Schule in USA kann so toll sein...

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RLX1470

Guest
Hallo Forum,

bevor ich mich mal an einen größeren Auswanderungs-Thread mache, oute ich mich jetzt mal als großer Anhänger des amerikanischen Schulsystems. ;) Gut, sagen wir mal als Anhänger der Schule auf die mein Sohn hier geht.

Pre-K bis 12th Grade komplett durch und Grundschule bei uns auf der Insel - Upper School dann auf größerem Campus. Unser Junior ist da gar nicht mehr weg zu bekommen und trägt seine Schuluniform mit viel Stolz. Zu Weihnachten durfte er - als Zuwanderer - dann den Flag-Duty übernehmen. Die Ausstattung ist ganz toll und up to date und ich sehe an unserem Sohn, wie viel Freude das lernen machen kann (noch ;) ).

In voller Anerkenntnis der Tatsache, dass nicht alle Schulen in USA so sind und im School System hier auch einiges im Argen liegt, einfach mal völlig wertfrei ein paar Bilder von "Schule unter Palmen". Enjoy.

;)

Übrigens ist die Schule 800m die Straße hoch, d.h. er nimmt morgens das Fahrrad oder seinen Elektroscooter.


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Hier wird mittags zusammen mit den Lehrern das Lunch eingenommen:


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Die alte Bibliothek, heute das Deans-Office (innen ganz modern)

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Und der Schulweg:


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RLX1470

Guest
Super! Danke.


Und was habe ich mich/uns in dieser Aussage wieder gefunden...

"Seit fast 12 Wochen sind hier nun schon Ferien und ich zaehle die Tage bis zum Schulstart. Waehrend 12 Wochen Sommerferien fuer den Grossteil der Schueler wahnsinnig toll ist (ausser man muss zur summer school), sind 12 Wochen moerderisch fuer Eltern."
 

ItsJustMe1977

Well-Known Member
Citizen
Sieht ja toll aus..... Privat, Public oder Charter School??
Meine Kinder mögen die Amerikanische Schule auch lieber als die Deutsche.
schaun mer mal ob meine Tochter das nächstes Jahr auch noch sagt. Ich hab sie nämlich für nächstes Schuljahr auf eine Internationale Schule angemeldet. Da haben sie dann das IB Programm
 
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RLX1470

Guest
Ich denke, dass auch Kinder an ihren Herausforderungen wachsen sollen und können. Darum würde ich mir nicht zu viele Gedanken machen - ich wünsche ihr auf jeden Fall einen guten Start.

Und, ja, die Schule ist wirklich schön - allerdings privat und damit nicht ganz ohne "Eigenbeitrag". ;) ;) ;)
 

Lileigh

Well-Known Member
Citizen
Und, ja, die Schule ist wirklich schön - allerdings privat und damit nicht ganz ohne "Eigenbeitrag". ;) ;) ;)

Und da ist auch leider der Unterschied. Das amerikanische Schulsystem ist grausig und wer in den schlechten Schulen sitzt, hat da das Nachsehen. Wir haben bisher Glueck und unsere Kinder gehen auf zwei der besten Schulen in unserer Ecke. Problem ist aber auch hier, dass die Schulen im nationalen Vergleich wieder schlechter abschneiden. Das groesste Problem, mit dem public schools zu kaemfpen haben, ist der No Child Left Behind Act und die dadurch ungerechte Verteilung von finanziellen Mitteln. Je schlechter eine Schule bei den standardized tests abschneidet, desto erheblicher die Sanktionen. Das bedeutet fuer Schulen in den sozial benachteiligten Bezirken, dass sie beispielsweise weitaus weniger Mittel zur Verfuegung haben um ausreichend ausgebildete Lehrkraefte einstellen zu koennen. Das amerikansiche Schulsystem schafft es nicht allen Kindern eine gleiche Chance geben zu koennen, weil die gebeutelten Armustecken benachteiligt sind. Das ganze wird zum Kreislauf, weil Familien, denen etwas an der Bildung liegt und sich einen Umzug leisten koennen, sich aus diesen Ecken zurueckziehen und Schulbezirke auswaehlen, die eben (noch) nicht mit Sanktionen zu kaempfen haben. Desweiteren fuehren diese standardized tests dazu, dass viele Schulen nur auf diese Tests hinarbeiten. Sprich, wichtiges Grundwissen bleibt bei einigen gar nicht haengen und kann somit in den naechsthoeheren Klassen zum Problem werden, wenn darauf aufgebaut werden soll. Das amerikanische Schulsystem ist eines der teuersten Systeme in den Industrienationen, aber schafft es nicht unbedingt die eigenen Schueler auf internationales Wettbewerbsniveau zu bringen.
Das es in Deutschland auch Probleme gibt, ist klar. Aber im Vergleich haben deutsche Schueler einen weitaus besseren Start in die grosse weite Welt als der amerikanische Schueler. Dieser wird am Ende der High School auch noch damit bestraft wird, dass er horrende Kosten fuer Collegeausbildung tragen muss. Bildung ist in den USA definitiv ein Privileg, das sich einige selbst in Grundschuljahren nicht leisten koennen.
Wenn ich schon sehe, was an Mietkosten in den von uns favorisierten Gegenden auf uns zukommen wird (wir moechten ja immer noch umziehen), mache ich mir da grosse Sorgen, ob ich meine Kinder weiterhin auf gute public schools schicken kann.

