Warum... willst du auswandern/ bist du ausgewandert???

Agrippa

Member
Ich war als Student für ein Jahr in den USA. Ich fand das Land einfach so geil, dass ich zum einen immer in den Urlaub hinfuhr, mir einen amerikanischen Freundeskreis aufbaute und zum anderen irgendwie das Gefühl habe, dass ich dort mal für ein paar Jahre arbeiten sollte. Also ganz ernsthaft, ich mag die Mentalität der Amerikaner. Das vieles, wo hier gesagt wird es sei unmöglich, dort möglich ist und einfach gemacht wird. Und gerade wenn mich amerikanische Freunde mal mit zu ihren Arbeitsplatz nahmen und ich dort dann die Atmosphäre selbst bei der Arbeit erlebte, da wurde mir klar: Da will und muss ich auch mal hin.
Dazu kommt dann noch, dass das Wetter in vielen Teilen besser ist als hier, es gibt bessere Fastfoodrestaurants. Und ganz wichtig, in den USA wird Service noch großgeschrieben. Hier bei Mediamarkt oder Saturn kommt ein Verkäufer, wenn ich Glück habe. Im BestBuy werde ich immer gefragt, ob ich Hilfe brauche. Und das setzt sich dann fort. Egal ob Post, Supermarkt oder Restaurant.
Also will ich gerne mal selbst erleben, ob es nicht etwas ist, wo ich langfristig leben kann. Nur wie ich das angehen soll, weiß ich noch nicht.
 

Lileigh

Well-Known Member
Citizen
Ich war als Student für ein Jahr in den USA. Ich fand das Land einfach so geil, dass ich zum einen immer in den Urlaub hinfuhr, mir einen amerikanischen Freundeskreis aufbaute und zum anderen irgendwie das Gefühl habe, dass ich dort mal für ein paar Jahre arbeiten sollte. Also ganz ernsthaft, ich mag die Mentalität der Amerikaner. Das vieles, wo hier gesagt wird es sei unmöglich, dort möglich ist und einfach gemacht wird. Und gerade wenn mich amerikanische Freunde mal mit zu ihren Arbeitsplatz nahmen und ich dort dann die Atmosphäre selbst bei der Arbeit erlebte, da wurde mir klar: Da will und muss ich auch mal hin.

Atmosphaere schoen und gut. Die Arbeitsmentalitaet laesst aber oefter mal zu wuenschen uebrig, gerade bei mir in der Ecke.

Dazu kommt dann noch, dass das Wetter in vielen Teilen besser ist als hier, es gibt bessere Fastfoodrestaurants.

Fastfoodrestaurants...auf die kommt es natuerlich an ;-) es gibt da sicherlich einige Ausnahmen, die man mal in unregelmaessigen Abstaenden aufsuchen kann (bei uns ist das subway einmal im Jahr). Der Rest serviert ueberall den gleichen Schmodder, den man zuhause viel besser uns auch gesuender herstellen kann.

Und ganz wichtig, in den USA wird Service noch großgeschrieben. Hier bei Mediamarkt oder Saturn kommt ein Verkäufer, wenn ich Glück habe. Im BestBuy werde ich immer gefragt, ob ich Hilfe brauche. Und das setzt sich dann fort. Egal ob Post, Supermarkt oder Restaurant.
Also will ich gerne mal selbst erleben, ob es nicht etwas ist, wo ich langfristig leben kann. Nur wie ich das angehen soll, weiß ich noch nicht.

Von "Service noch grossgeschrieben" merke ich hier nach mehreren Jahren noch nichts. Wenn der Handwerker sich fuer den 10. ankuendigt, bekommt man am 11. einen Anruf, dass der 10. nicht geklappt hat. Und wenn dann mal einer auftaucht, kann man davon ausgehen, dass er dann nochmals antanzen darf, weil er beim ersten mal gepfuscht hat.

Unser Auto war nach einem Unfall zig mal in der hochgelobten Vertragswerkstatt, weil die alle zu daemlich waren die Schaeden des Unfalls zu reparieren. Das Auto hatte man uns auch komplett dreckig - innen und aussen war Farbstaub - wieder uebergeben.
Mich springen zwar mehrere Mitarbeiter in einigen Laeden an, die aber auch nur ihren Standardtext abspulen, aber so wirklich keine Ahnung haben. In den restlichen verschwinden sie genauso schnell wie in deutschen Laeden auch. In normalen Restaurants wische ich auch schonmal den Tisch mit meiner Serviette aber, weil's keiner rafft, dass zum Kundenservice auch Sauberkeit gehoert. Was nuetzt mir ein "How are you?" oder "How may I help you?", wenn's ansonsten mit dem Service nicht klappt.

