Zu negativ?

Ayne

Well-Known Member
Ey, ich distanziere mich immer mehr von der Seite. Haette ich ja anfangs nicht fuer moeglich gehalten, aber das daemliche Gequatsche und Gehabe...Argh...mit paarundvierzig hatte er endlich die Kurve gekriegt und gemerkt, dass man eventuell auch mal arbeiten muss, um vorwaerts zu kommen. Hat ja maximal immer nur fuer einen Monat gereicht und dann wurde es ihm zu viel. Jetzt hat er seit fast 10 Jahren einen festen Job (mit paarundfuenfzig), nix grosses. Minimum wage, aber dafuer mit ein paar benefits zumindest...und jetzt tun beide so, als ob sie die ersten und die einzigen Menschen auf diesem Planeten sind, die arbeiten muessen. Und die Arbeit ist ja so anstrengend und und und...kann man sich gar nicht vorstellen wie sehr die beiden leiden...*augenroll*...

Egal, was man sagt, es muss auch immer einer draufgesetzt werden. Alles ein Wettbewerb...wahrscheinlich hat vor allem er zu viel Farbe als Kind gefuttert.

Ok, aber solche Exemplare kenne ich auch mehrere in Deutschland/Europa.
Sie haben eines gemeinsam, und das ist ein System um sie herum, das es ihnen ermöglicht so zu leben, meist sind es die Mütter nach dem Motto: "ich kann ihn/sie doch nicht verhungern lassen."
Und diese Leute haben durchaus Lehrberufe, einer gar einen Hochschulabschluss, daran liegt es nicht.
Es ist diejenigen, die meinen, sie wären die einzigen, die was tun müssten, um im Leben weiter zu kommen. Die Einsicht, dass andere auch Pech haben können, fehlt total, die sind dann selber schuld.
 

Lileigh

Well-Known Member
Citizen
Ich weiss, dass die auch in Deutschland und wonanders gibt. Davon hab' ich naemlich auch einige in meiner deutschen Familie. Die sind alle so toxic, dass ich mit denen gar nichts zu tun haben moechte. Auf beiden Seiten (deutsche und amerikanische Familie) kommen solche Aussagen von Leuten, die noch nicht mal die Schule abgeschlossen haben.
Ezri wies auf die Lebenserwartung hin, als ich erklaerte, was dieser Schwager alles so von sich gibt. Und jede Form von Einmischung des Staates empfindet er nunmal als Uebergriff. So habe ich das persoenlich in Deutschland eben nicht erlebt ("I shouldn't have to wear a seatbelt; so what if I get hurt without. It's my choice.", "I shouldn't be required to have car insurance. I know how to drive." und da kamen eben noch diese anderen extrem anstrengenden Punkte hinzu, die ich dann ansprach. Ich persoenlich empfinde dieses egoistische Verhalten und "Nach mir die Sintflut" Einstellung hier weitaus extremer. Du sprichst es ja auch an, dass es vielen an Empathie mangelt. Das merkt man an den derzeitigen politischen Vorschlaegen. Da kann man sich nur an den Kopf fassen und mir macht es persoenlich Sorge, dass es um mich herum so viele zu geben scheint, die selbst die extremsten Vorschlaege und auch alltaegliche Vorkommnisse gutheissen. Null Ruecksichtnahme, kein Verstaendnis, kein gar nichts.

Das andere Verhalten (one-upper), das ich ansprach, nervte mich schon in Deutschland und nun auch hier drueben. Hier drueben versucht das die Familie mit dem typischen materiellen Mist und eben mit deren sehr "anstrengenden" Arbeit oder ihrem Leid. Weisste, $900-Grill auf Pump kaufen (unserer kostete nur $30, das muss man natuerlich toppen) und dann meckern, dass man kein Geld hat, um zum Arzt zu gehen, um dann direkt weiter darauf aufzubauen, wie lange man schon leidet und, dass es einem aber immer noch gut geht und ein Arztbesuch eigentlich auch total unwichtig ist. Nur um dann zu sagen, dass man - also ich und mein Mann - nicht wisse, wie sich richtige Schmerzen anfuehlen. Ja, gibt's hueben wie drueben, aber aendert nichts daran, dass ich kurz vorm "oh my god, just shut the f... up!" Ausbruch stehe...lol
 

