Auswandern und Nostalgie

lamissv

Well-Known Member
Ja, interessant wird das mit den Freundschaften bei mir sicher auch. Jetzt wollen natürlich alle noch kommen, aber das sieht sicherlich irgendwann auch anders aus.
Ich plane zu Weihnachten nach D zu kommen, um das Weihnachtsfest bei meinen Eltern zu verbringen. Letztes Jahr war ich nämlich in den USA.
So langsam überwiegt übrigens die Freude... bin aufgeregt, im positiven Sinne.
Verena
 

mckenna

Member
Hallo , also bei mir ist es ja auch noch sehr frisch und ich komme ja auch aus dem Ruhrgebiet und habe da auch immer sehr gerne gewohnt.
New York ist aufregend und zum Glueck hat mein Liebster viele gute und interessante Freunde und Bekannte aus allen moeglichen Bereichen so dass ich da schon mal ein paar Bekanntschaften knuepfen konnte.
Ich habe ja einen kleinen Sohn (6 Monate jetzt) und da wir ihn zweisprachig erziehen habe ich mir im Internet #Meetup# eine zweisprachige Motherand Child Group gesucht, das ist auch ganz nett.
Was ich am meisten vermisse zur Zeit ist meine Selbststaendigkeit und Unabhaengigkeit. Nach Jahren der Arbeit fehlt mir das schon und auch meine allerbesten Freunde und natuerlich meine Familie, die ja jetzt auch meinen Sohn nicht so wirklich kennenlernen...
Ich hab dann und wann ziemlichen wohnungskoller, aber das liegt mehr an der Mutterschaft hier, ohne gute Freunde und Leute die mal so vorbeikommen.
Manches, gerade in Bezug auf Kindererziehung ist mir hier sehr fremd, auch die medizinischen Empfehlungen sind anders.
Naja, mache jetzt noch ein Seminar ab Ende des Monats und lerne fuer meine US Zulassung. Ab September dann noch einen Kurs und jede Woche einmal Sport,
ich war und bin Optimist, manchmal hab ich aber schon eine Heulstunde...das ist denke ich nomal...
Jetzt ist auch noch meine Lieblingskneipe "de Prins" in Essen abgebrannt, was soll ich also noch da?????:hust
Es ist halt ein Uebergang, der dauert immer ein bisschen! Denk positiv!:willkommen
 

Nueddel

Well-Known Member
Im Moment mache ich vieles "zum letzten Mal"... und mir wird etwas wehmütig.


Klar, Du bist jetzt in der Phase wo es ernst wird. Mein Tipp: Nicht zu viel nachdenken, sondern Tag fuer Tag das machen, was ansteht. Beweg Dich auch viel, koerperliche Erschoepfung hilft bei mir immer gut in solchen Phasen.

Du weisst doch im normalen Leben auch nicht immer, ob Du jemanden gerade zum letzten Mal siehst oder etwas zum letzten Mal machst. Und in ein/zwei Jahren bist Du auf Heimabesuch und machst natuerlich vieles auch mal wieder, oder etwas anders und hier drueben kommt so viel dazu, was Du auch geniessen wirst.

Im Moment heisst es Durchhalten. Ich dreucke Dir ganz fest die Daumen!
 

Ilka

Well-Known Member
Bei mir planen/sagen auch einige, dass sie uns dann besuchen kommen möchten...einzig meine Cousine sagte mir dann...guck Dich schon mal nach schönen Motels für uns um, damit wir wissen, wo wir dann schön wohnen können....allen anderen sage ich schon direkt, dass wir erstmal wahrscheinlich eh mit Glück ein 3 bdr Apartment kriegen können...von einem Gästezimmer ist dann zuerst eh nicht die Rede...in Midland ist die Häusersituation echt blöde (3 bdr. houses kosten zur Miete gut und gerne $1,500 aufwärts in miesen Wohnlagen immer noch $900)...nur ohne downpayment kriege ich bestimmt kein Haus finanziert, obwohl die mortgage dann sogar schon geringer als die Miete wäre, wenn ich den mortgage calculators glauben darf

....also, Besuch muss sich bei uns dann ggf. erstmal mit einer Unterbringung im Kinderzimmer oder mit Luftmatratzen camping im Wohnzimmer begnügen...denn unsere Couch ist keine Bettcouch!

