Wie krank ist das?

domnk

Well-Known Member
Naja ich finde man sollte das ganze etwas differenzierter betrachten. Ich will nämlich weder ItsJustMe77's Mann, noch ihr oder Mano unterstellen, dass sie tickende Zeitbomben sind die jederzeit explodieren könnte. Ist natürlich möglich, aber nicht sehr wahrscheinlich.

Auch machen Mano's Aussagen bezüglich des Hobbies, aus der persönlichen Perspektive, durchaus Sinn. Ich war selbst auch schon Zielschießen und fand's ein überaus spannendes Hobby, das extrem viel Konzentration und Genauigkeit erfordert. Und wenn man das ganze irrsinnig absichert dann sollte auch nichts passieren - oder sollte man zumindest meinen.

Nur: 1) besteht natürlich der Unsicherheitsfaktor Mensch, da hat Ezri vollkommen Recht. Alles ist immer nur so sicher wie das schwächste Glied, und da hat sich der Mensch nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Und 2) nicht alles was ein Hobby ist muss auch zuhause ausgeübt werden. Ich fahre zB gerne schnell, kann dieses Hobby aber in der Stadt auch nicht ausüben. Wenn ich das wollte dann muss ich auf die Rennstrecke (oder mache mal wieder Rettungsdienst :kicher ). Wie sich das lösen lässt, keine Ahnung. Waffen nur auf speziell abgesperrtem Areal und unter Sonderverwahrung im Schießclub? Keine Ahnung.

Was ich aber sagen will ist folgendes: Während es aus der persönlichen Perspektive durchaus 'vernünftige' und 'rationale' oder was auch immer Gründe für Waffenbesitz gibt (und da zähle ich 'Selbstverteidigung' gar nicht mal dazu), so finde ich, dass es gesamtgesellschaftlich keinen vernünftigen Grund gibt dieses zu erlauben.
 

Mano

Active Member
Waffenschränke sind so sicher, wie der Mensch zuverlässig ist, also gar nicht. Je routinierter ein Mensch im Umgang mit seiner "Sache" ist, desto eher passieren Nachlässigkeiten.

Da geb ich dir definitiv Recht.
Aber mein Waffenschrank würde da niemanden weiterhelfen, weil hier keine Munition ist und auch nicht herzustellen ist.

Und bitte versteh mich nicht falsch.
Aber jedes mal, wenn es zu sowas gekommen ist, hatten diese Leute, leichten Zugang zu Waffen.
Dieser leichte Zugang, ermöglicht es meiner Meinung nach, dass es zu sowas kommen kann.
Richtige Attentate, sind geplant. Aber solche Massaker? Das können doch nur Kurzschlussreaktionen sein?

Ich denke, da niemand ein Opfer in dem Umfeld hat, kann man auch objektiv über das Thema sprechen.
Wenn dem nicht so ist, dann kann man das ja auch unterbrechen.
 

Admin

Administrator
Teammitglied
Administrator
Ehrm, wo ist der Unterschied zwischen Attentat und Massaker? Abgesehen von "ich knall XY jetzt ab" sind die meisten der Taten mehr oder weniger geplant und die Täter haben sich über längere Zeit hinweg Waffen beschafft bzw. wie in den USA legal erworben. Grundsätzlich braucht zu Hause keiner eine Waffe, und es gibt für mich keinen Grund der dies rechtfertigen würde; auch Hobbies sehe ich nicht als Grund an, dass Waffen zu Hause gelagert werden, auch nicht bei Biathleten oder sonst wem.

Dein Waffenschrank würde einem Einbrecher/Dieb durchaus weiterhelfen, denn die Munition kann er sich auch anderswo besorgen. Sobald in den USA das Waffengesetz verschärft werden sollte - was ich sehr befürworten würde - dann ist damit zu rechnen, dass die Anzahl der Diebstähle von Waffen ansteigt. Wer einen tonnenschweren Tresor abtransportiert oder knackt, für den ist ein Waffenschrank ein Kinderspiel ...

Objektivität gibt es de Fakto bei keinem Thema, denn du wirst es immer aus deiner Sicht und mit deiner Meinung kommentieren, genauso wie ich es aus meiner Sicht und mit meiner Meinung schreibe; es ist eine persönliche Präferenz und somit ist jede Aussage hier absolut subjektiv. Ich hatte selbst - aufgrund der Armee - eine Waffe (Sturmgewehr, Vollautomatik!) zu Hause und letztendlich sind wir froh, dass das Ding weg ist. Diese Waffen waren und sind nach wie vor ein begehrtes Ziel von Einbrechern und selbst wenn man dazu angehalten war, die Waffe und den Verschluss getrennt aufzubewahren, so stellt dies letztendlich ja doch kein Hindernis dar. Wie dem auch sei ... ich bin gegen Waffen - aber ich habe bereits die Befürchtung, dass sich in den USA gar nichts ändern wird, wie schon so oft ...


