Flutbericht aus Deutschland Juni 2013

middlestreet

Well-Known Member
Nun ich bin 10 mal aus beruflichen Gründen innerhalb Deutschlands umgezogen ich glaube ich kenne das Procedere bei der Hausratversicherung ganz gut. In einer normalen Hausratversicherung sind Elementarschäden wie Überschwemmung, Erdrutsche etc. nicht versichert da Sie 98% der Versicherungsnehmer nicht brauchen. In dem Fall funktioniert es wie von Dir beschrieben. Wenn Du in ein gefährdetes Gebiet ziehst obliegt es Dir zu überprüfen ob die Versicherung von Elementarschäden möglich ist. Wird das von der Versicherung abgelehnt, sollte es als Hinweis verstanden werden, dass das Schadensrisiko überproportional hoch ist und du einen anderen Wohnort in Erwägung ziehen solltest. Niemand wir gezwungen in Überflutungsgebieten zu leben auch wenn es derzeit im TV so rüberkommt.

Sehr viele Menschen leben in Flutgebieten, wie in Passau und entlang des Rheins, und haben sich seit Generationen mit regelmäßigen Fluten arrangiert und wissen auch, dass sie ihre Häuser nicht gegen Hochwasser versichern können. Dass eine Versicherung allerdings bei einem Umzug anscheinend nicht mitteilen muss, dass der Schutz wegfällt, ist eine Sauerei. So etwas weiß man vielleicht nach 10 Umzügen. Ich bin in den letzten 3 Jahren zwei Mal umgezogen und wusste davon bisher nichts.

Was mir bei der Reaktion auf diese Flut nicht gefällt, sind Kommentare (nicht in diesem Forum, bitte nicht falsch verstehen!) über Betroffene, die ja da nicht hätten wohnen müssen. Es handelt sich um eine Flut, wie es sie Jahrhunderte lang nicht gab. Da kann man nicht mehr von Hochwassergebiet sprechen. In den Berichten zur Flut vor zehn Jahren traf es wohl auch Wohngebiete, die nicht hätten gebaut werden dürfen. Dieses Argument nun bei jeder Flut wieder hervorzuholen, zeugt von Ignoranz. In meiner Heimatstadt an der Saale wurden konsequent Saaleauen nicht bebaut (obwohl sie mitten im Zentrum liegen und Wohnungsnot herrscht). Trotzdem sind bei dieser Flut Anwohner betroffen, weil sie eben ein Ausmaß erreicht hat, dass es die längste Zeit nicht gegeben hat.

Übrigens, auch auf dem Berg sollte man einen Schutz gegen Elementarschäden haben. Durch schwere Regenfälle kam das Hochwasser bei uns mal (auch auf dem Berg) durch die Kanalisation.

middlestreet
 

texasmatze

Well-Known Member
Impressionen von Dresden. Die Spitze war bei 8,78 Metern, aktuell ist sie bei 8,64 Metern und fällt weiter, aber nur sehr langsam.

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Ezri

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Übrigens, auch auf dem Berg sollte man einen Schutz gegen Elementarschäden haben. Durch schwere Regenfälle kam das Hochwasser bei uns mal (auch auf dem Berg) durch die Kanalisation.

middlestreet


Auf Bergen gibts natürlich auch Elementarschäden. Denk doch nur mal an all die Lawinen. Schnee, Steine, Schlamm, Touristen...
 

Lileigh

Well-Known Member
Citizen

Schrecklich:devil, aber was ich fast noch viel schlimmer finde, ist das, was momentan an geistigem Duennpfiff auf FB von anderen geteilt wird. Das kannte ich so nicht von den Menschen auf meiner Liste, aber FB laesst einen desoefteren erkennen, wie einige tatsaechlich ticken.
Was da derzeit geteilt wird...meine Herren,...brauner Mist vom Feinsten. Ich fand dann auf meinem newsfeed den Aufruf an die Bundesregierung mit Hinweisen, dass man das Geld fuer die ganzen anderen @#$#%^ Nationen ja haette und es wuerde ja nicht mal ein einziger Tuerke oder N.... beim Aufraeumen helfen.

Das beweist mal wieder eines: man kann den Menschen nur vor den Kopf schauen. Freundesliste wurde ueberarbeitet, Menschen mit solcher Gesinnung brauche ich nicht im Leben. :wut
Generell ist es erschreckend, was die Anonymitaet im Netz zulaesst. "Draussen" wuerden sich das diese Herrschaften gewiss nicht trauen.
 

Ezri

Adminchen
Administrator
Hallo Lileigh,

ich überarbeite auch dann und wann meine Freundesliste und dann und wann setz ich sogar Leute auf "ignore". Man muss sich wirklich nicht jeden Mist "anhören" und erst recht nicht zustimmen... :wasist
 

anjaxxo

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Schrecklich:devil, aber was ich fast noch viel schlimmer finde, ist das, was momentan an geistigem Duennpfiff auf FB von anderen geteilt wird. Das kannte ich so nicht von den Menschen auf meiner Liste, aber FB laesst einen desoefteren erkennen, wie einige tatsaechlich ticken.
Was da derzeit geteilt wird...meine Herren,...brauner Mist vom Feinsten. Ich fand dann auf meinem newsfeed den Aufruf an die Bundesregierung mit Hinweisen, dass man das Geld fuer die ganzen anderen @#$#%^ Nationen ja haette und es wuerde ja nicht mal ein einziger Tuerke oder N.... beim Aufraeumen helfen.

