Steht es wirklich so schlecht in Deutschland?

Emmaglamour

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USA geben ihre Armutsquote mit ca. 14% an ...nur rechnen die nicht mit dem gleichen System wie in D. ... in den USA wird jedes Jahr das Einkommen, welches Armut beschreibt neu berechnet, aktuell liegt dies bei ca. 10.000$ fuer eine Person ... das Durchschnittseinkommen der USA liegt bei 35.000$ fuer eine Person, macht ueber den Daumen knapp 30% dh. in D. ist man Arm wenn man weniger wie 60% vom Durchschnittseinkommen bezieht ... in den USA ist man erst arm, wenn man 30% vom Durchschnittseinkommen bezieht ... wuerde man die gleichen 60% wie in D. fuer die USA ansetzten, duerfte das Ergebnis recht unerfreulich aussehen, wuerde man die 30% fuer D. ansetzen waeren wir alle mit einmal reich :) ... aber genau da unterscheiden wir uns: die Amerikaner sind Optimisten und rechnen alles ein bissel schoener, wir Deutschen sind die groessten Pessimisten und rechnen eben alles immer so schlecht wie moeglich ...

Bestimmung der Armut in den USA nachzulesen hier:
Poverty - Main
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Hier ist eine schönes aktuelles Diagramm aus dem "Spiegel", das prima dazu passt: Systemvergleich: Europa und die USA in Zahlen - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Politik
 
Da verstehe ich aber nicht, wie die auf die Graphiken kommen. Im US-Armutsbericht werden ja ausweislich weitaus niedrigere Grenzen angesetzt als in Deutschland. Trotzdem ist die Quote in etwa die gleiche wie in Deutschland. Kann es sein, dass die Spiegel Redakteure sich nicht die Muehe gemacht haben, die europaeische Definition fuer die USA zu uebernehmen?
Anscheinend haben sie einfach die Zahlen uebernommen, ohne sich ueber die unterschiedlichen Definitionen Gedanken zu machen...
 

Emmaglamour

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Da verstehe ich aber nicht, wie die auf die Graphiken kommen. Im US-Armutsbericht werden ja ausweislich weitaus niedrigere Grenzen angesetzt als in Deutschland. Trotzdem ist die Quote in etwa die gleiche wie in Deutschland. Kann es sein, dass die Spiegel Redakteure sich nicht die Muehe gemacht haben, die europaeische Definition fuer die USA zu uebernehmen?
Anscheinend haben sie einfach die Zahlen uebernommen, ohne sich ueber die unterschiedlichen Definitionen Gedanken zu machen...

Ich verstehe nicht, was Du willst.
Die Grafik, auf die ich verlinkt habe, sagt doch ausdrücklich, welche Zahl er darstellt: "Anteil der Bevölkerung, der mit weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens der sechs EG-Gründungsnationen auskommen muss". Danach ist die Einkommenssituation in diesem Bereich offenbar der deutschen Situation sehr ähnlich.

Wenn Du glaubst, dass die "Spiegel"-Redakteure nicht in der Lage sind, vergleichbare Zahlen anständig zu recherchieren, dann schreib doch bitte 'nen empörten Leserbrief an die Redaktion. Vergiss aber nicht, die Deiner Meinung nach korrekten Zahlen zu ergänzen... (Die Zahlenangaben für die verlinkte Grafik basieren übrigens für alle Staaten auf den Angaben von Peter Baldwin von der UCLA).

Nachtrag:
Hier ist übrigens der Originalartikel, auf dem die "Spiegel"-Grafik (und der dazugehörige Artikel) offensichtlich basiert: http://www.prospect-magazine.co.uk/article_details.php?id=10746
 
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AndreasS

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Ich verstehe nicht, was Du willst.
Die Grafik, auf die ich verlinkt habe, sagt doch ausdrücklich, welche Zahl er darstellt: "Anteil der Bevölkerung, der mit weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens der sechs EG-Gründungsnationen auskommen muss". Danach ist die Einkommenssituation in diesem Bereich offenbar der deutschen Situation sehr ähnlich.

Wenn Du glaubst, dass die "Spiegel"-Redakteure nicht in der Lage sind, vergleichbare Zahlen anständig zu recherchieren, dann schreib doch bitte 'nen empörten Leserbrief an die Redaktion. Vergiss aber nicht, die Deiner Meinung nach korrekten Zahlen zu ergänzen...

