Ich bin NICHT schwanger - wer noch? ;-)

Emmaglamour

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Ich habe den Thread nur teilweise verfolgt, aber du hast es genau auf den Punkt gebracht!! :up
Finde ich auch.
Ist doch bezeichnend, dass selbst in einem Thread, der eröffnet wurde, damit die Kinderlosen sich auch mal über ihre spezifischen USA-Erfahrungen austauschen können, ruckzuck das Thema gedreht wird und die Kinderlosen in die Rechtfertigungsposition gedrängt werden.

Da habe ich die genau gegenteilige Erfahrung gemacht: Beim letzten Klassentreffen (15 Jahre Abi) wurde eigentlich nur über die lieben Kleinen gesprochen, und da ich dabei nicht mithalten konnte (bzw. wollte), waren meine Gespräche recht kurz... So nach dem Motto: "Wie geht es dir? Was machst du? Hast du Kinder? Nein? Ach so..." Danach schlief das Gespräch sehr schnell ein, und man wanderte weiter zum nächsten Elternteil, um sich dort auszutauschen... So als ob es ausser Kindern keinerlei Gesprächsthema gäbe...?!? :ohno
Das ist das Phänomen, dass Psychologieprofessor Gilbert im Spiegel-Interview ansprach, das ich in Beitrag #55 verlinkt habe: Wenn Kinder da sind, lassen Eltern alle anderen Interessen sausen und fokussieren sich voll auf den Tanz ums Kind. Hier ist noch mal ein kleiner Auszug:
Gilbert: Wir halten Heroin ja zu Recht für einen Quell menschlichen Elends. Doch in dem Moment, in dem Sie es sich in den Arm drücken, fühlt es sich sehr, sehr gut an. Sind Sie erst einmal auf den Geschmack gekommen, hören Sie auf zu essen, zu arbeiten, Freunde zu treffen, Sex zu haben. Alle Dinge, die Ihnen früher Spaß gemacht haben, verschwinden durch Heroin. Kinder haben einen ähnlichen Effekt. Sie sind ein großer Quell der Freude - aber sie werden zum einzigen, weil sie so viel Zeit in Anspruch nehmen. Kino, Theater, Partys, Freunde treffen - all das verschwindet aus dem Leben von Eltern.
Und damit gibt es für diese Eltern wirklich keine anderen Gesprächsthemen als ihre Kinder.

Mir persönlich wäre das viel zu monostrukturiert als Lebensinhalt - damit wäre ich todunglücklich, und ich glaube - ehrlich gesagt - auch nicht, dass diese Eltern ihren Kindern einen Gefallen tun. Ich glaube, dass Kinder, die "so nebenher mitlaufen" und die früh erkennen, dass sie nicht der Nabel der Welt sind und dass die Eltern auch ein (Recht auf ein) eigenes Leben haben, viel angenehmere Zeitgenossen werden und es im Leben einfacher haben als die Kinder aus der Rund-um-die-Uhr-betüddelt-werden-Fraktion.

Ich kann auch diese Berufsmütter nicht ertragen, die sich voll und ganz über ihre Kinder identifizieren. Du weißt schon, diese Mütter, die bei Neuvorstellungen nicht sagen, "Hallo, ich bin die Bernhardette", sondern die Mütter, die sagen, "Hallo, ich bin die Mutter von Bärbel und Bertram" und die immer fürchten, ihr Kind käme irgendwo zu kurz und die lautstark überzeugt davon sind, dass ihr Kind hochbegabt sei und 'was ganz Besonderes wäre, weil es im Alter von fünf Jahren schon die Schnürsenkel allein zubinden kann. Da krieg' ich sofort Gruselgänsehaut. Und ganz schlimm wird es, wenn sie dann noch dazu sagen, sie würden "ein kleines Familienunternehmen managen". :ohno

