Flutbericht aus Deutschland Juni 2013

VanillaTwilight

Well-Known Member
Wenn man überlegt, dass bald voll jeder zweite Deutsche zu dick ist... Zwangsdiät halt. Lol. Sorry, da hab ich kein Verständnis.
 

Snoopy04

Well-Known Member
Schlimm finde ich auch, dass sich viele der Betroffenen überhaupt nicht gegen diese Elementarschäden versichern können, da die Versicherungen auf Grund des Risikos komplett ablehnen. Soeben habe ich einen Beitrag hier auf Bayern 3 verfolgt, in welchem sich Betroffene aus dem Raum Rosenheim - Kolbermoor äußern konnten. Einer der Betroffenen hatte von seiner Versicherung noch nicht einmal eine Info erhalten ,dass er nach seinem Umzug von einer Seite des Flusses Mangfall auf die andere Seite und Ummeldung der Versicherung auf Grund des Risikos plötzlich keine Hausratversicherung mehr hatte. Eine andere Betroffene brachte es auf den Punkt: "Wenn ich auf dem Berg wohne brauche ich keine Versicherung gegen Hochwasser".
 

Raynor

Gesperrt
Nun ich bin sicher kein Freund von Versicherungen aber Du kannst wenn Du einen Umzug planst jederzeit bei der Versicherung nachfragen ob und zu welchen Konditionen das neue Objekt bzw. der Hausrat dort versichert werden kann. Ganz abgesehen davon haben auch viele Bürger Hochwasserschutzmassnahmen abgelehnt weil dann bei normalem Wasserstand dadurch der Blick auf den Fluss zerstört wurde. Auch deine KFZ Versicherung kündigt Dir wenn Du zuviele Unfälle baust und die Schadenssumme zu hoch wird.
 

Anja1402

Well-Known Member
Nun ich bin sicher kein Freund von Versicherungen aber Du kannst wenn Du einen Umzug planst jederzeit bei der Versicherung nachfragen ob und zu welchen Konditionen das neue Objekt bzw. der Hausrat dort versichert werden kann. Ganz abgesehen davon haben auch viele Bürger Hochwasserschutzmassnahmen abgelehnt weil dann bei normalem Wasserstand dadurch der Blick auf den Fluss zerstört wurde. Auch deine KFZ Versicherung kündigt Dir wenn Du zuviele Unfälle baust und die Schadenssumme zu hoch wird.

Deine Hausratversicherung zieht automatisch mit um, man meldet nur die Adressaenderung und prueft die Versicherungssumme. Der Ottonormalverbraucher fragt da nicht unbedingt nach ob derselbe Versicherungsschutz besteht - davon geht man mal aus wenn man nichts Gegenteiliges hoert. Die Versicherung koennte einem das aber durchaus mitteilen und zwar nicht erst wenn es zu spaet ist und sie trotzdem weiterhin fleissig die Praemie kassiert hat. Das Problem ist wirklich, dass sich viele Anwohner nicht versichern koennen. Ich denke nicht, dass die alle selber schuld sind weil sie keine Schutzmassnahmen wollen.
 

Raynor

Gesperrt
Nun ich bin 10 mal aus beruflichen Gründen innerhalb Deutschlands umgezogen ich glaube ich kenne das Procedere bei der Hausratversicherung ganz gut. In einer normalen Hausratversicherung sind Elementarschäden wie Überschwemmung, Erdrutsche etc. nicht versichert da Sie 98% der Versicherungsnehmer nicht brauchen. In dem Fall funktioniert es wie von Dir beschrieben. Wenn Du in ein gefährdetes Gebiet ziehst obliegt es Dir zu überprüfen ob die Versicherung von Elementarschäden möglich ist. Wird das von der Versicherung abgelehnt, sollte es als Hinweis verstanden werden, dass das Schadensrisiko überproportional hoch ist und du einen anderen Wohnort in Erwägung ziehen solltest. Niemand wir gezwungen in Überflutungsgebieten zu leben auch wenn es derzeit im TV so rüberkommt.
 

