Naja, viele in der Westschweiz weigern sich durchaus, Deutsch zu sprechen obwohl sie es könnten. Der "Sprachkrieg" - der "Röstigraben", gibt dazu übrigens einen Artikel bei Wikipedia - wird seit Jahrhunderten gehegt und gepflegt
. Es gibt für die französischsprachige Schweiz aber keine Pflicht, Deutsch zu lernen, viele haben als 1. Fremdsprache jedoch oftmals Deutsch in der Schule, selten Italienisch. Mittlerweile beginnt Englisch sich an Schulen als 1. Fremdsprache durchzusetzen.
Genauso wie die Westschweiz sich weigert Deutsch zu sprechen, weigert sich die Deutschschweiz, Französisch zu sprechen. Keiner der heute älter als 20 Jahre ist, kann ohne Lügen behaupten, nicht 4 oder mehr Jahre Französisch an der Schule gelernt zu haben. Da die Deutschschweiz diese Sprache tendentiell aber nicht mag ... bleibt's halt so. Auch hier beginnt sich Englisch mittlerweile als 1. Fremdsprache durchzusetzen. Ganz anders ist es im italienischsprachigen Teil der Schweiz, im Tessin; jeder der dort auch nur einen Brocken Deutsch spricht, gibt sich Mühe, dieses gegenüber Deutschschweizern anzuwenden. Tendentiell kommt man mit Englisch im Tessin weniger weit als in der Westschweiz.
Und in der Schweiz ist eine der Landessprachen DEUTSCH Muus, und nicht Schweizerdeutsch. Schweizerdeutsch gibt es auch gar nicht, es gibt lediglich Dialekte (Berndeutsch, Zürichdeutsch,
etcpp), jedoch kein Schweizerdeutsch als solches. Es ist jedoch durchaus oft der Fall, dass Deutschsschweizer kein Hochdeutsch können - weil sie es einfach nicht lernen wollen, genau so wenig wie Französisch - und somit nicht einmal ihre Landessprache beherrschen. Eigentlich armselig
.
Ich erwarte von niemandem, dass er in den jeweiligen Ländern die Sprache spricht, wenn er nur zu Gast ist, sei es als Tourist oder wegen der Arbeit. Ein paar Brocken, und sei es nur Hallo und Danke, ist aber sicher nicht verkehrt. Wenn man längere Zeit in einem Land lebt, macht es aber imo durchaus Sinn, die Sprache zu lernen. Und ich betone hier bewusst Sprache, was nicht mit einem Dialekt gleichzusetzen ist! Eine Botschaft sollte meines Erachtens sicher ihren Service in der jeweiligen Landessprache des Standorts, der eigenen Landessprache und - falls nicht bereits aufgezählt - in Englisch anbieten. Damit dürfte 95% der Klientel verstanden werden und somit auch den Ablauf beschleunigen und die Arbeit für die Botschaft minimieren.
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Der Admin