Hallo,
Ein Motorrad-Cop hat's gesehen, hinter mir her und hat mich natürlich angehalten. Da mein Ex-Mann mir immer eintrichterte, niemals mit den Herrschsüchtigen zu diskutieren, hab ich meine Schnauze gehalten, obwohl ich fast platzte. In Deutschland kannste sowas vor Ort und Stelle ausdiskutieren, da muss auch keiner handgreiflich werden. In den USA haste kaum die Chance, da musste dann zum Gericht, alles unnötiger Aufwand meiner Meinung nach
die Polizei hat hier meistens sowieso nicht genug Leute. Was meinst Du, wie viele Einsätze ein Polizist pro Schicht geschafft kriegt, wenn er sowas jedes Mal "an Ort und Stelle ausdiskutiert"? Die Anweisungen lauten ganz klar "clear calls" und nicht "go ahead, have a nice long discussion with the motorist whether or not you were justified pulling him over AND writing him a ticket on top of that". Was aber nicht bedeutet, dass sie sich die Erklärung, warum jemand zu schnell gefahren oder bei Rot über die Kreuzung gerauscht ist, nicht trotzdem anhören.
Tut mir leid, aber das erinnert mich an alte Zeiten, Anweisungen befolgen und kooperieren, jau.
Also wenn Du keine Anweisungen befolgst und nicht kooperierst, sieht das dann ungefähr so aus:
Polizist: Darf ich bitte mal Ihren Führerschein und Ihre Fahrzeugpapiere sehen?
Du: Nein, dürfen Sie nicht.
Polizist: Steigen Sie bitte mal aus dem Wagen.
Du: Nö, darauf habe ich keinen Bock.
Polizist: Würden Sie bitte mal in dieses Röhrchen pusten?
Du: Nein, mach' ich nicht.
Oder wie soll ich mir das vorstellen?
Wie wär's erstmal mit der Klarstellung der angeblich begangenen Tat?
Hat Dir der Cop nicht gesagt, warum er Dich angehalten hat? Wer meint, ungerechtfertigter Weise ein Ticket erhalten zu haben, kann das jederzeit gerichtlich anfechten - dazu braucht man hier [in Florida] noch nicht einmal einen Anwalt. Cops sitzen nicht rum und denken sich "oh, den ziehe ich jetzt raus und behaupte einfach mal, er sei bei Rot über die Kreuzung gefahren."
Kleine Anekdote, damit Du nicht denkst, jeder Cop sei so drauf, wie Du das beschrieben hast: Autofahrer fährt ohne die Geschwindigkeit zu verringern über eine Kreuzung, an der er ein Stoppschild hatte. Cop steht in der Querstraße, beobachtet das, und hält den Autofahrer 300 Meter weiter an. Autofahrer schwört, an der Kreuzung stehe kein Stoppschild. Cop sagt "Gut, dann fahren wir jetzt beide noch mal zu der Kreuzung zurück, und wenn da kein Stoppschild steht, zerreisse ich den Strafzettel". Sie fahren zurück - natürlich steht da ein Stoppschild. Dem Autofahrer ist das peinlich und er entschuldigt sich mit der Begründung, er sei grade erst neu zugezogen. Cop sagt "Ach so, dann können Sie hier natürlich noch nicht alle Stoppschilder auswendig. Den Strafzettel behalten Sie aber trotzdem."
Ok, hab's jetzt gesehen. Anstatt sie zu schubsen, hätte er sie auch einfach bitten können, von der Straße wegzugehen. Wie man in den Wald hinein ruft, so schallt es heraus, nech?
Ich habe mindestens vier Mal gehört, dass er "Ma'am, step back!" gesagt hat. Eine ihrer Antworten "Give me the f...ing ticket!" hast Du doch sicher auch gehört, oder nicht?
Leider hat das Video keinen Ton und man kann nicht hoeren was die beteiligten sagen, das macht es recht nutzlos.
Das Video, das ich gesehen habe, hatte nicht nur Ton, sondern teilweise auch noch ein Transkript eingeblendet.
gut, sie hat ihn nicht so doll geschubst. Aber sie versucht, sich an ihm vorbeizudrücken und zu gehen, obwohl sie dazu noch nicht berechtigt ist - entweder unterschreibt sie das ticket oder geht in den Knast. Aber einfach heimfahren is nun mal nicht.
Wenn sie das Ticket unterschrieben hätte, ohne sich so aufzuführen, hätte sie danach aber schon einfach nach Hause fahren können. Eine Unterschrift ist kein Schuldeingeständnis. Der Polizist hat allerdings auch die Möglichkeit, einfach "RTS" auf dem Ticket zu vermerken. Das ist Ermessenssache.