Ich merke hier keinen Unterschied. Erst letztes Wochenende wollten wir in einem Laden nach Bueromaterial schauen; der Verkaeufer, der vor dem Laden stand, war so "freundlich", dass er mehrere Einkaufswagen direkt in den Eingang vor unsere Fuesse schob und sie dort auch stehen liess und dann verschwand. Die haben wir dann weggeschoben und haben uns dafuer auch laut bedankt.

Service ist hier genauso gut/schlecht wie in Deutschland auch.
 

Emmaglamour

Well-Known Member
Greencard
Über "Service wird noch großgeschrieben" habe ich auch ganz laut gelacht. :winke

Was Du über Handwerker sagst, kenne ich hier auch so, wobei bei mir dann noch die Arbeitsunwilligkeit seitens der (Service-)Mitarbeiter bei der Hausverwaltung erheiternd hinzukommt. Beispiel Küchentür: Durch meine rückwärtige Tür (von der Küche nach draußen) hat es durchgeregnet, das war schon vor meinem Einzug so, wie man anhand der verrotteten Holzdielen in der Küche an einschlägiger Stelle eindeutig sagen konnte. Während der Sommermonate, wenn wir hier täglich tropische Regenfälle haben, hatte ich also jedes Mal Teile der Küche unter Wasser. Auslöser für die verrottete Küchentür ist ein Loch in der Dachrinne genau darüber, das einen heftigen Sturzbach auf die Küchentür lenkt. Das hatte ich ungefähr sieben (!) Monate (!) lang bemängelt. Passiert ist nichts. Dann fing das sommerliche Regenwasser an, sich von meinem Küchenfußboden einen Pfad in den Sicherungskasten der unter mir liegenden Wohnung zu bahnen, und da flogen dann bei jedem Regen die Sicherungen raus, was natürlich dazu führte, dass der Kühlschrank nicht ging, was wiederum dazu führte, dass der Nachbarin untendrunter dauernd die Lebensmittel vergammelten. Die Nachbarin wurde dann sechs Wochen lang jeden (!) Tag (!) bei der Hausverwaltung vorstellig, bis dann mal jemand vorbeischlappte. Irgendwann Montagmorgens (meine Lieblingszeit; war zu der Zeit noch am Theater und Montag war mein einer freier Tag, an dem ich gemeinhin auszuschlafen gedachte) klopft ein unangemeldeter Typ, den ich noch nie gesehen habe, so lange an die Küchentür, bis ich dank des bellenden Hundes endlich aufwache. Er käme von der Hausverwaltung und müsse die Tür reparieren. Gut, sag ich, wie heißt du denn, und warum komsmt du ohne Anmeldung? Die Küchentür ist seit ewigen Zeiten undicht und bislang habe das niemanden gestört, da sei es ja wohl das Mindeste, dass man vorher 'nen Termin ausmache, und er könne morgen wiederkommen, aber nicht vor 10 Uhr. JETZT ginge es bei mir jedenfalls nicht, und überhaupt müsse ich mich erst mal beid er Verwaltung vergewissern, dass er überhaupt für die arbeitet. Gut, sagt er, kommt er morgen wieder um 10 Uhr. Ich also am nächsten Tag ab 10 Uhr handwerkerempfangsbereit (alles in Türnähe weggeräumt und so), wer nicht auftaucht, ist der Handwerker. Der kam dann zwei Tage später am Nachmittag. Hab' ihn wieder weggeschickt und gesagt, er soll 'nen neuen Termin ausmachen, und falls er den wieder nicht einhalte, solle er anrufen.

Woche drauf, wieder montagmorgens (aaargh!), flippt der Hund in der Küche aus und ich denke, was hat er denn? Eigentlich ist der Fellige die Ruhe selbst, wenn ich schlafe. Schlappe also, wie Gott mich erschuf (mag keine Schlafanzüge...) in die Küche und hoppla, da stehen zwei junge Männer in Hausverwaltungshemden. Nachdem ich nicht direkt aufs Klopfen reagiert hatte, haben die sich mal eben schnell selber reingelassen, um die Tür zu reparieren, es sei ein Notfall. WTF?!? Ich die beiden rausgeschmissen, ihnen gesagt, sie sollen gefälligst 'nen Termin ausmachen und nie, nie, NIE wieder einfach so in meine Wohnung kommen, sonst Schussverletzung (habe keine Waffe, aber das wissen die ja nicht), und mir dann mit beiden durch die Tür ein kleines Brüllmatch geliefert, dass eine seit neun Monaten als defekt bemängelte Tür kaum auf einmal zum "Notfall" würde. Sie sollen morgen wiederkommen, aber nach 12 Uhr mittags, und wehe, sie sind vorher da oder tauchen nicht auf... Tags drauf waren sie tatsächlich da; versuchten, die Tür zu reparieren, merkten, dass die Tür hin ist (hätte ich ihnen auch so sagen können...). Sie haben dann die Tür rausgenommen, meine rückwärtige Türöffnung mit schwarzer Folie abgeklebt (!) und gesagt, sie würden beim Baumarkt 'ne neue Tür holen. Nur war die neue Tür in den fraglichen Maßen gar nicht vorrätig. Mussten sie bestellen. Tür kam dann zwei Tage später; solange hatte ich keine Tür, sondern eine Folie hinten und konnte die Wohnung quasi nie verlassen, denn ich konnte ja nicht mal abschließen. War das ein Spaß! Musste 'nen Wohnungssitter haben, um arbeiten zu können. Ein Traum! Und der Hund war in der Wohnung tagelang angeleint, damit er nicht auf dumme Gedanken kommt. Der hatte auch einen Spaß! (Die kaputte Dachrinne ist übrigens immer noch hin. Und es regnet unten immer noch rein; nur kommt das Wasser jetzt wohl durchs Mauerwerk.)

