Normalerweise schätze ich Emmas Beiträge - aber in diesem Strang jagt eine Plattitüde die nächste.
Na, dann ist's ja gut.
Da wird also einer jungen Frau vorgeworfen, sie habe die Vergangenheit ihres Partners nicht genug durchleuchtet.
Ich werfe ihr das nicht vor, sondern ich stelle in Frage, ob sie sich da entsprechend aufgeschlaut hat. Das sind zwei verschiedene Dinge.
Gleichzeitig wird impliziert, das so etwas nur in "bestimmten Schichten" vorkomme - etwas anderes ist nämlich dieses "der ach so süsse Kerl mit dem dicken Bizeps" nicht.
Das wird keineswegs impliziert. Denn ich spreche, wie gesagt, von einer gewissen "Attitude", die viele Maedchen/Frauen anziehend finden, und nicht von einer sozialen Schicht. Eine meiner besten Freundinnen ist Volljuristin mit Vorstandsposition, also alles andere als eine Unterschichtlerin, und die sucht sich einen "bad ass" nach dem naechsten. Verpruegelt-werden inklusive. Und das sind auch keine Maenner aus der Unterschicht, sondern einfach dominante Aersche, die sich nicht im Griff haben.
Emma ist geschickt, sie deutet Dinge an, malt mit wenigen Worten ganze Bilder und zementiert Vorurteile.
Ganz und gar nicht. Es wuerde helfen, nicht Dinge in meine Aussagen hineinzuinterpretieren, die da nicht stehen.
Daher mein Einwand mit dem Anzug und dem Countryclub. Da passiert nichts Grauenhaftes? Na, wer daran glaubt, wird selig.
Wer glaubt denn sowas?
Was in diesem Fall geschehen ist, ist schrecklich. Sich dann hinzustellen und auch noch der Mutter die (Mit)schuld zu geben, ist überheblich.
Eine Mitverantwortung der Mutter nicht zumindest zu ueberpruefen, ist ebenso ueberheblich.
Wer hat das Recht dazu, so etwas zu behaupten? Von welcher hohen Warte wird hier geurteilt? Mit Sprüchen wie "ich würde nicht mal meinen Hund jemandem geben, den ich nicht überprüft habe."
Das ist kein Spruch, das ist eine Tatsache. Ich weiss nicht, ob Du Kinder oder sonstige Abhaengige hast. Aber wenn Du sie hast, wuerdest Du Dir da nicht sehr genau anschauen, wem Du diese hilflosen Wesen anvertraust?
Wieder und wieder gibt es Faelle, in denen neue Partner die Kleinkinder ihre neuen Beziehungen misshandeln oder sogar toeten. Das sind - leider - keine Seltenheiten. Und diese Faelle sollten doch das Bewusstsein dafuer schaerfen, dass die Sicherheit der Kinder ueber den Beduerfnissen nach einer neuen Beziehung stehen muessen, denn die Kinder koennen sich schliesslich nicht wehren.
Urteilt man so über Menschen? Eine Mutter hat ihr Kind verloren - da sollte man sie nicht auch noch in den Dreck ziehen. So etwas ärgert mich. Manchmal sogar so sehr, dass ich meine Meinung dazu sage - auch wenn sie unbequem ist.
Nochmal: Ich urteile nicht, sondern ich stelle etwas in Frage. Das sollten viel mehr Menschen tun, denn dann wuerde vermutlich weniger Schreckliches passieren.
Zum guten Schluss noch: Ich wette, dass Emma ihren Partner keinem Backgroundcheck unterzogen hat - nein, so etwas wird nur von denen erwartet, die sich gesellschaftlich auf einer tieferen Stufe befinden, weil da ja alle kriminell oder zumindest anrüchig sind.
Entschuldige meine Deutlichkeit, aber da redest Du einfach Stuss. Erstens hast Du keine Ahnung, ob ich Dinge wie den "Police Record" meines Partners gecheckt habe oder nicht - vielleicht habe ich das ja getan. Zweitens habe ich meinen eigenen Partner ausdruecklich ermuntert, genau das mit mir zu tun, denn er hat nun mal Kinder, fuer die er verantwortlich ist, also hat er in meinen Augen auch dafuer zu sorgen, dass er niemanden in deren Leben bringt, der Dreck am Stecken hat. Und drittens rede ich die ganze Zeit davon, dass die Lage sich nun mal aendert, sobald Kinder im Spiel sind, fuer die man verantwortlich ist und dass dann in meinen Augen andere Massstaebe angelegt werden muessen, als wenn man nur fuer sein eigenes Leben verantwortlich ist.
Das hat mit sozialen Schichten nun wirklich ueberhaupt nichts zu tun. Offensichtlich schliesst Du von Deinen eigenen Stereotypen auf andere. ICH habe weder von einer sozialen Unterschicht gesprochen noch habe ich das impliziert. Ich rede die ganze Zeit nur davon, dass Kinder die Situation aendern - jedenfalls dann, wenn sie noch so jung sind.