Hier in Houston ist das nicht so, dass ein Kind nach einem Umzug noch auf derselben Schule bleiben darf. Auch mit Donation nicht...
Bei uns war das so, dass wir unbedingt aus dem Apartment raus wollten. Ein Counselor der Schule meinte dann, kein Problem, wenn wir aus dem District raus ziehen, wuerde es dann so eine Transferregelung geben. Kaum hatten wir dann unser Haus gekauft, ging das mit der Transferregelung auf einmal nicht mehr. In dem District, in dem wir jetzt wohnen, gibt es nicht mal eine Schule, die das IB (international baccalaureate) anbietet - aber sowas interessiert nicht. Wir haben dann eine Loesung gefunden und auf dem Papier ein Haus im alten Schuldistrict gemietet. Nach den Diskussionen, die wir mit der Schulleitung hatten, muessen die eigentlich wissen, dass das Fake ist, aber so ist nun den Regeln genuege getan und alle sind zufrieden.
Das ist uebrigens eine ganz normale Public School und ich habe keinen Schimmer, ob die als gut anerkannt ist oder nicht. (Sie hat zumindest keinen schlechten Ruf) Die lag halt auf der gegenueberliegenden Strassenseite vom Apartment damals und ist 'ne internationale Schule. War eh nur fuer ein Jahr geplant.
Hier gibt's noch eine andere internationale Schule, wo die ganzen Diplomatenkinder und Expatkinder hin gehen und entsprechend auch schweineteuer. Haette zwar die Firma gezahlt, aber wir haben uns das dann gut ueberlegt und auch mit den Kindern beredet - damals 15 und 18 - und haben uns entschieden, sie hier normale Highschool-Luft schnuppern zu lassen, und nicht auf so ein abgehobenes Elitedingens zu schicken. Im Nachhinein sind wir da auch ganz froh drueber, denn was die da fuer ein Pensum haben, ist nicht mehr ganz normal. Spaet aus der Schule nach Hause kommen und dann noch bis in die Nacht Hausaufgaben machen muessen ... neee! Ich habe inzwischen auch schon Leute kennengelernt, deren Kinder schon eine Weile von der Schule runter sind und die sagen, dass sie ihren Kindern das nicht angetan haetten, haetten sie das vorher gewusst.
Selbstverstaendlich hat diese Schule nur beste Beurteilungen.
Die Wohngegend um unsere Schule herum war ganz okay, von daher war schon mal klar, dass es keine ganz schlimme "Ghetto-Schule" sein wuerde; und ansonsten finde ich immer, dass man sich seine Meinung lieber selber bilden soll. Wenn die Schule absoluter Mist gewesen waere, haetten wir ja immer noch irgendwie wechseln koennen. Das menschliche ist mir wichtiger als irgendwelche absoluten Zahlen. Mir ist es wichtiger, zufriedene, anstaendige, selbstaendige, vernuenftige, zuverlaessige Kinder zu haben, die mit beiden Fuessen in der Realitaet stehen, als niedergeschlagene 1er-Schueler, die ausser Bueffeln sonst nix auf'm Schirm haben. Bisschen "real life" tut ihnen gut, find ich wichtiger als so ein Phantasialand mit Elitezucht. Aber das muss natuerlich nicht jeder so sehen.