Manchmal denke ich, ich wollte vor allem deswegen nie Kinder, damit ich solchen Berufsmüttern nicht dauernd auf den Spielplatz begegnen muss... :D
 

anjaxxo

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Bei unserem ersten Jahrgangsstufentreffen waren alle kinderlos und haben studiert, bis auf ein paar Ausnahmen, beim zweiten war ich eine der wenigen, die schon ein Kind hatten...aber ich hatte keine Foddos dabei ;), beim dritten hatten ganz viele Kinder, beim vierten waren ganz viele schon wieder geschieden. (Wir machen das alle 5 Jahre, ist echt interessant) (Abi 88)
Allerdings laufen die immer etwas anders ab, man fragt zwar, was ist aus dir geworden, hast du geheiratet, hast du Kinder. Aber dann wird ganz schnell ueber frueher gesprochen.
Wir hatten niemanden dabei, der den ganzen Abend ueber Kinder gesprochen hat.
Ich finde das immer toll dort hin zu gehen, es ist wie damals im Pausenhof. Und manche habe ich gar nicht wieder erkannt. Und mir ist aufgefallen, dass Maenner schneller altern als Frauen, boah, waren da viele mit Glatze und dickem Bauch..huuuh.
Aber ich drifte ab.
Bei uns wurde nicht viel ueber Kinder und Famile gesprochen, mehr ueber die Schule, die Lehrer und alte Anekdoten wurden erzaehlt.
Fuer so ein Jahrgangsstufentreffen wuerde ich sogar aus Amerika kommen, das ist sooooo toll.

Und ich finde uebrigens auch dieses Phaenomen gruselig:
Muetter, die zwar wieder arbeiten, aber dir dann mitteilen, dass sie die Welt jetzt mit ganz anderen Augen sehen und einen ganz anderen Blickwinkel haben....aeeehhh....jaaaa, aber, die Arbeit muss trotzdem gemacht werden und wenn sie jetzt nicht langsam in die Poette kommen, dann muessen ich (Mutter, die immer noch den gleichen Blickwinkel hat) und die ganzen Nichtmuetter die ganze Arbeit allein machen und fuer die Mutter mit neuem Blickwinkel mitarbeiten....so geschehen, als ich noch Saftschubse war, kein Einzelfall :theatralisch

Aber noch eine Sache zu dem was Emma gesagt hat (KInder die neben her laufen):
Das ist so irgendwie nicht moeglich. Wenn man Kinder hat, dann steckt man schon sehr zurueck und muss sehr viel Ruecksicht nehmen, und man stellt auch oftmals die eigenen Beduerfnisse zurueck (zum Beispiel habe ich frueher nie verstanden, warum meine Mutter den Nachtisch so selbstlos an mich und meine Schwester abgetreten hat :vogel, und hab damals gedacht, dass ich das nie koennte) Und was mach ich heute?.....geb meiner Tochter im Flugzeug meinen Brownie obwohl ich die auch so gerne mag....also wirklich. :theatralisch

Ich denke eine gesunde Mischung ist das ah und oh. Meine Tochter weiss, dass sie das wichtigste in meinem Leben ist, aber sie weiss auch, dass ich auch ein Leben habe und sich nicht nur alles um sie drehen kann.
 

