Ich bin NICHT schwanger - wer noch? ;-)

Wendy

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Hallo

wenn man jetzt ganz kurz auf die Geschichte der Rentenversicherung eingehen will:

Als 1968 das Umlageverfahren eingeführt wurde, wußte man schon, daß das Probleme nach sich ziehen wird - hat das aber aus politischen Gründen dennoch gemacht (nach dem Motto: Wenns jemand merkt, bin ich doch nicht mehr an der Macht)

Außerdem gabs einige Spielereien in der Geschichte der Rentenversicherung, die die Probleme verschärft haben - immer ausgehend von der gesellschaftlich gewünschten Sicht von "Familie":

So gab es Ende der 60er/Anfang der 70er Jahre für jungen Familien die Möglichkeit, daß sich Frauen, die berufstätig waren die Rentenbeiträge auszahlen lassen konnten. Da man seinerzeit noch die Versorgungsehe als üblich betrachtete und Geld bei den jungen Familien knapp war, nahmen das viele in Anspruch. Ausgezahlt wurden NATÜRLICH nur die Arbeitnehmerbeiträge - die Arbeitgeberbeiträge versackten rückstandslos.

Somit stehen viele Frauen heute ohne eigenen Rentenanspruch da. Die später geschaffene Möglichkeit, den Fehler zu korrigieren und die Beiträge wieder einzuzahlen konnten sich viele nicht leisten.

Nach der Wiedervereinigung wurde quasi "ein ganzes Land" mit seinen Rentenansprüchen aus Arbeit mit in das System aufgenommen, ohne bis dato eine Leistung erbracht zu haben.

Gerade Frauen haben in der DDR einen vergleichsweise höheren Rentenanspruch erworben als gleichaltrige Frauen der alten Bundesländer (auch aus oben genannten Gründen) da die DDR das Frauenbild: Kind + Beruf propagierte, während die BRD: Frau zu Hause forcierte.
Der demographische Wandel war bei der Einführung des Umlageverfahrens als LÄNGST abzusehen – mit allen daraus resultierenden Konsequenzen.

Trotzdem wurde beschlossen, aus diesem Topf zusätzlich noch Leistungen zu bezahlen, denen keine Einnahmen gegenüberstehen (die Liste ist lang – wer mag – bei Wikipedia gibt’s mehr).

Dazu zähle ich 36 Monate Erziehungszeiten, aber vor allem auch Regelungen, die Firmen die Möglichkeit gab, Mitarbeiter mit 58 oder noch früher bei nahezu ungekürzter Rente in den Ruhestand zu schicken. Diese Möglichkeit wurde geradezu exzessiv genutzt – sowohl bei staatlichen Unternehmen Bahn und Post, um sie „Börsentauglich zu machen), als auch bei Großunternehmen der freien Wirtschaft.
Der Rentenversicherung wurde die Last aufgebürdet, Arbeitsmarktpolitik zu machen.
Auch Witwen-/Witwer-/Waisenrenten sind solche Zahlungen - denn die demographischen Berechnungen berücksichtigen ja schon frühen Tod einiger Versicherter - was sich aber durch die Gewährung dieser Leistungen nicht positiv niederschlägt.

Ich zahle also 45 Jahre in ein marodes System ein, ohne Chance, ihm zu entkommen, mit der 100 % Gewißheit, daraus nichts mehr oder bestenfalls einen minimalen Betrag zu erhalten.

Ich glaube nicht, daß ich hierfür als Kinderlose auch noch Vorwürfe anhören muß.

Wir sollten auch festhalten, es ist in erster Linie KEIN Steuerfinanziertes System, sondern ein Beitragsfinanziertes System – muß aber aus vorgenannten Gründen steuergestützt werden.

Was ebenfalls die sozialversicherungspflichtig beschäftigen AN machen - während Unternehmen viele Möglichkeiten haben, sich die Steuerpflicht klein zu rechnen.

Wendy
 
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Muus

New Member
Stimmt. Warum muessen wir dann darueber ueberhaupt diskutieren?

Na weil DU es mit ins Thema gebracht hast... und ich geantwortet habe :baeh




Und wenn jetzt alle Leute ploetzlich keine Kinder mehr haetten? Wer wuerde dann Deine Rente bezahlen? Und die Eltern zahlen eben ihr ganzes Leben lang die Renten fuer die vorhergehende Generation und gleichzeitig zahlen sie fuer ihre Kinder.

