Naja, dann frage doch mal einen Deutschen ueber die USA aus. Es wird gerne gemeckert, dass der Amerikaner nur in den Schwarzwald faehrt, das Oktoberfest besucht oder auch gerne mal alle Deutschen in die braune Schublade steckt.
Genauso gut gibt es aber auch Deutsche, die sich in ganzen fuenf Staaten zum Urlauben tummeln: Kalifornien, Florida, New York (da dann auch nur NYC), Hawaii und Texas. Diese Ecken werden auch von Auswanderern gerne angesteuert, weil's da ja so toll ist. Aber, dass die USA sich nicht nur ueber fuenf Bundesstaaten erstreckt, sollte auch bei einigen Deutschen mittlerweile angekommen sein.
Da werden "Rundreisen" mit folgenden Zielen geplant: NYC, Orlando, Miami. Mehr gibt's an der Ostkueste anscheinend nicht. Die Westkueste faengt fuer viele Deutsche Reisende mit San Francisco an und hoert dann irgendwo in Los Angeles auf.
Das Verstaendnis fuer beide Laender fehlt auf beiden Seiten, entsprechend verzerrt sind ebenso die Bilder von den Amerikanern bei Deutschen. Wie oft wird der Amerikaner als schiesswuetiger Vollzeittrottel angesehen, der noch nicht mal gescheit Englisch sprechen kann?
Die Deutsche Kultur naeher bringen, finde ich persoenlich wieder so als etwas typisch Deutsches. Das hat 'was von: Jetzt zeigt euch dummen Amis mal der schlaue Deutsche, wie es wirklich in Deutschland zugeht. Genauso die glorreiche Idee einiger Auswanderer staendig irgendwelche Bratwuerste und andere deutsche Speisen an den Mann bringen zu wollen, egal ob hier oder in der restlichen Welt.
Sich dann aber wundern und meckern, wenn man staendig auf Eisbein, Bratwurst und Sauerkraut reduziert wird. *augenroll*
Die einen interessiert es, die anderen eben nicht. Genauso gibt es einige, die die eigene Geschichte des Landes genauso wenig interessiert. Die trifft man hier drueben auch massenweise, wenn man denn moechte. Daran kann man nichts aendern und das sind meiner Meinung nach genau die, die sich auch niemals fuer die Kultur eines anderen Landes interessieren werden.
Ich halte es folgendermassen:
Ich zwinge niemandem meine Herkunft auf. Bei Fragen erklaere ich es gerne ausfuehrlich und selbst hier in meinem Hinterwald-Suedstaat gibt es einige interessierte, die tatsaechlich nachfragen, weil es sie einfach interessiert. Wenn in meiner Gegenwart Bloedsinn erzaehlt wird, berichtige ich gerne. Meist wird man von einigen auch dazu angehalten zuzustimmen oder die eigene Sichtweise und Erfahrung wiederzugeben.
Solange man immer noch Menschen trifft, die es wirklich interessiert und die auch nachfragen, ist es gar nicht so schlimm. Wieso sollte man sich bemuehen jemandem eine andere Kultur naeher zu bringen, der es nicht moechte. Das sind dann auch die Menschen, die ich noch nicht mal in meinem Bekanntenkreis habe, weil deren meist sehr extreme Einstellung nicht mit meiner zusammenpasst.