Cheers, :winke
der Admin
 

Mano

Active Member
Aber gerade weil du mit Waffen umgang hattest, weißt du doch selber, dass man erstmal wissen muss, was derjenige im Waffenschrank hat.
Es gibt tausend verschiedene Kaliber und die muss nunmal zur Waffe passen.

Mit dem objektivem meinte ich jetzt mehr das, das ich als unsensibel dargestellt werde.

Ich finde es definitiv aufwendiger, in meinen Waffenschrank einzubrechen (wo ich 10m daneben bin) oder einfach nach Frankreich zu fahren (2h fahrt) und ein mg42 zu kaufen.
Ich finde es auch sicherer, meine Waffe zu Hause zu lagern, als am Schießstand. Denn dort findet man auch die passenden Munition.

Aber vllt sollte ich wirklich einfach den Mund halten, weil es in dem Zusammenhang falsch ankommt.
 

Ezri

Adminchen
Administrator
Aber gerade weil du mit Waffen umgang hattest, weißt du doch selber, dass man erstmal wissen muss, was derjenige im Waffenschrank hat.
Es gibt tausend verschiedene Kaliber und die muss nunmal zur Waffe passen.
Na was meinste denn, was ein Einbrecher wohl mit deiner Waffensammlung macht? Der geht damit zum nächsten Hehler seines Vertrauens und vertickt die. Der Hehler freut sich, zufällig hat er für das eine oder andere Kaliber Abnehmer und er weiß auch gleich, wo er die entsprechende Munition herbekommt.
Mit dem objektivem meinte ich jetzt mehr das, das ich als unsensibel dargestellt werde.
Klar ist das unsensibel, es geht hier um 26 getötete Menschen, die vermutlich alle noch leben würden, wenn es keine Waffen in privaten Haushalten gäbe.
Ich finde es definitiv aufwendiger, in meinen Waffenschrank einzubrechen (wo ich 10m daneben bin) oder einfach nach Frankreich zu fahren (2h fahrt) und ein mg42 zu kaufen.
Es mag aufwendiger sein, aber das hindert einen Einbrecher ja dennoch nicht und es gibt sicherlich auch Momente, an denen Du nicht zu Hause bist. Wer meint, dass Einbrecher nur nachts um die Häuser schleicht, der lebt an der Realität vorbei. Der Einbrecher kauft auch keine Waffen in Frankreich, denn wenn er Geld hätte, würde er nicht einbrechen.
Ich finde es auch sicherer, meine Waffe zu Hause zu lagern, als am Schießstand. Denn dort findet man auch die passenden Munition.
Generell dürften richtige Waffenlager besser vor Einbruch geschützt sein, als die eigene Wohnung samt Waffenschrank aber da das auch nicht 100% sicher ist, sollte es gar keine Waffen für den privaten Gebrauch geben.
Wer gern Zielübungen macht, kann das auch mit anderen Dingen tun oder wenns gar nicht anders geht, ein klassisches Luftgewehr oder -pistole langt auch. Kann zwar einen Menschen auch böse verletzen, aber ein Amoklauf sollte damit nicht möglich sein.


Ein bisschen aus dem Nähkästchen, so von wegen Sicherheit: Mein Ex-Mann war ja "nur" vier Jahre bei der Bundeswehr, er hatte im Laufe dieser Zeit just for fun nen riesen Jutebeutel voll Munition verschiedensten Kalibers gesammelt. Das Zeug lag ewig lang auf dem Dachboden rum und dann hat ers in den Hausmüll getan. Wird in der Müllverbrennung bestimmt hübsch geknallt haben.
In der Schweiz war es bis vor Kurzem üblich, dass das Sturmgewehr zu Hause aufbewahrt wurde, wie der Admin schon schrieb. Man sollte zwar Munition und Schloss möglichst weit weg vom Gewehr aufbewahren, aber ich denke die meisten hatten es zusammen in der Tüte/Karton oder worin auch immer. Kellereinbrüche sind in der Schweiz genau deswegen keine Seltenheit. Selbst ohne Munition oder Schloss kann der Einbrecher das Teil noch gut verticken. Lässt sich letztendlich eh alles irgendwie anderswo besorgen. Es ist einfach zu kurz und naiv gedacht, wenn man meint der Einbrecher selber will die Waffe verwenden, die er klaut. Einbrecher verticken ihre Beute. Die behängen sich nicht mit dem geklauten Familienschmuck und machen nen Tanz vor dem Spiegel, sie verkaufen das Zeugs. Genauso machen die das auch mit Waffen. Es ist ihnen beim Einbruch egal, wie vollständig die Waffe ist, Hauptsache es springen Talers dabei raus.

