Ein paar Erfahrungsberichte von mir und dann lese ich mir einige Beitraege nochmal genauer durch. Irgendwie mag mein Kopf gerade nicht so.
Mein Mann wollte waehrend seiner Schulzeit unbedingt Spanisch lernen. Den Kurs hatte er auch besucht. Ergebnis? Er kann ein paar Zahlen und ein paar typische Floskeln, das war’s. Er aergert sich heute noch ueber den Lehrer, den das nicht wirlich interessiert hat. Der Grossteil der Schueler machte Quatsch und so wirklich viel gelernt, hat er einfach nicht.
Er hatte mich mal ueber meinen Englisch- und Franzoesischkurs ausgefragt, hatte aber erst durch meinen kleinen Bruder und dessen Buecher und Tests einen genaueren Einblick und war entsprechend erstaunt und wunderte sich dann nicht mehr, dass es mit seinem Spanisch nicht wirklich klappen konnte.
Naechster Bericht, der ein wenig zeigt, wie es in schlechten Gegenden aussehen kann. Meine Nichte wird dieses Jahr 20 Jahre alt und ist krank. Sie ist Dank einer extrem seltenen Krankheit auf dem Stand einer 14-jaehrigen. Sie leidet an Autismus, ADHS, hinzu kommen noch koerperliche Beschwerden usw. Die Liste ist lang.
Sie ging auf eine normale Schule. Im fruehen Alter hatte sich die Krankheit noch nicht bemerkbar gemacht und wurde auch nicht diagnostiziert. Nach einem Aerztemarathon kam dann die Diagnose irgendwann mit Beginn der middle school und nach einem Umzug in den schlechten school district ging es dann richtig los.
Sie war vorher schon in einer special ed class, weil sie eben doch eine andere Aufmerksamkeit brauchte als andere Kinder, aber sie lernte und es war abrufbar und man konnte darauf aufbauen.
In der neuen Schule fingen dann die Probleme an. Meine Schwaegerin stellte irgendwann fest, dass ihre Tochter kein erlerntes Material abrufen konnte. Es blieb nichts haengen. Die Tests bestand sie alle, aber abrufbar war es dann schon beim naechsten Test nicht mehr.
Meine Schwaegerin setzte sich mehrmals mit der Lehrerin in Verbindung und war nicht wirklich zufrieden. Man dachte erst, dass es am Kind lag und sich der Zustand verschlechterte.
Nach einem Elterngespraech dann die Ernuechterung. Die Lehrerin teilte mit, dass sie nicht dafuer zustaendig sei das Wissen richtig zu vermitteln. Wenn meine Schwaegerin darauf Wert laege, solle sie doch das Kind woanders hinschicken oder wie es “richtige” Eltern machten, das Material mit dem Kind zuhause nochmals nacharbeiten und bei Verstaendnisfragen eben weiterhelfen. Lehrer koennten ja auch nur maximal 50% beibringen, der Rest muesse schon von den Eltern erledigt werden.
Meine Schwaegerin hat sich daraufhin mit der Schulleitung in Verbindung gesetzt, die mitteilten, dass die Lehrerin einfach ueberfordert sei und man koenne auch nicht wirklich etwas unternehmen, man seie froh, dass man ueberhaupt ausreichend Personal zur Verfuegung haette.
Meine Nichte wurde dann von der Schule genommen und von dem Zeitpunkt an zuhause unterrichtet.
Ich bin derzeit einfach nur froh mit unserer Wahl der Schule. Es ist eben noch elementary school und die stehen eben wirklich gut da. Heute hat es sich wieder gezeigt, was es fuer tolle Lehrer an der Schule gibt. Die eben auch noch Spass am Unterrichten haben und bei aller Strenge, die man mal braucht um eine Horde Kindergartenkinder wieder zur Ruhe kehren zu lassen, einfach auch noch die Lieblinge der Kinder sind.
Heute gab es Urkunden und meine Kleine bekam drei Stueck, unter anderem fuers Lesen. Gosh, was stand sie stolz auf der Buehne und hat gegrinst.
Die Lehrer bekamen auch Urkunden und diese wurden von den Kindern der eigenen Klasse natuerlich bejubelt wie Popstars. Ganze Arbeit muessen aber der P.E. coach und die Musiklehrerin leisten. Da fehlten nur noch, dass sich die Minis auf die Buehne stuerzten, so freuten sie sich darueber, dass diese zwei Lieblinge dort oben standen.
Mit den Lehrern meiner Kinder war ich bisher immer zufrieden. Selbst das Sekretariat ist bemueht wie ich es selbst in “meinen” Schulen nie erlebt habe. Ich bin immer wieder begeistert.
Mein Sohn geht in eine AG (academically gifted) class. Das klingt jetzt erstmal nach “hoert, hoert”, ist aber recht banal. Kinder, die eben ein paar Schritte weiter sind, werden in solche Klassen gesteckt, damit sie eben mit Gleichgesinnten im gleichen Tempo arbeiten koennen und nicht unterfordert im Unterricht sitzen.
Dennoch gibt es in den “normalen” Klassen auch fuer Kinder, die es leichter haben entsprechende Aufgaben; auch mal zwischendrin aus der naechsten Stufe. Einfach um zu sehen, ob das Kind eben doch schon fitter ist als andere oder ob es einfach eine dieser vielen Phasen ist. Man moechte auch nicht, dass sich ein Kind langweilt.
Sollte es Schwierigkeiten mit Kindern geben oder generell irgendwelche Sorgen, die Kinder belasten koennen, bietet die Schule eine Sozialarbeiterin, die als Kontaktperson zur Verfuegung steht.
Die sagte schon beim grossen Elterngespraech, dass sie das Maedchen fuer alles ist und man so einfach darauf achten moechte, dass die Kinder unter bestimmten Situationen und Lebenslagen nicht leiden muessen; Arbeitslosigkeit der Eltern, Stress mit dem Arbeitgeber, der sich auf das Familienleben auswirkt, finanzielle Probleme usw.
Fuer Kinder, deren Eltern im Militaer sind, steht eine weitere Kontaktperson zur Verfuegung, die man ansteuern kann, wenn deployment, Verlust und/oder Umzug dem Kind und der Familie Sorgen machen. Man setzt eben alles daran, dass es dem Kind gut geht und somit auch die schulische Leistung nicht allzu sehr leiden muss.
Bisher kann ich mich nicht wirklich beschweren. Das einzige ist die gesunde Ernaehrung in der Cafeteria; das geht noch besser. Man ist zumindest vom fettigen Zeug weggekommen und tut sein bestes und versucht von Fertigware wegzukommen. Jedes Jahr ein bisschen mehr. Meine Kinder bekommen ihr Essen von zuhause mit und das ist mir im Moment wesentlich lieber.