geheißen hatte ich Dich ja schon im Montana-Fred. Aber nun möchte ich hier auch noch meine $0,02 ablaichen.
auch mir geht wie den meisten (soweit ich das hier bisher gelesen habe) die BRD (BannanenRepublikDeutschland) so langsam aber sicher auf den Senkel!
Wer Deutschland eine Bananenrepublik nennt, der sollte sich von den USA gaaaaaaanz weit fernhalten.
Ich glaube auch nicht, dass die Mehrheit der User hier irgendwas gegen Deutschland hat, im Gegenteil.
Ich hab das Deutsche Militär hinter mir, viele Hilfsjobs, eine Ausbildung, momentan wieder Vollzeitjobs diverser Art.
Hast Du denn selber einen Realschulabschluss? Denn Deine Frau qualifiziert sich mangels Mittlerer Reife nicht für die Teilnahme an der Diversity-Visa-Lotterie.
Für uns kommt nur die GC Lottery in Frage, und das beide Jobs nicht anerkannt werden habe ich auch schon ermitteln können. Nur wie gesagt ich habe damit überhaupt kein Problem was anderes zu machen und mich dann von ganz unten hoch zu arbeiten.
Die Einstellung ist positiv, aber Ihr solltet auf jeden Fall - sofern Ihr überhaupt bei der Lotterie gewinnt - ausreichend finanzielle Mittel haben, um 6 bis 12 Monate ohne (vernünftigen) Job überbrücken zu können. Das gilt ganz besonders dann, wenn Ihr in eine Region mit begrenzten Arbeitsmöglichkeiten ziehen möchtet. Bedenke: Ein Großteil derer, die für "minimum wages" arbeiten müssen, bezieht zusätzlich zum Lohn staatliche Beihilfen wie Essensmarken, Medicaid etc. Aber dafür qualifiziert Ihr Euch nicht als Neueinwanderer. Und eine allein bezahlte Krankenversicherung ist für jemanden, der am unteren Lohnende tätig ist, oft gar nicht finanzierbar.
Ich kann Ollie zustimmen, aus Frust sollte man nicht irgendwo weggehen. Probleme nimmt man meistens mit, ob man will oder nicht.
Auch weiss man Deutschland oft mehr zu schaetzen, wenn man in der Ferne lebt.
Sehe ich auch so. Man schätzt das, was man "verloren" bzw. "aufgebenen" hat. Das gute Sozialnetz in Deutschland wird mir in den USA immer fehlen - auch wenn ich es bislang nie in Anspruch nehmen musste.
Naja bei den 3 mal in den USA hab ich irgendwie...auch wenns vllt komisch klingt....immer das Gefühl gehabt das ich daheim bin. Wenn ich wieder in Deutschland war fühlte/fühl ich mich immer naja, nicht daheim
Ist ja auch naheliegend: Die drei Mal warst Du zu Gast, warst selber gut drauf, hast niemandem einen Arbeitsplatz "weggenommen" und musstest Dich um nichts Relevantes selber kümmern. Aber wenn Du erst mal der Ausländer bist, der einem Inländer den Job "wegnimmt", der die Sprache nicht fehlerfrei spricht, bestimmte Scherze nicht schnallt, weil er anders sozialisiert wurde, der bürokratische Hürden nehmen muss, die es im Inland nicht gibt, der ohne bezahlte Urlaubs- oder Krankentage auskommen muss, von heute auf morgen gefeuert werden kann und ohne "credit history" in gewissen Belangen als Mensch zweiter Klasse behandelt wird, dann kann sich das ruckizucki ändern.
Ich war übrigens vor meiner Umsiedlung in die USA sieben Jahre lang regelmäßig gependelt, hatte US-Auftraggeber, mein Lebensgefährte ist Amerikaner etc. Trotzdem war nach der eigentlich Einwanderung vieles anders (manchmal im negativen Sinne, manchmal einfach verwirrend), als ich das erwartet hätte, obwohl ich definitiv gut vorbereitet war. Und vieles geht mir weiterhin auf den Keks, etwa die Umständlichkeit in Bezug auf Scheckzahlung, weil der Stromanbieter oder der Vermieter etc. sowas Neumodisches wie Überweisungen oder Einzugsermächtigungen nicht anbieten.
