession an...).

Da hast Du im Prinzip schon Recht. Wir wurden und werden in Deutschland jedoch wegen unseres Glauben regelmaessig bloed angequatscht. z.B.

"Das Kreuz an der Wand da wuerde ich ja gleich in den Muell werfen."

"Wie kann man nur so doof sein, und seinen Sonntag mit dem Kirchgang versauen"

"Wie koennt Ihr Euren Sohn in die Kirche lassen, es ist doch bekannt, dass alle Priester hinter Jungen her sind"

"Warum habt ihr nicht mehr Kinder, wenn ihr so katholisch seid?"

Wir sind absolut nicht "in your face - katholisch", versuchen auch nicht, andere zu bekehren und erzaehlen auch keinen Unsinn von "zur Hoelle verdammten Unglaeubigen".

Die Deutschen sind zwar ueberwiegend Christen, da sehe ich aber mehr kulturelle Tradition als praktizierten Glauben in irgendeiner Form.
 

Emmaglamour

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Da hast Du im Prinzip schon Recht. Wir wurden und werden in Deutschland jedoch wegen unseres Glauben regelmaessig bloed angequatscht.
Ich verstehe schon, was Du meinst.
Aber ich bin nicht minder doof angequatscht worden, und zwar ebenfalls regelmäßig - nur eben aus anderen Gründen.

Betrachte es von dieser Seite: Wenn man sich ständig mit Gegnern auseinandersetzen muss, dann setzt man sich umso stärker mit dem jeweiligen Punkt auseinander, und das stärkt eher noch die Beziehung, die man zum jeweiligen Punkt hat. Und es stärkt meist das Selbstbewusstsein.

Außerdem habe ich mir immer gesagt, dass die eben alle (a) keine Ahnung haben, sich (b) nur in der Gruppe stark und wichtig fühlen und sich dann entsprechend aufspielen und (c) mir vor allem meine Meinung wichtig ist. Ich habe damals auch gelernt, Parasiten abzuwehren: Wer mich in der Schule gehänselt hatte, dann aber angeschissen kam und zu Besuch kommen wollte, weil wir Ponys hatten, der konnte mir mal kreuzweise den Buckel runterrutschen. Solche Leute haben meine Viecher noch nicht mal übern Zaun streicheln dürfen, geschweige denn bei uns reiten dürfen... ;)

"Wie koennt Ihr Euren Sohn in die Kirche lassen, es ist doch bekannt, dass alle Priester hinter Jungen her sind"
An dieser Stelle möchte ich als praktizierende Atheistin bekennen, dass ich eine große moralische Unterstützerin der katholischen Kirche bin, weil das in meinen Augen die größte Homosexuellenvereinigung der Welt ist. ;) Und das muss ich einfach unterstützen.

... erzaehlen auch keinen Unsinn von "zur Hoelle verdammten Unglaeubigen".
Mach doch mal. Das kann interessant werden. ;)
Hinterm Haus sitzt eine Mission, und ich bin mit dem Pater, der ein großer Missionierer ist, gut befreundet. Er betrachtet es als Herausforderung, eine Atheistin von seinem Glauben zu überzeugen, ich betrachte es als Herausforderung, ihn zu überzeugen, dass auch Atheisten eine hohe Moral und große Wertvorstellungen haben können. Wir diskutieren oft, intensiv und herzlich, und wir foppen uns auch. Neulich betonte er, dass es die Frauen waren (und nicht die Männer), die Jesus zuerst gefolgt sind. Darauf ich: "Brother X, are you trying to tell me that Jesus was a huge womanizer?!" Wir haben uns beide kaputtgelacht. Seit ein paar Tagen necke ich ihn nun immer mal wieder mit seinem Schürzenfänger-Gott. ;) Das ist absolut nicht böse gemeint, und er versteht das auch ganz richtig.

Vielleicht findet Ihr auch einen Weg, Euren Glauben mit Humor zu betrachten, falls Ihr auf Glaubensgegner trefft. Damit kann man sicher dem einen oder der anderen den Wind aus den Segeln nehmen.

Die Deutschen sind zwar ueberwiegend Christen, da sehe ich aber mehr kulturelle Tradition als praktizierten Glauben in irgendeiner Form.
Ich glaube schon, dass viele praktizieren, aber eher im stillen Kämmerlein als in der Gemeinschaft. Wobei es sicher auch ein bisschen auf die Region ankommt. Meine Mutter ist zum Beispiel praktizierende Christin (ev.-luth.), aber sie geht nicht in Gottesdienste, es sei denn, sie möchte bestimmte Chöre hören oder ihr Chor tritt selber auf. Sie sagt, um ihrem Gott nahe zu sein, bräuchte sie kein Kirchengebäude und beten könne sie auch Zuhause auf dem Klo, wenn sie dort eben das Gespräch mit ihrem Gott suchen wollte. Das finde ich plausibel, aber mir fehlen natürlich die Einsichten in das Empfinden eines Christen.
 
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