Deutsche brauchen keine Greencard - und andere Dinge, die Amerikaner zu wissen meinen

spot

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:D

Die Frage, wo es schöner ist zum Leben, wird mir eigentlich in den USA jedes Mal gestellt, wenn jemand neu mitbekommt, dass ich Immigrantin bin. Ich hass' die Frage, vor allem deswegen, weil ich das Gefühl, dass sie fishing-for-compliments-mäßig stur darauf abzielt, dass man nun drauflosschwärmen soll, wie superklasseknorkeastreinschnaftefantastischtoll hier alles ist. Mach ich folglich nicht, bin ja keine Aufziehpuppe. :D

Sondern sagst stattdessen...?
 
S

Selfkant

Guest
:D

Die Frage, wo es schöner ist zum Leben, wird mir eigentlich in den USA jedes Mal gestellt, wenn jemand neu mitbekommt, dass ich Immigrantin bin. Ich hass' die Frage, vor allem deswegen, weil ich das Gefühl, dass sie fishing-for-compliments-mäßig stur darauf abzielt, dass man nun drauflosschwärmen soll, wie superklasseknorkeastreinschnaftefantastischtoll hier alles ist. Mach ich folglich nicht, bin ja keine Aufziehpuppe. :D

Da ich ja hier schon etwas laenger lebe, und daher oft aelter bin als viele der Fragenden, frage ich zurueck, wie sie es denn hier finden, da sie ja noch nicht solange hier sind wie ich! :opa
 

Emmaglamour

Well-Known Member
Greencard
Sondern sagst stattdessen...?
Ach, das halte ich variabel, je nach Stimmungslage und konkretem Gegenüber. Manchmal sage ich irgendwas in der Art, dass beide Länder schön sind und ihre Vorzüge haben, sich aber schlecht vergleichen lassen, manchmal sage ich, dass beide Länder Vor- und Nachteile haben und dass es gut ist, wenn man - wie ich - wählen kann, wo man sein möchte, etc. Manchmal picke ich mir einen konkreten Aspekt raus, den ich als positiv benenne (gern einen Aspekt, der mit dem Land nur in zweiter Linie zu tun hat, etwa, dass ich es genieße, bei Männe leben zu können und die Distanzbeziehung ein Ende hat oder, dass ich für den Beruf ausgewandert bin und es nicht bedauere). Was ich allerdings nie mache, ist Deutschland-Bashing. Der Tag, an dem ich einem Ami gegenüber mein wunderbares Heimatland schlechtrede, wird nicht kommen. ;)
 

Lileigh

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Citizen
Was ich allerdings nie mache, ist Deutschland-Bashing. Der Tag, an dem ich einem Ami gegenüber mein wunderbares Heimatland schlechtrede, wird nicht kommen. ;)


Das mache ich aber auch nicht, genauso wenig wird es von mir bewusstes Schlecht-reden ueber die Heimat meines Mannes geben. Das man Vor- und auch Nachteile aufzaehlt, ist klar. Aber ein Bashing wird es nicht geben, auch ueber andere Laender nicht.
Deswegen stoesst es mir langsam ein wenig auf, wenn meine Kollegin mich als "so weird" bezeichnet und nicht mal erklaeren kann, warum. Das macht sie nun an einer Dokumentation fest, die sie vor kurzem (!) gesehen hat.

Ansonsten hab' ich nur positive Erfahrungen mit meinen Mitmenschen gemacht, wenn man mal meine Schwiegereltern aussen vorlaesst. Alle sind immer durchweg begeistert und wenn man wie ich in einem Staedtchen lebt, das eigentlich nur existieren kann, weil das Militaer hier zuhause ist, dann trifft man eigentlich sehr viele Soldaten, die in Deutschland stationiert waren und das freut mich, genauso wie es sie freut. Sie probieren dann ihre Sprachkuenste aus und erzaehlen mir, wie toll sie es fanden und im Vergleich schneidet Deutschland bei fast allen immer besser ab als die eigene Heimat.
Und dann trifft man eben die Mitmenschen, die eigentlich nur das sehen, was sie sehen wollen und die auch fuer vieles nicht offen sind.
Mit denen muss ich mich aber nicht abgeben.

