Kriminalitaet....puuuh...
Ich wohne in einer Stadt, in der die Rate recht hoch ist. "Unsere" subdivision, in der wir wohnen, ist immer wieder Opfer von Einbruechen. Wir leben zwar im besten school district der Gegend, aber hier ist es auch gleichzeitig extrem geballt, was gute und schlechte Nachbarschaften angeht. Wir wohnen in einer middle-class subdivison umzingelt von (very) low-income Strassen. Vor vier Wochen haben sie die Hauptstrasse runter 10 junge Menschen festgenommen, alle in ein und derselben Wohnanlage und alle wegen Einbruch, drug trafficking usw. gesucht. Im Sommer letztes Jahr, vier Strassen weiter die Hauptstrasse entlang haben sie nachts die Tuer eingetreten und eine Familie im Schlaf ueberfallen, den Hund erschossen und die Familie kam zum Glueck nur mit dem groessten Schock davon.
Dann rennen hier noch mindestens zwei Serienvergewaltiger durch die Gegend. Der eine hat letztes Jahr morgens um halb 8 an einem Werktag eine Frau in einem apartment complex neben ihrem Auto ueberfallen und sie vergewaltigt und keiner hat es angeblich mitbekommen. Der andere klopft an Tueren und verschafft sich mit Gewalt zutritt.
Die Wohnanlage, in der meine ehemalige Arbeitskollegin wohnt, wurde quasi komplett ueberfallen. Ihre Wohnung und noch zwei, drei andere wurden bisher verschont.
Bei uns fing es letztes Jahr an. Unser Haus wurde schon zweimal "besucht" und das innerhalb eines Jahres. Zuletzt einen Monat bevor wir einzogen. Unsere direkten Nachbarn wurden auch beglueckt und die gegenueber auch. Fuenf Haeuser hat es in unserer Strasse innerhalb weniger Monate erwischt und so ist es ungefaehr auch in den restlichen Strassen der subdivision.
Hinzu kommt dann noch Vandalismus, zerstoerte Vorgaerten, gesprayte Haeuserwaende und Zaeune und leider auch Autos.
Ich bin hin und hergerissen zwischen Ruhe und Panik. Wir haben mittlerweile in jedem Zimmer Baseballschlaeger und Golfschlaeger, die schnell greifbar sind. Eine Nachbarin, die auch Deutsche ist, hat sich nun eine Waffe zugelegt. Sie lebt schon seit Jahren in den USA und hat sich geschworen nie mit diesem Waffenmist anzufangen. Jetzt hat sie einen Waffenschein und hat sich von Profis die richtige Handhabung zeigen lassen. Ihr Mann ist im Militaer und entsprechend auch oefter nicht zuhause und er traut dem Frieden derzeit nicht.
Ich gehe morgens nur noch mit Pfefferspray zum Schulbus der Kinder, weil ich nicht weiss, ob sich jemand Zutritt verschafft waehrend ich nicht im Haus bin. Zuletzt haben wir, Nachbarinnen und ich, ein verdaechtiges Auto entdeckt, das morgens seine Runden durch die Strassen faehrt und immer vor anderen Haeusern stehen bleibt. Die Polizei hat auch die Info erhalten, weil wohl ein Fahrzeug mit der Beschreibung schon bei zwei Einbruechen gesehen wurde. Wir sollen nun anrufen, sobald das Auto wieder auftaucht. Bis die natuerlich kommen, sind die Typen weg.
Ich habe in einem convenience store gearbeitet und da habe ich alles erlebt. Ich wurde bedroht und alles moegliche.
Alles in allem fuehle ich mich an manchen Tagen sicherer als an anderen. Kommt darauf an. Ich schaue mir regelmaessig die incidents reports aus unserer zone an, um zu sehen, wo es wieder hoch her ging. Da habe ich festgestellt, dass der apartment complex, in dem wir zwei Jahre lebten, regelmaessig und sehr haeufig mit Einbruechen zu kaempfen hatte, auch Vandalismus und dort habe ich mich immer sicher gefuehlt.
Im Vergleich zu Deutschland fuehle ich mich hier nichts ganz so sicher. Nachdem bei uns letztes Jahr ein Irrer auf einen Familienvater und zwei Kinder geschossen hat, wegen irgendeiner Verkehrssache, traut man ja noch nicht mal mehr zu fluchen, weil man nicht weiss, wen man an die Grenze des Wahnsinns treibt. Der Typ stieg aus dem Auto aus und lief auf das andere Auto zu und einfach abgedrueckt.
Mir sind hier in unserer Ecke viel zu viele Irre unterwegs.
Wir wissen aus welchen Ecken wir uns rauszuhalten haben und wo es gefaehrlich werden kann, wobei am black friday auch jemand meinte in der Mall herumzuballern. Man ist also nirgendswo richtig sicher.
Wir versuchen uns davon nicht einschuechtern zu lassen. Und jeder, der meint irgendwo einbrechen zu muessen, weil er aus seinem armen hoffnungslosem Leben nichts mehr machen kann, dem wuensche ich mehr als nur die Pest an den Hals. Die bekommen alle ihre Strafe irgendwann.