TV-Tipp: Broken Dreams - Amerikas Mittelschicht kämpft ums Überleben

Anja1402

Well-Known Member
Genauso macht es mein GG auch, sobald er Geld in die Finger kriegt, gibt er es aus, ohne Nachzudenken.
Daher sorge ich immer dafuer, dass er moeglichst kein Geld in die Finger kriegt. :kicher

Jap, same here. Deshalb verwalte ich auch das Budget, denn sonst kommen wir auf keinen gruenen Zweig. Er behaelt ein bisschen was fuer sich ueber das er frei verfuegen kann, der Rest wird in den verschiedenen Kategorien budgetiert und mindestens 30 % gespart. Ich muss allerdings dazu sagen dass mein GG die meiste Kohle fuer seine Jungs ausgibt. Obwohl ich schon finde dass die 2 zu viel Zucker in den A* geblasen kriegen, kann ich es dann doch verstehen. Die Frau Mama gibt die grosszuegige Unterhaltszahlung (72% seines Gehaltes!!) naemlich auch lieber fuer sich aus als fuer die Kinder. Wir zaehlten zuletzt im Schrank 23 Winterjacken nur fuer sie - und je 1 fuer die Jungs... oh well. :hmm

Ich dachte bei den Beitraegen aber auch manchmal, dass man das auch anders angehen koennte. Die Kentucky Familie habe ich nicht verstanden. In Kentucky sind zum Beispiel die Lebenshaltungskosten wesentlich niedriger als in Kalifornien, deshalb waere ich mitgegangen. Vielelicht haette sie auch Arbeit auf einer Farm oder so gefunden. Die Strategie der einen Familie eine oder 2 Monatsmieten anzusparen habe ich auch nicht verstanden. Ich haette vermutlich mehr investiert um einen Job in einer Region mit besseren wirtschaftlichen Bedingungen zu finden. Allerdings gab es dazu wenig Hintergrund.
Es wurde ja immer gesagt dass die hart arbeitende Bevoelkerung gekniffen ist, sobald der Job weg ist. Was nicht erwaehnt wurde ist, dass es auch hier Arbeitslosengeld gibt (bis zu $591/Woche). Das ist natuerlich kein Vergleich mit dem sozialen Netz in Europa aber man kann schon ueberbruecken. Wenn man natuerlich ein viel zu hohes Mortgage hat, die Kreditkarten bis zum Anschlag belastet sind und man noch 2 oder 3 car loans hat wird's knapp wenn der Geldstrom versiegt. Es gibt sicher Haertefaelle, aber in den gezeigten Faellen kaufe ich die Story vom brutalen Kapitalistensystem nicht so ganz.
 

Wendy

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Ich habs mir gestern auch angeguckt - die Familien in Florida waren ja kinderreich - ich vermute mal, da floß auch viel Geld in Kinderbetreuung, Summercamp und diverse Aktivitäten.

Da wird oft kein Gedanke dran verschwendet, daß evtl. irgendwann mal nicht so viel reinkommt, wie rausgeht.

Die Familie in San Diego/Kentucky ist für mich schon ein tragischer Fall - ich vermute mal, mit den 2 kleinen Kindern hatte sie in Las Vegas erstmal nicht gearbeitet - und wenn dann sein Job weg war, gehts glaub ich da schon sehr schnell sehr runter. Und Las Vegas stelle ich mir erbarmungslos vor. Wobei ich es für einen großen Fehler halte, daß sie sich getrennt hatten. Ich wäre an ihrer Stelle auch mitgegangen nach Kentucky - man hätte es besser hingekriegt, evtl. mal Betreuung abzupuffern. Wenn er keinen "Tagjob" hätte, hätte sie die Möglichkeit gehabt, nach was zu gucken und er hätte auf die Kids aufpassen können.

Die sahen mir beide wirklich bemüht aus - aber beide letztlich auch ein wenig naiv. Am Fleiß hat es ja wohl nicht gemangelt, wenn man dem Arbeitgeber auf der Farm zuhörte. Ich schätze mal eher, daß die beide etwas verpeilt waren. Aber das hat man öfter - die Leute sind unstrukturiert und ziemlich unorganisiert, wie man vorgehen soll.

Daß sie nach 6 Monaten im Auto langsam die Nerven verloren hat, wenn sie mit den Kids unterwegs war auf Jobsuche, kann ich mir vorstellen. ich wäre nach 1 Monat im Auto schon zur Massenmörderin geworden ;)

Wendy
 

Anja1402

Well-Known Member
Wie ich schon schrieb, die Hintergruende wurden ja nur recht spaerlich beleuchtet - dabei haette mich gerade das interessiert: was war die Ausgangssituation? Der ehemalige Vertriebler hat ja relativ unumwunden zugegeben dass bis zum Abwinken konsumiert wurde. Ich beobachte das auch in meiner Umgebung bei vielen middle class Familien. Bei uns in der Gegend kommt aufrgund der hohen Millionaersdichte noch dazu, dass viele Familien vom "keeping up with the Jones's Syndrom" befallen sind und meinen auf grossem Fuss leben zu muessen, nur weil der Nachbar das auch tut.

Fakt ist allerdings dass viele selbst gut situierte Familien nicht auf den Notfall vorbereitet sind und dann ganz schnell alles verlieren. Sparen steht hier oft einfach nicht zur Debatte, selbst Altersvorsorge wird straeflich vernachlaessigt. Trotzdem muss der brandneue SUV her - am liebsten geleast oder finanziert. Da schuettelt das deutsche Sparbroetchen entgeistert den Kopf. :nee

Es geht aber auch anders: Ich habe gerade von einem Ehepaar gelesen die in ihren zwanzigern als IT Fachkraefte gut verdient haben und ueber die Haelfte ihres Nettoeinkommens jedes Jahr gespart haben mit dem Ziel mit Anfang 30 in Rente zu gehen und fuer ihr Baby dazusein - und die haben das wirklich durchgezogen. Sie arbeiten wohl beide gelegentlich auf Stundenbasis - wenn sie Lust dazu haben und haben ihr Leben sonst so optimiert, dass sie sehr gut von den Ersparnissen leben. Sie haben ein vollstaendig bezahltes Haus und 1 weiteres Haus dass sie vermieten... das fand ich stark. :up
 

Wendy

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Ja - ich bin überzeugt, daß es etliche Menschen gibt, die sich ganz gezielt einen "Gegenentwurf" überlegt haben und den auch durchziehen. Diese "Duggar-Family" (was immer man davon halten mag 20 Kinder zu haben....) vermarktet auch so ein Konzept und es gibt ne Menge sparsame Menschen, die ganz gezielt z.B. im Charity Shop auch kaufen oder bei Garage Sales.

Aber nachdem die große Mehrheit halt nie lernt zu sparen, sondern nur, daß Konsum gut ist, und sparen nirgends als nennenswert erstrebenswert propagiert wird - braucht man sich nicht wundern, daß ganz wenige ein ernsthaftes langfristiges Sparkonzept haben.

Wendy
 
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