Emmaglamour

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Bei unserem ersten Jahrgangsstufentreffen waren alle kinderlos und haben studiert, bis auf ein paar Ausnahmen, beim zweiten war ich eine der wenigen, die schon ein Kind hatten...aber ich hatte keine Foddos dabei ;), beim dritten hatten ganz viele Kinder, beim vierten waren ganz viele schon wieder geschieden. (Wir machen das alle 5 Jahre, ist echt interessant) (Abi 88)
Hahaha - beim 20-Jährigen hatten wir eine, die schon ihre dritte Scheidung hinter sich hatte. Die erledigt mein Heiratspensum offenbar mit... Ich bin mal gespannt, wie viele Scheidungs-Kerben sie beim 25-Jährigen schon im Bettpfosten hat. :D Und sie ist immer noch kinderlos - das find eich dan schon direkt beeindruckend. ;)
Und ich finde uebrigens auch dieses Phaenomen gruselig:
Muetter, die zwar wieder arbeiten, aber dir dann mitteilen, dass sie die Welt jetzt mit ganz anderen Augen sehen und einen ganz anderen Blickwinkel haben....aeeehhh....jaaaa, aber, die Arbeit muss trotzdem gemacht werden und wenn sie jetzt nicht langsam in die Poette kommen, dann muessen ich (Mutter, die immer noch den gleichen Blickwinkel hat) und die ganzen Nichtmuetter die ganze Arbeit allein machen und fuer die Mutter mit neuem Blickwinkel mitarbeiten....so geschehen, als ich noch Saftschubse war, kein Einzelfall :theatralisch
Wie nervend ist das denn bitte?! Da hatte ich bislang immer Glück. Klar wurden die Kinderlosen immer automatisch für Feiertagsdienste eingeteilt (und ich als Nicht-Alkoholtrinkerin auch immer ungefragt für den Neujahrsdienst... - dass ich über Silvester vielleicht auch mal verreisen möchte, war von vornherein ausgeschlossen), aber die Bekinderten haben nie ihre Arbeit aus dem Blick verloren. Das hängt vielleicht auch vom Beruf ab. Als Journalist, der sich mühsam zur Arbeit schleppt, weil außer den lieben Kleinen daheim nichts mehr wichtig ist, bleibt man nicht lange im Job, denke ich.
Aber noch eine Sache zu dem was Emma gesagt hat (KInder die neben her laufen):
Das ist so irgendwie nicht moeglich. Wenn man Kinder hat, dann steckt man schon sehr zurueck und muss sehr viel Ruecksicht nehmen, und man stellt auch oftmals die eigenen Beduerfnisse zurueck. (...)

Ich denke eine gesunde Mischung ist das ah und oh. Meine Tochter weiss, dass sie das wichtigste in meinem Leben ist, aber sie weiss auch, dass ich auch ein Leben habe und sich nicht nur alles um sie drehen kann.
Klar ist es am Ende wohl eine gesunde Mischung, was ich meine. Kinder sollen ihren Eltern ja auch wichtig sein - wäre ja schlimm, wenn dem nicht so wäre. Aber wir sind Zuhause wirklich eher nebenher mitgelaufen. Da wurde nicht groß getüdelt. Meine Mutter hat nicht neben mir gesessen, wenn ich Hausaufgaben gemacht habe (das wäre mir auch tierisch auf den Keks gegangen, denke ich), ich wurde nicht zu Nachmittagsaktivitäten gefahren, sondern habe mein Rad genommen, und der Alltag wurde nicht um die Kinder herumgebaut, sondern die Kinder mussten sich nach dem Alltagsplan richten, der durch die Arbeit und auch die Interessen der Eltern vorgegeben war. Außerdem mussten wir im Haushalt helfen, und das nicht zu knapp.

Und als ich später in der Fosterfamilie bei der Verwandtschaft war, lief das noch anders: Da war (großer Bauernhof) überhaupt keine Zeit, die Kinder zu betüdeln. Die Kinder waren im Rahmen ihrer altersmäßigen Möglichkeiten voll mit eingespannt, um den Hof am Laufen zu halten, und das heißt, dass ich ab meinem 11. Lebensjahr jahrelang vor der Schule erstmal den Pferdestall ausgemistet und die Pferde gefüttert habe und die Hunde versorgt habe, und nachmittags nach der Schule wurde da geholfen, wo Hilfe nötig war. Meine Sommerferien habe ich zu weiten Teilen beim Heu machen, Rüben verziehen und auf dem Kartoffelroder verbracht, nicht zu vergessen beim Neumauern des Fachwerks, Abbeizen alter Möbel etc. - und wenn wir dann Freizeit hatten, dann haben wir uns selber um die Gestaltung und das Hinkommen kümmern müssen - die Erwachsenen hatten keine Zeit, uns durch die Pampa zu chauffieren, also haben wir das selbst gemacht (was soweit ging, dass mein Cousin und ich ab 16 samstagabends gerne mit dem Trekker in die Scheunendisco ein paar Dörfer weiter gebrettert sind - Auto fahren durften wir ja noch nicht, aber 'nen Trekkerführerschein hatten wir... :D). Und, was soll ich sagen: Ich hatte die tollste Kindheit. Ich glaube, Kinder, die "mitlaufen" haben mehr vom Leben, ganz ehrlich. :)
 