Ich habe schon geschrieben, dass fuer MICH keiner Rente zahlen wird!!! ABER ich habe in der Schweiz Altersvorsoge zahlen muessen und ich zahle in Israel auch..... bekommen werde ich aber weder in der Schweiz noch in Israel was.... super fair oder? Ich denke.... ich muss mir sicher kein schlechtes Gewissen bezueglich nachkommender Generationen machen. Ich zahle meinen Teil!

Und dass die Eltern ihr leben lang Rente UND fuer die Kinder zahlen ist mir so was von Wurscht... haben sie sich ja selber eingebrockt.. niemand zwingt sie, Kinder zu haben, dann sollen sie sich auch nicht beklagen!!! :baeh

Ich habe auch 4 "Kinder"... 4 grosse Hunde.. fuer die zahl ich auch. Futter, Vet, Steuern!!! (fuer Kinder zahlt man ja wohl noch keine Steuern)... "HundeGeld" gibts nicht und wenn Hundie krank ist, bekomme ich auch keinen "personal day" sondern muss einen meiner Urlaubstage opfern!



Duerfen denn die Kinderlosen den Fahrradraum nicht benutzen? Es gibt auch Gemeinschaftseinrichtungen, die primaer von Kinderlosen benutzt werden und von allen finanziert werden.

Nicht jeder hat ein Fahrrad... das sind doch zu 90% Kinder, die Radfahren (jedenfalls hier in der Gegend) zudem geht es um den "Kinder Raum" und nein... denn kann sie nicht nutzen, da sie kein Kind hat.. aber brav jeden Monat zahlen... DAS darf sie!!! :scheisse





Also ich weiss nicht. Wenn Du vergleichst, wie frueher Kinder bekommen wurden, in welchen armseligen Verhaeltnissen, Hunger, Krankheit, etc. Dagegen sind die meisten Kinder heutzutage (in den Industrielaendern) schon sehr gut geplant.

Naja.. das behauptest du. Gibt genug andere Beispiele. Die meisten meiner Freundinnen mit Kinder MUESSEN arbeiten, Kind kommt in den Kindergarten ab 3 Monaten! Wenn DAS nicht egoistisch ist... "Hauptsache ich habe ein Kind.. egal wenn ich es nie sehe... egal wenn die Nanny den ersten Schritt und das erste Wort mitbekommt und nicht ich die MUTTER"... ja.. gaaanz toll...

Ich wuerde nur Kinder haben, haette ich 200% genug Geld um mind. 12 Monate mit meinem Kind zu verbringen.... sonst seh ich nicht ein, warum ich ein Kind haben muss, wenn ich es nie sehe. (und ja.. das ist meine persoenliche Meinung... und ich habe nix gegen Frauen die Kinder haben und Arbeiten... ich verstehs einfach nur nicht.. das ist nicht MEINE Einstellung. Jeder wie er will... ich muss es nicht verstehen und ich muss es auch nicht gut finden)

Es heisst im Arsch... aber jemanden am Arsch kriegen ;)

Nur in Deutschland... :baeh in den Schweizer Bergen bei den sieben Zwergen... :totlach
 
Erstens wird so eine Entscheidung gemeinhin gefällt, ehe die Kinder auf der Welt sind, und zweitens glaube ich auch den Nachsatz nicht (= schreiende Babys, die einem Selbstlosigkeit beibringen), denn Eltern pflegen gemeinhin zu sagen, dass Kinder das "größte Glück von allem" seien und nichts als Freude machten und dass ein Lächeln für alles entschädigen würde. Und wenn man sich "das größte Glück von allen" aneignet, dann ist man kaum selbstlos, oder? Das klingt eher egoistisch, wenn ich's recht bedenke.

Ich weiss ja nicht, mit was fuer Eltern Du Kontakt hast, aber sei Dir versichert, es gibt genug Eltern, die die Belastungen durch ein Kind schon auch realistisch einschaetzen koennen...



Doch, werde ich beziehen. Aber deutlich weniger, als ich eingezahlt habe. Meine staatliche Rente wird auf ein kleines Taschengeld hinauslaufen, mit dem ich hin und wieder einen Restaurantbesuch finanzieren kann - wenn überhaupt.

So wird es aber wohl mehr oder weniger den meisten unter 50-jaehrigen gehen, ob kinderlos oder nicht.

