Helikopter-Eltern

Lileigh

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Oehm, ich bin nach 1978 geboren und der erste Text passt wunderbar zu meiner Kindheit. Der zweite ist dafuer Quatsch.

Und die, die sich ueber die ueberbehuetete Kindheit der Kinder der 90er - und danach - beschweren, sind doch die Eltern dieser Kinder ;-) Eventuell sollte mal endlich einer einen Text ueber diese Eltern - die Kinder der 60er und 70er - schreiben und nicht jedesmal die juengeren Generationen veralbern, die ja nun nichts dafuer koennen, wenn deren heutige Erziehung von Paranoia beeinflusst wird. Das Verhalten der juengeren Generation ist nunmal das Resultat der aelteren Generation und einer kompletten Gesellschaft.
 

Blauregen

Well-Known Member
Also ich habe in Deutschland jahrelang Eltern-Kind-Sportgruppen geleitet und habe da auch zunehmend beobachtet, dass viele Muetter ihre Kinder sehr gehemmt haben aus uebertriebenem Sicherheitsbeduerftnis. Statt sie einfach mal probieren zu lassen und auch mal abstuerzen zu lassen (es lagen immer genug dicke Matten da!), hiess es dann "nein, das kannst du noch nicht, das ist zu gefaehrlich". Ich fand das so traurig fuer die Kinder, ihnen die Erfolgserlebnisse vorzuenthalten, und auch die Misserfolge...

In meinen Sportgruppen in der Grundschule hatte ich dann immer wieder Kinder, die ohne die Mama dabei dann ihre Grenzen ueberhaupt nicht kannten. Da konnte ich dann froh sein, wenn die sich bei einem schwungvollen Purzelbaum nicht alle Graeten brachen, so trampelig waren die manchmal.

Vielleicht ganz gut, dass ich meinen Uebungsleiterschein hier nicht anerkannt kriege ... ;)
Uebrigens hatte ich in meiner 12jaehrigen Laufbahn nicht einen einzigen schwereren Unfall - blaue Flecke mal ausgenommen - der im regulaeren Uebungsbetrieb passiert ist. Wenn mal was war, dann haben die Kids einfach Bloedsinn gemacht.
 

anjaxxo

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Bin froh, dass meine Tochter auf Borkum grossgeworden ist. Sandra ist mit dem Fahrrad zur Schule gefahren, hat in den Duenen gespielt (nein, nicht in den Randduenen und auch nicht zur Brutzeit) und am Strand. Sie und ihre Freundinnen waren bis zum Dunkelwerden draussen und haben sich auch dreckig gemacht.
Berlin waere da wohl anders....
 

Ezri

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Eventuell sollte mal endlich einer einen Text ueber diese Eltern - die Kinder der 60er und 70er - schreiben und nicht jedesmal die juengeren Generationen veralbern, die ja nun nichts dafuer koennen, wenn deren heutige Erziehung von Paranoia beeinflusst wird. Das Verhalten der juengeren Generation ist nunmal das Resultat der aelteren Generation und einer kompletten Gesellschaft.

Hab ich doch in diesem Thread gepostet. Den Text haben wir schon seit Jahren hier im Forum :D


Ich hab Finn immer gewähren lassen auf dem Spielplatz und wenn ich mal weniger nervenstark war, hab ich weggeschaut. Er hat sich auch gern die Schuhe und Strümpfe ausgezogen, auch wenn es eigentlich zu kalt gewesen wäre. Na dann ist er halt barfuß auf dem Spielplatz rumgewackelt und mit ner Mütze brauchte ich ihm gar nicht erst ankommen.

Andere Muttis, so habe ich es beobachtet, wurden nicht selten panisch, wenn ihr Kind sich auch mal auf dem Klettergerüst ausprobieren wollten und ihre schrille Schreie haben das Kind dann erst recht erschreckt und aus dem Gleichgewicht gebracht. :vogel
 

Pitty

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Ich denke diese Helikoptereltern werden von den hysterischen Medien in ihrem Glauben gefördert. Wenn man Angst hat wird man manipulierbar und trifft dann Kaufentscheidungen die eher weniger überlegt sind.
 

Blauregen

Well-Known Member
Und wie oft sieht man das nicht, dass ein Kind hinfaellt, kurz guckt ob Mama zugeschaut hat, ggf anfaengt zu bruellen, aber bei Publikumslosigkeit einfach weiterspielt... Boah, die hab ich gefressen... Aber das ist nun kein typisch amerikanisches Gehabe, das gibt's auch in D.

Ich glaube, hier drueben haette ich oefter mal Aerger bekommen mit meinen Erziehungsmethoden. Ja, auch unsere waren zu unpassenden Jahreszeiten barfuss draussen. Ich habe sie sich sogar ihre Finger verbrennen lassen beim Kokeln. Und sie wussten ganz genau, dass sie nicht zu jaulen brauchten, wenn sie sich trotz Vorwarnung weh getan hatten. Aber so haben sie auch gut gelernt, dass meine Warnungen durchaus Ernst zu nehmen waren. Das fanden viele andere Muetter in Deutschland schon schrecklich, ich will gar nicht wissen, wie ich hier damit angeeckt waere
 

Blauregen

Well-Known Member
Im Schuljahr 2011/12 war unsere grosse Tochter im Schueleraustausch und wir hatten in der Zeit 3 verschiedene Gastsoehne bei uns zu Besuch (aus Brasilien, Sued-Korea und Argentinien). Einen Ami hatten wir nicht, aber auch die gab es in unserem Bezirk und wir haben etliche wilde Stories mitbekommen. Gerade die aus den anscheinend ueberbehueteten Elternhaeusern haben gerne mal im Austausch ueber die Straenge geschlagen, weil sie mit der ploetzlichen Freiheit einfach nicht klar kamen und es total uebertrieben haben. Vor allem mit dem Alkohol
 
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