So, und nun sag' mir doch mal bitte jemand, dass sowas in Deutschland auch passieren würde.
 

Blauregen

Well-Known Member
In Hamburg hatten wir eine Mietwohnung, da lief es aehnlich ab...
Mitten im Winter musste der Vermieter auf einmal die Fensterrahmen lackieren lassen. Ich hatte die rohen Rahmen schon seit Monaten bemaengelt, aber mitten im Winter bei minus 2 Grad sollte ich dann zum Trocknen die Fenster 2 Tage auf lassen. Mit halbem Jahr altem Baby dabei. Spassvogel! Doof koennen sie in Deutschland auch sein.
 

Ezri

Adminchen
Administrator
Ist vielleicht nicht direkt nervig, sondern eher ein kultureller Unterschied, aber da ist diese Sache mit der Umkleidekabine.
Der Admin, auch bekannt als beste Shoppingbegleitung aller Zeiten, bringt wie so ein Eichhörnchen immer fleissig gewünschte Kleidungsstücke in verschiedenen Größen oder aber auch mal selber ausgesuchte Teile zur Umkleidekabine, in der ich ausharre um die Dinge anzuprobieren. Umgekehrt machen wir das übrigens genauso.
In den USA scheitert das allerdings schon da dran, dass Männer sich den Umkleidekabinen für Damen gar nicht nähern können, ohne vom Personal abgeblockt zu werden und damit ist man als Touristin ohne weibliche Begleitung echt aufgeschmissen und schon macht das Shoppen dort auch irgendwie keinen Spaß mehr. Diese Erfahrungen habe ich in einem Outlet in Las Vegas gemacht und verschiedenen Läden in NYC.
 

mheymann76

Well-Known Member
Ach echt? Das war bei uns vor ein paar Jahren in Las Vegas aber kein Problem, selbst im Unterwäsche-Geschäft nicht. (Aber vorstellen kann ich mir das in den USA schon. ;))
 

Ezri

Adminchen
Administrator
Doch doch, das war im North Premium Outlet. An der Umkleidekabine wurde mein Name angeschrieben und die "Räumlichkeit" in der sich die Umkleidekabinen befanden, waren für Männer tabu. Also musste ich immer raus aus der Umkleidekabine und raus aus dem Bereich der Umkleidekabinen, damit der Admin seinen Senf dazugeben konnte. :hmm
War voll doof...
 

nycfan

Well-Known Member
Nun für mich gibt es 2 Dinge die ich richtig nervig finde. Zum einen, dass es bei Frauen als besonders höflich gilt mit schriller hoher stimme zu sprechen, das beginnt bei LH jetzt schon im Flieger. Die gleiche "Saftschubse" die in deutsch in einer normalen Tonlage spricht schaltet bei englisch in den nervenden Hochfrequenzmodus.
Das andere ist die Reaktion insbesondere von Frauen wenn du wie in UK üblich nach toilet oder loo fragst, statt das korrokte wort restroom zu benutzen.
 

mheymann76

Well-Known Member

nycfan

Well-Known Member
Doch doch, das war im North Premium Outlet. An der Umkleidekabine wurde mein Name angeschrieben und die "Räumlichkeit" in der sich die Umkleidekabinen befanden, waren für Männer tabu. Also musste ich immer raus aus der Umkleidekabine und raus aus dem Bereich der Umkleidekabinen, damit der Admin seinen Senf dazugeben konnte. :hmm
War voll doof...

Ezri hat recht im Normalfall ist das so. Bei Macy's hast du auch neben den Fitting rooms immer Ruhezonen für Männer. Dort wo viele Europäer insbesondere Südeuropäer einkaufen wie z.B. Jersey Gardens (Outletcenter in Elizabeth, NJ) läuft es anders aber das ist eine Ausnahme.
 
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