Und von meinen Höchstbeiträgen in die GKV-Solidargemeinschaft habe ich selbstverständlich überhaupt nichts, denn ich bin ja inzwischen privat versichert, und da ich generell ein sehr gesunder Mensch un dkein sonderlicher Arzt- und Medikamentenfreund bin, habe ich auch zu Zeiten, als ich noch GKV-Mitglied war, kaum jemals KV-Leistungen in Anspruch genommen. Da habe ich also üppige Geldgeschenke an die beitragsfrei mitversicherten Kinder Dritter gemacht.

Na ja, hat Dich ja wohl niemand gezwungen, die GKV zu verlassen...


Und woraus schließt Du, dass Kinderlose "viel häufiger" in ein Altenheim kommen würden? Wieviele bekinderte pflegebedürftige Senioren leben denn heutzutage bei ihren lieben Kleinen? Das dürfte doch eine Minderheit sein.

Also ich kenne mehrere Elternteile, die von ihren Kindern gepflegt werden. Ich kenne aber keinen einzigen Fall wo ein Kinderloser von seinen nicht vorhandenen Kindern gepflegt wird :wohoo

Vielleicht solltest Du Dich selber einschlägig informieren. Wenn Pflegebedürftigkeit besteht, dann springt die PV ein. Wenn ein Senior nicht pflegebedürftig ist, also noch allein wohnen kann, dann besteht eh kein Grund, in ein Seniorenstift zu wechseln - egal, ob Kinder vorhanden sind oder nicht. Und es gibt auch Wohnmodelle, in denen Senioren sich gegenseitig helfen und unterstützen.

Wie gesagt, ich denke, Du solltest Dich da noch mal informieren. Die PV springt zwar ein, zahlt aber nur einen kleinen Teil der Kosten. Fuer Pflegestufe 3 werden in der Gegend von 1300 Euro monatlich gezahlt (1700 in "Haertefaellen"), ein Heimplatz fuer Pflegestufe 3 ist wohl so von 3000 Euro aufwaerts, und das sind dann sicher keine Luxusheime!


Es gibt darüberhinaus Zusatzversicherungen, die die Lücke zwischen PV-mäßig abgedeckter Grundversorgung und Bestversorgung in Luxuspflegeeinrichtungen schließen - so eine Zusatzversicherung zahlen mein Bruder und ich für unsere Mutter, denn wir egoistischen Kinderlein hätten keinerlei Absicht, die Frau Mama im Falle eines Falles zu uns ins Haus zu holen und 24 Stunden am Tag rundum zu versorgen. Dafür wären wir auch gar nicht qualifiziert. Mein ebenfalls kinderloser Bruder zahlt eine solche Versicherung auch für sich selbst. Und, wie Wendy (?) bereits anmerkte, zahlen Kinderlose eh einen höheren Beitragssatz zur PV als Bekinderte.

Das ist ja sehr vorbildlich von Deinem Bruder. Aber wie viele Kinderlose machen das denn?

Hättest Du dazu mal eine offizielle Statistik?

Du willst also behaupten, dass der Grossteil der Kinder als Sozialschmarotzer und Hartz IV Karrieristen aufwaechst? Dann bring Du mir doch dafuer bitte mal eine offizielle Statistik.
Eine Statistik, die Du Dir anschauen koenntest, waere die der Jugendarbeitslosigkeit und die liegt in Deutschland z. B. sehr niedrig, unterhalb der allgemeinen Arbeitslosenquote.

Das hat mit der Diskussion sehr viel zu tun, wenn das Rentenargument immer wieder vorgekramt wird, um zu "beweisen", warum "man" Kinder haben "müsste". Ich finde es aber hinfällig, ein kaputtes System als Grund fürs Kinderkriegen anzuführen, denn das derzeitige Rentensystem wird zusammenbrechen, und zwar vermutlich noch, ehe ich das Rentenalter erreiche. Da muss ein radikaler Schnitt gemacht werden - und wenn dieser seit Jahrzehnten überfällige Schnitt endlich vollzogen ist, dann wird dieses Totschlagargument "Kinder sichern Renten" endlich in der Mottenkiste verschwinden, in die es gehört.


Das Rentenargument ist aber nur eines von vielen. Demographischer Wandel, Vergreisung der Gesellschaft, Pflegenotstand, Fachkraeftemangel, etc.
Es gibt viele Argumente fuer Kinder.