Zuletzt bearbeitet:

Denni

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Das ist das Phänomen, dass Psychologieprofessor Gilbert im Spiegel-Interview ansprach, das ich in Beitrag #55 verlinkt habe: Wenn Kinder da sind, lassen Eltern alle anderen Interessen sausen und fokussieren sich voll auf den Tanz ums Kind.

Und damit gibt es für diese Eltern wirklich keine anderen Gesprächsthemen als ihre Kinder.

Wie wahr! Wahrscheinlich ist deshalb der Kontakt zu meinen Freudinnen eingeschlafen, weil die dann alle Kinder hatten und ich nicht. Jetzt, wo bei einigen die Kinder erwachsen sind, kommt ein bisschen Kontakt wieder. Aber es ist anders!

Hahaha - beim 20-Jährigen hatten wir eine, die schon ihre dritte Scheidung hinter sich hatte. Die erledigt mein Heiratspensum offenbar mit... Ich bin mal gespannt, wie viele Scheidungs-Kerben sie beim 25-Jährigen schon im Bettpfosten hat. :D Und sie ist immer noch kinderlos - das find eich dan schon direkt beeindruckend. ;)

Dann hat sie offenbar richtig verhütet. ;) Gute Leistung!

Wie schon an früher erwähnt. Ich wollte unbedingt Kinder, nun bin ich froh, das ich keine habe.
 

Cat

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Wie wahr! Wahrscheinlich ist deshalb der Kontakt zu meinen Freudinnen eingeschlafen, weil die dann alle Kinder hatten und ich nicht. Jetzt, wo bei einigen die Kinder erwachsen sind, kommt ein bisschen Kontakt wieder. Aber es ist anders!
Ja, das stimmt. Seit meine besten Freunde/innen Kinder haben, ist unser Verhältnis ganz anders geworden. Es ist einfach ein völlig anderes Leben, das sie führen... Obwohl sie noch berufstätig sind und andere Interessen haben, aber bei den Treffen dreht sich trotzdem die meiste Zeit um die Kinder - es ist auch schwer, eine erwachsene Unterhaltung zu führen, wenn alle 3 Minuten ein anderes Kind angelaufen kommt: "Mami, Mami, die lassen mich nicht mitspielen" ... "Ich habe Durst/Hunger/muss aufs Klo" ... :ohshit

Ausserdem sind auch die Treffens-Zeiten schwer zu vereinbaren, denn als berufstätige Frau kann ich eben nicht nachmittags zum Kaffeetrinken kommen, während es bei ihnen schwierig ist, unter der Woche abends einen Babysitter zu finden...

Trotzdem denke ich, dass es möglich ist, beides zu verbinden. Und wenn man dann gewisse Abstriche hinnimmt, kann man Freundschaften schon erhalten, wenn auch - wie Denni sagt - anders als vorher.

