Ach...darf ich fragen, warum ihr nicht mehr in die USA wollt.
Mir geht es ähnlich wie Ezri und dem Admin - habe mehr als 10x an der Greencard-Lotterie teilgenommen und nie gewonnen. Aus heutiger Sicht "Glück" gehabt.
Warum hat sich meine Meinung geändert - diverse Gründe.
Ich bin sicherlich ätler geworden, Familie, Haus, ... und man merkt mit der Zeit, wie gut so ein soziales Netz ist.
Ich persönlich kann da auch viel aus erster Hand schreiben, da ich nun mehrere amerikanische Arbeitgeber hatte (und aktuell habe) in Los Angeles. Toronto (ja, Kanada, hat mir aber die Unteschiede vor Augen geführt) und aktuell San Francisco. Bei allen war ich direkt dort unterstellt, es gab keine deutsche Niederlassung.
Da merkt man bei seinen Kollegen, wie sehr die sich überarbeiten müssen und wie die einen anschauen, wenn man 30 Tage Urlaub hat und diese auch nimmt. Oder das Krankenversicherung für mich kein "Benefit" ist, sondern dass man das einfach hat.
Für mich also das beste aus beiden Welten: deutsche Sozialstandards mit amerikanischen Speed (ist ein Startup, dass gerade den Bereich Startup verlässt und darüber hinauswächste). Und ein Bay Area Gehalt im Berliner Umland ist so falsch nicht
Urlaub in den USA: sehr, sehr gerne
Arbeiten für eine agiles Startup: genau mein Ding
Die Frundlichkeit und Offenheit der Kalifornier: super
Arbeiten und Leben dort zu deren Arbeitszeiten, Benefits und Mieten: sicher nicht mehr, wäre mir das Risiko zu hoch (man schnell aufsteigen aber eben auch fallen - man gehe nur mal in San Francisco nach Sonnenuntergang durch Downtown vorbei an all den Luxusläden - die Eingänge sind dann die Schlafplätze der Obdachlosen (und in L.A. arbeitete ich in Santa Monica, das war nicht viel besser...)
Die politische Entwicklung der letzen Jahre habe ich daher auch recht nah mitbekommen, wobei in Kalifornien ja eher weniger Trump-Fans sind. Aber das ganze Zwei-Parteien-System heizt die Stimmung schon sehr auf...