Schau Dir doch an, wann dieses Umlagesystem eingeführt wurde (und warum...): Nach dem Krieg waren viele der Alten tot, eine halbe Generation war im Krieg gefallen, und es gab reichlich junge Leute und ein Land im Wiederaufbau, das schnell in einen gewaltigen Wirtschaftsaufschwung steuern konnte. Damals hat es Sinn ergeben, kurzfristig ein Umlageverfahren einzuführen, aus dessen Einnahmen die aktuell im Rentenalter befindlichen Bürger sofort Geld erhalten konnten, denn es gab viele Einzahler und sehr weniger Rezipienten. Nur hat man von vornherein zu hohe Renten ausgezahlt und zu geringe Rücklagen gebildet und nicht frühzeitig auf ein System gewechselt, das den absehbaren demographischen Wandel abfedert. Und den Aspekt der seinerzeit noch undenkbaren Geburtenkontrolle muss man da noch nicht einmal einbeziehen - auch ohne die "Pille" wäre ein System, das darauf setzt, dass die Renteneinzahler stets die Zahl der Empfänger um ein Vielfaches übersteigt, nicht haltbar gewesen, denn man musste ja davon ausgehen, dass man nicht wieder Millionen Rentenempfänger durch einen Krieg verlieren würde.

Jetzt bringst Du aber ein bisschen was durcheinander. Also im Krieg sind nicht primaer die Alten gestorben, sondern hauptsaechlich die Maenner im besten Alter, zwischen 18 und 40, also die, die normalerweise das System finanziert haetten.
Warum es damals funktioniert hat, war, weil nur sehr wenige Menschen das Rentenalter aus Gruenden der allgemeinen Lebenserwartung ueberhaupt erreicht haben. Ist natuerlich schizophren wenn man bedenkt, dass das tatsaechliche Renteneintrittsalter bis vor kurzem deutlich niedriger war als bei Schaffung des Rentensystems, obwohl die Lebenserwartung deutlich angestiegen ist in der Zwischenzeit.


Aber doch nur zum Teil. Einkommensteuern sind ja bei Weitem nicht die einzigen Steuern, sondern machen nur etwa ein Drittel aus. Die Last wäre also ganz anders verteilt.
Wer fordert, dass es keine Kinder mehr geben soll? :gruebel

Koennen wir uns darauf verstaendigen, dass eine Volkswirtschaft und eine Gesellschaft, die keine Kinder mehr hat, nicht lange ueberleben wird und binnen weniger Jahrzehnte zusammenbrechen wird?

Wenn ja, dann muss man einfach zu dem Schluss kommen, dass Kinderlose nicht zum Erhalt des Systems (ohne dabei auf einzelne Punkte wie Rente einzugehen) beitragen. Nicht mehr und nicht weniger. Das bedeutet aber nicht, dass jeder Kinderlose ein Egoist oder Schmarotzer waere, um das nochmal klar zu sagen.
 

Emmaglamour

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Ich weiss ja nicht, mit was fuer Eltern Du Kontakt hast, aber sei Dir versichert, es gibt genug Eltern, die die Belastungen durch ein Kind schon auch realistisch einschaetzen koennen...
Ich habe in meinem Freundeskreis ausnahmslos Eltern, die mit Begeisterung Eltern sind. Die sind sicher in der Lage, die Belastungen realistisch einzuschätzen - das ändert aber nichts daran, dass sie der Meinung sind, ihre Kinder seien das Beste, was ihnen jemals passiert ist und das größte Glück auf Erden.

Was mich auf den Psychologie-Professor Daniel Gilbert (Harvard) bringt, der da sinngemäß sagte, Kinder hätten auf ihre Eltern eine ähnliche Wirkung wie Heroin auf einen Drogensüchtigen: Für einen kurzzeitigen Rausch macht man sich den größten Teil der Zeit unglücklich, nimmt das aber kaum wahr, weil man so auf die Rauschmomente fixiert ist: DER SPIEGEL 31/2006 - Kinder wirken wie Heroin
Auszug:

SPIEGEL: Ihrem neuen Buch zufolge wären Sie jedoch glücklicher, wenn Sie niemals eine Familie gegründet hätten.
Gilbert: Nicht ganz. Wir wissen, dass verheiratete Menschen glücklicher sind als Singles. Aber sobald Kinder kommen, ändert sich in der Tat alles: Das Glück verheirateter Paare schwindet. Ökonomen und Psychologen finden das seit Jahrzehnten in ihren Studien bestätigt: Kinder zu haben hat einen negativen Effekt auf das tägliche Glücksempfinden.


