Ebola in Texas

Ayne

Well-Known Member
Streng genommen müsste der ganze Reiseverkehr von Westafrika ausgesetzt werden, bis die Sach durchgestanden wäre. Weil es immer irgendwo irgendjemand geben wird, der durch die Kontrollen durchkommt und ohne es zu ahnen wer weiss was mit sich rumschleppt und sich sogar noch vermeintlich sicher fühlt.
Ausserdem bin ich gar nicht mal sooooooo sicher, ob eine Behandlung in Europa oder den USA immer die bessere Lösung ist, möglicherweise haben die Ärzte vor Ort mehr einschlägige Erfahrung und es sind ja beide tot, der Missionar in Spanien und der eine Patient in den USA.
 

ItsJustMe1977

Well-Known Member
Citizen
Dann waere da nur noch das Problem, das manche Leute per Bus, Bahn, wie auchimmer aus Westafrika wegkommen und halt von Südafrika oder Ostafrika fliegen.....ganz Afrika müsste demnach dichtgemacht werden!
 

Calis

Well-Known Member
Daher das ganze Gebiet quasi einkesseln und die Hilfe dort rein.
Bundeswehr hat z.B. mobile Krankenhäuser, die haben eine Größe von ca. 100 Betten und sind innerhalb eines Tages einsatzfähig.
Jetzt müsste man eben international mal die Arschbacken zusammenkneifen und das regeln...
Von USA über D bis hin nach Russland und China könnte man da sicher genügend Betten zusammenbringen.

Wer dort raus will muss erst mal die Inkubationszeit in Karantäne.

Das wäre die einzige was helfen würde...

Viele Grüße

C.
 

Wendy

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Was Calis andeutet ist zum einen billige Polemik und zum anderen undurchführbar.

Meiner Ansicht nach fehlt ihm/ihr völlig der Eindruck, über was wir reden. Es gibt keine Möglichkeit, die Ausbreitung zu verhindern - und auch keine Möglichkeit, ganz Afrika abzuriegeln. Und das wäre nötig. Einen kompletten Kontinent mit unendlich vielen Ländern hermetisch abzuriegeln.

Das ist mit allen Soldaten dieser Welt nicht machbar.

Wir reden nicht über Grenzen zwischen Staaten, wo es eine Mauer gibt. Das sind Reißbrettlinien. Die von Wanderarbeitern, Flüchtlingen, Tieren ständig überquert werden.

Wir können natürlich problemlos den Luftverkehr aus Liberia blockieren.

Aber nicht jeden Luftverkehr, Busverkehr, Zugverkehr, Autoverkehr zwischen afrikanischen Ländern. Und später zwischen afrikanischen Ländern und dem Rest der Welt.

Ebola wird über kurz oder lang Länder außerhalb Afrikas erreichen - die Frage ist nur - haben wir bis dahin Impfstoff oder Heilmittel oder nicht.

Wenn man Krankheiten an der Ausbreitung hindern könnte, wäre es uns möglich, die Grippeviren daran zu hindern, von Asien nach Europa zu kommen. Da sind wir über Entwicklung und Entstehen sogar sehr genau informiert und da wird der Wettlauf um das Impfmittel gewonnen, weil die Mutationen bekannt werden und dann zügig der Impfstoff entwickelt wird und zuverlässig zu Beginn der hiesigen "Grippesaison" zur Verfügung steht. Wir können aber bis heute nicht verhindern, daß die Virenmutation uns in Europa erreichen. OBWOHL wir Ausbruch und Wege kennen!

Ich bin beileibe keine Pessimistin und ich bin überzeugt, angesichts der konkreten Bedrohung der Industrienationen wird auf einmal Geld locker gemacht für die Forschung, wo man vorher angesichts der geringen wirtschaftlichen Bedeutung der früheren Opfer kein Interesse hatte.

Denn machen wir uns nichts vor - so lange nur Afrika betrofffen war, war die Forschung an einer Ebola-Heilmethode eine "unwirtschaftliche Wissenschaftlersache, die um jeden Cent betteln durften".

Wenn auf einmal hier die Krankheit droht, sieht das ganz anders aus. Hier ist ein Absatzmarkt, der Gewinne verspricht und wo wirtschaftlicher Schaden entsteht. Da fließen ganz andere Summen.

Klingt zynisch - ist aber die Realität.

