Ich würde ja mal sagen, die Amis haben genausowenig keinen Sinn für Sarkasmus oder Ironie wie wir Deutschen in den Augen erschreckend vieler anderer Nationalitäten bekanntlich keinen Sinn für Humor haben (wir Deutschen wissen, dass es nicht so ist, aber wie das so ist mit Vorurteilen, sie halten sich hartnäckig...)
Allerdings glaube ich, dass manche von Euch aus direkten Zwiegesprächen mit Amerikanern schließen, und da kann ich Euch zumindest aus eigener Erfahrung bestätigen: wenn wir Deutschen versuchen, mit unserem bisweilen "serious german tone" - bin bestimmt nicht der einizige, dem das manchmal nachgesagt wird, seid mal ehrlich - Sarkasmus/Ironie anzubringen, kommt das beim Gegenüber mit sprachlich und mentalitätsbedingt anderen Kommunikationsmustern nicht unbedingt genauso an, wie wir es vielleicht rüberbringen wollten. Das kann ähnlich schwierig sein, wie in einer anderen als der eigenen (Mutter)sprache witzig zu sein bzw. Witze zu erzählen, ohne zunächst darin besondere Übung zu haben. Da kommt es bekanntlich auch stark auf das "wie" an...
Anders gesagt, es wirkt einfach nicht wie die Form von Sarkasmus, die entspechende Kombination aus Spache und Mimik, die der Ami erwartet und unmittelbar verstanden hätte, im Zweifelsfall erscheint es ihm zu ernst, und dann machen so Reaktionen wie "really??" durchaus Sinn. Wenn hingegen Amis unter sich bzw - perfektioniert, amerikanisch-professionell - im TV (hallo?! TV! ist ja auch bei uns in D nicht immer mit real life gleichzusetzen..) Sarkasmus üben, wird das durchaus schneller und als das verstanden, als was es auch gemeint war.
Ich finde übrigens, dass gerade der US-Humor stark auf Ironie gepaart mit gesundem common sense baut, und mir dadurch oft nicht so lahm bzw. einfältig erscheint wie der unter uns Deutschen!
Sorry Mädels, es sind nicht die Amis... Ihr seid es. Zumindest in einigen Fällen, davon bin ich aufgrund meiner Beobachtungen bei mir selbst in meiner Beziehung, als auch anderer Deutscher im Umgang mit Amis überzeugt (die Mutter meines AG ist amerikanisch, entsprechend wird viel mit denen kommuniziert). Was natürlich nicht heißt, dass Ihr es Euch mit entsprechender Übung irgendwann drauf schafft bzw. Eure (Gesprächs-)Partner lernen Euren Sarkasmnus zu verstehen, wie manche von Euch ja selbst feststellen.
Übrigens werdet Ihr immer mit einer Mindest-Unsicherheit von 10% leben müssen, das ist wissenschaftlich belegt... d.h. ein gelernter Englischsprachler wird in Sprachschatz und Ausdrucksvermögen immer nur bis maximal ca. 90% an einen Muttersprachler heranreichen- interessant, oder? (wie immer das ermittelt wurde).