SPIEGEL: Wie kann das sein? Fast alle Eltern sind doch vernarrt in ihre Kinder und behaupten das Gegenteil.
Gilbert: ... weil sie die vielen beschwerlichen, nervtötenden Erlebnisse im Alltag
verdrängen. Stellen Sie sich vor, Sie gucken ein Fußballspiel, und es ist fürchterlich langweilig, kein Tor fällt, null zu null. Aber dann gewinnt Ihre Mannschaft durch einen tollen Treffer kurz vor Schluss. In Ihrer Erinnerung wird es das beste Spiel sein, das Sie je gesehen haben. So ist es auch mit Kindern.


SPIEGEL: Wie ein Siegtor in der Nachspielzeit?
Gilbert: Ja. Wie wir aus Studien zum menschlichen Gedächtnis wissen, löscht ein eindrucksvoller Moment unsere Erinnerungen an die vielen unspektakulären Momente, die wir erdulden mussten, einfach aus dem Gedächtnis. Wir haben diese besonderen Augenblicke mit Kindern, so magisch, so wunderbar - sie machen die viele Arbeit und Plackerei vergessen. Es gibt aber noch einen Grund, warum Kinder unser Glück mindern, obwohl wir denken, sie vergrößerten es: Sie wirken wie eine Art Heroin.


SPIEGEL: Wie kommen Sie denn darauf?
Gilbert: Wir halten Heroin ja zu Recht für einen Quell menschlichen Elends. Doch in dem Moment, in dem Sie es sich in den Arm drücken, fühlt es sich sehr, sehr gut an. Sind Sie erst einmal auf den Geschmack gekommen, hören Sie auf zu essen, zu arbeiten, Freunde zu treffen, Sex zu haben. Alle Dinge, die Ihnen früher Spaß gemacht haben, verschwinden durch Heroin. Kinder haben einen ähnlichen Effekt. Sie sind ein großer Quell der Freude - aber sie werden zum einzigen, weil sie so viel Zeit in Anspruch nehmen. Kino, Theater, Partys, Freunde treffen - all das verschwindet aus dem Leben von Eltern. Wenn die Ihnen sagen, meine Kinder sind der größte Glücklichmacher, dann gibt es dafür eine einfache Erklärung: Wenn man nur eine Sache hat, die einen glücklich macht, dann wird die wohl der größte Glücksbringer sein.

Ich persönlich bin eben lieber glücklich und lebenslustig als bekindert, das gebe ich offen zu. :winke

Auch noch ein interessanter Artikel: "Zu viele Kinder machen krank und kurzlebig": Fortpflanzung: Zu viele Kinder machen krank und kurzlebig - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Wissenschaft
Das spricht aus gesamtgesellschaftlicher Sicht natürlich dafür, sich mindestens 20 Kinder aufzuhalsen - dann stirbt man selber vor Erreichen des Rentenalters und fällt niemandem zur Last... Aber in Bezug aufs eigene Leben kann das ja kein ernsthaft erstrebenswertes Ziel sein.
So wird es aber wohl mehr oder weniger den meisten unter 50-jaehrigen gehen, ob kinderlos oder nicht.
Nicht wirklich. Die meisten werden zumindest eine Grundrente erhalten, die ihnen das Überleben sichert. Das ist bei mir nicht der Fall, denn ich habe ja nicht über meine gesamte Erwerbstätigkeitszeit hinweg in die RV eingezahlt.