Mit viel Glück kriegen wir dann auch mal irgendwann ein 4 bdr. mit Gästezimmer! Aber ich hör dann schon alle Besucher stöhnen, weil in Midland, TX ja nu wirklich nicht besonders viel zu sehen und zu machen ist....die sollen sich nen RV mieten und dann durch Texas gondeln und bei uns einen two day layover machen!
 

lamissv

Well-Known Member
Puh, gestern gab's ne große Abschiedsfeier. Bei Verwandten und so war alles toll, aber als meine Freunde kamen, wurde ich schon sehr wehmütig. Sie haben ein Video für mich gemacht mit Ausschnitten aus den Sachen, die wir in den letzten Jahren so gefilmt haben und kleinen Aufnahmen, auf denen sie mir "Tschüss" sagen und Lieder singen.
Mein bester Freund hat das sehr gut gemacht, und ich wurde auch prompt traurig. Der Abschied war die reinste Heulorgie.
Tja, morgen früh dann die engste Familie... Mal sehen.
Ich war eigentlich die ganze Zeit sehr "im Moment", nur manchmal war der Moment halt traurig.
Und heute das letzte Mal auf Schalke! Das könnte auch traurig werden... :-)
Verena
 

i-love-nyc-schaanel

Well-Known Member
@lamissv, ich verstehe, dass du traurig bist. Es ist nicht leicht seine gewohnte Umgebung und geliebte Menschen zu verlassen. Aber du wirst so viel Neues und Schönes kennenlernen....

....und es wird dann, mit der Zeit, besser. :winke

Ehrlich, ich wäre glücklich diesen Weg gehen zu dürfen. ;)
 
W

Wisi

Guest
Well, ich war damals beim Abschied tot traurig und waer am liebsten erst gar nicht in den Flieger gestiegen war aber zu stolz die Sache abzublasen. In den USA angekommen ging's dann wie ein Whirlwind volle Pulle ohne Ruecksicht auf Verluste in den Alltag rein. Dadurch wurde der Abschiedsschmerz erstmal verdraengt und irgendwie hat sich dann auch die Neugier breit gemacht und ich hab mich irgendwie eingelebt. Vermisst hab ich zu Anfang dennoch sehr viel, vorallem natuerlich meine Familie und Freunde.

Es gab Jahre da war ich wirklich zu tiefst ungluecklich und auch da hat mich nur mein Stolz und der Mangel an Energie fuer einen weiteren Neuanfang davon abgehalten nach D zurueck zu gehn.
Dann hab ich hier meine eigene Familie gegruendet und hab mich dadurch mehr und mehr hier verwurzelt, mich immer wohler gefuehlt und konnte so auch endlich gluecklich leben... aaaber eins wird sich nie und nimmer mehr aendern, das Verhaeltnis mit meiner Familie in D wird nie mehr so sein wie es mal war und ich werde nie wieder so an ihrem Leben teilnehmen koennen wie ich das in D getan habe... und tief im Herzen verankert bleibt auch immer der Schmerz ueber den Verlust.
 
W

Wisi

Guest
Ich glaube der Wille zu besuchen ist bei allen da, aber das Leben geht weiter.

Ingrid,

da hast Du den Nagel mitunter auf den Kopf getroffen... und nicht nur geht das Leben weiter sondern Umstaende aendern sich, sind aus der Hand wie z.B. die Flugpreise.

Wir hatten vorgehabt alle 2 Jahre nach D zu fliegen und zwischendrin wollten dann meine Eltern kommen... well, was soll ich sagen, ich war in 22 Jahren USA 4 mal in den USA, das erste Mal nachdem ich 3 Jahre lang in den USA war, dann 7 Jahre rauf, das naechste Mal 4 Jahre spaeter und das letzte Mal letztes Jahr auch nur weil meine Mama im Sterben lag denn eigentlich hatten meine Eltern vorgehabt uns zu besuchen. Fuer oefter hatten wir einfach weder Geld noch Zeit egal wie sehr wir uns es vorgenommen hatten.
Meine Eltern kamen uns insgesamt 5 mal besuchen, auch fuer sie hat es nicht oefter hingehauen.

Bei uns war meine beste Freundin vor Jahren einmal, seitdem hatte sie kein Geld mehr zum besuchen.

Freunde haben mich noch nie besucht... meine Schwester war 4 mal zu Besuch hier, mein Bruder noch nie, meine Patentante einmal und das war es auch schon fuer Besuch aus D.

Lag nicht mal daran, dass keiner kommen wollte sondern wie geschrieben einfach daran, dass Zeit und Geld gefehlt hat und das Leben halt auf beiden Seiten weiter geht.

Mein Mann wuerde lieber in ein anderes Land im Urlaub fliegen. Mal sehen was noch kommt.

Da muss ich ganz ehrlich sagen, dass es mir da ganz genauso geht... eigentlich nicht mal in ein anderes Land sondern einfach nur mal wirklich in Urlaub fliegen egal wo hin denn bisher waren wir erst einmal in der ganzen Zeit in Urlaub sonst immer auf Besuch bei Verwandtschaft hueben wie drueben.
 
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