Emmaglamour

Well-Known Member
Greencard
ich finde man macht es sich zu leicht wenn man findet, dass man sich in einer Stadt, in der Strom, Gas und Frischwasserzufuhr abgestellt ist, nicht so anstellen sollte. Ich glaube die wenigsten hätten wirklich genügend Vorräte um mehrere Tage auskommen zu können.
Als jemand, der in einer Hurrikanregion lebt, kann ich Dir versichern, dass ich nicht nur genügend Vorräte hätte, um zwei Wochen bequem zu überstehen, sondern dass ich es komplett unverantwortlich finde, nicht vorzusorgen, wenn Hochwasser im Anmarsch ist. Dieses Hochwasser kam ja nicht überraschend, sondern hat sich länger angekündigt. Wer sich dann weigert, vorzusorgen und sich regelmäßig über den Stand der Dinge zu informieren, der ist selber schuld.

Vor allem da das Hochwasser doch tragischer war als ursprünglich angenommen und viele wohl kalt erwischt hat. Außerdem ging das dann doch wohl relativ plötzlich das alles abgestellt wurde.
Man kann im Vorfeld nie genau sagen, wie schlimm eine Naturkatastrophe werden wird. Deswegen sorgt man für den schlimmsten Fall vor. Dazu gehört auch, dass man beispielsweise verschiedene Gefäße mit Wasser füllt, um Klospülung und Abwasch noch erledigen zu können etc. Was meinst Du wohl, wie das hier aussieht, wenn ein Hurrikan im Anmarsch ist - und ich wohne nicht mal in einem Überflutungsgebiet. Von Unterbrechungen in der Strom- und Wasserzufuhr wären wir aber dennoch betroffen, und darauf bereitet man sich vor. Wer in Passau (oder an Weser, Elbe, Aller etc.) ufernah wohnt und meint, ihn beträfe das alles nicht, der darf sich hinterher nicht beklagen. Und wie Ezri kann ich es nicht begreifen, warum jemand nicht mal Lebensmittel für zwei Tage im Haus hat, die ohne Kühlung auskommen. Wasser, Knäckebrot, Marmelade, Butter, Dauerwurst, ein paar Konserven, Obst, Gemüse, ein paar Einmachgläser, H-Milch, Kekse - sowas gehört doch eigentlich zur Grundausstattung jeder Vorratshaltung. Meine Generation hat das jedenfalls noch so gelernt. Das mag "uncool" sein, aber ich bin lieber uncool als hungrig.
Wer also in seiner trockenen und kuscheligen Wohnung sitzt und meint "och das geht schon" kann gerne den Versuch machen und ab morgen früh ohne Strom, Gas und Frischwasser auszukommen. :)
Das passiert hier in diesem Dritte-Welt-Land öfter Mal. Stromausfälle sind hier quasi an der Tagesordnung; bei jedem zweiten Gewitter fällt irgendwo ein Strommast um und wir sitzen 'ne Weile im Dunkeln. Dafür hat man vorgesorgt. Taschenlampen, batteriebetriebenes Radio, Kerzen, Kühboxen etc. Und, wie gesagt, bei Hurricanwarnungen für die Region werden mehrere Bottiche mit Wasser gefüllt, weil man ja im Falle eines Falles nicht im eigenen Dreck ersticken will. Und nun?
 

Snoopy04

Well-Known Member
Nun ich bin 10 mal aus beruflichen Gründen innerhalb Deutschlands umgezogen ich glaube ich kenne das Procedere bei der Hausratversicherung ganz gut. In einer normalen Hausratversicherung sind Elementarschäden wie Überschwemmung, Erdrutsche etc. nicht versichert da Sie 98% der Versicherungsnehmer nicht brauchen. In dem Fall funktioniert es wie von Dir beschrieben. Wenn Du in ein gefährdetes Gebiet ziehst obliegt es Dir zu überprüfen ob die Versicherung von Elementarschäden möglich ist. Wird das von der Versicherung abgelehnt, sollte es als Hinweis verstanden werden, dass das Schadensrisiko überproportional hoch ist und du einen anderen Wohnort in Erwägung ziehen solltest. Niemand wir gezwungen in Überflutungsgebieten zu leben auch wenn es derzeit im TV so rüberkommt.