Das kann ich auch nachvollziehen, naja Frust ist vllt das falsch Wort, Unzufriedenheit wäre dem wohl näher. Und wenn ich dann ggf irgendwan an Kinder denke muss ich sagen behagt mir das US Schulsystem zb. besser wie das bei uns in D
Das Schulsystem? Ernsthaft?
Was glaubst Du wohl, warum die USA bei PISA immer schlechter abschneiden als Deutschland - am guten Schulsystem kann das eigentlich nicht liegen.
Klar, es ist sicher toll, dass die Kinder solche weltbewegenden Kurse wie "debate" oder "drama" belegen können, während Nebensächlichkeiten wie Geschichte oder Geographie in 12 Jahren nur ein Jahr lang unterrichtet werden, aber die Allgemeinbildung bleibt auf der Strecke, und für den Eintritt in Studium und Berufsleben sind die Kids im Schnitt schlechter gerüstet als ihre deutschen Counterparts. Es hat auch einen Grund, dass der Highschoolabschluss gemeinhin dem deutschen Realschulabschluss gleichgesetzt wird, wobei ich das oft als Beleidigung der Realschule betrachte...
Und am College muss das dann nachgeholt werden. Ich habe gerade vorgestern einer Freundin, die jetzt ein naturwissenschaftliches Studium an einem CC begonnen hat, bei einer Aufgabe in "Mathe" geholfen, bei der sie festsaß. Ich setze "Mathe" in Anführungszeichen, weil das keine Mathematik war, sondern reines Rechnen. Niveau: 7. Klasse Gymnasium (Brüche erweitern und Multiplikation). Und das in einem naturwissenschaftlichen Studienfach in den USA. Au weia. Wobei ich hervorheben möchte, dass das "au weia" sich nicht auf die Freundin bezieht - jeder ist mal in einer Situation, in der er den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht -, sondern darauf, dass auf dem College so ein "Niveau" gelehrt wird, auch wenn es "nur" im ersten Semester ist. Sowas erschüttert mich. Ich weiß nicht, wie das in naturwissenschaftlichen Studiengängen in Deutschland ist, aber niedriger kann das Niveau sicher nicht sein.
Das ist mir auch bekannt...wenn ich die ganzen 3 Aufenthalte zusammenrechne dann war das gut ein 3/4 Jahr und davon waren max 3 Wochen Urlaub. Von da her mache ich mir über das Leben und Arbeiten dort keine all zu großen Sorgen. Aber ich denke auch das es was anderes ist wenn man dann da länger oder für immer lebt
Ein Dreivierteljahr für Austauschschulzeit, Au Pair und Bundeswehrstationierung? Das kommt mir aber kurz vor. Normalerweise sind doch sowohl Austauschschüler als auch Au Pairs jeweils mindestens ein halbes Jahr im Land, meist sogar ein ganzes Jahr. Hattest Du da irgendwas vorzeitig abbrechen müssen?
Mein erster USA-Aufenthalt war übrigens ein halbjähriges Praktikum, und ich habe in der Zeit wenig Einblick ins wirkliche Leben in den USA bekommen, weil für alles gesorgt war.
Ich habe die knapp 6 Monate auf der High School eigentlich als recht angenehm empfunden, zwar ganz anders als in D aber angenehmer!
Glaube ich sofort, war ja mit Sicherheit auch leichter.
Zu den Preisen fürs College, das ist ja bekannt aber auch da finde ich nix schlimmes dran. In der Familie in welcher ich für mein Austauschjahr war ging die Tochter auch aufs College, die Eltern haben wenn möglich pro Semester die Hälfte bezahlt sie musste für den Rest arbeiten. Ich find das so ok!
Wenn man nach Studienende erst mal $200.000 abbezahlen muss, dann ist das für viele Berufseinsteiger nicht ok, sondern eine gewaltige Bürde. Sicher, dass Du Deinen künftigen Kindern sowas auflasten möchtest?
2. Nun ich finde es bei uns zb an sich recht Verwerflich das man ab der Grundschule Schüler schon in Schubladen steckt (auch wenn ich mit der folgenden Aussage nun Gefahr laufe mich ein Stück weit unbeliebt zu machen) da werden Kinder in Haupt- und Realschule sowie Gymnasium eingeteilt also mehr oder weniger nach "Blöd, Normal & Intelligent". Ich selber hätte die möglichkeit gehabt Abitur zu machen aber in der 8 Klasse haben meinen Eltern mich auf die Realschule runter gestuft und prompt waren meine Noten viel besser.