Also wenn die Zahlen aehnlich sind, dann muessen in der OECD und anderen Organisationen nur Dilettanten sitzen, denn diese ermitteln fuer die USA sehr stark abweichenden Ergebnisse. Allein das Schweden eine hoehere Armutsquote haben soll, als die USA laesst diese Statistik wie ein Maerchen von den Bruedern Grimm erscheinen, in anderen Untersuchungen (u.a. OECD) hat Schweden im Schnitt nur die halbe Armutsquote von den USA, gleiches gilt fuer Frankreich ...

hier mal ein par Fakten von der OECD:
Armutsquote:

USA: http://www.oecd.org/dataoecd/47/2/41528678.pdf ca. 17%
Deutschland : http://www.oecd.org/dataoecd/45/25/41525346.pdf ca. 11%
Frankreich: http://www.oecd.org/dataoecd/45/24/41525323.pdf ca. 7%

und fuer Italien, welche der Spiegelstatistik eine fast dreimal so hohe Armutsquote wie die USA erhalten: http://www.oecd.org/dataoecd/44/44/41524626.pdf ca. 11,5%

keines der Laender, insbesondere die die im Spiegel alle doppelt und dreifach schlecht hinter der USA abschneiden, kommt auch nur ungefaehr an die Armut in den USA herran ( nach Einschaetzung der OECD) vergleichen kann man die USA eher mit Mexiko siehe hier: http://www.oecd.org/dataoecd/45/38/41527666.pdf ca. 18%

OECD:

"The United States is the country with the highest inequality level and poverty rate across the OECD, Mexico and Turkey excepted."

PS: es waere eher interessant zu sehen mit welchen Zahlen diese interessant Statistik im Spiegel entwickelt wurde :)
 
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Ace

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Möglicherweise kommt die Abweichung zu sonstigen Armutsraten daher, dass (wenn ich recht informiert bin) das Durchschnittseinkommen der Europäer ein wenig unter dem der USA liegt. Ergo: Wenn man 60% des Einkommens der 6 EG-Gründer zugrunde legt, sind das möglicherweise nur 50 oder 40% des durchschnittlichen US-Einkommens. ;)
 

AndreasS

Well-Known Member
Ich denke auch das die Statistik irgendwo einen Haken hat und man nur versucht zu einer vorher feststehenden Meinung des Autors irgendwelche Daten anzupassen (auch wenn diese Vergleiche eigentlich unlogisch sind und nichts mit den tatsaechlichen Bedingungen zu tun hat) ... man kann jede Statistik so anpassen, dass man genau das richtige und benoetigte Ergebnis bekommt und der Autor braucht eben gerade dieses ... :)
 

Emmaglamour

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PS: es waere eher interessant zu sehen mit welchen Zahlen diese interessant Statistik im Spiegel entwickelt wurde :)

Ich denke auch das die Statistik irgendwo einen Haken hat und man nur versucht zu einer vorher feststehenden Meinung des Autors irgendwelche Daten anzupassen (auch wenn diese Vergleiche eigentlich unlogisch sind und nichts mit den tatsaechlichen Bedingungen zu tun hat) ... man kann jede Statistik so anpassen, dass man genau das richtige und benoetigte Ergebnis bekommt und der Autor braucht eben gerade dieses ... :)

Die Statistik/Grafik wurde offensichtlich aus dem Originalartikel übernommen, den ich schon verlinkt hatte: Features: 'A narrower Atlantic' by Peter Baldwin | Prospect Magazine May 2009 issue 158 Schau Dir den doch mal an. ;)
Möglicherweise kommt die Abweichung zu sonstigen Armutsraten daher, dass (wenn ich recht informiert bin) das Durchschnittseinkommen der Europäer ein wenig unter dem der USA liegt. Ergo: Wenn man 60% des Einkommens der 6 EG-Gründer zugrunde legt, sind das möglicherweise nur 50 oder 40% des durchschnittlichen US-Einkommens. ;)
In diese Richtung denke ich auch.

Es ist Immer schwierig, wenn man, was offensichtlich passiert ist, absolute Zahlen vergleichen will und nicht von relativen Zahlen ausgeht, die die Gegebenheiten in den jeweiligen Ländern berücksichtigen. Was nützt die Angabe von absoluten Zahlen wenn beispielsweise die Lebenshaltungskosten nicht berücksichtigt werden?

Nachtrag:
Natürlich vernachlässigt Baldwin nicht nur die Lebenshaltungskosten in den einzelnen Nationen, die er als Vergleichsmasse heranzieht, sondern er lässt auch andere Aspekte komplett unter den Tisch fallen. So heißt es (in der Spiegel-Übersetzung seines Artikels) zwar richtigerweise: "Aber die absolute Armutsquote zeigt uns wieder ein anderes Bild: Wenn man als Maßstab für Armut ein Leben nimmt, das mit der Hälfte des Durchschnittseinkommens in den ursprünglichen sechs EG-Staaten haushalten muss, dann erkennen wir, dass viele europäische Nationen im Jahr 2000 einen höheren Prozentsatz an armen Menschen aufwiesen als die USA. Und zwar nicht nur bei den Mittelmeeranrainern, sondern auch in England, Irland, Frankreich, Belgien und in den Niederlanden." Aber Baldwin lässt beispielsweise den Aspekt der sozialen Absicherung dabei komplett außer Acht. Wer in Großbritannien oder Frankreich von Sozialhilfe leben muss oder wegen einer langen Erkrankung monatelang nicht arbeiten kann, der darf dennoch gesund sein, hat krankversicherte Kinder und muss zudem keine Angst haben, dass er am nächsten Tag nichts zu essen auf den Tisch bringen kann (wie man es in den USA leider viel zu oft sieht).
 