Ich bin schon der Meinung, dass ich, wenn ich bereits eine Hausratversicherung sowie eine Versicherung für Elementarschäden beim gleichen Versicherungsunternehmen habe und ich umziehe - zumal im gleichen Ort nur auf die andere Seite des Flusses - erwarten kann, dass mich die Versicherung darauf hinweist, dass ein Teil meiner Versicherung am neuen Wohnort plötzlich nicht mehr gilt.
 

domnk

Well-Known Member
Also erstmal muss man ja festhalten, dass wir beiden den von Ezri angesprochenen Bericht nicht gesehen haben. Von daher kann man's auch nur allgemein behandeln.

Als jemand, der in einer Hurrikanregion lebt, kann ich Dir versichern, dass ich nicht nur genügend Vorräte hätte, um zwei Wochen bequem zu überstehen, sondern dass ich es komplett unverantwortlich finde, nicht vorzusorgen, wenn Hochwasser im Anmarsch ist. Dieses Hochwasser kam ja nicht überraschend, sondern hat sich länger angekündigt. Wer sich dann weigert, vorzusorgen und sich regelmäßig über den Stand der Dinge zu informieren, der ist selber schuld.

Schuld? Es ging mir doch nie darum wer 'Schuld' an irgendwas hat. Aber wer sich nicht vorstellen kann, dass jemand, der diese Situation durchlebt etwas panisch reagiert, dem kann man meiner Meinung nach zurecht vorwerfen da etwas kurzsichtig zu reagieren. Das ist übrigens nicht nur hier so, sondern dieses Verhalten zieht sich durch jegliche Berichterstattung von allen möglichen Katastrophen. Dazu kommt, dass die Medien ja auch nur die senden die am lautesten Schreien. Und irgendwer schreit immer.

Ich wohne zum Glück nicht im Hochwassergebiet, aber da ich das komplette Wochenende unterwegs war habe ich die Ausmaße der Katastrophe auch erst am Sonntag im Laufe des Tages erfahren. Stünde ich dann vor einer überfluteten Wohnung würde ich wahrscheinlich auch dezent am Rande der Nerven sein.

Kann die angesprochene Person dennoch 'Schuld' sein, sich 'geweigert' haben vorzusorgen? Ja sicherlich, aber auch hundert andere Gründe können zutreffen warum nicht ausreichend vorgesorgt war. Dann vom hohen Ross des Internets zu urteilen halte ich, in Anbetracht der fehlenden Details, doch für etwas wagemutig.

Man kann im Vorfeld nie genau sagen, wie schlimm eine Naturkatastrophe werden wird. Deswegen sorgt man für den schlimmsten Fall vor. Dazu gehört auch, dass man beispielsweise verschiedene Gefäße mit Wasser füllt, um Klospülung und Abwasch noch erledigen zu können etc. Was meinst Du wohl, wie das hier aussieht, wenn ein Hurrikan im Anmarsch ist - und ich wohne nicht mal in einem Überflutungsgebiet. Von Unterbrechungen in der Strom- und Wasserzufuhr wären wir aber dennoch betroffen, und darauf bereitet man sich vor. Wer in Passau (oder an Weser, Elbe, Aller etc.) ufernah wohnt und meint, ihn beträfe das alles nicht, der darf sich hinterher nicht beklagen. Und wie Ezri kann ich es nicht begreifen, warum jemand nicht mal Lebensmittel für zwei Tage im Haus hat, die ohne Kühlung auskommen. Wasser, Knäckebrot, Marmelade, Butter, Dauerwurst, ein paar Konserven, Obst, Gemüse, ein paar Einmachgläser, H-Milch, Kekse - sowas gehört doch eigentlich zur Grundausstattung jeder Vorratshaltung. Meine Generation hat das jedenfalls noch so gelernt. Das mag "uncool" sein, aber ich bin lieber uncool als hungrig.

