Diskussion zur rosa Brille

anjaxxo

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Und manche sind so wie ich, und lassen sich alle Hintertuerchen offen.
Wobei ich mal gelesen habe...irgendwo...dass Auswanderer, die mit einem Bein in Deutschland bleiben, meistens zurueckkehren.

Ich habe meinen Job nicht gekuendigt, sondern zwei Jahre Sonderurlaub ohne Bezuege beantragt (und kann das noch bis zu 6 Jahre hinziehen), mein Zweitjob hat mir in Aussicht gestellt, mich jederzeit wieder einzustellen, meine Moebel und Habseligkeiten habe ich fuer zwei Jahre eingelagert (allerdings rechne ich eher damit, dass meine Tochter wiederkommt und dann schon einen ganzen Hausstand hat).

Tja, Job habe ich noch nicht, aber die besten Vorsaetze erst einmal zu nehmen, was ich kriegen kann und dann weitersehen.

Wie es ist, mit meinem Mann zusammenzuleben, weiss ich nicht. Uns wurde ja nie die Chance gegeben, das Zusammenleben auszuprobieren.
Ich bin seit 6 Jahren allein und mein Mann auch, es knallen also zwei Eigenbroedler zusammen, die erst einmal wieder lernen muessen, Kompromisse zu machen.

Wie es weitergeht?
Ich werde euch alle auf dem Laufenden halten.
Rosarote Brille ist das wohl nicht, was?
 

Wendy

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Weißt Du - was spricht dagegen, NICHT alle Brücken abzubrechen? Muß man das denn? Du läufst doch vor nichts weg. Freunde sind auch nach Kanada ausgewandert - die hatten hier noch eine Eigentumswohnung. Nun - nach etwa 5 Jahren sind sie zurück gekommen. Dabei hat es ihnen durchaus gefallen, sie haben beruflich Fuß gefaßt. Aber sie haben gemerkt, daß man halt doch sehr weit von der Familie weg ist und wenn man was ist, mal schnell kommen ist halt nicht. Sie wollten es probieren - es lief gut, aber sie haben festgestellt, daß ist nicht der Rest ihres Lebens dort.

Und meine Freunde in SFO haben auch hier noch die Wohnung, die ihnen gehört. Sie wollen in den USA die Staatsbürgerschaft annehmen - aber die deutsche beibehalten. Sie wollen in den USA blieben - aber warum soll man so tun, als ob das Leben in Deutschland nicht mehr existiert oder am besten vergessen wird.

Die "realistischen" wissen: Überall wird mit Wasser gekocht. Und manchmal schmeckt die Suppe aus dem Wasser hier besser und manchmal dort. Das weiß man erst, wenn man probiert hat. Klug ist es, sich dann entscheiden zu können.

Es gibt gar keinen Grund (ganz im Gegenteil), hier alles unwiderruflich aufzugeben.

Vor allem, wenn Dein Arbeitgeber Dir ausdrücklich die Möglichkeit offen läßt. Du wärst ja mit der Muffe gepufft, das nicht in Anspruch zu nehmen!

Liebe Grüße

Wendy
 

Ezri

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Och, ich hab auch vor Jahren eine Auswanderin erlebt, die hatte die Schweizer Stabü angenommen und ihren deutschen Pass verbrannt. Warum weiß ich nicht, aber jeder Jeck is anders.

Was ich allerdings blöd finde, sind Leute, die Rückwanderern Versagen vorwerfen. Ich seh kein Versagen darin, seine Meinung zu ändern und zurückzukehren.
 

anjaxxo

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Vor allem, wenn Dein Arbeitgeber Dir ausdrücklich die Möglichkeit offen läßt. Du wärst ja mit der Muffe gepufft, das nicht in Anspruch zu nehmen!

:totlach Das hast du ja nett ausgedrueckt...lol
Aber du hast sicher Recht.
Ich denke ich kann mit dem Gefuehl gehen, wenn gar nix klappt, dann gehts halt zurueck...und Hartz IV wartet dann nicht auf mich, ich hab dann ein paar Tausender in den Sand gesetzt und das war schon alles.