Calis

Well-Known Member
Ayne
Viele wollen einfach nur hören, ja super, mach das, es wird bestimmt klappen oder mache dies und jenes, dann ist es geritzt.
Leider funktioniert es so nicht, schon gar nicht in Visafragen.
Zu den Lebenshaltungskosten, die sind auch gegeben in bestimmten Gegenden.
Hier in Cali und vorallem und der Bay Area ist es extrem. Entweder du zahlst deine $2500+ für ein 1Br Apatment oder du suchst dir wie es die Inder machen eine WG mit 3 Leuten in einem 2Br.
Cali ist sehr schön, wenn man einen guten Job hat, wenn man aber ohne einen ankommt ist das Budget schneller weg als man schauen kann.
Daher auch mein Tip erstmal in eine Gegend wo meine Fähigkeiten gebraucht werden, wenn man seine Füße am Boden hat, dann kann man sich in Ruhe nach einem Job in der Traumgegend umsehen. Umziehen ist in den USA normal. Leider wird das als zu negativ gesehen. Als deutscher Automechaniker würde ich zum Anfang zB South Carolina, Alabama oder TN vorschlagen. Dort haben die großen deutschen Autobauer ihre Werke und die wissen eher um die deutsche Ausbildung und durch deutsche Sprachkenntnisse hat man zusätzlich einen Vorteil und die Lebenshaltungskosten sind geringer, aber es ist halt nicht Florida, Cali oder New York...
 

Wendy

Super-Moderator
Teammitglied
Moderator
Es ist doch jeder mit 2 Sorten "Problemen" konfrontiert - einmal die, die "in einem selbst" liegen - und die nimmt man nunmal mit. Jemand der in einem Land immer aneckt oder nicht mit Geld umgehen kann oder keinen Job behalten kann - der wird das im anderen Land genauso tun. Und wenn derjenige für sein mögliches Scheitern die Schuld immer bei anderen sucht, dann wird sich das durch eine Auswanderung nie ändern.
Sprich: Alle die, die auswandern wollen, weil in Deutschland ja alles so Scheiße ist und weil alle Menschen da so doof sind und das System auch so doof ist - die werden feststellen, daß im Ausland ganz sicher auch nur mit Wasser gekocht wird. (Wobei - wir kennen ja alle den obligatorischen Schlußsatz von Goodbye Deutschland: "Wir leben jetzt da, wo andere Urlaub machen"..... - worauf ich nur immer sagen kann "Mh - 460 Millionen Übernachtungen in deutschen "Beherbungsbetrieben" - selbst wenn man Geschäftsreisende natürlich abziehen muß - es machen auch in Deutschland eine Menge Menschen Urlaub"...)

Und dann gibt es die Probleme, die ganz sachlich mit einer Auswanderung zusammenhängen - immer konkret auf das Land bezogen, in das man gehen möchte. Und wenn man mit der Wahl seinen Wunschlandes nicht "Urlaub" , sondern sehr pragmatische Gründe vorangestellt hat, dann arbeitet man diese Probleme (oder nennen wir sie Aufgaben) halt Punkt für Punkt ab. Man recherchiert, was auf einen zukommt, welchen herausforderungen man sich stellen muß, was gleich und was anders ist. Und ob ich mit dem "anders" leben kann. Es ist ja nun beileibe nicht so, daß jede hier im Forum "begleitete" Auswanderung scheitert. Und am erfolgreichsten sind nunmal die, die ohne die :rosarosarote Brille ausgewandert sind und brav die Schritte in der richtigen Reihenfolge gemacht haben, so daß ihr Leben im Ausland auch auf einer legalen Basis beruht.

Und wenn sich Faktoren ändern, dann MUSS man auch sagen können: Das wars - ich geh zurück. Ein totes Pferd weiterreiten ist ja nun auch blöd. Und machen wir uns nichts vor - in kaum einem Land der Welt kann man zurückkkommen und sich darauf verlassen, daß das Land schon dafür sorgt, daß man zumindest nicht völlig auf dem Boden liegt, sondern daß man das Nötigste zum Neustart bekommen kann. Hartz 4 oder ALG 1 mag nicht viel sein - aber man ist krankenversichert und man verhungert nicht. Im Gegensatz zu anderen Ländern ist es unserem Staat nicht völlig egal, wie man über die Runden kommt oder ob man obdachlos im Auto lebt. Und es ist mein RECHT als Deutscher, diese Leistungen zu bekommen. Das ist nunmal ein hohes Gut - das jeder schätzen sollte, der es mal anders erlebt hat.
 

Ayne

Well-Known Member
Siche eingestehen, dass es nicht geklappt hat, erfordert aber Reflexionsvermögen und auch Grösse, denn es wird sehr oft als Scheitern gesehen, vor allem vom Umfeld.
Viele Auswanderer/Migranten würden von sich aus nicht ungern wieder zurück, sie würden dort aber nicht selten als Versager eingestuft und leben daher lieber im Ausland unter prekären Bedingungen weiter.
 

† Mona

Well-Known Member
Greencard
Ganz so toll scheint es in D auch nicht mehr zu sein. Ich habe gerade einen Bericht ueber Wohnungslosigkeit und Obdachlosigkeit in Berlin gesehen.
Menschen finden keine bezahlbaren Wohnungen mehr, weil alles luxussaniert wird.
 