Na ja, hat Dich ja wohl niemand gezwungen, die GKV zu verlassen...
Doch, mich hat die GKV gezwungen, die GKV zu verlassen und nicht weiterhin Monat für Monat üppige Geldgeschenke an die kostenlos mitversicherten Familienmitglieder anderer Leute zu machen. Ich habe mir nämlich als Neu-Selbstständige die gewaltigen Fixkosten für freiwillig Versicherte in eine GKV, die ich selber quasi nicht nutze, nicht leisten können, zumal ich nun auch noch Altersrückstellungen bilden und eine BUV bezahlen musste. Da bin ich dann in eine PKV gewechselt, wo ich nur noch ein Drittel der Belastung hatte, im Gegenzug aber bessere Leistungen bekam. Das war nur bedingt freiwillig, war aber eine letztlich hervorragende Sache, denn dadurch konnte ich beim Wechsel in die USA meine KV behalten. Die GKV hätte mich spätestens da rausgeschmissen.
Also ich kenne mehrere Elternteile, die von ihren Kindern gepflegt werden. Ich kenne aber keinen einzigen Fall wo ein Kinderloser von seinen nicht vorhandenen Kindern gepflegt wird
Ich kenne niemanden, der seine Eltern pflegt. Ich muss wohl gesündere Freunde haben als Du. Ich kenne aber einen Fall, in dem eine krebskranke Kinderlose sehr liebevoll von ihrer Großnichte und anderen Verwandten und Freunden unterstützt wird (nicht finanziell, das ist nicht notwendig). Diese ältere Dame hat ihrerseits immer ausgeholfen (finanziell und ideell), wannimmer Freunde und Verwandte Hilfe brauchten - und die geben diese Unterstützung gern zurück. Und ich kenne auch einen Fall, in dem ein Kinderloser in Bezug auf teure Therapien finanziell von seiner Schwester unterstützt wurde. Was soll daran besonders sein, dass Kinderlose Unterstützung aus der eigenen Umgebung bekommen?
Wie gesagt, ich denke, Du solltest Dich da noch mal informieren. Die PV springt zwar ein, zahlt aber nur einen kleinen Teil der Kosten. Fuer Pflegestufe 3 werden in der Gegend von 1300 Euro monatlich gezahlt (1700 in "Haertefaellen"), ein Heimplatz fuer Pflegestufe 3 ist wohl so von 3000 Euro aufwaerts, und das sind dann sicher keine Luxusheime!
Ich bin hinreichend informiert. Hence the Zusatzversicherung. Vielleicht solltest Du Dich selber noch mal aufschlauen.
Das ist ja sehr vorbildlich von Deinem Bruder. Aber wie viele Kinderlose machen das denn?
Keine Ahnung, wie viele Kinderlose das machen. In meiner Familie: alle Kinderlosen, die in Deutschland leben... Wir haben da eine Trefferquote von 100%.
Du willst also behaupten, dass der Grossteil der Kinder als Sozialschmarotzer und Hartz IV Karrieristen aufwaechst?
Nein, will ich nicht behaupten. Habe ich auch nicht behauptet. Deine Unterstellungen kannst Du Dir sparen. Du hast allerdings eine Faktenbehauptung aufgestellt, die ich gern mal durch solide Zahlen untermauert sehen würde, und eine Statistik über Jugendarbeitslosigkeit ist da keine Hilfe.

Das Rentenargument ist aber nur eines von vielen. Demographischer Wandel, Vergreisung der Gesellschaft, Pflegenotstand, Fachkraeftemangel, etc.
Es gibt viele Argumente fuer Kinder.
Demopgraphischer Wandel, Vergreisung und Pflegenotstand sind Argumente, die Hand in Hand gehen mit dem Rentenargument. Und der Fachkräftemangel ist nun wirklich kein Argument für Kinder, sondern ein Argument für bessere und zielgerichtetere Ausbildungen. Oder sind Deine Kinder als Fachkräfte auf die Welt gekommen?