Ansonsten...tolle Schule. Wuerde meinen zwei grossen auch gefallen.
 
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ItsJustMe1977

Well-Known Member
Citizen
Was ich an den Amerikanischen Schulen besser finde ist, das wenn man schlecht in zB. Mathe und Physik ist, man nicht sofort das ganze Schuljahr wiederholen muss sondern nur diese Fächer. Ansonsten finde ich das Deutsche Schulsystem auch besser da auf die schwächeren in der Hauptschule besser eingegangen wird als wenn alle zusammen in der Highschool wären.
 
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RLX1470

Guest
Ich stimme mit euch völlig überein - das amerikanische System ist grundlegend verschieden von Deutschland und hat viele Schwächen. Hier spielen Fragen der Finanzierung aber auch der Zielsetzung (Ausbildung für die in der Industrie benötigten Jobs) und früherer Berufseinstieg eine Rolle.

Ein paar Anmerkungen aber:

1) Man muss unterscheiden zwischen dem insgesamt "besseren" System und dem individuell "besseren" System. Als Staat wäre mir natürlich immer daran gelegen, das absolut bessere System zu erschaffen, d.h. möglichst viele Menschen mit möglichst hohem und passendem Bildungsstand ins Leben zu entlassen und zu lebenslangem Lernen zu ermuntern. Das mag zwar gesamtgesellschaftlich ein wünschenswertes Ziel sein, aber eben nicht unbedingt für den Einzelnen. Dieser kann - mit den entsprechenden intellektuellen und finanziellen Möglichkeiten - im insgesamt "schlechteren" System möglicherweise für sich mehr an Bildung und Chancen erhalten und so einen Wettbewerbsvorsprung erreichen. Es stehen somit seine eigenen Interessen im Gegensatz zu den gesamtgesellschaftlichen Interessen, was der Staat dann wiederum durch Steuern und Umverteilung in das Bildungssystem hinein zu nivellieren versucht. Anders ausgedrückt, wenn Dir persönlich jemand in USA einen Scheck über $500.000 für "Bildungsausgaben" in die Hand drückt und Du wählen kannst, diese für die Ausbildung Deiner eigenen Kinder zu verwenden oder dem School Budget deines Heimatstaates zur Verfügung zu stellen, dann werden sich nicht wenige für den individuellen Bildungsvorteil der eigenen Kinder entscheiden. Das mag zwar egoistisch sein, aber nachvollziehbar ist es auch. Man muss sich also entscheiden ob man das für sich bessere System oder das insgesamt bessere System sucht.

2) Ich habe in Deutschland nie verstanden, warum eine universitäre Ausbildung von der Allgemeinheit finanziert werden muss. Da machen zwei Leute Abitur: Der eine macht eine Lehre, wird Meister und verdient Geld, bzw. zahlt Steuern und schafft Arbeitsplätze. Der Andere studiert bis zum 28. Lebensjahr und zahlt dafür nichts, bzw. lässt sich die Kosten von der Allgemeinheit bezahlen. Natürlich verdient der später vielleicht mehr (und zahlt über Steuern zurück) aber dafür hat der Handwerksmeister Jahre früher angefangen. Ich halte das für ebenso "sozial" wie die Bezuschussung von Solaranlagen durch Umlagen, die auch von den Ärmsten in einer Gesellschaft getragen werden müssen. Mit einem kostenpflichtigen Studium habe ich überhaupt kein Problem. Ich würde lediglich die Rückzahlung von großzügig zu verteilenden Studienkrediten prozentual bis zur Tilgung an das spätere Einkommen knüpfen - nur jemand, der später mit dem Studium auch einen guten Job findet zahlt zurück. Ja, im Endeffekt eine extra Einkommensteuer für Akademiker bis zur Rückzahlung des Kredits. Und zwar bitte auf das Welteinkommen, damit nicht jemand direkt nach dem bezahlten Studium abwandert ohne zurück zu zahlen. Und da muss man als einzelner auch ganz klar zwischen Konsumschulden (schlecht) und Ausbildungsschulden (vertretbar) unterscheiden.