Ansonsten bin ich recht ehrlich, wenn ich gefragt werde, wie es mir hier gefaellt, sag' ich genau das, was ich in dem Moment denke und meist endet es haeufig damit, dass ich mich ueber die nicht vorhandenen Fahrkuenste vieler Schwachmaten hier in dem Staedtchen auslasse. Und das schoene, man stimmt mir immer zu. :applaus

Und ganz besonders freue ich mich, wenn ich auf einen Leidensgenossen treffe. Ein Waliser, der mit einer Amerikanerin verheiratet ist. Fuer mich persoenlich ist es eben immer noch etwas anderes, wenn jemand aufgrund eines stationierten Soldaten hier gelandet ist oder aus freiwilligen Stuecken hier rueber wollte. Er und seine Frau sind auch freiwillig hier und da tauscht man sich eben manchmal aus und ausserdem LIEBE ich seinen Akzent. Der koennte mich stundenlang vollquatschen. Herrlich!
 

Suze

Well-Known Member
Citizen
Und ganz besonders freue ich mich, wenn ich auf einen Leidensgenossen treffe. Ein Waliser, der mit einer Amerikanerin verheiratet ist. Fuer mich persoenlich ist es eben immer noch etwas anderes, wenn jemand aufgrund eines stationierten Soldaten hier gelandet ist oder aus freiwilligen Stuecken hier rueber wollte. Er und seine Frau sind auch freiwillig hier und da tauscht man sich eben manchmal aus und ausserdem LIEBE ich seinen Akzent. Der koennte mich stundenlang vollquatschen. Herrlich!

Hihi, ja die Waliser haben schon einen besonderen Akzent, obwohl ich mich bei meinem walisischen Kollegen beim Zuhoeren immer ziemlich anstrengen muss :)
 
Ach ja, mich fragen hier grad alle Deutschen, ja aber wo ists denn schöner, hier oder da zum leben? Dort ists ja nix oder, wegen Krankenversicherung, usw. Amis essen nur Fast Food, sind alle dick und keiner ißt Obst oder Gemüse und kochen können sie auch alle nicht. Hab ich heute erst wieder gehabt. Von einer Dicken. hahaha :)

Da ist aber nun auch einiges wahres dran, also jedenfalls bezueglich Krankenversicherung und nicht kochen (koennen oder wollen?). Also ich kenne einige Amerikaner, die praktisch nie selber kochen (vielleicht einmal im Monat...)
 

Lileigh

Well-Known Member
Citizen
Da ist aber nun auch einiges wahres dran, also jedenfalls bezueglich Krankenversicherung und nicht kochen (koennen oder wollen?). Also ich kenne einige Amerikaner, die praktisch nie selber kochen (vielleicht einmal im Monat...)

Ich muss auch sagen, dass die Kollegin mit den sensationellen Geographiekenntnissen, da absolut ins Klischee passt. Wenn die auf jemanden trifft, wird er sich leider bestaetigt fuehlen.

Meine Kollegin isst liebend gerne Burger und wenn wie nach Hause kommt (Mitternacht), hat ihre Freund den Grill angeschmissen. Das Gewicht kann man sich bei ihr also vorstellen. Sie findet Essen aus anderen Laendern grundsaetzlich abstossend. Sie gibt zu, dass sie nicht kochen und darin auch keinen Sinn sieht. Es gibt ja schliesslich genug Restaurants in der Umgebung.
Wenn ich erzaehle, was ich so koche - und das ist jetzt wirklich nichts ausgefallenes (also nix mit "im Dialog am soundso";)) - schaut sie mich immer ganz entgeistert an.
Fuer sie ist es absolut unverstaendlich wieso ich mir die Muehe mache ohne Fertigmix zu kochen oder zu backen. Und ich verteufel' das alles nicht, aber ich finde es so ueberaus (ent)spannend das alles selbst zu machen und ich kenne es gar nicht anders von zuhause aus.

Wie gesagt, ich hab' nichts gegen irgendwelche Fertigprodukte und mal 'nen Burger von Chick-fil-a;), aber das man so gar nicht kocht und das Geld lieber in alle moeglichen fast Food Restaurants steckt, finde ich mehr als befremdlich (wenn man sowieso schon food stamps bekommt). Und sie passt da leider absolut in das Bild und findet alles andere absolut *waeh*, hat es aber selber noch nie probiert.

Und es reicht, wenn jeder Tourist einmal im Urlaub so einer Type begegnet. Das Extreme bleibt eher im Gedaechtnis als die anderen stinknormalen Menschen, denen man auch begegnet ist.
 