Hochqualifizierte sind übrigens häufiger kinderlos als Niederqualifizierte, weil beides für viele Leute eben nur bedingt vereinbar ist. Wenn man mehr Hochqualifizierte haben will, sollte man also offenbar Kinderlosigkeit stärker promoten... ;)
Jetzt bringst Du aber ein bisschen was durcheinander. Also im Krieg sind nicht primaer die Alten gestorben, sondern hauptsaechlich die Maenner im besten Alter, zwischen 18 und 40, also die, die normalerweise das System finanziert haetten.
Ich bringe gar nichts durcheinander. Als das Umlagesystem 1957 eingeführt wurde, da gab es wenige Alte, weil viele durch die mangelnde medizinische Versorgung und Armut/Hunger in den Kriegsjahren bereits vor Erreichen der durchschnittlichen Lebenserwartung verstorben waren und die Lebenserwartung sowieso deutlich geringer war. Klar waren zudem viele Männer "im Krieg geblieben" - ich sagte ja, dass eine halbe Generation (wobei es nicht sooo viele waren) wegfiel. Das heißt aber auch, dass es Vollbeschäftigung gab - ideale Voraussetzungen. Wenige Alte, die durchschnittliche Lebenserwartung der wenigen vorhandenen Alten geht Hand in Hand mit dem Renteneintrittsalter, und quasi jeder, der erwerbsfähig ist, ist auch erwerbstätig und zahlt fleißig in die Kassen ein. Seitdem hat sich vieles, zum Teil radikal, geändert - Wendy hat einiges aufgezählt.
Koennen wir uns darauf verstaendigen, dass eine Volkswirtschaft und eine Gesellschaft, die keine Kinder mehr hat, nicht lange ueberleben wird und binnen weniger Jahrzehnte zusammenbrechen wird?
Ja, klar können wir uns darauf einigen. Das hat allerdings auch niemand in Abrede gestellt - jedenfalls nicht in diesem Thread. Es hat auch niemand eine kinderlose Gesellschaft gefordert.
Wenn ja, dann muss man einfach zu dem Schluss kommen, dass Kinderlose nicht zum Erhalt des Systems (ohne dabei auf einzelne Punkte wie Rente einzugehen) beitragen.
Und genau das sehe ich anders, denn die Gesellschaft wird ja nun mal nicht ausschließlich von "Kindern" getragen. Kinderlose tragen selbstverständlich einen großen Anteil zur Gesellschaft bei.
 

Ezri

Adminchen
Administrator
Und genau das sehe ich anders, denn die Gesellschaft wird ja nun mal nicht ausschließlich von "Kindern" getragen. Kinderlose tragen selbstverständlich einen großen Anteil zur Gesellschaft bei.


Kinderlose sind ebenso Kinder von gestern, wie die Eltern der Kinder von jetzt :D
 
Und genau das sehe ich anders, denn die Gesellschaft wird ja nun mal nicht ausschließlich von "Kindern" getragen. Kinderlose tragen selbstverständlich einen großen Anteil zur Gesellschaft bei.

Kannst Du bitte Deine Unterstellungen sein lassen?
Ich habe geschrieben, dass Kinderlose nicht zum Erhalt des Systems beitragen (Nachhaltigkeit), mit keinem Wort habe ich gesagt, dass Kinderlose die Gesellschaft nicht bereichern koennten.
 

Ezri

Adminchen
Administrator
Da ist doch nirgendwo eine Unterstellung. Fahr doch bitte mal die Emotionen runter.
 

Emmaglamour

Well-Known Member
Greencard
Kinderlose sind ebenso Kinder von gestern, wie die Eltern der Kinder von jetzt :D
Stimmt. Damit haben sie ja dann bereits ihre Kinderpflichten erfüllt. :D

Kannst Du bitte Deine Unterstellungen sein lassen?
Ich habe geschrieben, dass Kinderlose nicht zum Erhalt des Systems beitragen (Nachhaltigkeit), mit keinem Wort habe ich gesagt, dass Kinderlose die Gesellschaft nicht bereichern koennten.
Iich habe Dir nichts unterstellt. Aber Kinderlose finanzieren nun mal zu einem Gutteil die Kinder der Bekinderten, denn die erwerbstätigen Kinderlosen ermöglichen unter anderem:

* bis zu 36 Monate lange Erziehungszeiten
* 14 Monate Elterngeld
* Kindergeld
* Steuerfreibeträge
* kostenlose KV-Mitversicherung von Kindern und SAHMs
* Renten für SAHMs
* Extra Frei-Tage für berufstätige Eltern
* kostenlose Schulen
* faktisch kostenlose akademische Ausbildungen
* verbilligte Familientickets-/beiträge in allen möglichen Einrichtungen
* usw usf.

Dise Leistungen der Kinderlosen sind in Deutschland (offenbar) wichtige Beiträge zur Fortpflanzung Dritter und dienen damit offensichtlich dem Erhalt der Gesellschaft.
 

vreni

Well-Known Member
Da ist doch nirgendwo eine Unterstellung. Fahr doch bitte mal die Emotionen runter.

Deswegen halte ich mich aus dieser Diskussion raus. Meine Hormone zur Zeit sind eh through the roof wie man hier so schoen sagt ;)
Gehe jetzt mal den Kinderwagen aufbauen, der heute geliefert wuerde, juhu :winke
 
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