(KInder die neben her laufen):
Das ist so irgendwie nicht moeglich. Wenn man Kinder hat, dann steckt man schon sehr zurueck und muss sehr viel Ruecksicht nehmen, und man stellt auch oftmals die eigenen Beduerfnisse zurueck (zum Beispiel habe ich frueher nie verstanden, warum meine Mutter den Nachtisch so selbstlos an mich und meine Schwester abgetreten hat :vogel, und hab damals gedacht, dass ich das nie koennte) Und was mach ich heute?.....geb meiner Tochter im Flugzeug meinen Brownie obwohl ich die auch so gerne mag....also wirklich. :theatralisch
So geht es mir mit meinen Katzen... :shy Ich dachte früher auch immer, wie kann man sich nur für Kinder so völlig einschränken, aber nun sind meine 3 Katzen meine Kinder, und ich kann Mütter zumindest zum Teil in einigen Dingen verstehen. Bei mir läuft es auch so ab, dass erstmal die Süssen versorgt werden müssen, und selbst wenn ich abends müde nach Hause komme... Füttern, Betüddeln, etc. etc., bevor ich dann mal dazukomme, es mir ein bisschen bequem zu machen und vielleicht selbst was zu essen. Aber es ist nun mal so, dass man die Verantwortung für ein anderes Lebewesen übernommen hat, und daher erst mal die Pflicht, dieses zu versorgen - bevor man selber drankommt. Ich denke nur, es kommt auf die Intensität des Betüddelns und des Einschränkens an, was den Unterschied macht! ;)

Aber wir sind Zuhause wirklich eher nebenher mitgelaufen. Da wurde nicht groß getüdelt. ich wurde nicht zu Nachmittagsaktivitäten gefahren, sondern habe mein Rad genommen, und der Alltag wurde nicht um die Kinder herumgebaut, sondern die Kinder mussten sich nach dem Alltagsplan richten, der durch die Arbeit und auch die Interessen der Eltern vorgegeben war. Außerdem mussten wir im Haushalt helfen, und das nicht zu knapp.
Es gibt ja die diversesten Studien, die besagen, dass die Kinder heutzutage so neurotisch und wenig belastbar sind, eben weil sie überbehütet werden. Versagensaengste, Psychologen, Allergien, Leistungsdruck, Übererwartung der Eltern... Da zerbrechen manche daran. Arme Kinder. Ich glaube, wir hatten es leichter!
 

Emmaglamour

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Wie wahr! Wahrscheinlich ist deshalb der Kontakt zu meinen Freudinnen eingeschlafen, weil die dann alle Kinder hatten und ich nicht. Jetzt, wo bei einigen die Kinder erwachsen sind, kommt ein bisschen Kontakt wieder. Aber es ist anders!

Ja, das stimmt. Seit meine besten Freunde/innen Kinder haben, ist unser Verhältnis ganz anders geworden. Es ist einfach ein völlig anderes Leben, das sie führen... Obwohl sie noch berufstätig sind und andere Interessen haben, aber bei den Treffen dreht sich trotzdem die meiste Zeit um die Kinder - es ist auch schwer, eine erwachsene Unterhaltung zu führen, wenn alle 3 Minuten ein anderes Kind angelaufen kommt: "Mami, Mami, die lassen mich nicht mitspielen" ... "Ich habe Durst/Hunger/muss aufs Klo" ...:ohshit
Ich glaube, das kommt arg auf die jeweiligen Mütter an. Meine beste Freundin ist seit knapp acht Jahren bekindert, und die ist nicht so. Zum Glück. Die war allerdings auch nie eine "Ich-will-unbedingt-Kinder-haben"-Kandidatin, sondern eine "Ich-brauch'-das-nicht-unbedingt-und-bin-auch-kinderlos-total-happy"-Kandidatin. Die hat bei beiden Kindern schon nach ein paar Wochen wieder stundenweise von Zuhause aus gearbeitet und war ab dem sechsten Lebensmonat der Kinder wieder im Büro. Und sie und ihr Mann haben auch von Anfang an "Date Nights" gehabt - ein Mal pro Woche war/ist Elternabend, und die Kinder haben dann einen Babysitter, eine Oma oder eine Miet-Oma da. Und ebendiese Freundin weigert sich auch komplett mit mir über die Kinder zu reden - da bei bin ich sogar Patentante. :D Die hat von Anfang an darauf bestanden, dass sie mit ihren kinderlosen Freundinnen über andere Themen reden darf, weil sie die Kinderthematiken ja schon auf dem Spielplatz und mit anderen Müttern durchkauen muss, und davon kann sie nur eine begrenzte Menge ertragen, denn sie ist ja nicht Nur-Mutter, sondern auch noch Mensch...

