Auswandern nach Florida - wie ist es möglich?

Emmaglamour

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Greencard
Zu den Bearbeitungszeiten der Visa, sollte Du eines bedenken: K-1 (Verlobtenvisum) geht zwar grundsätzlich erst einmal schneller (6-8 Monate), aber dann darfst Du bis zum Ende des AOS-Prozesses in den USA nicht arbeiten; die Zeit, die also im Vorfeld eingespart wird, wird dann im Nachhinein, wenn Du bereits in den USA bist, drangehängt. Beim CR-1 ist zwar die Vorlaufzeit länger (ca. 1 Jahr), aber dafür darfst Du ab dem Tag der Einreise sofort in den USA arbeiten. Finanziell ist folglich das CR-1 in aller Regel sinnvoller, weil Du bis zur Abreise arbeiten (und ggfs. für die Auswanderung sparen) kannst. Mit K-1 müsstest Du Dich auf ca. ein halbes Jahr Untätigkeit in den USA einrichten.

Und zur Arbeitsmarktlage hier in FL: Es ist nicht nur die arbeitslosenquote insgesamt recht hoch, sondern es ist auch zu bedenken, dass das Gehaltsniveau sehr niedrig ist. Viele Leute mit Studium und Berufserfahrung arbeiten hier für $10/Stunde ohne Benefits. Bei Ingenieuren und IT-Leuten sieht's natürlich besser aus, aber Leute mit Abschlüssen in den traditionellen Laberfächern haben es hier nicht leicht, halbwegs anständig bezahlte Jobs zu finden. Wie gut sind denn Deine Englischkenntnisse?
 

lunalee

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Hallo Emmaglamour,
das sind natürlich nicht gerade ermutigende Infos für mich. Aber besser ist es sie zu haben! Vielleicht überdenke ich den Plan noch mal, dagegen scheint die Fernbeziehung fast vorteilhafter für mich.
Ich spreche fliessend Englisch, ich bin in England in die Oberstufe zur Schule gegangen.
 

anjaxxo

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K1 dauert fast genauso lange wie CR-I und der Vorteil beim CR-I ist, dass man sofort eine Arbeitserlaubnis hat. Beim K1 muss man erst mal heiraten und dann adjustment of status filen und dann eine Arbeitserlaubnis beantragen.

Ich wuerde CR-I machen, also vorher heiraten und dann dieses Visum fuer Verheiratete filen. Aber das ist natuerlich nur meine persoenliche Meinung.
Sorry, ich dachte, ihr seid beide in Deutschland, habe ich wohl falsch gelesen, dann geht DCF natuerlich nicht.

Jobmaessig haengt sehr viel davon ab, was du gelernt hast und was du bereit bist zu tun. Da kann man dir hier nichts intelligentes zu sagen. Grundsaetzlich ist es bei nicht so hoch qualifizierten Jobs besser, vor Ort zu sein und sich zu bewerben, denn niemand will darauf warten, bis du dein Visum durch hast.
Hat dein Freund denn genug Geld dein Visum zu sponsern? Viel braucht man ja nicht dafuer, aber ein Einkommen sollte schon vorhanden sein, sonst braucht ihr einen Co-Sponsor.
 

middlestreet

Well-Known Member
Liebe lunalee,

am schwierigsten scheint für Dich wohl die Überbrückung zwischen Einreise und Arbeitsantritt zu sein? Es ist tatsächlich besser, vor Ort einen Job zu suchen, da in den USA sehr viel über persönliche Kontakte läuft. Wenn Du aber im sozialen Bereich arbeitest, bietet sich an, zunächst freiwilling irgendwo zu arbeiten. Das verhilft oft schnell zu einem Einstieg in eine bezahlte Position. Das könntest Du bei K-1 zwischen Einreise und AOS machen, oder aber, wenn Ihr eine so lange Zeit nicht überbrücken könnt, während des CR-I schon von zu Hause aus. Schau mal unter Volunteer, work, intern, organize, hire and connect. Change the world - idealist.org ob Du etwas passendes findest, was Du von Deutschland aus machen könntest. Dann kennst Du bei Deiner Ankunft schon ein paar Leute, die dann sicher auch bereit sind, Dir bei der Jobsuche zu helfen.

Und mit Job Search | one search. all jobs. Indeed.com kannst Du den Arbeitsmarkt in Deiner Wunschgegend schon mal ausfindig machen.
 

Ace

Well-Known Member
Danke, Ace! Kannst du mir etwas dazu sagen, wie ich diese Lizenz erwerben kann, was damit zusammen hängt und was es kostet? Ich hoffe, dass ich über Freunde und Bekannte vor Ort in der Stadt Chancen habe, einen Aushilfsjobs zu finden

Ich kenne mich jetzt nicht so wahnsinnig gut in deinem Bereich aus. Die Lizenz erwirbt man wohl durch ein Exam bei der Association of Social Work Boards: ASWB: Association of Social Work Boards

Eventuell könnte dir auch noch die National Association of Social Workers weiterhelfen: National Association of Social Workers

Am besten einfach mal dort nachfragen. Ich denke, du musst zuerst deinen Abschluss übersetzen und evaluieren lassen, dann kannst du eine Lizenz machen. So ist es bei den meisten Jobs, für die man eine Lizenz braucht. Möglich ist aber auch, dass du einige Kurse oder Semester studieren musst, falls dein Abschluss nicht äquivalent ist.
 

lunalee

New Member
Hallo anjaxxo, middlestreet und Ace,

ich danke Euch sehr für die konstruktiven Antworten und Verlinkungen!
Derzeit bin ich leider noch zu keinen tiefergehenden Recherchen gekommen, aber es steht nach wie vor auf meiner Agenda.