Vielleicht will mein Mann ja auch in sechs Jahren mit mir nach Deutschland kommen, wir haben schon mal darueber gesprochen. Er findet es total toll hier, aber moechte natuerlich seine Tochter nicht da lassen und nicht mehr sehen koennen, in 6 Jahren kann aber alles anderes aussehen, vielleicht will sie dann ja mit.

Vielleicht bleiben wir auch alle in den USA, vielleicht geht meine Tochter zurueck, vielleicht auch nicht.

Man kann die Zukunft nicht planen, aber ist doch nett zu wissen, dass man weich faellt.
 

Wendy

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Warum sollte man die Matratze zum weich fallen wegräumen und auf Beton purzeln? Damit beweist man ja nu gar nichts....

Wendy
 

Ezri

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Weil der erste Post in diesem Thread so gelungen ist, habe ich das Thema an eine etwas passendere Stelle verschoben und oben angepinnt. :up
 

Stier00

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Man sollte doch immer einen Plan B haben.

Auch werde sicherlich nicht alle Brücken hinter mir abrechen, zur Zeit könnte ich das auch gar nicht. Wenn mein Vorhaben funktioniert, so wie ich mir das vorstelle und ich xx Jahre in den USA gelebt und gearbeitet habe, kann ich immer noch die letzte Brücke abbrechen ...

Und wenn es nicht funktioniert? Bin ich dann ein Versager? Ich meine nicht. Ich würde mich als Versager fühlen, wenn ich den Traum habe und zu feige bin zu versuchen ihn zu realisieren.

Von vielen, mit denen ich über mein Vorhaben gesprochen habe, habe ich zu hören bekommen "... in den USA ist ja alles besser ...". Das zeigt, wie uninformiert viele sind. Ja, in den USA ist einiges besser, aber auch einiges schlechter wie in Deutschland. Darüber muss sich jeder im klaren sein. (Im übrigen ist besser und schlechter häuftig subjektiv).
 

Ezri

Adminchen
Administrator
Es gibt da so ein Sprüchlein: Die Preussen haben die Bürokratie erfunden, die Amerikaner haben sie perfektioniert.
Wenn jemand meint, in den USA sei es weniger bürokratisch wie in Deutschland, der sollte einfach mal jemanden fragen, der dort lebt :)
 

anjaxxo

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Wenn jemand meint, in den USA sei es weniger bürokratisch wie in Deutschland, der sollte einfach mal jemanden fragen, der dort lebt :)

Es reicht schon jemanden zu fragen, der durch den Visum-Prozess gegangen ist, um festzustellen, dass es in den USA auch nicht anders ist als in Deutschland.
Eine Zeile zu tief unterschrieben....schwupps, aller Unterlagen zurueck und neu ausfuellen.
Eine Steuererklaerung zu wenig abgegeben, die einfach haette kopiert werden koennen, denn einmal war sie ja da, schwupps, alle Unterlagen zurueck und noch einmal einreichen.
Formular nicht in Grossbuchstaben ausgefuellt, schwupps, alles wieder zurueck...usw usf...
 
S

Selfkant

Guest
Es gibt da so ein Sprüchlein: Die Preussen haben die Bürokratie erfunden, die Amerikaner haben sie perfektioniert.
Wenn jemand meint, in den USA sei es weniger bürokratisch wie in Deutschland, der sollte einfach mal jemanden fragen, der dort lebt :)
Die Federal Buerokratie kann sich stolz mit der deutschen Buerokratie messen (und wuerde eventuell den preis der Superburokratie gewinnen). Die lokale Buerokratie ist fuer die meisten Leute jedoch etwas einfacher als in Deutschland, solange nichts aussergewoehnliches gemacht werden muss. Wenn das aber der Fall ist (etwa: letztes Jahr hast Du Hundesteuer bezahlt, wieso dieses Jahr nicht), da muss man mit Beweisen und Erklaerungen die Leute ueberzeugen, dass der arme Hund leider vor kurzem verstorben ist (und wenn noetig Erklaerungen der Nachbarn beifuegen, dass der Hund wirklich nicht mehr auf dem Grundstueck rumlaeuft!)
 
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