Joa, die gibt's hier drueben oefter mal. Ich bin zwar, was den gesamten Elektrokrams angeht sehr unbedarft (und soll auch lieber nix mehr anfassen, was ueber Batterien und Gluehbirnen austauschen hinausgeht, da eine meiner "Reparaturen" mal schoen geschmort hat ...) aber das ganze System hier scheint mir aehnlich mittelalterlich wie das Bankensystem zu sein. Kabel laufen kreuz und quer und diagonal oder auch nicht. Alles laeuft oberirdisch und ueberall haengen diese dicken Trafotonnen an den Masten. Ab und zu sagt mal einer laut Peng! und dann gibt's mal kurz (oder laenger) keinen Strom.
Im Schnitt ist hier bei uns so einmal die Woche der Strom mal kurz weg. Dann blinken die ganzen Digitalanzeigen bei Herd und Micro und unser elektr. Bilderrahmen ist aus. Sonst wuerden wir die ganzen Ausfaelle kaum mitbekommen. Als wir noch im Apartment gewohnt haben, war es noch schlimmer. Eine Zeitlang hatten wir gelegentlich stundenlange Stromausfaelle. Als ich fuer mein Pathologie-Examen gelernt habe, sass ich da bei Kerzenschein und mit Stirnlampe ueber den Buechern und hatte die Kinder mit ein paar Dollar zu McDonalds geschickt, damit sie es da warm und hell haben und was warmes in den Bauch kriegen... und ich meine Ruhe hatte.
Vor ein paar Wochen hatten wir einen laengeren Ausfall, als ich bei einer Firma massiert habe. Dass es ploetzlich dunkel wurde, hatte mein letzter Kunde gar nicht mitbekommen, hihi. Auf jeden Fall durften wir unsere Chairs dann aus dem 5. Stock die Treppe runter tragen. Da gab's zum Glueck so ein Notlicht. Was war ich froh, dass das nicht bei einem anderen Gig passiert war, wo ich ein paar Wochen vorher in so einer Nobelhuette in Downtown im 49. Stock gearbeitet habe.