Nein kann man natürlich nicht. Man kann trotzdem vom Ausmaß überrascht sein. Was ist denn 'der schlimmste Fall'? Vor allem was ist 'der schlimmste Fall' wenn man nicht aus Passau stammt und die erste Jahrhundertflut nicht miterlebt hat? Hast du dich auf deinen ersten Hurricane routiniert vorbereitet? Nehme ich nur an, dass diese Dinge auf die hysterischen Gänse zutreffen? Natürlich, aber möglich sind sie. Wenn also der Fernsehbericht nicht noch mehr Infos gegeben hat, die wir hier nicht kennen, dann würde ich meinen im Zweifel für die Angeklagten.

Ich bin im übrigen vollkommen bei dir: Gerade in solchen Gebieten sollte man vorsorgen. Mir fallen aber auch viele Gründe ein warum man das nicht getan hat, und die fangen bei komplett selbstverschuldeten an und gehen bis zu kann wirklich nichts dafür. Macht uns auch nicht viel klüger.

Zumal, als jemand der öfters mit Menschen in emotionalen Ausnahmesituationen gearbeitet hat, ich dir sagen kann, dass Menschen da nunmal nicht rational und cool reagieren. Viele werden hysterisch. Is so. Und ich traue mich wetten, dass ich auch bei dir im Hurricanegebiet im Anschluss hysterische Gänse finde. Sind die selber Schuld? Wahrscheinlich.

Das passiert hier in diesem Dritte-Welt-Land öfter Mal. Stromausfälle sind hier quasi an der Tagesordnung; bei jedem zweiten Gewitter fällt irgendwo ein Strommast um und wir sitzen 'ne Weile im Dunkeln. Dafür hat man vorgesorgt. Taschenlampen, batteriebetriebenes Radio, Kerzen, Kühboxen etc. Und, wie gesagt, bei Hurricanwarnungen für die Region werden mehrere Bottiche mit Wasser gefüllt, weil man ja im Falle eines Falles nicht im eigenen Dreck ersticken will. Und nun?

Und nun darfst du dir selbst auf die Schulter klopfen, weil du so gut vorbereitet bist (und das meine ich Ernst und nur ein ganz klein wenig bissig), und überlegst dir vielleicht doch, ob es nicht dich auch mal kalt erwischen könnte. :)
 

anjaxxo

Super-Moderator
Teammitglied
Moderator
Citizen
Als wir hoerten, dass wir wahrscheinlich ein paar Tage ohne Strom sein wuerden, wegen des blizzards, der erwartet wurde, haben wir auch vorgesorgt. Mein Schwiegervater hat uns erklaert, wie wir vorgehen, weil ja die Pumpe im Keller, die unseren Keller vom Ueberschwemmen abhaelt, ohne Strom natuerlich nicht laeuft.
Wir haben unsere Kerzen bereitgestellt und Taschenlampen, Batterien gekauft und unsere Essensvorraete aufgestockt.

Haben wir dann alles nicht gebraucht, denn wir waren unter den Gluecklichen, die immer noch Strom hatten, als Teile der Stadt schon keinen mehr hatten. Aber besser umsonst vorgesorgt, als unvorbereitet im Tiefschnee zu stecken.

Wir wussten von dem Blizzard schon Tage vorher, staendig kamen Unwetterwarnungen, wir hatten dann Glueck, dass der Wind sich zu unseren Gunsten gedreht hat.
 

domnk

Well-Known Member
So soll es ja auch sein. Ändert aber nichts daran das ich schlicht nicht weiß, warum manche nicht vorgesorgt haben. Und ohne genauere Informationen bezüglich warum es der eine oder andere unterlassen hat, oder vielleicht auch nicht, sondern nur schlicht unterschätzt hat wieviel er von einzelnen Dingen des Lebens benötigt, habe ich einfach Probleme damit wenn sofort die Finger der Rechtschaffenheit auf irgendwen gerichtet werden und die Schuldfrage für den gemeinen Deutschen (pun intended ;) ) einwandfrei feststeht. Mehr wollte ich nicht sagen. :)
 
Oben