Du könntest in Deutschland über den zweiten Bildungsweg immer noch Dein Abitur machen (ein Weg, der Dir in den USA verschlossen wäre; hier könnte man lediglich einen GED machen, der aber nicht von allen Hochschulen anerkannt wird...), und Du hättest seinerzeit auch die Möglichkeit gehabt, nach der Mittleren Reife wieder aufs Gymnasium zurückzugehen und die FHR oder das Abi zu machen.
In den USA gibt es ja mehr oder minder als "Weiterführende Schule" nur die High School und dann zum Studieren das College, das gefällt mir schonmal besser.
Was ist daran besser, dass alle in einen Topf geworfen werden, egal, auf welchem Niveau sie sich befinden und wo ihre Stärken und Schwächen liegen? Außerdem gibt es auch in Deutschland Gesamtschulen (nichts anderes sind Highschools); die Möglichkeit hättest Du also auch gehabt.
Mein Beispiel ist aber auch aus eigener Erfahrung nicht repräsentativ, ich habe schon hoch Intelektuelle Gespräche mit Hauptschülern geführt aber auch Abiturienten getroffen wo ich mir die Frage stelle wie die ihren Abschluss geschafft haben.
Das stimmt sicher, und das wird es auch immer geben. Die Real- und Hauptschulen sollen eher auf eine praktische Berufsausbildung hin vorbereiten, das Gymnasium eher auf eine akademische Ausbildung. Aber das heißt ja nicht per se, dass Haupt- oder Realschüler "dümmer" sind als Gymnasiasten.
Ich möchte mir nur, selbst wenn es nicht klappt, wenn ich dann mal alt und grau bin (letzteres ist zumindest schon mehrheitlich in meinen Haaren vorhanden^^) nicht vorhalten müssen das ich es nicht versucht habe.
Das kann ich gut verstehen, und so ähnlich ging es mir auch. Ich bin aber auch sicher, dass ich nicht bis ans Ende meiner Tage in den USA bleiben werde. Dafür ist mir der fortschreitende Rechtsruck in diesem Land viel zu unheimlich. Wenn das so weitergeht, dann haben wir hier in 20 Jahren Verhältnisse wie in Deutschland anno 1933. Der grassierende Konservatismus, der Hass auf Atheisten, Agnostiger und überhaupt Menschen, die selber denken, ist ja jetzt schon grenzwertig in Bezug auf das, was erträglich ist.
Meiner Meinung faengt das an mit diesen ollen Tests, die Schulen bestehen muessen. Lese dich doch mal in die "No child left behind"-Thematik ein. Klingt erstmal super. Der grosse Nachteil ist, dass sich in vielen Schulen so auf diese Tests konzentriert wird, weil die Schulen sonst "bestraft" werden, dass viele Kinder hinten runterfallen, weil der gelernte Stoff gerade mal fuer den Test reicht, aber ansonsten nicht haengen bleibt, um darauf aufzubauen. Ja, wirklich tolles System.
Sehe ich auch so. Da wird massiv nur auf die Tests hin geübt; die Erarbeitung sonstiger Stoffe bleibt nachrangig. Wobei ich die Grundschulen hier im Grunde nicht schlecht finde, aber ab der "middle school" geht's bergab...
Das die Regeln in den Schulen andere sind, stoert mich nicht. Ich finde es gut, dass hier nicht jeder ein und ausgehen kann und schon direkt am Eingang von Personal gestoppt wird, wenn man sich nicht erst im Sekretariat anmeldet.
Ich find's übertrieben. Wenn ich in Schland bin, muss ich mich nicht wie ein potenzieller Terrorist behandeln lassen, wenn ich mein altes Gymnasium besuche oder meine Mutter von der Schule abholen möchte. Gefällt mir irgendwie besser.
Aber, klar, die größere Sorge ist die Aushöhlung des Lehrplans und der Wegfall von Lehrerstellen.
Wer Kinder hat und das beste fuer sie will und nicht wirklich den Ort wechseln kann oder gar den Staat, steht meist vor einem grossen Problem, wenn die gewuenschten Schulen ausserhalb der finanziellen Kapazitaeten liegen.