Ich muss auch sagen, dass die Kollegin mit den sensationellen Geographiekenntnissen, da absolut ins Klischee passt. Wenn die auf jemanden trifft, wird er sich leider bestaetigt fuehlen.

Meine Kollegin isst liebend gerne Burger und wenn wie nach Hause kommt (Mitternacht), hat ihre Freund den Grill angeschmissen. Das Gewicht kann man sich bei ihr also vorstellen. Sie findet Essen aus anderen Laendern grundsaetzlich abstossend. Sie gibt zu, dass sie nicht kochen und darin auch keinen Sinn sieht. Es gibt ja schliesslich genug Restaurants in der Umgebung.
Wenn ich erzaehle, was ich so koche - und das ist jetzt wirklich nichts ausgefallenes (also nix mit "im Dialog am soundso";)) - schaut sie mich immer ganz entgeistert an.
Fuer sie ist es absolut unverstaendlich wieso ich mir die Muehe mache ohne Fertigmix zu kochen oder zu backen. Und ich verteufel' das alles nicht, aber ich finde es so ueberaus (ent)spannend das alles selbst zu machen und ich kenne es gar nicht anders von zuhause aus.

Wie gesagt, ich hab' nichts gegen irgendwelche Fertigprodukte und mal 'nen Burger von Chick-fil-a;), aber das man so gar nicht kocht und das Geld lieber in alle moeglichen fast Food Restaurants steckt, finde ich mehr als befremdlich (wenn man sowieso schon food stamps bekommt). Und sie passt da leider absolut in das Bild und findet alles andere absolut *waeh*, hat es aber selber noch nie probiert.

Und es reicht, wenn jeder Tourist einmal im Urlaub so einer Type begegnet. Das Extreme bleibt eher im Gedaechtnis als die anderen stinknormalen Menschen, denen man auch begegnet ist.

Aber ich kenne das nicht nur von solchen Prachtexemplaren. Sondern ganz normale Durchschnittsleute, die sich jeden Abend irgendwo ihr Essen abholen oder gleich dort verzehren.
Also meine Schwiegermutter z. B. kocht eigentlich auch nur sehr selten und geht sicher 4-5 mal in der Woche Essen...
 

Evi

Well-Known Member
Wie gesagt, ich hab' nichts gegen irgendwelche Fertigprodukte und mal 'nen Burger von Chick-fil-a;), aber das man so gar nicht kocht und das Geld lieber in alle moeglichen fast Food Restaurants steckt, finde ich mehr als befremdlich (wenn man sowieso schon food stamps bekommt). Und sie passt da leider absolut in das Bild und findet alles andere absolut *waeh*, hat es aber selber noch nie probiert.

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Hast du "Food Inc" gesehen, wo sich die Familie beschwert, dass sie kein Geld fuer gutes Essen haben weil alles fuer Medikamente gegen hohen Blutdruck, Herzprobleme, Fettleibigkeit, Depression etc draufgeht? Hmmm...frag mcih was passieren wuerde wenn man zwar 100 Dollar fuer einen Wocheneinkauf ausgibt abre letztendlich davon tatsaechlich ne vierkoepfige Familie KOMPLETT ernaehren kann, mit allem bibabo.

Ich koche auch immer selber und mach mir manchmal die "muehe" kurz auszurechnen wieviel denn nun dieses Essen gekostet hat und da kommen wir manchmal am Tag auf 8 Dollar/Familie fuer ALLES. Da kann auch kein Dollarmenue mithalten (von der Vitaminmenge her schon gesehne nicht).
 

ForeverNewbie

Well-Known Member
Ich koche auch immer selber und mach mir manchmal die "muehe" kurz auszurechnen wieviel denn nun dieses Essen gekostet hat und da kommen wir manchmal am Tag auf 8 Dollar/Familie fuer ALLES. Da kann auch kein Dollarmenue mithalten (von der Vitaminmenge her schon gesehne nicht).
:winke den Vergleich haben wir auch mal gemacht. Insgesamt bin ich auf 25€/ Woche gekommen, da war aber auch wirklich schon frisches Fleisch dabei, jede Menge Obst und Gemüse und auch 'unnützer' Kram wie Gummibärchen (hätte man also noch reduzieren können). Wer bei uns jeden Tag in die Mensa geht, hat da auch schon fast diese Grenze erreicht.
 
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