3) Als Auswanderer können wir uns eine Überraschung über die amerikanischen Schulverhältnisse nur beschränkt erlauben. Ich hoffe, dass alle hier vertretenen Eltern sich vor der Auswanderung überlegt haben, ob und wie das amerikanische Schulsystem für sie passt. Das ist ein bisschen so wie Fluglärm in Frankfurt - sofern mich keiner zwingt in Flughafennähe zu ziehen ist die spätere Überraschung über den Fluglärm für mich nur schwer nachvollziehbar. Und ich respektiere jeden, der die Entscheidung für Deutschland auf Basis dieser Analyse trifft.

Alles nur Meinungen, alles angreifbar, alles diskussionsfähig.

Just my 2 Cents.
 

Emmaglamour

Well-Known Member
Greencard
Was ich an den Amerikanischen Schulen besser finde ist, das wenn man schlecht in zB. Mathe und Physik ist, man nicht sofort das ganze Schuljahr wiederholen muss sondern nur diese Fächer.
Und in Deutschland muss man das ganze Schuljahr wiederholen? Seit wann? Und in welchem Bundesland?
Mal ganz davon abgesehen, dass 5er und 6er im Schulzeugnis ja nicht von heute auf morgen kommen und Eltern frühzeitig mit Nachhilfe (und positiver Einstellung...) gegensteuern könnten und sollten, ist es in meinem Heimat-Bundesland definitiv nicht so, dass man wegen *einer* Schwäche das Jahr wiederholen muss - wobei es wiederum sinnvoll sein kann, zu wiederholen, weil man sich dann ohne Druck in den "guten" Fächern auf die Aufarbeitung der Schwächen konzentrieren kann. Ich kenne Leute, die das gemacht haben und der Meinung sind, dass es das Beste war, was sie machen konnten, anstatt sich mit Nachhilfe mit Hängen und Würgen durchzuschleppen.

Die Versetzung wird m.W. nur dann verweigert, wenn in zwei Hauptfächern starke Schwächen bestehen - also beispielsweise in Mathe und Deutsch.
 

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Teammitglied
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2) Ich habe in Deutschland nie verstanden, warum eine universitäre Ausbildung von der Allgemeinheit finanziert werden muss. Da machen zwei Leute Abitur: Der eine macht eine Lehre, wird Meister und verdient Geld, bzw. zahlt Steuern und schafft Arbeitsplätze. Der Andere studiert bis zum 28. Lebensjahr und zahlt dafür nichts, bzw. lässt sich die Kosten von der Allgemeinheit bezahlen. Natürlich verdient der später vielleicht mehr (und zahlt über Steuern zurück) aber dafür hat der Handwerksmeister Jahre früher angefangen. Ich halte das für ebenso "sozial" wie die Bezuschussung von Solaranlagen durch Umlagen, die auch von den Ärmsten in einer Gesellschaft getragen werden müssen. Mit einem kostenpflichtigen Studium habe ich überhaupt kein Problem. Ich würde lediglich die Rückzahlung von großzügig zu verteilenden Studienkrediten prozentual bis zur Tilgung an das spätere Einkommen knüpfen - nur jemand, der später mit dem Studium auch einen guten Job findet zahlt zurück. Ja, im Endeffekt eine extra Einkommensteuer für Akademiker bis zur Rückzahlung des Kredits. Und zwar bitte auf das Welteinkommen, damit nicht jemand direkt nach dem bezahlten Studium abwandert ohne zurück zu zahlen. Und da muss man als einzelner auch ganz klar zwischen Konsumschulden (schlecht) und Ausbildungsschulden (vertretbar) unterscheiden.

Ich verstehe es durchaus; der Staat gibt in Deutschland jedem die Möglichkeit zu studieren, unabhängig von seiner sozialen Herkunft und seinen finanziellen Mitteln. Wenn du die tertiäre Ausbildung lediglich denjenigen zugänglich machst, die sich diese leisten können, dann förderst du eine exterme Zwei- bzw. Dreiklassengesellschaft. Nämlich dienjenigen, die eine Lehre machen wollen, dejenigen die du dazu zwingst eine Lehre zu machen, weil sie sich ein Studium nicht leisten können und diejenigen, die aus "reichem" Hause kommen und es somit finanziert erhalten.

Hast du auch darüber nachgedacht, dass der Staat und die Wirtschaft von Personen mit entsprechendem Abschluss profitieren und es nicht nur um Steuereinnahmen geht? Was denkst du, wo die ganzen Ingenieure, Lehrer und Ärzte herkommen? Bereits heute gibt es einen Mangel an solchen Personen und der würde sich definitiv nicht verbessern. Und wenn du mit 28 Jahren mit 100'000 Euro + Schulden aus deiner Ausbildung startest, ist das auch nicht gerade förderlich, Jugendliche vom Studium zu überzeugen.
 
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