Das ist noch so ein Punkt: Die Kinder armer Eltern gehen an schlechtere Schulen. Das ist auch "von oben" so gewünscht, denn der kleine Mann soll dumm gehalten werden, um die herrschende Kleptokratie (also die finanzielle Umverteilung von unten nach oben) nicht zu gefährden. In Deutschland hingegen hat man, zumindest in Nds. und Berlin, in anderen Ländern kenne ich mich nicht aus, freie Schulwahl. Finde ich besser.
Wenn man aber hier normal zur Schule geht, dann stuft einen der counselor ein und steckt einen in Kurse, man darf auch mitreden, klar, aber meine Tochter wollte zum Beispiel in den normalen Englischkurs, aber durfte nicht, weil ihr Englisch zu gut sein wuerde, dort wuerde sie sich langweilen,...
Und das, obwohl sie Englisch ja "nur" als Fremdsprache spricht. Sowas muss man sich mal vorstellen!
Wurde das in Deutschland noch so gemacht? Dann war das Benotungssystem dort allerdings recht veraltert und wenig aussagekraeftig! Bei der Wissensabfragung (meine Frau lehrt and er Uni Knowledge Assesment), soll genau das abgefragt werden, das Wissen des Schuelers. Wenn das in einer gegebenen Zeit nicht gemacht werden kann, bedeutet das nicht, dass der Schueler weniger weiss, sondern dass er Disziplinschwierigkeiten hat, das in einer vorgegebenen Zeit zu schaffen (Pruefungsangst, Schreibschwierigkeiten, usw.). Falls Disziplin benotet werden soll, sollte das aber nicht mit der Wissensabfrage verbunden werden, weil die Note dann recht wenig aussagt.
Mit Verlaub, Selfkant, aber das ist doch Quark. Selbstverständlich erfordert eine Wissensabfrage auch eine Zeitlimitierung. Und die gibt es auch in den USA - oder dürfen sich die Studenten in den "Exams" an der Uni Deiner Frau so viel Zeit lassen, wie sie wollen, und ggfs. drei Tage an einer Prüfungsaufgabe schreiben, die für drei Stunden angesetzt war? Das glaubst Du doch wohl selbst nicht. Selbst beim GED gibt's enge Zeitvorgaben für die Aufgabenlösung. Vielleicht sollte Deine Frau sich mal mit ihren GED-Kollegen auseinandersetzen...
Die Schule soll aufs Leben vorbereiten und dazu gehört auch, dass Schüler lernen, Wissen auf Abruf bereit zu halten, sich auf bestimmte Dinge punktgenau vorzubereiten etc. Oder sagst Du Deinem Chef, "Sorry, Chef, aber ich kann die Präsentation, die für morgen geplant war, erst in zwei Wochen abliefern. Ich habe zwar das Wissen, das ich dafür brauche, aber ich habe leider Schreibschwierigkeiten und Präsentationsangst. Macht doch nichts, oder?" Der schmeißt Dich schneller raus, als Du "schnubbeldiwupp" sagen kannst.
Davon mal ganz abgesehen werden in Deutschland, womöglich anders als in den USA, die Noten nicht nur über schriftliche Leistungen ermittelt, sondern auch über mündliche Leistungen (Beteiligung im Unterricht), Referate, Hausarbeiten wie Aufsätze etc. Die schriftlichen Pr+fungsnoten sind immer nur ein Teil des Gesamtbildes, und wenn ein Schüler im mündlichen hervorragende Leistungen bringt, in den schriftlichen Prüfungen aber regelmäßig scheitert, dann wird ein Lehrer das auch berücksichtigen, wenn er die Gesamtnote erstellt. Außerdem wird er Empfehlungen aussprechen, wie die Schriftnote zu verbessern ist.
Daher ist das Benotungssytem, wwelches bei Deiner Tochter verwendet wird, erheblich aussagestaerker bezueglich des Schuelerwissens (und des Lernens) als das System, welches bei euch in Deutschland verwendet wurde. Meine Frau tauscht sich rege mit Kollegen in Deutschland aus, und dort ist man auch an den Unis der Meinung, dass das deutshe Benotungssytem wenig Aussagekraeftig ist bezueglich des Schuelerwissens.
Und weil das deutsche System so schwach ist, schneiden die deutschen Schüler bei PISA immer besser ab als die fortschrittlicher unterrichteren US-Schüler? Ich muss mal schnell in den Himmel - da ist gerade Jahrmarkt.