Ich denke, dass das auch an mich ging, also..
Hm, ich war nie USA-Fan. Für viele ist das ja der Traum, auszuwandern, für mich war es das nie.
Ich habe mich darauf eingelassen, weil mein Mann die Chance hatte, ich nach der Lehre nicht übernommen wurde und ich das als Möglichkeit sah, meine Englischkenntnisse zu verbessern und auch Arbeitserfahrung im Ausland zu sammeln.
Mich stören hier einige Punkte, vor allem das schlechte Gesundheitssystem und die fehlende soziale Absicherung. Außerdem fand ich die Ärzte bei denen ich bisher war wenig kompetent, es werden wohl allgemein lieber Pillen verschrieben als die Ursache gesucht. Auch Naturheilverfahren, Massagen, Akupunktur etc. gibt es kaum und wenn, muss man alles selbst bezahlen.
Das fehlende Umweltbewusstsein nervt mich, die unglaublich ungesunde Lebensweise und die Wegwerfmentalität in Sachen Haustiere. Ich will in keinem Land leben, das seine ungewollten Tiere millionenfach vergast.
Zum Urlaub machen kann die USA ganz nett sein, aber für immer? No way! Da fehlt mir mein schönes Bayern viel zu sehr.
Dennoch muss ich sagen, dass mich der Auslandsaufenthalt auf persönlicher Ebene sehr weitergebracht hat. Wenn man plötzlich auf sich allein gestellt ist und sich selbst um alles kümmern muss, verändert das schon den Charakter.
Sylvia, kannst mich ja dann besuchen!
Will jetzt auch mal dazugeben.
Mir geht es im Prinzip wie Mela, ich bin nie ein USA-Fan gewesen, fuer mich ist es ein Land wie jedes andere auch.
Mein Grund dorthin auszuwandern ist mein Freund, den ich nun schon seit 3 Jahren kenne und den ich ueber alles liebe.
Ich bin gerne in den USA, bin jetzt auch schon superoft dagewesen und fuehle mich wohl. Aber Fan...nee, mir gefaellt es in Deutschland genauso gut, hier habe ich meine Famile, meine Freunde und eine gute Arbeitsstelle, ich bin finanziell abgesichert, bin keineswegs reich, aber komme gut mit meinem Geld aus.
Der Unterschied zu Mela ist, dass sie mit ihrem Mann ruebergegangen ist, mein zukuenftiger Mann ist aber Amerikaner, das heisst fuer mich, dort ist schon eine Famile vorhanden, auch ein Freundeskreis, die ich alle schon kenne und sehr gerne habe.
Natuerlich sind es nicht meine Freunde, aber ich bin sehr nett aufgenommen worden. Greg´s Familie ist einfach super und dort fuehlt man sich gleich zu Hause.
Dazu kommt noch, dass ich mit meiner Tochter auswandern werde, meiner Meinung nach, lernt man mit Kindern viel mehr Leute kennen, durch Schule etc.
Die Voraussetzungen sind also etwas anders.
Grundsaetzlich ist es doch so, dass man als erwachsener Mensch, der in eine fremde Stadt kommt, immer Schwierigkeiten hat, Anschluss zu finden. Man ist eben auf seiner Arbeitsstelle, kennt seine Kollegen, seine Nachbarn und das war´s dann auch schon.
Dann ist viel Eigeninitiative gefragt, Sportverein, irgendwelche ehrenamtlichen Taetigkeiten, fuer manche eventuell Kirche usw. Es gibt also viele Moeglichkeiten, aber man muss auch der Typ dazu sein.
Ich glaube, das ist nichts anderes wenn man in die USA zieht oder in eine andere Stadt z.B. in Deutschland, von Hamburg nach Muenchen ist wahrscheinlich fast eine genauso grosse Umstellung.
Die meisten Leute lernt man schliesslich in der Schule oder beim Studium kennen, dadurch entwickeln sich dann Bekanntschaften usw. und alles entwickelt sich.
Ich glaube, Freunde und ein nettes soziales Umfeld sind ein Riesenfaktor dafuer, ob man sich wohl fuehlt oder nicht.
In Melas Fall kommt dann halt noch dazu, dass sie sich nicht genuegend abgesichert fuehlt, durch das unterschiedliche Sozialsystem, was ich auch verstehen kann und die unterschiedliche Mentalitaet der Menschen, mit denen sie zu tun hat. (ist jedenfalls, was ich da mal so einfach reininterpretiere, correct me if i am wrong...)
Fuer mich gibt es schon jetzt kein Zurueck mehr, ich habe in meinem Leben schon immer das gemacht, was mein Herz mir gesagt hat. Mein Herz sagt mir jetzt, ich will mit meinem Freund zusammen leben, und da her nicht herkommen kann, gehe ich halt rueber.
Ob das fuer mich der richtige Schritt ist, werde ich dann spaeter sehen, aber ich habe keine Angst, ich freue mich schon auf den neuen Lebensabschnitt, bin eben unverbesserlicher Optimist.
Ich freue mich auf jeden Fall fuer jeden der seine Heimat findet, egal wo es ist.