warum manche Hunde sich wie entwickeln... ob das immer nur mit der Rasse zu tun hat? Ich weiss es nicht.
Das Problem bei Chow-Chows sind in der Regel die anderen Hunde. Chows zeigen ja quasi aufgrund ihres Koerperbaus staendig "aufgeblasenes Aggressionsverhalten" - breite Brust nach vorn, hohe Kopfhaltung, hoher Rutenansatz, trippeln auf den Zehenspitzen, als wenn sie gleich attackieren wollten. Das ist einfach der Koerperbau der Rasse, der anderen Hunden - besonders dann, wenn sie nicht sehr gut sozialisiert sind und "Nuancen" in der Koerpersprache ihrerseits nicht so gut "lesen" koennen, faelschlicherweise Angriffslust signalisiert. Und dann greifen die anderen an. Der Chow selber ist vom Rassebild her nicht aggressiv.
Ich wuerde mir grundsaetzlich wieder einen Chow- oder Chow-Mix zulegen, allerdings dann einen, der nicht neun Jahre lang fuer Fehlverhalten gelobt und dadurch erst auf Aggression getrimmt worden ist...
Wir arbeiten nun seit rund drei Jahren am "Normalverhalten", und er bessert sich zwar kontinuierlich, aber es ist eben doch ein Eichhorn, das sich nur sehr muehsam und langsam ernaehrt. Wobei er nur anderen Vierbeinern gegenueber aggressives Verhalten gezeigt hat. Menschen findet er grundsaetzlich super, Maenner findet er aber noch superiger
als Frauen. Bei Partys liegt er immer auf den Fuessen eines Kerls.
Was bei dem einen oder anderen Hund auch funktioniert, ist die totale Reizüberflutung, also dafür sorgen, daß da so viele Hunde einem entgegen kommen, daß er gar nicht mehr weiß wo er überhaupt reagieren soll und es dann einfach sein läßt.
Was klappt, das haengt immer auch von der Persoenlichkeit des Hundes ab.
Ich versuche vorrangig, Situationen so oft anzusprechen, bis der Hund sich "richtig" verhaelt und ihn dann zu loben, als haette er den gordischen Knoten geloest. Im Fall entgegenkommender Hunde heisst das, dass wir in dem Moment abdrehen, indem Wautzi seine Koerpersprache von "ich trotte entspannt durch die Botanik" auf "da vorn kommt ein potentielles Opfer" aendert. Wir machen dann sofort eine 180-Grad-Wendung und latschen 100 Meter (oder so) in die Gegenrichtung, bis er sich wieder entspannt. Dann gibt's wieder eine Spontandrehung und wir marschieren so lang auf den "Feind" zu, bis Otis von Entspannung auf Anspannung wechselt und dann drehen wir wieder um. Manchmal muessen wir das 30 Mal wiederholen, manchmal hat er beim dritten Mal den Bogen raus, und an manchen Hunden geht er inzwischen von vornherein friedlich vorbei. Grundsaetzlich lernt er, dass er nur dann vorankommt, wenn er sich entspannt, und das ist bei ihm die beste Wahl.