Ezri

Adminchen
Administrator
Ganz so toll scheint es in D auch nicht mehr zu sein. Ich habe gerade einen Bericht ueber Wohnungslosigkeit und Obdachlosigkeit in Berlin gesehen.
Menschen finden keine bezahlbaren Wohnungen mehr, weil alles luxussaniert wird.

Es geht in diesem Thread nicht, ob es in Berlin noch bezahlbare Wohnungen gibt, sondern ob die Benutzer dieses Forums zu negativ über die USA schreiben und damit mögliche Neuauswanderer verkraulen oder das Auswandern vermiesen wollen.
Und der Tenor ist, dass hier ehrlich berichtet wird und nichts geschönt wird. Niemanden ist damit geholfen, wenn man von weiten Landschaften und schönem Wetter schreibt. :)
 

Wendy

Super-Moderator
Teammitglied
Moderator
Und auch wenn es Off Topic ist - ganz ehrlich - die Berliner waren auch lange Mietpreise gewohnt, die für jede andere Hauptstadt der Welt eher lachhaft waren. Man war gewohnt, daß Wohnraum um die 5 € pro qm kostet. Inzwischen ist halt auch Berlin Mietpreis-technisch in der "Neuzeit" angekommen - und vor allem Stadtteile, die früher eher günstig waren sind auf einmal trendig und damit teuer.

Wenn ich eine Überschrift einer Berliner Zeitung vom Februar diesen Jahres lese "Bald sind zehn Euro pro Quadratmeter normal" - dann kann ich nur sagen - da lacht jeder in Bayern (und auch verschiedensten anderen Regionen) nur einmal kurz und trocken.... das ksotet es hier selbst in Kleinstädten schon seit Jahren - und - nein - wir verdienen nicht soviel mehr, daß es das kompensieren würde....
 

sarah120690

Member
Hey also ich habe ja auch schon ins Forum geschrieben schau auch immer mal rein , fehlt im Moment aber bisschen die Zeit ! Um eins zu sagen : JEDES Land hat seine Vor und Nachteile ! Das zählt für die Schweiz Frankreich,USA ,....aber auch Deutschland ! Also ganz egal wo auf der Welt ! Was man letztendlich will und was einem wichtig ist , ist ja auch individuell! Nirgendwo ist das Schlaraffenland! Was man draus macht liegt ja an jedem selbst ! Jeder hat auch verschiedene Möglichkeiten oder Mittel zur Verfügung! Deswegen finde ich jetzt nicht dass ihr zu negativ seid es sind halt einfach EURE Erfahrungen ! Ich kenne Auswanderer die es bereuen aber auch welche die es immer wieder machen würden! Also was man will und macht ist ja jedem selbst überlassen! Wenn man es nicht probiert wird man es nicht rausfinden !
 

Calis

Well-Known Member
sarah120690
Ich glaube keiner hier will jemanden das auswandern vermiesen oder ausreden. Man will nur helfen dabei nicht auf dem Bauch zu landen.
Genau so hast du recht damit, dass jedes Land vor und Nachteile hat.
Genau so hat aber auch jedes Land seine Gegebenheiten, ob es das Visa oder arbeits oder Geschäftsgebaren sind und hier kann man sich leicht verfangen und wenn man es nicht weis in die Nesseln setzen. Hier versucht man im Forum diese Fallstricke zu erklären und zu helfen zu umschiffen. Viele sind einfach, dass es unbedingt eine gewisse Gegend sein muss, oder würdest du jemanden raten, der nach Deutschland kommt, dass er sich ohne Job, mitten im Stadzentrum von München oder Hamburg eine Wohnung suchen soll, weil es ihm dort so gut gefällt? Oder würdest du eher sagen, geh in eine der umliegenden Städte, da bist du auch schnell dort, wo was los ist, du kommst schnell in die Stadt, bist nicht zu weit bon vielen Jobs und die Mieten sind günstiger und du kommst mit deiner Kohle länger aus. Wenn du nen Job hast, dann kannst du immer noch in die Stadtmitte ziehen!
Um das ganze auf die USA zu Münzen, die USA sind supertoll, wenn man das Geld dazu hat. Leider wandern die wenigsten als Millionäre aus und das Berufleben ist hier etwas anders.
Was in Deutschland ein Lehrberuf ist, kennt man hier nicht und man wird angelernt. Was nicht heist, dass man mit der Ausbildung nichts anfangen kann, sondern man muss zeigen was man kann. Es kommt eben dazu, dass man mit weniger Einkommen startet und man wieder beim Geld ist, was man mitbringt. Je mehr man für den Start hat und je mehr man spart bei Lebenskosten,umso leichter ist es unvorhergesehene Probleme zu umschiffen und damit angenehm zu leben.
Wenn man diese anfänglichen Probleme gelöst hat, dann kann man daran gehen seine Träume wie Gegend zu lösen und nicht umgekehrt...
 
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