Muss mein Freund das Visum sponsern oder ist es auch möglich, dass ich selbst dafür aufkomme? Und was hat es mit dem Co-Sponsor auf sich? Entschuldigung, falls ich jetzt etwas erfrage, was in den allgemeinen Infos zum CR-I steht.

Über die speziellen Verlinkungen zum Thema Job habe ich mich besonders gefreut! Ich kann mir gut vorstellen, als volunteer bei einem sozialen Träger reinzuschnuppern. Vielleicht geht das auch schon, wenn ich meinen Freund das nächste Mal besuche? Oder darf ich als Tourist kein volunteer sein? Unser Plan ist es, durch networking (also unsere Freunde und Bekannte vor Ort mit unsen Plänen vertraut machen) vielleicht schon eine Arbeitsmöglichkeit für mich eruieren zu können.

Dann habe ich noch eine weitere Frage: könnt Ihr die Zentrale Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit in Bezug auf die USA empfehlen? Hat jemand von Euch mit dieser Erfahrung?
 

anjaxxo

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Dein Mann muss dich fuer das CR-I sponsern und falls er nicht genug Geld hat, dies selbst zu tun, muss ein Co-Sponsor gefunden werden. Das CR-I Visum ist ein Visum fuer Verheiratete.
 

middlestreet

Well-Known Member
Hallo lunalee,

meiner Meinung nach darfst Du freiwillig arbeiten, solange Du kein Geld oder sonstige Zuwendungen dafür bekommst. So etwas solltest Du strikt ablehnen, wenn Dir je etwas in der Art angeboten wird. So hat es mir zumindest mal eine career advisor gesagt, die mir Tipps für die Jobsuche in den USA gegeben hat.

Das kannst Du auch schon während Deiner Besuche machen. Die meisten freuen sich über jede Hilfe. Und dann kennen sie Dich schon, wenn Du wieder kommst. Das ist ja auch eine Möglichkeit, Dein Netzwerk zu erweitern. Also erzähl dort ruhig von Deinen Plänen und evtl. ergibt sich da auch etwas.

In den USA sind außerdem sogenannte "informational interviews" üblich. Schau mal hier: Informational Interviews Deine Bekannten und Freunde kannst Du direkt darauf ansprechen, ob sie Dir in Deinem Gebiet evtl. ein solches Interview vermitteln können bzw. Du fragst beim jeweiligen Kontakt, an den sie Dich vermitteln, ob ein solches Interview möglich wäre. Ziel ist dabei nicht ein Job bei genau dieser Person, dazu müsstest Du schon riesiges Glück haben. Aber Du kannst rausfinden, wie die Branche funktioniert, wie die Aufgaben in dem Bereich aussehen. Wenn Du einen guten Eindruck machst, denkt diese Person wieder an Dich, wenn sie von einer offenen Stelle in ihrem Netzwerk hört.

Beim Arbeitsamt hatte ich vor einigen Jahren auch mal nachgefragt. Allerdings waren die sehr auf die EU fokussiert. Aber Fragen schadet trotzdem nicht. Vielleicht gibt es in Deinem Arbeitsamt jemanden, der Dir da weiterhelfen kann. Die Bearbeiter sind ja höchst unterschiedlich.

Und zum sponsern: Die Untergrenze für das Sponsern ist, meine ich, ziemlich niedrig. Die findest Du aber schnell raus. Ich glaube, es hat was mit der poverty line zu tun.
 

GermanWife

Member
Herzlich Willkommen ;)
Poverty Guidelines kann man bei USCIS nachlesen, die werden jedes Jahr aktualisiert. Wir haben DCF in Frankfurt gemacht bzw sind gerade dabei. Man kann auch selbst Einkommen angeben, dass ist aber wiederum an bestimmte Bedingungen geknüpft. Du kannst dir aber auf der Seite von USCIS alle Forms durchlesen, da steht auch immer für was sie genau benötigt werden. es war bei uns ganz hilfreich. Ich hoffe ihr findet das richitge für euch ;)
 

frollein pampel

Well-Known Member
Ich habe damals K1 gemacht weil es fuer mich die angenehmere Variante war. Ich wollte mich erstmal umsehen, die Gegend kennenlernen, was ehrenamtliches machen und richtig ankommen. (Und es war grade Skisaison, ich hab das natuerlich total ausgenutzt und bin 2x die Woche auf die Piste). Ich hatte jedoch genuegend Ersparnisse und war nicht darauf angewiesen direkt nach Einreise einen Job zu haben. Die vorlaeufige Arbeitserlaubnis bei K1 dauert, je nachdem wie schnell du alle Unterlagen einreichst 8-12 Wochen. Meine EAD war nach 8 Wochen da. So lange habe ich eh gebraucht um mich auf dem Arbeitsmarkt zurechtzufinden/Kontakte zu knuepfen etc.
Ich kann nur unterscheiben was Middlestreet geschrieben hat. Mit Ausrufezeichen. Informational Interviews sind das A und O des US Arbeitsmarktes.
Volunteering kann ich sehr empfehlen, auch wenn du bereits einen Job hast. Man lernt so viele Leute mit guten Kontakten kennen, die nur zu gerne bereit sind ein Lunch oder Coffee date zu organisieren oder dein Resume weiterzuleiten.
Ich habe uebrigens meinen ersten Job ueber eine ehrenamtliche Taetigkeit im Naturkundemuseum ergattert. Den Volunteerjob habe ich wiederum nur ueber die ehemalige Mitbewohnerin meines Partner bekommen habe da sie als Anthropologin damals dort arbeitete.
 
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