Beim Schweizer Militär muss man jedes Jahr zum Pflichtschießen auf irgendeinem Schießplatz irgendeines Schützenvereins. "Willste noch ein paar Probeschüsse abgeben?" "Ja" "Okay, hier haste noch Munition" Handvoll Patronen wechseln den Besitzer ohne in irgendeiner Liste ein- oder ausgetragen zu werden. Hätt auch keiner gezählt, ob die abgefeuert worden wären oder nicht.
Das ist der Mensch.
 

Lileigh

Well-Known Member
Citizen
Richtige Attentate, sind geplant. Aber solche Massaker? Das können doch nur Kurzschlussreaktionen sein?

Gerade heute habe ich einen Artikel gelesen, in dem genauere Details ueber das neuste Massaker aufgefuehrt wurden. Ergebnis: keine Kurzschlussreaktion. Die Tat hatte der Taeter geplant, seine rilfe hatte er prepariert, um den groesstmoeglichen Schaden anrichten zu koennen und die passende Munition hatte er sich auch besorgt. Sprich, welche, die es einem First Responder quasi unmoeglich machen sollten den Opfern helfen zu koennen.

Je mehr Details ich darueber lesen, desto erschreckender finde ich das ganze. Und seit Freitag betrachte ich meine Kinder in einem ganz anderen Licht. Wie schon geschrieben, mir zerreisst es das Herz, wenn ich meine Kinder sehe, wie aufgeregt sie durchs Haus springen und mir jeden Abend erzaehlen, dass es ja noch x Tage bis Weihnachten sind. Vor einer Woche sind diese 20 Kinder auch noch durch ihr unschuldiges Leben gehuepft, haben Bloedsinn angestellt, den selben albernen Witz zum 50. Mal erzaehlt. Und dann werden sie zusammengekauert in einer Ecke einfach abgeknallt (eine Lehrerin soll ihre Klasse wohl im klasseneigenen Toilettenraum untergebracht haben und die sind wirklich nicht gross; Groesse eines Gaesteklos).

Heute hatten wir Weihnachtsfeier in der Schule und an den Gesichtern der Eltern und des Schulpersonals konnte man erkennen, dass dieses Massaker fuer viele schwerer zu verarbeiten ist. Es war ein ganz anderes "Merry Christmas", das man sich gewuenscht hat. Eine andere Umarmung und ein anderes Laecheln beim Beobachten der Kinder.

Und fuer mich spielt da bei so einer Diskussion keine Rolle, ob man Opfer zu beklagen hat oder nicht. Mir wird schlecht, wenn ich lese, dass Kinder im Krieg von Bomben zerfetzt werden, auf Minen treten oder als Schutzschilde benutzt werden. Erst die Tage sind 10 Kinder in Afghanistan durch eine Mine ums Leben gekommen. Ich finde auch das Messerattentat in China abartig. Ich bin entsetzt, wenn Kinder (ver-)hungern. Schlimm ist es auch fuer mich, wenn Kinder durch die eigene Hand der Eltern sterben muessen. Es reicht schon, wenn Eltern ihre Kinder begraben muessen, weil sie durch einen Unfall getoetet wurden oder todkrank waren. Aber wenn in einer Industrienation, noch dazu in einer, die sich gerne als Nr. 1 der Welt sieht, Menschen und in diesem Fall mal wieder Kinder durch Waffen sterben, die legal und frei zugaenglich waren, dann laeuft da gewaltig etwas schief. Wenn man dann noch die Ignoranz und Arroganz vieler (nicht alle) Waffenbesitzer hinzunimmt, kann man die Hoffnung auf ein Umdenken wohl gaenzlich begraben.


Mal schauen, wieviele sechsjaehrige Emilies und siebenjaehrige Daniels es noch braucht, damit dieser abartige Waffenfanatismus endlich der Vergangenheit angehoert.
 

anjaxxo

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Ist das nicht ein netter Zeitgenosse, so gar nicht aggressiv.. wenn so nette Typen Waffen haben, brauchen wir uns wirklich keine Sorgen hier zu machen, dann ist alles i.O.

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