Das beweist mal wieder eines: man kann den Menschen nur vor den Kopf schauen. Freundesliste wurde ueberarbeitet, Menschen mit solcher Gesinnung brauche ich nicht im Leben. :wut
Generell ist es erschreckend, was die Anonymitaet im Netz zulaesst. "Draussen" wuerden sich das diese Herrschaften gewiss nicht trauen.

Ich habe auch so einen aehnlichen Post gesehen, allerdings nur, dass wir Millionen fuer andere Laender ausgeben aber nichts von der EU kriegen, wenn wir in Not sind.
Na, ich bin ja der Meinung, wenn ein Land seine Probleme selber stemmen kann, dann soll es das auch tun, das gilt auch fuer Deutschland. Wir wuerden das von anderen Laendern ja auch erwarten.

Manchmal denke ich allerdings auch, dass ich mit meinen Steuern nicht die Gier von Banken unterstuetzen moechte (aber ich zahl ja zurzeit keine Steuern in Deutschland) und man kann auch das nicht so schwarz und weiss sehen.
 

Wendy

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Ich hab den Facebook-Beitrag auch gesehen (daß man seine Politiker zum Teufel jagen sollte, wenn man den Vergleich zieht).

Mich stört solche allerbilligste Polemik wahnsinnig.

Zum einen - die EU hat sofort Hilfe angekündigt für die vom Hochwasser betroffenen Gebiete.

Dann: Deutschland bekommt durchaus Fördergelder der EU - in der Bilanz-Summe bleibt es zwar "Geberland" - aber es ist nicht so, daß hier kein Geld ankommen würde.

Und dann - Deutschland als Exportland profitiert unglaublich von der EU - für uns ist dadurch ein Zoll- und Wechselgebühren-freier riesiger Markt entstanden. Deutschland ist ganz sicher eines der Länder, die durch die EU mit die größten Vorteile haben. Nicht im Sinne von "Zuwendungen" - aber im Sinne von "wirtschaftlichen Vorteilen". Seien wir doch dankbar, daß uns die Finanzkrise nicht so getroffen hat und wir eins der starken Länder der EU sind.

Ich bin kein unkritischer Betrachter - und es gibt ganz sicher "Reibungsverluste", Ungerechtigkeiten, Kontrollverluste durch die EU, den üblichen Behördenwahnsinn und und und. Aber wir als geografisch kleines Land könnten heutzutage mit einer abgeschotteten Kleinstaaterei wirklich nicht global konkurrenzfähig sein.

Die EU ist so wertvoll für uns - das kann niemand ermessen, der sich nicht vorher mit Regularien und Zoll- und Geldangelegenheiten über die Grenzen hinweg beschäftigt hat. Was allein an Geld durch Wechselkursverluste verloren ging.

Ich kann billige und vor allem auch substanzlose Polemik auf den Tod nicht ausstehen.

Ich rege mich genauso auf wie andere, wenn etwas über Mißbrauch von Geld innerhalb der EU herauskommt. Aber das ist MISSBRAUCH. Und das gibt und gab es auch in Deutschland. Da reg ich mich genauso auf.

Die 100 Millionen Fluthilfe sind eine Ersthilfe. Es wird mehr Geld geben, wenn die Schäden mal wirklich erfaßt sind. Es wird erstmal geklärt werden müssen, wo Versicherungen greifen usw. Dann wird man klären müssen, wo das Geld als Hilfe eingesetzt wird und welche Projekte forciert werden müssen, um zukünftig mehr Schutz zu gewährleisten.

Dann muß man auch mal sehen - ein Beispiel, das ich hier kenne:

Man kauft im neu ausgewiesenen Wohngebiet ein Grundstück, daß in der bekannten Überflutungszone liegt (ehemaliges Moor - muß ich mehr sagen?). Für das Wohngebiet ist im Bebauungsplan ein Damm vorgesehen, um zukünftig Überflutungen zu verhindern. Die Häuser müssen schon eine "weiße Wanne" im Keller bekommen, weil das Grundwasser so hoch liegt. Und seti 10 Jahren prozessieren die Anwohner gegen den Dammbau, weil der ja die schöne Aussicht beeinträchtigt.

Hier im Ort gab es nach einen verheerenden Hochwasser 1999 ein Revitalisierungsprojekt für einen Fluß. Der Widerstand dagegen war immens (ich sag nur: einige Kleingartenanlagen mußten rückgebaut werden.....), aber das Projekt wurde in 4 Bauabschnitten verwirklicht. Und es zeigt sich, daß es absolut wirksamer Hochwasserschutz ist.

Übrigens erhielt allein die Fa. Südzucker aus Agrarsubventionen der EU pro Jahr ca. 34 Mio €, die Emsland-Stärke GmbH bekam 8,1 Mio €, die Centrale Marketinggesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft mbH (CMA) findet sich mit 5,8 Millionen Euro in der Datenbank..... und das sind nur einige....

Insgesamt umfasst der EU-Agraretat jährlich mehr als 50 Milliarden Euro - Deutschland zahlt rund neun Milliarden Euro ein und erhält 5,4 Milliarden Euro zurück.

Es ist also nicht so, daß wir nur zahlen und nichts bekommen....

Wendy
 

Ezri

Adminchen
Administrator
Achtung! Aktuell gehen Bettelbanden rum, halten ihre Sammelbüchse hoch und behaupten sie seien Flutopfer. Natürlich belegen sie ihre Authentizität mit Flutbildern. Das sind keine Flutopfer, das sind organisierte Bettelbanden.

Wer wirklich spenden will, der sollte das bei den entsprechenden namenhaften Organistationen tun oder sich selber in die Flutgebiete begeben und dort direkt helfen.
 
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