Dabei hatte er doch wirklich nichts zu verlieren... hat ja keine Familie ...
Ach sooooo, wer keine Ehegattin und keine Kinder hat, der hat natuerlich nichts zu verlieren. Ist klar. So jemand hat ja auch keine Freunde, keine(n) Freund(in) oder Verlobte(n), keine Eltern, keine Geschwister, keine Neffen und Nichten, keine Cousins und Cousinen, keine ehrenamtlichen Verpflichtungen und kein Leben und keine Gesundheit. Es zaehlen ausschliesslich die keifende Gattin und die frechen Blagen. Ist klar. In was fuer einer Welt lebst Du eigentlich, in der offenbar nur das, was Du tust, Relevanz hat?
...und waere als Psychiater auch sicher und recht komfortabel untergebracht gewesen...
Ich find's ja wirklich bedauerlich, dass Du nicht als Psychiaterin beim US Militaer arbeitest und nicht in den Genuss der komfortablen Unterbringung an der Front kommst, von der Du uns dann aus erster Hand berichten kannst...
Koenntest Du eventuell erwaegen, noch mal eben schnell den entsprechenden Ausbildungsstand zu erlangen und Dich an die Front schicken zu lassen, um diese Berichte dann schnellstmoeglich nachzuholen? Danke vorab fuer Deine Bemuehungen.
(Manchmal frage ich mich echt, ob Du nachdenkst, ehe Du schreibst, oder ob Du eher nach dem Motto agierst: "Wie soll ich denn wissen, was ich denke, ehe ich lese, was ich schreibe?")
Der Knackpunkt ist aber, dass er sich freiwillig beim Militaer verpflichtet hat, da muss er in den Krieg ziehen, wenn er den Marschbefehl bekommt. Wenn man ein Problem damit hat, eine Waffe zu benutzen oder fuer die Regierung in einen Krieg zu ziehen, dann sollte man tunlichst eine andere Karriere waehlen.
Das sehe ich grundsaetzlich genauso wie Du.
Aber muss man einem Menschen nicht auch zugestehen, dass er seine Einstellung aendern darf? Menschen veraendern sich ja nun mal im Verlauf ihres Lebens, und ihre Einstellungen aendern sich mit ihnen. Und wenn sich die Einstellung eines Soldaten auf diese Weise aendert, dann ist das nicht nur fuer ihn selber unertraeglich, sondern er wird zum Sicherheitsrisiko fuer seine Kameraden. So jemanden in den Krieg zu schicken, halte ich fuer unverantwortlich.
Mich interessiert, wie lange dieser Typ schon in der Armee ist. Hat er bereits re-enlistet und wenn ja, wann? Weiss das jemand?
Da gibt es widerspruechliche Angaben. Die NY Times schreibt heute, er waere dem Militaer nach seinem Collegeabschluss 1995 beigetreten:
http://www.nytimes.com/2009/11/09/us/09reconstruct.html?_r=1&hp. In ihrem Kurzprofil ueber Hasan schreibt die NY Times aber, er sei - gegen den Willen seiner Eltern - bereits direkt nach seinem Highschoolabschluss dem Militaer beigetreten, das war also vor 20 Jahren gewesen:
Maj. Nidal Malik Hasan - The New York Times
Er war jedenfalls schon deutlich laenger als zehn Jahre dabei.
Es geht doch denjenigen, die nach den Gruenden fragen nicht darum, ihn in irgendeiner Weise zu rehabilitieren oder ihn zu entschuldigen.
Es geht darum, solche Taten zukuenftig zu verhindern, und da ist es sehr wohl wichtig zu fragen, woran hat es denn wohl gelegen und wie konnte es dazu kommen, dass er so ausgerastet ist.
Das sehe ich ebenso.
Man kann das Problem ja so loesen, dass, wer den Vertrag nicht erfuellt, die Kosten fuer die Ausbildung zurueckzahlen muss, das ist in anderen Arbeitsvertraegen ja auch so geregelt.
Das hat er wohl versucht, aber das ist in den Militaerstatuten offenbar nicht vorgesehen.
Der Typ ist anscheinend vor über 20 Jahren der Armee beigetreten. Damals war noch Kalter Krieg,
der Irak wurde noch (heimlich) unterstützt, genau so wie die Taliban. Das kann man doch nicht mit einem vergleichen, der aus Hurra-Patriotismus nach 9/11 beigetreten ist und dann die Hosen voll bekommt, wenn er tatsächlich in den Irak soll.
Wenn die die ganzen Anzeichen gesehen haben, dann hätten sie ihn halt nach Korea oder sonstwohin schicken sollen, aber nicht in den Irak...
Da kann ich nur zustimmen.