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AndreasS

Well-Known Member
Die Statistik/Grafik wurde offensichtlich aus dem Originalartikel übernommen, den ich schon verlinkt hatte: Features: 'A narrower Atlantic' by Peter Baldwin | Prospect Magazine May 2009 issue 158 Schau Dir den doch mal an. ;)

Ne den schau ich mir nicht noch an, denn fuer mich ist die ganze Untersuchung irgendwie totaler Bloedsinn :) ...was sollen solche Statistiken sagen? Bsp. Lettland hat ein Durchschnittseinkommen von ca. 3500 Euro im Jahr, setze ich nun den 60% Durchschnittsverdienst der Gruendungslaender der EU als Massstab, wie der Autor bei seinen Untersuchungen, dann wuerde das eine 100% Armutsquote ergeben ... das gleiche wuerde fuer Polen und die meisten oestlichen EU Mitglieder gelten ... ne dit ist doch purer Bloedsinn und sowas schimpft sich "Wissenschaftler" .... :wohoo
 
Ich verstehe nicht, was Du willst.
Die Grafik, auf die ich verlinkt habe, sagt doch ausdrücklich, welche Zahl er darstellt: "Anteil der Bevölkerung, der mit weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens der sechs EG-Gründungsnationen auskommen muss". Danach ist die Einkommenssituation in diesem Bereich offenbar der deutschen Situation sehr ähnlich.

Wenn Du glaubst, dass die "Spiegel"-Redakteure nicht in der Lage sind, vergleichbare Zahlen anständig zu recherchieren, dann schreib doch bitte 'nen empörten Leserbrief an die Redaktion. Vergiss aber nicht, die Deiner Meinung nach korrekten Zahlen zu ergänzen... (Die Zahlenangaben für die verlinkte Grafik basieren übrigens für alle Staaten auf den Angaben von Peter Baldwin von der UCLA).

Nachtrag:
Hier ist übrigens der Originalartikel, auf dem die "Spiegel"-Grafik (und der dazugehörige Artikel) offensichtlich basiert: Features: 'A narrower Atlantic' by Peter Baldwin | Prospect Magazine May 2009 issue 158

Wenn Du erst mal denken würdest, anstatt dumm deherzureden, würdest Du auch nicht so viel Stuß produzieren.

Nach dem Yahoo Artikel hab ich mir nämlich extra einmal die Armutsstatistik der USA genauer angesehen. Und in den Definitionen sieht man deutlich, daß z. B. eine Familie mit 2 Erwachsenen + 1 Kind in den USA als arm gilt, wenn sie unter 16.500 $ im Jahr verdienen. Die gleiche Familie gilt in Deutschland allerdings schon als arm, wenn sie unter 27.000 Dollar im Jahr verdient.
Jetzt zeigt aber die offizielle US Statistik einen Armutsanteil von ca. 12% (kein Wunder daß der so niedrig ist bei der Definition). Und diese 12% sind wohl genau der Wert, der im Spiegel übernommen wurde.

Und jetzt kannst Du mir nicht erzählen, daß die 16.500 Dollar (also knapp 12.000 Euro) 60% des Durchschnittseinkommens der 6 EG-Gründerstaaten entspricht (Deutschland, Frankreich, Italien und Benelux). Das wären dann nämlich 20.000 € Also da ist eindeutig was faul bei dieser Graphik. Da liegt die Vermutung wirklich sehr nahe, daß einfach die Zahlen der offiziellen Statistik übernommen wurden und eben nicht auf die verschiedene Berechnungsgrundlage im Vergleich zur EU umgerechnet wurde. Ob das einfach ein Fehler, Faulheit, Unwissenheit war oder der Redakteur damit bewußt einen falschen Eindruck erwecken will, sei dahingestellt.
 

i-love-nyc-schaanel

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Wenn Du erst mal denken würdest, anstatt dumm deherzureden, würdest Du auch nicht so viel Stuß produzieren.

OT, was gefällt mir an diesem Forum?

Das jeder seine Meinung äussern kann!

Sie muss nicht die Meinung aller sein...

Und es wird hier auch nicht übel genommen.

Man kann hier mit jemandem, in dem einen Thread, eine total unterschiedliche Meinung haben und sich "fetzen", dann aber in einem anderen Thread gemeinsam auf einer "rosa" Wolke schweben...

Das was du hier zu Emma gesagt hast, habe ich noch von keinem gelesen....

Ich persönlich finde, es ist eine Entschuldigung wert...
 
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