Wendy
 

Ezri

Adminchen
Administrator
Man muss ja dennoch nicht gezielt an Ebola erkrankte Menschen durch die Weltgeschichte fliegen...
 

Wendy

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Ich seh das (auch das mag zynisch klingen) als Testlauf für die Isolierstationen. Und auch als "Anschubhilfe" oder Rechtfertigung dafür, mehr Forschungsgelder locker zu machen.
 

Calis

Well-Known Member
Hallo Wendy,

es ist mir klar, dass es so nicht durchführbar ist.
Dazu müsste die internationale Gemeinschaft auch mal einig sein, was dann passiert, wenn Weihnachten und Ostern auf einen Tag fallen.
Ebola gibt es ja schon länger und breitet sich deshalb aus, weil auch in diesen Staaten die Leute mittlerweile schneller reisen.
Früher ist Ebola im Busch ausgebrochen, bis die Leute woanders hin kamen waren sie entweder gesund oder, so hart es klingt, tot.
Daher gab es meist kleine Ausbrüche in sehr begrenzten Gebieten.

Die perfekte Lösung aus meiner Sicht wäre wirklich, dass Gebiet unter Quarantäne stellen, medizinische Hilfe in das Gebiet und die Leute gut mit Nahrung versorgen. Denn wenn sie gut genährt sind, ist das Immunsystem auch besser und vielleicht erhöht das die Überlebensrate.
Ich weiß, dass es nicht geschehen wird, aber zumindest ein Mittelding mit Nahrungs- und medizinischer Versorgung müsste möglich sein. Oder siehst du die deutschen Hilfsversuche nicht als blamabel an, wenn wir es nicht mal schaffen Hilfsgüter zügig in die Region zu bringen?

Viele Grüße

C.
 

Wendy

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Moderator
Ich sehe einiges als blamabel an und ich denke, es ist eine Menge schief gelaufen und läuft schief.

Ich neige allerdings nicht dazu, utopische Lösungen zu fordern - was es wäre, wenn man glaubt, einen kompletten Kontinent unter Quarantäne zu stellen.

Wenn Du gelesen hast, was ich geschrieben habe über meine eigenen persönlichen Erfahrungen während eines Ausbruchs von Pest in Indien, dann weißt Du, daß sich meine Einschätzung auf Erfahrungen bezieht.

Wendy
 

ItsJustMe1977

Well-Known Member
Citizen
Ihr habt beide recht...man kann Afrika nicht komplett isolieren...schlicht unmöglich, obwohl es, wenn es machbar wäre , die beste Lösung wäre.
Aber das Hin und Herfliegen von Infizierten find ich unverantwortlich.
Ich möchte gar nicht wissen ob unsere Intensivstationen das Handhaben könnten......ich will das niemand auf so einer Station landen muss!!!! Deshalb sollten alle infizierten draussen bleiben!
Das war gar kein soooo grosses Problem fuer den Rest der Welt, bis wir Leute dahingeschickt haben, die auch wieder nach Hause wollten/mussten/durften.
Die Afrikaner die sich angesteckt hatten waren ja so arm, die konnten sich gar keine Flüge/Busreisen usw leisten. Es wäre also im kleineren Rahmen geblieben....zumindest wesentlich länger als nun der Fall.
ich will damit nicht sagen, das wir nicht helfen sollten, klar müssen wir das, aber halt nicht so wie wir es derzeit tun.
Es gibt auch Ärzte und Krankenschwestern da unten und mit den richtigen Hilfsmitteln können die bestimmt etwas ausrichten um die "Seuche" einzudämmen
 

Ayne

Well-Known Member
Im Grunde zeigt es, dass auch der grosse Westen mit seiner Spitzenmedizin überfordert ist.
Wahrscheinlich ist es so, dass dem Personal hier und in den USA die Erfahrung im Umgang mit Ebola fehlt, woher sollten sie sie haben. Die meisten werden es in der Ausbildung zum letzten Mal gehört haben und daraus kann auch kein Vorwurf gemacht werden.
Nur ist es halt im Fall von Ebola leider so, dass ein falscher Handgriff fatal sein kann und ich denke dieser Punkt wird uns jetzt vor Augen geführt.

Zynischerweise hat es wohl auch was gutes, dass Ebola im Westen angekommen ist, da wird es mit dem Impfstoff schneller gehen, als wenn nur ein paar Ulu-Ulus davon betroffen wären. Tut mir leid, aber so wird es wohl sein...
 
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