Eine andere Freundin von mir ist ganz ähnlich. Die war zwar in den ersten Lebensjahren ihrer Kinder Zuhause, bis die Kids alt genug waren, um in den Betriebskindergarten zu gehen, aber ansonsten ist sie ähnlich, was die Themen angeht: Die hat gar keine Lust, dauernd nur über ihren Nachwuchs zu reden, schließlich hat sie noch ein Leben neben den Kindern, und sie will dann auch den Input "von außen".

Aber von diesen beiden Frauen abgesehen, sind meine guten Freundinnen überwiegend kinderlos. Die meisten bekinderten Frauen leben doch irgendwie in einer anderen Welt. Lustigerweise ist das bei Männern meinem Empfinden nach meist anders. Die scheinen ihr außerelternliches Denken und Fühlen nicht mit der Ankunft von Junior abzustreifen.

Dann hat sie offenbar richtig verhütet. ;) Gute Leistung!
:haha Vielleicht schleppt sie ihre frisch Angetrauten auch immer direkt zur Vasektomie. ;)
Ausserdem sind auch die Treffens-Zeiten schwer zu vereinbaren, denn als berufstätige Frau kann ich eben nicht nachmittags zum Kaffeetrinken kommen, während es bei ihnen schwierig ist, unter der Woche abends einen Babysitter zu finden...
Naja, sofern die Mütter nicht noch berufstätig sind, kann ich diese Probleme allerdings nicht verstehen, wenn ich ehrlich bin. Ich hatte, ehe ich in die USA umzog, regelmäßig 100-Stunden-Wochen gearbeitet, und es war nicht leicht, da noch Treffen mit Freundinnen zu organisieren. Ich hab's dennoch zeitweilig immer wieder versucht. Und "more often than not" haben dann Nur-Mütter in letzter Sekunde abgesagt, wenn ich schon am Treffpunkt war, weil doch wieder irgendwas nicht gepasst hat, "Du verstehst das schon" - ich habe es dann irgendwann aufgegeben, mich mit Nur-Müttern treffen zu wollen. Die Respektlosigkeit und Rücksichtslosigkeit, die einem da mitunter von vornherein entgegengebracht wird, fand ich unzumutbar.

Es gibt ja die diversesten Studien, die besagen, dass die Kinder heutzutage so neurotisch und wenig belastbar sind, eben weil sie überbehütet werden. Versagensaengste, Psychologen, Allergien, Leistungsdruck, Übererwartung der Eltern... Da zerbrechen manche daran. Arme Kinder. Ich glaube, wir hatten es leichter!
Leistungs- und Erwartungsdruck hatten wir auch, und das nicht zu knapp. Ich weiß noch, dass ich in der vierten Klasse mal eine Drei für ein Bild bekommen hatte - meine erste Drei überhaupt. Da habe ich mich so in Grund und Boden geschämt, dass ich mich nicht getraut habe, das Bild zur Unterschrift Zuhause vorzulegen (alle benoteten Arbeiten mussten von den Eltern unterschrieben werden) und mein Bruder hat dann die Unterschrift meiner Mutter gefälscht... Es wurden Einsen erwartet, Zweien wurden geduldet. Dreien waren indiskutabel. Mit einer Vier hätte ich mich wahrscheinlich nicht mal getraut, nach Hause zu gehen. Und mit einer Fünf - naja. In Bezug auf Noten waren meine Eltern total unentspannt, und Leistung wurde generell groß geschrieben. Man hat uns aber dennoch "machen lassen" und wir waren nie an einer kurzen Leine.

Ich würde als Kind auch total wuschig werden, wenn meine Eltern mich ständig beglucken würden. Meine Patentante war so eine Gluck-Mutter. Der Lütte konnte anfänglich keinen Schritt gehen, ohne dass die Mama hinterhergerannt wäre. Der sagte seiner Mutter dann bereits im Alter von zwei (!) Jahren, "Mama, du nervst". Sie hat dann irgendwann begriffen, dass sie ihrem Sohn keinen Gefallen tut, aber leicht gefallen ist es ihr nicht, loszulassen. Da muss man aber zum Teil auch gewisse Regelungen in Deutschland verantwortlich machen, glaube ich. Der Sohn war adoptiert, meine Patentante war vorher Leiterin eines Kindergartens und hätte ihren Beruf gern behalten, aber als Adoptiveltern musste ein Elternteil ganztags beim Kind bleiben - wäre sie im Beruf geblieben, hätte sie den Buben nicht adoptieren können. Und so hat sie dann mit ihm "Ganztagskindergarten gespielt", wenn man so will.
 

nycarchitect

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Ehe-GC
Also, bei meinen Freundinnen, die Kinder haben, ist das auch so. Immer, wenn ich mich mit denen treffe, reden sie stundenlang ununterbrochen von ihren Kids.
Klar, kann ich nicht mitreden, aber wenn ich dann mal sowas sage wie: "Also, wenn ich mal ein Kind habe, dann hat das mit 5 Jahren keine Windeln mehr an", dann bekomme ich giftige Blicke zugeworfen und ein "Werd du erstmal Mutter!!!" :bissig
Deshalb habe ich Besuche bei meinen Freundinnen, die Kinder haben, fast komplett eingestellt, habe ja jetzt auch eine gute Ausrede, da ich in den USA lebe.
Aber auch wenn ich Urlaub mache in Deutschland, versuche ich es zu vermeiden mich mit den "Mamas" zu treffen. Trotzdem konnte ich es nicht vermeiden, einer Freundin über den Weg zu laufen (natürlich war die schreiende und nörgelnde Tochter dabei). Eigentlich wäre mir meine Freundin garnicht aufgefallen im Kaufhaus, aber ich hörte das Kind rumquengeln und das ging mir so auf den Keks, dass ich mich nach dem Schreihals umblickte und da stand sie, eine meiner Sandkastenfreundinnen mit einem ihrer Kinder.
Also ging ich hin und was war Thema Nummer eins? Die Kiddos natürlich :down

Manchmal schreibt sie mir eine e-Mail, in der sie sagt, dass sie mich beneidet, dass ich studiert habe und mit 32 ins Ausland bin für eine Praktikum. Sie würde das auch so gerne nachholen, aber das geht ja jetzt nicht mehr wegen der Kids.
Arbeiten geht sie auch nicht und sie hat keine Zeit für sich selbst, sagt sie. Ihr Mann kommt abends von der Arbeit heim und geht nach dem Duschen gleich runter in seine Werkstatt. Sie meint, der könne die nörgelnden Kids nicht ertragen und macht sich aus dem Staub.
Wenn ich dann so ihre Geschichten höre, habe ich noch weniger Lust auf ein Kind.
Ich glaube ich belasse es bei meiner Katze und vielleicht, wenn wir mal ein Haus haben, bei einem Hundi !!!
 

Denni

Well-Known Member
:haha Vielleicht schleppt sie ihre frisch Angetrauten auch immer direkt zur Vasektomie. ;)
:totlachIst viell. Bestandteil des Ehevertrages :)

Bekindert ist ja auch ein geiles Wort!
Bei mir liegts sicher auch daran, dass die Freundin plötzlich nicht mehr so meine Beste war, dass ich als ungewollt kinderlose Anfangzwanzigerin mit ihrem "hast Du das gesehen" und "wir haben die Masern" nihct umgehen konnte :shy. Aber nur ein bisschen - wirklich! :gruebel
 

Stern

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Ja, es ist so ein klassischer Fehler dass man/frau als Eltern immer ueber die Kinder quatschen will. Ist doch genau dasselbe, wie wenn der befreundete Physiker ueber nichts anderes als den Beruf spricht. Nicht jeden interessiert es.

Damit macht man Freundschaften kaputt.

Wenn ich mich mit kinderlosen Freunden treffe, dann geniesse ich es, dass ich mal nicht ueber mein Kind spreche, sondern eben mal etwas anderes hoere.
 
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